Welches land hat noch nie beim esc gewonnen

Wer hat das Musikfestival am häufigsten gewonnen – und wer verloren? Warum nimmt Australien teil? Und wer kam nur ein einziges Mal? Ein paar Fakten zum ESC.

Welches land hat noch nie beim esc gewonnen

Nicht jedes Land ist darüber erfreut, den ESC austragen zu dürfen. Denn die Show ist alles andere als günstig, wie man schon auf diesem Foto von der Eröffnung des Festivals erahnen kann.imago images

Europa steckt mitten in der Woche des Eurovision Song Contest; ein Halbfinale ist vorbei, es kommt noch eins am Donnerstag sowie das große Finale am Sonnabend. Gestern haben wir erraten, für welche Songs es sich in diesem Jahr lohnt, einzuschalten – auch wenn man kein Riesenfan ist. Mit einem sehr möglichen Gewinn der Ukraine in Sicht ist der ESC aber auch aktuell wie sonst nie – es gibt also keine bessere Zeit als jetzt, sich mit der größten Unterhaltungssendung der Welt bekannt zu machen. Und mit diesen Fakten kannst du deine Freunde und Mitzuschauer beim Public Viewing beeindrucken.

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Politik ist alles, Musik egal: Warum es nicht okay ist, dass die Ukraine den Eurovision Song Contest schon gewonnen hat

Gewinnt heute der ukrainische Beitrag, erreicht der Eurovision Song Contest eine neue Stufe der politischen Einflussnahme. Die Musik wird vernachlässigbar. Eine Polemik.

Welches land hat noch nie beim esc gewonnen

Das Kalush Orchestra aus der Ukraine ist hoher Favorit beim Eurovision Song Contest.

Bild: Getty

So eindeutig schien die Sache noch nie. In den Wettbüros zum Finale des Eurovision Song Contest liegt der ukrainische Beitrag «Stefania» des Kalush Orchestras meilenweit vor der Konkurrenz. Scheinbar uneinholbar. Die wilde Mischung aus folkloristischen, ukrainischen Elementen und urbanen Sounds hat durchaus ihren Reiz.

Google hat Recht behalten: Portugal hat, wie aus Suchanfragen vorhergesagt,  den Eurovision Song Contest 2017 gewonnen. "Amar Pelos Dois", eine Jazzballade von Salvador Sobral, bekam 758 Punkte – 752 mehr als Deutschland, das mit der bisher eher unbekannten Levina ins Rennen ging.

Die Veranstaltung war überschattet von Politik:  In der Ukraine bekriegen sich Regierungstruppen und Separatisten, Russland hat sich einen Teil der Ukraine einverleibt und musste im Streit dem ESC fernbleiben. Dafür gewann dann Kristian Kostov den zweiten Platz – so etwas wie die russische Rache, Kostov ist immerhin in Moskau geboren.

Deutschland hat nur aus der Schweiz und aus Irland jeweils drei Punkte bekommen – welches Land welchen Ländern Punkte gegeben hat, zeigt diese Tabelle. 

Sie wird jetzt international gefeiert, aber der ukrainischen Siegerband Kalush Orchestra ist nach ihrem Triumph beim Eurovision Song Contest mit der historisch höchsten Publikumswertung nicht danach, selber Partys zu veranstalten.

„Wir werden vielleicht nach dem Krieg eine große Feier haben, denn der Sieg ist großartig, den ESC zu gewinnen ist fantastisch, aber es passiert gerade so viel“, sagte der Rapper Oleh Psjuk im Rahmen einer Video-Pressekonferenz. „Menschen, die man kennt, werden in diesem Krieg getötet oder kämpfen darin oder verlieren ihre Jobs in der Ukraine.“ Am Sonntag hatte die Band ein neues Video ihres Hip-Hop-Songs "Stefania" veröffentlicht, mit Aufnahmen von aktuellen Kriegsschauplätzen wie Irpin oder Butscha im Bildhintergrund.

Ein Land im Krieg als ESC-Gewinner, das gab es so noch nie. Ob und wie der nächste Contest in der Ukraine ausgetragen werden kann, bleibt zwangsläufig erst einmal offen – auch wenn sich Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko dafür ausgesprochen hat, den Wettbewerb 2023 nach Möglichkeit in der ukrainischen Hauptstadt auszutragen.

Während die ukrainische Post jetzt eine ESC-Briefmarke plant, fällt ein weiterer Schatten auf die weithin geteilte Freude nach dem in Turin ausgetragenen Show-Finale am vergangenen Samstag. Nationalen Medienberichten zufolge soll die ukrainische ESC-Jury an die Kandidaten aus Polen (Krystian Ochman, Platz 12 in der Gesamtwertung) und Litauen (Monika Liu, Platz 14) jeweils null Punkte vergeben haben. Die beiden Länder unterstützen die Ukraine besonders engagiert bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg.

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Der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkachenko nannte die Voten auf Facebook eine Schande. „Eine solche Bewertung reflektiert in keiner Weise unsere wahre Einstellung zu Euch, unseren engsten Freunden in Europa. Ja, die Briten waren großartig und wurden zweite, aber null Punkte sind beschämend für die Polen und die Litauer.“ Deren Unterstützung für die Ukraine sei nicht hoch genug einzuschätzen, nicht hoch könne deshalb ihre Dankbarkeit sein.

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„Von den Ukrainern habt Ihr 12 Punkte!“, twitterte Tkachenko außerdem. „Unser Sieg ist ein gemeinsamer, beim Eurovision Song Contest genauso, wie es der gegen unseren Feind sein wird.“

Welches land hat noch nie beim esc gewonnen

Höchste Publikumswertung in der ESC-Geschichte: Das Kalush Orchestra aus der Ukraine siegt mit "Stefania" beim Eurovision Song Contest 2022.

In der Gesamtwertung aller Jurys war „Stefania“ von Kalush Orchestra auf Platz vier gelandet, nach Großbritannien, Schweden und Spanien. Die Jurys aus Polen und Litauen hatten die ukrainische Band dabei mit der höchsten möglichen Wertung von zwölf Punkten bedacht.

Dagegen das Null-Votum, ein Skandal? Die Sängerin Iryna Fedyshyn, Mitglied der ukrainischen Jury, postete, die Null-Punkte-Nachricht sei nicht wahr. Niemand könne im Ernst glauben, dass die Jury etwa dem polnischen Sänger Krystian Ochman keinen einzigen Punkt gegeben habe. Auf Instagram veröffentlichte sie ihren eigenen Stimmzettel, mit 10 Punkten für Ochman.

Ob die Sache sich aufklärt? Bei der Erfassung der Jury-Wertungen soll es laut der European Broadcasting Union ohnehin schon während des Halbfinales Unregelmäßigkeiten gegeben haben. Jetzt wurden sechs Jury-Voten wegen Manipulationsverdacht ausgeschlossen und aggregierte Mittelwerte aus ähnlich stimmenden Jurys als Ersatzergebnisse erstellt. Bei den ausgeschlossenen Jurys handelt es sich um diejenigen aus Aserbaidschan, Georgien, Montenegro, Rumänien, San Marino – und Polen.

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  • Eurovision Song Contest

Hat ein Land den ESC hintereinander gewonnen?

Kein Land hat den Eurovision Song Contest so oft gewonnen wie Irland: Insgesamt siebenmal konnten irische Beiträge überzeugen und landeten auf dem ersten Platz. 1987 erreichte Johnny Logan mit dem Lied "Hold Me Now" den ersten Platz.

Welches Land hat am öftesten beim ESC gewonnen?

Irland ist das Land mit meisten Siegen beim Eurovision Song Contest (ESC): Insgesamt sieben Mal konnten Künstler von der Grünen Insel in den Jahren von 1956 bis 2022 beim ESC gewinnen.

Hatte Deutschland schon mal 0 Punkte beim ESC?

1964, 1965 und 2015 erreichten die deutschen Beiträge sogar null Punkte. Mit zwei Siegen (1982 und 2010), vier zweiten Plätzen (1980, 1981, 1985, 1987) und fünf dritten Plätzen (1970, 1971, 1972, 1994, 1999) gehört Deutschland zu den durchschnittlich erfolgreichen Ländern im Wettbewerb.

Warum gibt es keine 11 Punkte beim ESC?

Um die Punktevergabe angesichts der wachsenden Teilnehmerzahl nicht ausufern zu lassen, werden seit 2006 nur noch die Punkte 8, 10 und 12 verlesen - der Rest wird zuvor automatisch aufaddiert.