Wer hat nachgewiesen dass erde keine scheibe ist

Die Erde dreht sich - das ist heute allgemein bekannt, konnte aber lange Zeit nicht bewiesen werden. Früher glaubten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums. Sonne, Mond und Sterne, dachten sie, würden sich um sie drehen. Die Vermutung, dass die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems ist und dass die Erde sich bewegt, setzte sich erst im Laufe 17. Jahrhunderts allmählich durch. Nun wurde nach Wegen gesucht, die Rotation (also die Drehbewegung) der Erde zu beweisen. Das war nicht einfach, denn alles, was sich auf der Erdoberfläche befindet, dreht sich natürlich mit. Und von oben auf die Erde gucken konnte man noch nicht. Schließlich kam der französische Physiker Jean Bernard Léon Foucault (1819 - 1868) auf die Idee, für die Beweisführung ein Pendel einzusetzen. Das war im Jahr 1851.

Warum ein Pendel?

Bei einem Pendel hängt ein (schwerer) Gegenstand - eine Kugel zum Beispiel - an einem Seil oder Draht von einem Punkt in der Höhe herab. Von dort aus kann das Pendel in jede Richtung frei hin und her schwingen, ohne mit der Erdoberfläche verankert zu sein. Drehbewegungen der Erdoberfläche können nicht auf das Pendel übergehen. Dafür haben andere für Foucaults Versuch teils nützliche physikalische Gesetze Einfluss auf die Pendelbewegung:

Die Schwerkraft sorgt dafür, dass das Pendel gerade runter hängt. Pendelt es, bremst die Reibung der Luft das Pendel allmählich ab, bis es irgendwann ganz zur Ruhe kommt. Dabei haben Länge und Gewicht des Pendels einen entscheidenden Einfluss. Je schwerer, vor allem aber je länger das Pendel ist, desto langsamer und länger schwingt es. Dass das Pendel langsam schwingt, war Foucault wichtig. Denn die Reibung der Luft war so geringer - das Pendel pendelte länger.

Seine Schwingungsebene - also die Richtung, in der das Pendel hin und her schwingt - ändert es dabei aber nicht. Der Grund dafür ist die so genannte Trägheit. Ihr ist es zu verdanken, dass das Pendel stur auf einer geraden Bahn hin und her schwingt. Sie besagt, dass das Pendel ohne Einwirkung von außen (z.B. wenn man es anstoßen würde) die Richtung nicht ändert. So aber sah es aus, als Foucault 1851 in Paris sein 67 Meter langes Pendel der Öffentlichkeit vorstellte. Es scheint beim Pendeln im Uhrzeigersinn zu wandern.

Zur Verdeutlichung: Sah es erst so aus, als würde das Pendel von rechts nach links schwingen, bewegte es sich nach einer Weile von oben nach unten.

Da das aber wegen der physikalischen Gesetze nicht möglich war, gab es nur eine Erklärung: es ist nicht das Pendel, das seine Richtung ändert, es ist der Boden! Sie dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Damit gelang Foucault der Nachweis, dass die Erde sich dreht.

journal article

DAS PROBLEM DER GESCHICHTE DES GRIECHISCHEN WELTMODELLS VOR ARISTOTELES

Rheinisches Museum für Philologie

Neue Folge, 128. Bd., H. 3/4 (1985)

, pp. 195-231 (37 pages)

Published By: J.D. Sauerländers Verlag

https://www.jstor.org/stable/41233554

Journal Information

The Rheinisches Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie was founded by Barthold Georg Niebuhr, August Böckh and Christian August Brandis in 1827; volumes appeared until 1829/32. From 1832/33 until 1839 the journal was continued by Friedrich Gottlieb Welcker und August Ferdinand Naeke as Rheinisches Museum für Philologie. In 1842 the New Series was started by Friedrich Ritschl and Welcker, and it has continued until today. Hence the Rheinisches Museum für Philologie is the oldest journal devoted to Classics that is still in existence. Since the beginning it has published scholarly articles (in German, English, French, Italian and Latin) on the languages, literature and history of the Greek and Roman world and its reception. Today the journal has an international scope with contributors and subscribers all over the world. To maintain the journal’s traditional high academic standards all submissions are reviewed prior to publication by at least two scholars who are experts in the respective fields. 

Publisher Information

The J. D. Sauerländers Verlag has been founded as publishing house in 1816. Our journals are concerning the subjects Classic Philology (Rheinisches Museum Für Pholologie, founded in 1827), Forest Genetics (Silvae Genetica founded in 1961) and Forestry (Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, founded in 1829).

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Rheinisches Museum für Philologie © 1985 J.D. Sauerländers Verlag
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Kurioses Die Erde ist eine Scheibe und andere Irrtümer

Wer hat nachgewiesen dass erde keine scheibe ist

© Jürgen Fälchle / Fotolia

Dass die Erde rund ist und die Kontinente auf ihrer Oberfläche wandern, ist für uns heute ganz selbstverständlich. Doch Forscher und Denker früherer Zeiten hatten ganz andere Vorstellungen von unserem Planeten. Wir stellen euch einige ihrer verrücktesten Ideen vor

Die Erde ist eine Scheibe

Wer sagt das?

Vor 2500 Jahren war diese Vorstellung weit verbreitet. In Griechenland glaubte es etwa der Geograf Hekataios von Milet.

Hält sich die Idee?

Nein, schon im 4. Jahrhundert vor Christus liefert der Philosoph Aristoteles Argumente für eine runde Erde – etwa, dass sie bei Mondfinsternissen immer einen runden Schatten wirft. Eratosthenes berechnet gut 100 Jahre später sogar ihren Umfang. Danach zweifelt kaum noch ein Gelehrter an der runden Erde. Ein paar hartnäckige Fans hat die flache Scheibe aber selbst im 21. Jahrhundert noch.

Die Erde ist erst 6000 Jahre alt

Wer sagt das?

James Ussher, der Bischof der englischen Stadt Carlisle, rechnet im Jahr 1650 Zeitangaben in der Bibel zusammen – und kommt zu dem Ergebnis, dass die Erde am 22. Oktober 4004 vor Christus entstand.

Hält sich die Idee?

Jein. Naturforschern, die sich im 18. Jahrhundert mit Fossilien und Gesteinen beschäftigen, kommen die 6000 Jahre viel zu kurz vor. Tatsächlich ist die Erde 4,5 Milliarden Jahre alt. Dies berechnen Wissenschaftler im Jahr 1953 mit der „Uran-Blei-Datierung“. Diese Methode bestimmt das Alter von Steinen mithilfe radioaktiver Stoffe, die darin enthalten sind. Und trotzdem: Viele bibeltreue Christen glauben noch heute an James Usshers Berechnung.

Es gibt vier Elemente

Wer sagt das?

Der Grieche Empedokles lehrt im 5. Jahrhundert vor Christus, dass die Welt aus den vier Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer besteht, die je nach Mischung verschiedene Stoffe ergeben – Flüssigkeiten, Gesteine oder Metalle etwa.

Hält sich die Idee?

Ziemlich lang. Alchemisten teilen Materialien noch im Mittelalter so ein. Erst im 17. Jahrhundert beginnt der Engländer Robert Boyle, Stoffe wissenschaftlich zu untersuchen und begründet damit die moderne Chemie. Bis heute haben Forscher 118 Elemente wie Kohlenstoff, Eisen oder Wasserstoff nachgewiesen: die Bausteine, aus denen sich unsere ganze Welt zusammensetzt.

Der Südkontinent

Wer sagt das?

Europäische Kartografen. Noch um 1600 zeichnen sie auf Weltkarten einen gewaltigen Erdteil ein, der sich vom Südpol bis nahe an Südamerika und Afrika erstreckt.

Hält sich die Idee?

Als Seefahrer im 17. Jahrhundert die südlichen Meere immer besser kennenlernen, schrumpft der fabelhafte Riesenkontinent Stück für Stück zusammen. Übrig bleibt am Ende die viel kleinere Antarktis, die der Brite James Cook im Jahr 1772 als Erster umrundet.

Die Erde ist hohl...

Wer sagt das?

Der Astronom Edmond Halley. Er will 1692 das geringe Gewicht der Erde erklären, das der Physiker Isaac Newton kurz zuvor falsch berechnet hat.

Hält sich die Idee?

Ziemlich. Erst 1798 beweist der englische Forscher Henry Cavendish, dass die Erde schwerer ist als angenommen. Den genauen Aufbau unseres Planeten ermitteln Forscher im 20. Jahrhundert.

... und wir leben darin!

Wer sagt das?

Der amerikanische Arzt Cyrus Reed Teed im Jahr 1869. Er erklärt, dass wir auf der Innenseite einer Hohlkugel leben, in deren Mitte Mond, Sonne und Sterne schweben. Weil sich das Licht im Inneren auf krummen Bahnen bewegt, können wir die Erdteile gegenüber nicht sehen.

Hält sich die Idee?

Erstaunlicherweise findet Teed bis heute Anhänger. Wissenschaftler halten seine Ideen jedoch schon seit jeher für Quatsch.

Das Land versinkt

Wer sagt das?

Naturforscher des 19. und 20. Jahrhunderts. Ihnen fällt auf, dass auf getrennten Kontinenten verwandte Pflanzen und Tiere leben – etwa in Afrika und Südamerika. Sie folgern: Diese waren früher miteinander verbunden, ehe das Land dazwischen im Meer versank.

Hält sich die Idee?

Erst um 1960 setzt sich Alfred Wegeners Theorie des Kontinentaldrifts durch, nach der sich die Kontinente auf der Erdoberfläche bewegen.

Die Erde schrumpft

Wer sagt das?

Der französische Geologe Léonce Élie de Beaumont. Er erklärt die Entstehung von Gebirgen 1829 mit der Abkühlung der Erde. Bei dem Prozess schrumpfe der Planet und werfe Falten wie ein abkühlender Bratapfel. Diese Falten seien die Berge.

Hält sich die Idee?

Bis weit ins 20. Jahrhundert. Dann setzt sich bei Geologen die Theorie durch, dass die Erdkruste beweglich ist und Gebirge wie die Alpen durch den Zusammenprall von Erdplatten entstehen.

Wer hat nachgewiesen dass erde keine scheibe ist

Quiz Die Welt in Zahlen

Wie viel Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt? Kennt ihr das größte Land in Südamerika? Wie viele Nachbarländer hat Deutschland? Testet euer Wissen!

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