FersenschmerzenFersenschmerzen sind häufige Beschwerden am Fuß. Meistens hängen sie mit einer Überlastung des unteren Fußes oder des Fußgewölbes zusammen. Seltener sind Schmerzen an der oberen Ferse, wo die Achillessehne ansetzt. Die Beschwerden bessern sich in vielen Fällen von selbst durch längere Schonung. Akute Fersenschmerzen können auch durch Verletzungen ausgelöst werden. Sehr selten ist eine schwere Erkrankung die Ursache. Fersenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind meist durch das Wachstum bedingt. Show
Inhaltsverzeichnis
Wo treten Fersenschmerzen auf?Fersenschmerzen gehen meist vom Fersenknochen (Fersenbein) und den damit verbundenen Muskeln, Sehnen und Bändern aus. Die Schmerzen treten häufig unterhalb und seltener oberhalb der Ferse auf.
Welche Ursachen haben Fersenschmerzen?In den meisten Fällen werden die Fersenschmerzen durch eine Entzündung der Plantarfaszie ausgelöst. In der Medizin spricht man dann von einer Plantarfasziitis. Häufig sind Überlastungen beim Gehen, Stehen oder Sport der Auslöser. Das Risiko für Fuß- oder Fersenschmerzen steigt durch:
Eine chronische Überlastung des Fersenbeins kann zu verschiedenen orthopädischen Erkrankungen führen, z.B.
Manchmal können Fersenschmerzen durch Verletzungen ausgelöst werden, z.B.
Fersenschmerzen bei Kindern und JugendlichenEine der häufigsten Ursachen von Fersenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen ist eine Verknöcherungsstörung der Wachstumsfuge des Fersenbeins (Apophysitis calcanei oder Morbus Sever-Haglund). Die Wachstumsfuge des Fersenbeins schließt sich im Alter von 12 bis 13 Jahren. Dabei wird Knorpelgewebe zu Knochen umgewandelt. Unter bestimmten Bedingungen können an der oberen Ferse Beschwerden auftreten. Jungen sind häufiger von einer Verknöcherungsstörung der Wachstumsfuge im Fersenbein betroffen. Meist treten die Beschwerden im Alter zwischen acht und 12 Jahren auf. Nach Abschluss des Wachstums verschwinden die Beschwerden meistens vollständig. Weitere Ursachen für Fersenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind unter anderem:
Welche Symptome können auftreten?Erste Anzeichen einer Überlastung der Ferse sind leichte Schmerzen in der Ferse am Morgen und nach längerem Ruhen bzw. Sitzen, die mit der Zeit stärker werden. Die Ferse wird empfindlicher und ist eventuell geschwollen. Schmerzen treten besonders dann auf, wenn die Ferse belastet wird. Beim Gehen kann der Schmerz zunächst etwas nachlassen, aber nach längerem Gehen oder nach längerer Belastung wieder stärker werden. Um die Schmerzen beim Gehen zu vermeiden, beginnen manche Betroffene zu hinken. Bei Kindern und Jugendlichen mit Fersenschmerzen ist ein lokaler Druckschmerz und eine lokale Schwellung im Bereich des oberen Fersenbeins am Ansatz der Achillessehne typisch. Plötzlich auftretende starke, stechende Fersenschmerzen sind meist die Folge von Verletzungen, z.B. einem Bruch des Fersenbeins. Selten tritt im Fuß ein Kribbeln, Brennen sowie ein Taubheitsgefühl an der Fußsohle, den Zehen und der Ferse auf. Die Symptome können auf eine Reizung des Schienbeinnervs hinweisen. Wie Sie Fersenschmerzen vorbeugen könnenFolgende Maßnahmen helfen, Überlastungen der Füße und Fersenschmerzen vorzubeugen:
Was können Sie zur Heilung beitragen?Fersenschmerzen als erste Anzeichen einer Überlastung der Ferse können mit einfachen Maßnahmen selbst behandelt werden. Die Schmerzen werden auch meist ohne spezielle Therapie besser. Dazu ist allerdings Geduld gefragt, denn es kann einige Wochen bis ein Jahr dauern. Bei Jugendlichen verschwinden die Schmerzen meistens nach dem Wachstum. Zu den Selbsthilfe-Maßnahmen zählen:
Wann sollte ich zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen?Folgende Beschwerden sollten jedenfalls von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden:
Wie wird die Diagnose gestellt?Bei starken oder länger anhaltenden Fersenschmerzen ist eine ärztliche Diagnose wichtig. Dabei beurteilt die Ärztin oder der Arzt, ob die Schmerzen durch eine Überlastung des Fußes ausgelöst werden oder eine andere Ursache der Grund ist. Zunächst erfragt die Ärztin oder der Arzt Ihre Krankengeschichte und untersucht Ihre Beine und Füße. Meist kann bereits so die Ursache des Fersenschmerzes geklärt werden. Bei der Untersuchung Ihrer Füße schaut die Ärztin oder der Arzt, ob ein Druckschmerz besteht und Schwellungen erkennbar sind. Die Ärztin oder der Arzt kann folgende Fragen stellen:
HinweisNur selten sind zur Diagnose von Fersenschmerzen weiterführende Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall oder MRT notwendig. Bei bestimmten Anzeichen, die auf z.B. einen Knochenbruch, eine Nervenreizung oder andere Erkrankungen hinweisen, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt weitere Untersuchungen (z.B.Röntgen, MRT, Bluttest, Ultraschall) verordnen. Zu den Anzeichen zählen:
Wie erfolgt die Behandlung von Fersenschmerzen?Die Wahl der Therapie von Fersenschmerzen richtet sich nach der diagnostizierten Ursache bzw. Grunderkrankung. In den meisten Fällen bessern sich die Beschwerden ohne besondere Therapien innerhalb weniger Wochen bis zu einem Jahr von selbst. In den seltensten Fällen ist eine Operation notwendig. Mögliche Therapiemaßnahmen sind:
Zur Linderung von Fersenschmerzen können Sie einfache Übungen durchführen. Behandlung bei Kindern und JugendlichenBei Kindern und Jugendlichen mit Fersenschmerzen helfen ebenso Schonen, Entlasten und Kühlen. Die Ärztin oder der Arzt kann ein schmerzstillendes und entzündungshemmendes Medikament (NSAR) verschreiben. Bei übergewichtigen Kindern kann eine Gewichtsabnahme die Beschwerden bessern. Zeigen all diese Maßnahmen keine Besserung, können bei Kindern und Jugendlichen mit Fersenschmerzen z.B. ein spezieller Gips, eine Beinschiene (Aircast) oder Schuhe mit spezieller Abrollsohle für einige Wochen verordnet werden. Wohin kann ich mich wenden?Bei Fersenschmerzen können Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden. Manchmal sind weitere Untersuchungen, z.B. bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Orthopädie oder einer Fachärztin oder einem Facharzt für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation, notwendig. Schuheinlagen erhalten Sie bei Bandagistinnen oder Bandagisten, Orthopädietechnikerinnen oder Orthopädietechnikern sowie Orthopädieschuhmacherinnen Orthopädieschuhmachern. Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
sowie über die Online-Ratgeber der Sozialversicherung. Ähnliche ArtikelGesundheitssucheSie suchen eine Ärztin/einen Arzt, ein Spital, eine Apotheke oder andere Gesundheitsdienstleister? Hier kommen Sie zur Gesundheitssuche. Beratung & HilfeTools & QuizzesLetzte Aktualisierung: 17. Dezember 2021 Erstellt durch: Redaktion Expertenprüfung durch: OA Dr. Martin Ornig |