Wer sind die separatisten in der ukraine

In der Ukraine tobt ein blutiger Krieg. Der Plan der russischen Regierung, Kiew zu stürzen und eine Marionettenregierung einzusetzen ist gescheitert. Die Ukraine beginnt nach und nach, Gebiete aus russischer Hand zurück zu erobern. In den beiden Regionen Luhansk und Donezk, in denen bereits seit acht Jahren Krieg herrscht, hat Russland am 30. September 2022 eine Annexion vollzogen. Die geschah gemeinsam mit zwei weiteren Gebieten, Saporischschja und Cherson im Süden des Landes.

  • Am 21. Februar 2022 hat Russlands Präsident Wladimir Putin die beiden selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt
  • Große Teile von Donezk und Luhansk sind von den Russen erobert worden
  • Am 30. September 2022 wurde der Donbass formal von Russland annektiert
  • Was sind die Separatistengebiete?
  • Was ist der Hintergrund zum Konflikt?
  • Was ist der aktuellen Stand seit der Invasion am 24. Februar 2022?

Luhansk und Donezk: Was sind die Separatistengebiete?

Die beiden Gebiete Luhansk und Donezk befinden sich ganz im Osten der Ukraine an der Grenze zu Russland. Beide Regionen haben ihre Unabhängigkeit von der Ukraine ausgerufen, als 2014 der Bürgerkrieg begann. Diese Regionen werden zusammengefasst der „Donbass“ genannt. Diese Regionen sind russischsprachig, die Verbindungen zu Russland waren vor dem Krieg stark. Doch sind es nun russischsprachige Teile der Ukraine, die am stärksten vom russischen Angriff betroffen sind. Besonders die Hafenstadt Mariupol in der Region Donezk ist weitestgehend zerstört worden.

Separatistengebiete: Was bedeutet das?

Luhansk und Donezk, die Regionen im Donbass, in denen die Front im Bürgerkrieg verlief, sind sogenannte Separatistengebiete. Sie werden von den Separatisten angeführt – das bedeutet, von einer Gruppe, die sich von der Ukraine lösen möchte. Diese Separatisten werden seit 2014 von der russischen Regierung und vom russischen Militär unterstützt. Seitdem Russland die Gebiete als unabhängig anerkannt hat, können sie offiziell von militärischer Unterstützung profitieren. Bisher war bekannt, dass Russland die Separatistengebiete unterstützt, auch militärisch, doch war das nicht offiziell.

Die Separatisten, die in Donzek und Luhansk die Führungen übernommen haben, repräsentieren nicht das ukrainische Volk, dass dort lebte oder noch immer lebt. Einem Bericht der UN-Menschenrechtskommission aus 2014 zufolge handelt es sich in den Regionen um eine Gewalt- und Terrorherrschaft. Seit Beginn des Bürgerkrieges ist die Bevölkerung auf rund die Hälfte geschrumpft. Die Separatisten haben von Beginn an Unterstützung aus Russland bekommen.

Luhansk und Donezk im Krieg: Teil von Russland?

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 melden russische Streitkräfte vor allem in Donezk und Luhansk Erfolge. Nachdem der Plan des Kreml, die ukrainische Regierung zu stürzen, gescheitert ist, konzentrieren sich die Russen vermehrt auf die Gebiete in der Ostukraine.

Bei einer Zeremonie zur Annexion von vier ukrainischen Regionen hat Russlands Präsident Wladimir Putin deren Bewohner als russische Staatsbürger bezeichnet. "Die Bewohner von Luhansk und Donezk, Cherson und Saporischschja werden für immer unsere Bürger", sagte Putin am Freitag vor der politischen Elite des Landes. "Die Menschen haben für unsere gemeinsame Zukunft gestimmt."

Der russische Staatschef forderte die Ukraine zudem zur umgehenden Einstellung aller Kampfhandlungen auf. "Wir rufen das Kiewer Regime auf, den Beschuss und alle Kampfhandlungen sofort einzustellen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren", sagte Putin. Dem Westen warf er vor, er wolle Russland wie eine "Kolonie" betrachten.

Bürgerkrieg in der Ukraine: Was war passiert?

Die Ukraine war bis 1991 Teil der Sowjetunion (UdSSR). Mit der Auflösung der UdSSR entstanden mehrere unabhängige Staaten, darunter die Ukraine. Bis heute haben viele der Staaten eine komplizierte Beziehung zu Russland. Um sich Schutz vor Russland zu sichern, haben sich Staaten wie Estland, Lettland, Litauen und Polen der Nato zugewandt und sind Mitglieder geworden. Diese Osterweiterung empfindet Russland als Bedrohung. Putin behauptet, dass das ein Grund für den Angriff auf die Ukraine sei – doch sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Nato Russland nicht bedroht hat. Die Nato-Osterweiterung passierte auf Verlangen der Länder in Osteuropa, da diese einen Beitritt wünschten.

Die Ukraine ist kein Mitglied der Nato. Seit Jahren gibt es aber verstärkte Bestrebungen, sich dem Bündnis anzuschließen bzw. sich stärker zur EU hinzuwenden. Der Konflikt begann Ende 2013, als es in der Ukraine zu Massenprotesten kam. Die Proteste rührten daher, dass die ukrainische, pro-russische Regierung gegen den Willen eines großen Teils der Bevölkerung entschieden hat, ein Abkommen mit der EU zu stoppen. Die Proteste gingen von November 2013 bis Februar 2014 und tragen heute den Namen „Euromaidan“ oder auch „Revolution der Würde“. Bei einer Eskalation der Euromaidan-Proteste gab es schwere Zusammenstöße, es starben viele Menschen, die Regierung wurde ab 22. Februar 2014 abgesetzt.

Aus Sorge vor einer Annäherung der Ukraine an den Westen entzündete sich ein neuer Konflikt im Osten des Landes und insbesondere auf der Halbinsel Krim. Diese Teile des Landes wollten nämlich weiterhin eine positive Beziehung zu Russland haben – was letztlich dazu führte, dass sich Teile der Ostukraine abzuspalten versuchten. Im März 2014 gab es auf der Krim ein umstrittenes Referendum, nachdem eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortete, Teil von Russland zu werden. Wladimir Putin machte somit Nägel mit Köpfen und annektierte die Krim. Der Westen verurteilte dies als völkerrechtswidrig.

Seither herrscht im Osten der Ukraine ein Bürgerkrieg zwischen dem westlich-orientierten und dem pro-russischen Teil der Bevölkerung.

Ukraine und Russland: Historisch ein Volk?

Präsident Putin vertritt der Ansicht, dass die Ukraine und Russland ein und dasselbe Volk seien. Er ist der Meinung, dass die Ukraine deshalb kein eigener Staat sein sollte, da die beiden Völker eine gemeinsame Geschichte haben. Der ukrainische Präsident sagte dazu nach Angaben der Seite „Ukraine Crisis“ im Juli vergangenen Jahres: „Wir sind definitiv nicht ein Volk. Ja, wir haben viel gemein. Wir haben zum Teil eine gemeinsame Geschichte, Erinnerung, Nachbarschaft und Verwandtschaft, den gemeinsamen Sieg über den Faschismus und allgemeine Tragödien… Aber ich wiederhole: Wir sind nicht ein Volk.“

Es gibt viele Menschen mit russischer Biografie, die in der Ukraine leben – nach jüngsten Angaben sind es rund acht Millionen Russen.

Mehr Informationen zum Minkser Abkommen und welche Punkte in den vergangenen Jahren verletzt wurden lest ihr hier nach.

Was bedeutet Separatisten in der Ukraine?

Das wollen die Separatisten Die eine Gruppe nennt man Separatisten. Die Separatisten haben Gebiete im Osten der Ukraine besetzt und die Volksrepublik Luhansk und Donezk für von der Ukraine unabhängig erklärt. Dabei bekommen sie Unterstützung aus Russland.

Wer sind die russischen Separatisten in der Ukraine?

Nur in Teilen von Donezk und Luhansk kam es jedoch zur Bildung von Milizen. Spiegel Online berichtete Mitte April 2014 über die Bevölkerung und die Angehörigen der Volksmiliz in Donezk und erklärte, die Bezeichnungen als „Separatisten“ oder „prorussische Aktivisten“ seien unzutreffend.

Was sind Separatisten?

Der Begriff „Separatismus“ kommt vom lateinischen Wort „separare“ (auf Deutsch: trennen). Wenn ein Teil der Bevölkerung sich von dem Staat, in dem er lebt, trennen und einen eigenen Staat gründen will, dann ist das Separatismus. Das ist beispielsweise in Schottland der Fall.

Warum gibt es Streit zwischen Russland und Ukraine?

Der russische Krieg gegen die Ukraine begann mit der Annexion der Krim und dem Krieg im ukrainischen Donbas im März und April 2014. Seit damals wird auch über den ukrainisch-russischen Konflikt verhandelt. Die Aussichten auf eine baldige Verhandlungslösung sind heute schlechter denn je.