Wie haut man am besten von zuhause ab?

Körperpflege & Hautpflege

Die Körperpflege und Hautpflege sind ein fester Bestandteil im Pflegealltag. Dabei erweist sich die Körperpflege sowohl für pflegebedürftige Menschen als auch für die Pflegenden nicht immer als einfach. Wenn es an Wissen mangelt oder Schamgefühle aufkommen, gestaltet sich die Situation als unangenehm. Wie so oft helfen hier Pflegewissen und praktische Tipps dabei, damit sich beide Parteien während der Körperpflege wohlfühlen.
pflege.de informiert Sie in diesem Ratgeber, worauf es bei der Körper- und Hautpflege im Alter ankommt und wie Sie eine angenehme Atmosphäre für beide Seiten schaffen können.

Inhaltsverzeichnis

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Die Wichtigkeit der Körperpflege in der Pflege

Die Haut gilt als das größte Organ, das den Körper vor äußeren Umwelteinflüssen ununterbrochen schützt. Darüber hinaus reguliert sie die Körpertemperatur und den Wasserhaushalt. Damit sie ihren Funktionen weiterhin nachgehen kann, ist sie auf die richtige Pflege angewiesen – insbesondere im Alter. Denn je älter man wird, desto mehr Veränderungen durchlebt der Körper, die sich besonders auf der Haut abzeichnen. Mit zunehmendem Alter kann sie immer trockener, dünner und rissiger werden.

Allerdings hat die Körper- und Hautpflege nicht nur für Ihre Gesundheit einen hohen Stellenwert, sondern auch für Ihr Wohlbefinden. Denn Sauberkeit gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Dementsprechend ist das Pflegewissen rund um die Körper- sowie Hautpflege entscheidend für die Gesundheit und das Wohlgefühl von pflegebedürftigen Menschen.(1)

Info

Hauterkrankungen im Alter

Ältere Menschen sind anfälliger für Hauterkrankungen, was dem geschuldet ist, dass die Haut trockener und rissiger wird. Dies erleichtert Krankheitserregern, in die Haut einzudringen. Dadurch kann es zu Entzündungen und Hauterkrankungen kommen:(1)(2)

  • Ekzeme – entzündliche nicht-juckende Hauterkrankungen
  • Dekubitus – Druckgeschwür
  • Altersjuckreiz
  • Hautpilz
  • senile Purpura – Einblutungen in der Haut

Probleme bei der Körperpflege

Eine Pflegebedürftigkeit führt oft dazu, dass Betroffene zunehmend Hilfe bei der Körperpflege benötigen. Findet die Pflege zuhause statt, sind es überwiegend die Angehörigen, die sich dieser Aufgabe widmen. Diese mit allen weiteren Pflegeaufgaben zu bewerkstelligen, kann sich als Herausforderung zeigen – vor allem, was das Wohlbefinden betrifft. So ist die Körperpflege für pflegebedürftige Menschen oftmals unangenehmer, als es ihre Angehörigen bei sich empfinden.

Rollenkonflikte bei der Körperpflege

Körperpflege bei pflegebedürftigen Angehörigen kann auf beiden Seiten einiges an Überwindung kosten. Im Alter helfen oft die Partner oder die eigenen Kinder ihren Angehörigen dabei, sich zu waschen und anzuziehen. Nicht selten kommt es in dieser neuen Situation zu einem Rollenkonflikt zwischen Pflegebedürftigen und ihren pflegenden Angehörigen. Anfangs breiten sich möglicherweise Gefühle wie Scham, Stolz oder eine ungewollte Abhängigkeit sowie Meinungsverschiedenheiten in der Pflegesituation aus, die in einen potenziellen Konflikt ausarten könnte.

Bleiben die Meinungsverschiedenheiten zwischen Pflegbedürftigen und pflegenden Angehörigen unausgesprochen, wandern beide Parteien auf einem schmalen Grat, bis sie sich erneut streiten. Um dies zu umgehen, kann es helfen, sich in die Situation des Gegenübers zu versetzen.

Wichtig ist hierbei, dass Sie offen miteinander über die Situation sprechen und versuchen, Grenzen zu setzen. Finden Sie gemeinsam einen Weg, wie Sie die Körperpflege für beide Seiten angenehm gestalten können. Behalten Sie stets im Blick, dass es bei der Gesundheit Ihrer pflegenden Angehörigen auch auf eine gründliche Körperpflege ankommt.

Tipp

So können Sie sich am besten in die Lage des Anderen versetzen

Ein guter Ausgangspunkt ist, sich selbst einmal zu fragen: Wie möchte ich in dieser Situation behandelt oder versorgt werden? Was traue ich mir selbst zu? Wobei fühle ich mich nicht so wohl und wie können wir diese Situationen angenehmer gestalten?

Körperpflege bei Pflegebedürftigkeit – Reihenfolge und Durchführung

In Sachen Gesundheit und Wohlbefinden ist eine gründliche Körperpflege bei Pflegebedürftigkeit unerlässlich. Dabei sollte sie für beide Seiten, insbesondere für die pflegebedürftige Person, so angenehm wie möglich verlaufen.

Tipp

Erholungsurlaub

Damit Sie auch in anstrengenden Phasen ein stabiles Nervenkostüm bewahren, gönnen Sie sich regelmäßige Auszeiten. Nutzen Sie alle Entlastungsangebote, die Ihnen als pflegender Angehöriger zustehen: zum Beispiel ein Erholungsurlaub.

Die richtige Art und Reihenfolge der Körperpflege müssen auch professionelle Pflegefachkräfte erst lernen. Eine gezielte Anleitung zur Körperpflege gibt es nicht wirklich. Sie passt sich immer an die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen an. Seien Sie nicht zu streng mit sich, wenn nicht alles von Anfang an glattläuft. Mit jedem Mal gelingt Ihnen der Vorgang besser und auch für Ihren Angehörigen wird die Situation zunehmend leichter. Sollte sich der zu Pflegende anhaltend wehren, so fragen Sie, was Sie ändern können, damit er sich wohler fühlt. Beachten Sie, dass bei Personen mit Demenz manche Berührungen eine Gegenwehr auslösen können. Sehen Sie nicht darüber hinweg, sondern suchen Sie nach Lösungen und besprechen Sie beispielsweise mit einer professionellen Pflegefachkraft geeignete Maßnahmen.

Wir erklären Ihnen, was Sie alles bei der Vorbereitung, während der Körperwaschung und danach beachten sollten.

Die Vorbereitung der Körperpflege

Bevor Sie mit der Körperpflege beginnen, können Sie bereits Vorkehrungen treffen, damit die Körperpflege ganz bequem und strukturiert verläuft:

  • Legen Sie schon Kleidung raus, die sich Ihr Angehöriger bestenfalls selbst ausgesucht hat.
  • Planen Sie die Waschung nach einem Toilettengang ein.
  • Legen Sie alle Hilfsmittel in Griffnähe, die Sie benötigen.
  • Sorgen Sie für Komfort und klären alle Vorlieben und Abneigungen ab.
  • Schaffen Sie eine angenehme Umgebung.
  • Kommunizieren Sie auf Augenhöhe und bevormunden Sie die zu pflegende Person nicht.

Sorgen Sie für Komfort

Berücksichtigen Sie immer die persönlichen Vorlieben und Abneigungen Ihres pflegebedürftigen Angehörigen, aber auch Ihre eigenen. Wenn Sie wissen, dass es Ihrer Mutter beispielsweise sehr wichtig ist, ihr jeden Tag die Haare zu waschen, dann sollten Sie diesen Wunsch respektieren. Das ist wichtig für das Wohlbefinden des pflegebedürftigen Menschen. Ebenfalls sollten Sie aber offen äußern, wenn Ihnen persönlich etwas widerstrebt. Können Sie zum Beispiel keine nassen Haare anderer anfassen, dann tragen Sie bei der Haarwäsche einfach Handschuhe und erklären Sie dies Ihrem Angehörigen, damit er nicht irritiert ist.

Info

Pflegehilfsmittel zum Verbrauch

Handschuhe gehören zu den sogenannten Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch, die Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad monatlich im Wert bis zu 40 Euro von Ihrer Pflegekasse bekommen können.

Schaffen Sie eine angenehme Umgebung

Die richtige Atmosphäre spielt eine entscheidende Rolle, damit sich Menschen, die gepflegt werden müssen, wohlfühlen. Statt vieler konkreter Regeln hilft hier, sich zu überlegen, was Ihnen selbst wichtig wäre, damit Sie sich gelassen fühlen. Hierbei helfen folgende Faktoren:(3)

  • Richtige Raumtemperatur (weder zu warm noch zu kalt)
  • Richtige Wassertemperatur: Temperaturen unter 27 Grad können ältere Menschen als zu kalt empfinden
  • Maximal eine Person zur Körperpflege
  • Intimsphäre wahren, indem Sie Fenster und Türen geschlossen halten.

Da Menschen im Alter schneller frieren, ist es ratsam, nur den Körperbereich aufzudecken, den Sie waschen wollen. Es ist für den Betroffenen immer leichter, wenn Sie währenddessen erzählen, welche Körperregionen Sie waschen wollen und was Sie dafür verwenden wollen. Mit diesen Schritten schaffen Sie eine gute Grundlage für Geborgenheit und Sicherheit.

Kommunizieren Sie auf Augenhöhe

Das Gefühl bei der Körperpflege von pflegenden Angehörigen oder anderen Familienmitgliedern abhängig zu sein, ist für viele Pflegebedürftige anfangs schwer. Hierbei ist es wichtig, dass Sie nach wie vor auf Augenhöhe kommunizieren, damit sich Ihre Angehörigen nicht plötzlich bevormundet oder kontrolliert fühlen. Daher empfehlen wir Ihnen, Wert auf eine achtsame Kommunikation zu legen. Indem Sie auf die Gefühle des Betroffenen eingehen und diese ernstnehmen, kann sich die Situation entspannen. Sie können gemeinsam den Tagesablauf und die Körperpflege besprechen, so dass sich Ihr Angehöriger als gleichberechtigte Person wahrnimmt.

Während der Körperpflege

Grundsätzlich kommt es nicht nur auf verbale Kommunikation an, sondern auch auf die nonverbale. Möglicherweise sprechen pflegebedürftige Menschen in so einer sensiblen Situation bestimmte Dinge nicht an, die sie als unangenehm verspüren. Oder sie sind nicht dazu in der Lage. Daher sollten Sie versuchen, auf die Mimik oder Körperhaltung der Person zu achten und diese zu deuten, während Sie sie waschen. Fällt Ihnen etwas Negatives aus, gehen Sie im Gespräch damit behutsam um. Stellen Sie sich währenddessen die folgenden Fragen:

  • Wirkt die Person angespannt?
  • Empfindet sie eventuell Schmerzen?
  • Wirkt sie abweisend?
  • Fühlt sie sich wohl und genießt es, gewaschen zu werden?

Weitere wichtige Tipps, die Ihnen die Körperpflege einfacher machen:

Waschen Sie von oben nach unten

Beginnen Sie bei der Körperpflege stets mit dem Gesicht, dem Hals sowie den Ohren und arbeiten Sie sich dann am Körper weiter von oben nach unten vor.

Info

Von vorne nach hinten

Während der Intimhygiene bei Pflegebedürftigen waschen Sie von vorne nach hinten, sprich vom Genitalbereich in Richtung Anus. So verhindern Sie, dass ungewollt Bakterien aus dem Darm oder Fäkalreste in den Genitalbereich gelangen und zu Infektionen führen.

Beziehen Sie Ihren Angehörigen mit ein

Menschen mit Pflegebedürftigkeit wollen sich nicht hilflos und abhängig fühlen. Wenn Sie pflegebedürftigen Angehörigen ermutigen, kleine Teilaufgaben beim Waschen zu übernehmen, stärken Sie das Selbstwertgefühl, die Selbstständigkeit und vorhandene Fähigkeiten. Dies ist auch bekannt unter dem Konzept der Aktivierenden Pflege. Besonders gut gelingt das bei der Mundpflege und Zahnpflege, indem Sie Ihren Angehörigen zum Beispiel die Zahnpasta auf die Zahnbürste geben und ihn dann anleiten, die Zähne selbst zu putzen. In dieser Zeit können Sie als Pflegeperson andere kleine Aufgaben erledigen. So fühlt sich Ihr Angehöriger auch weniger kontrolliert oder nicht beobachtet und freut sich, dass er Sie unterstützen kann.

Während Sie Ihren Angehörigen waschen, unterhalten Sie sich gemeinsam – auch wenn sie beide gerade mit einer Aufgabe beschäftigt sind. Ein entspanntes Gespräch lockert die Situation auf und verringert das Schamgefühl.

Waschen und trocknen Sie gründlich, aber nicht zu grob

Rückstände von Seifen und Körperprodukten können die Haut reizen. Daher sollten Sie alle Rückstände entfernen und Ihren Pflegebedürftigen gut abtrocknen, nachdem Sie mit der Körperwäsche durch sind. Denn feuchte Haut bietet den idealen Nährboden für Pilze, die mit Hautinfektionen einhergehen können – vor allem in den Finger- und Zehenzwischenräumen. Hier sollten Sie besonders streng darauf achten, sie trocken zu halten. Da die Haut im Alter sehr empfindlich sein kann, trocknen Sie die Haut behutsam, damit es Ihrem Angehörigen nicht wehtut.

Untersuchen Sie die Haut aufmerksam

Abbildung

Gefährdete Körperstellen für einen Dekubitus (Druckgeschwüre)

Achten Sie bei der Körperpflege auch auf Druckstellen oder Rötungen, zum Beispiel an den Fersen, der Hüfte oder am Steiß. Diese können erste Hinweise auf einen beginnenden Dekubitus (Druckgeschwür) sein. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt informieren, da schnell entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Dementsprechend ist es wichtig, dass Sie die Haut auf Rötungen und wunde Stellen untersuchen – insbesondere an den Stellen, die die folgende Grafik zeigt.

Info

Fallbeispiel von pflege.de-Lesern

Als Renate B. nach einem Schlaganfall von jetzt auch gleich pflegebedürftig wurde, war für ihren Mann Horst B. eines sofort klar: „Solange es geht, soll Renate zuhause bleiben. Wir sind seit 50 Jahren verheiratet – da lasse ich sie doch jetzt nicht allein!“ Horst B. ist es als gelernter Maschinenschlosser gewohnt, alle Dinge überlegt anzugehen und deshalb besuchte er als Erstes einen Pflegekurs. „Mir war gar nicht klar, wie viel ich nicht wusste und wie viel noch möglich ist.“

Besonders die tägliche Körper- und Hautpflege hat sich für Renate und Horst B. zu einem lieb gewordenen täglichen Ritual entwickelt. „Erst hatte ich große Schwierigkeiten, meiner Frau so auf die Pelle zu rücken“, gesteht Horst B. „Aber da sie nicht sprechen kann und ihre linke Körperseite gelähmt ist, gibt uns die körperliche Nähe während der Körperpflege jetzt ein Stück Zweisamkeit, die wir vorher so gar nicht mehr hatten.“

Setzen Sie sich Prioritäten

Nehmen Sie sich Zeit für die Körperpflege Ihres Angehörigen, setzen Sie aber auch Prioritäten. Das entlastet sowohl Ihren pflegebedürftigen Angehörigen als auch Sie selbst und spart Zeit. Müssen die Füße wirklich täglich gewaschen werden oder reicht auch jeder zweite Tag? Wenn Rücken und Gesäß aufgrund einer Inkontinenz vor zwei Stunden gerade erst gereinigt wurden, müssen Sie den Bereich nicht erneut waschen. Hier kann auch geeignetes Inkontinenzmaterial zum Einsatz kommen. Überlegen Sie sich auch, welche Prioritäten der Pflegebedürftige früher gesetzt hat.

Achten Sie auch auf sich selbst

Lassen Sie sich in einem Pflegekurs zeigen, wie Sie rückenschonend arbeiten. Hierfür gibt es spezielle Hilfestellungen aus dem Konzept der Kinästhetik in der Pflege, die Ihnen nützliche Methoden lehrt, um Ihre pflegenden Angehörigen besser zu mobilisieren.

Wenn Sie merken, dass die Körperpflege Sie zu sehr anstrengt, sollten Sie gegebenenfalls einen ambulanten Pflegedienst mit der Grundpflege beauftragen.

Experten-Tipp

Basale Stimulation ist ein wichtiger Bestandteil in der täglichen Körperpflege und mit bestimmten Handgriffen lässt sich das auch bei pflegenden Angehörigen gut unterbringen. Basale Stimulation ist ein Handlungskonzept zur Aktivierung von Patienten. Eingesetzt wird es oft bei Menschen mit Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen. Eines der Prinzipien der Basalen Stimulation ist, die Berührungen stets aus der Körpermitte heraus zu den Gliedmaßen und dem Kopf hindurchzuführen. Wichtig ist außerdem ein kontinuierlicher Kontakt. Daher setzt man bei einer Prozedur den Kontakt nicht ab, sondern wechselt die Hände bei der Berührung ab. 

Irina  Beckedorf

Dozentin für Pflege

Nach der Körperpflege

Nachdem Sie Ihrem Angehörigen geholfen haben, sich zu trocknen, unterstützen Sie beim Anziehen. Wenn möglich beziehen Sie ihn mit ein. Vielleicht kann er noch das Hemd zuknöpfen oder sich die Kleidung zurechtziehen. Da der Boden nach dem Waschen nass und rutschig sein kann, sollten Sie diesen trocken wischen.

Insbesondere im Alter klagen Menschen über trockene und juckende Haut. Daher sollten Sie die Haut noch eincremen – bestenfalls mit einer Creme, die ein Hautarzt empfiehlt.

Pflegekurse für Körperpflege

Gerade bei Schmerzpatienten oder Menschen mit einer Bewegungseinschränkung ist es eine verantwortungsvolle Aufgabe, einen Angehörigen zu waschen. Dies verlangt einiges an Pflegewissen ab. Sie müssen genau wissen, was Sie tun und wie Sie es tun. Ein Pflegekurs und eine genaue Anleitung, beispielsweise einer professionellen Pflegefachkraft, hilft Ihnen dabei. Welche Pflegekurse sich in Ihrem persönlichen Fall anbieten, erfahren Sie zum Beispiel in einer individuellen Pflegeberatung nach § 7a SGB XI.

Tauschen Sie sich mit anderen Pflegenden aus

Viele der Pflegenden stoßen früher oder später einmal an ihre persönliche Grenze oder geraten in eine Situation, mit der sie überfordert sind. Egal, ob für Fragen zu besonderen Pflegesituationen oder praktischen Tipps für die Körperpflege – vielleicht hilft es Ihnen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Sprechen Sie mit anderen pflegenden Angehörigen, um sich gegenseitig weiterzuhelfen oder einfach mal zu erzählen, wie schwer Ihnen manche Situationen fallen oder wie erschöpft Sie aktuell sind. Eine geeignete Fläche hierfür bieten Pflegekurse und Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige.

Potentielle Kontaktstellen können Sie auf der Seite der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen finden.

Körperpflege bei Demenzerkrankten

Besonders bei der Körperpflege bei Demenzerkrankten ist viel Feingefühl erforderlich. Es ist wichtig, die Selbstständigkeit auch bei der Pflege zu erhalten und kleine Aufgaben an den Erkrankten zu übergeben, sofern möglich. Wenn Menschen mit Demenz die Situation beim Waschen unangenehm erscheint, können sie Ängste entwickeln. Daher versuchen Sie, das Duschen so angenehm wie möglich zu gestalten. Fragen Sie öfters mal nach, ob die Temperatur in Ordnung ist, oder lassen Sie Ihren Angehörigen die Seife aussuchen. Körperpflege kann dort Nähe erzeugen, wo eine Demenz es erschwert, miteinander zu kommunizieren. Berühren Sie Ihre Angehörigen sanft beim Waschen, damit können Sie Ängste sowie Einsamkeit lindern.(4)

Haarwäsche & Rasur bei Pflegebedürftigen

Zur vollständigen Körperpflege gehören auch die Haarwäsche und eine Rasur bei Pflegebedürftigen, die das Bedürfnis nach Sauberkeit befriedigen und zum Selbstwertgefühl beitragen. Sofern Angehörige einzelne Arbeitsschritte noch selbst ausführen können, sollten Sie sie sowohl bei der Haarwäsche als auch bei der Rasur dazu motivieren, diese weiterhin zu übernehmen. So erhalten pflegebedürftige Menschen ihre Ressourcen und sie freuen sich auf dieses Ritual, an dem sie selbst noch mitwirken können.

Haarwäsche

Verbinden Sie eine Haarwäsche ab und zu mit einer angenehmen Kopfmassage, die das Wohlbefinden steigert. Anschließend kämmen Sie die Haare gut durch, da sie oft verknoten, wenn Menschen lange Zeit im Bett verbringen müssen. Zu guter Letzt föhnen Sie die Haare trocken, damit sich Ihr Angehöriger nicht erkältet.

Tipp

Friseurbesuche

Oftmals schätzen ältere Menschen einen regelmäßigen Friseurbesuch, den sie mit einem besonderen Erlebnis verbinden. Daher könnten Sie, sofern möglich, Ihrem Angehörigen auch regelmäßig einen Besuch beim Friseur organisieren. Oder Sie erkundigen sich, ob es in der Umgebung mobile Friseure gibt, die das Gefühl von Friseursalon zu Ihnen nach Hause bringen. 

Rasur

Viele ältere Männer schätzen auch im hohen Alter noch die tägliche Rasur. Es kann erleichternd sein, wenn Ihr pflegebedürftiger Angehöriger eine praktische Kurzhaarfrisur und keinen Bart trägt. Achten Sie also nicht nur auf praktische Aspekte, sondern auch darauf, dass sich Ihr Angehöriger wohlfühlt. Im Gegensatz zu einer Nassrasur beansprucht eine Trockenrasur weniger Zeit und beherbergt ein geringeres Verletzungsrisiko.

Nagelpflege

Werfen Sie stets einen gründlichen Blick auf die Finger- und Zehennägel Ihres Angehörigen. So können beispielsweise gelblich verfärbte oder brüchige Nägel auf eine Pilzinfektion deuten. Achten Sie darauf, dass die Nägel regelmäßig gekürzt werden, aber nicht zu kurz. Wenn Sie die Hände und Füße vorher ein paar Minuten in warmen Wasser baden, sind die Nägel weich genug und lassen sich einfacher schneiden.

Expertenmeinung

Mein Praxistipp für pflegende Angehörige:
Bei der Körperwaschung setzt man morgens auf eine andere Technik an als beim Zubettgehen. Während man morgens gegen den Haarwuchs wäscht und eher aktivierende Materialien wie einen raueren Waschlappen benutzt, ist es abends wichtig, in Richtung des Haarwuchses zu waschen und eher weichere Materialien zu verwenden.

Irina  Beckedorf

Dozentin für Pflege

Ganzkörperwäsche in der Dusche oder Badewanne

Ob Sie Ihren Angehörigen lieber baden oder duschen, ist meistens eine Frage der körperlichen Verfassung. Grundsätzlich ist es meistens gesünder zu duschen, als zu baden. Zum einen können Vollbäder den Kreislauf belasten, zum anderen strapazieren sie die Haut. Außerdem nimmt ein Vollbad mehr Zeit in Anspruch als eine Dusche. Jedoch kann ein Vollbad gerade bei chronischen Schmerzpatienten die Beschwerden lindern. Wägen Sie also immer ab, ob eine Ganzkörperwäsche in der Dusche oder Badewanne in Ihrem Fall die geeignetere Wahl ist.

Sichere Körperpflege in der Badewanne

Wenn ein Vollbad für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen ein wichtiges Element für sein Wohlbefinden ist, sollten Sie ihm das ermöglichen – sofern möglich. Vielleicht können Sie ein Vollbad ja auch als Ritual am Wochenende einführen. Darauf kann sich Ihr Angehöriger freuen und Sie können hierfür unter Umständen auch regelmäßige Unterstützung von einer zweiten Person einplanen. Es gibt außerdem eine ganze Reihe von Hilfsmitteln für Senioren, die das Baden in der Badewanne einfacher und sicherer machen wie Badewannensitze, Badewanneneinsätze oder Badewannenlifter. Auch können spezielle Wannen-Arten wie zum Beispiel eine Sitzbadewanne oder Badewanne mit Einstieg in Frage kommen.

Sichere Körperpflege in der Dusche

Die Körperpflege in der Dusche ist wesentlich einfacher als in der Badewanne. Mit einigen Hilfsmitteln machen Sie eine herkömmliche Dusche altersgerecht und damit auch sicherer. Dazu gehören:

  • Anti-Rutsch-Matte
  • Duschhocker
  • Duschstuhl
  • Haltegriffe

Sollte nur eine Badewanne vorhanden sein, lässt sich diese heutzutage schnell und kostengünstig zu einer Dusche umbauen.

Tipp

Zuschuss zum Badumbau ab Pflegegrad 1

Sollten Sie oder Ihr pflegebedürftiger Angehöriger nur eine Badewanne haben, die Ihnen die Körperpflege stark erschwert oder zu gefährlich erscheint, können Sie die Wanne zur Dusche umbauen lassen. Diese Maßnahme wird bei anerkanntem Pflegegrad im Rahmen der Wohnraumanpassung mit bis zu 4.000 Euro von der Pflegekasse gefördert. In wenigen Stunden erhalten Sie eine barrierefreie Dusche. Diese kann die Körperpflege erleichtern und allen Beteiligten Sicherheit und Wohlbefinden bei der Körperpflege geben. Eine barrierefreie Dusche kann sogar mit dem Rollstuhl oder Rollator genutzt werden.

Anleitung & Tipps: Ganzkörperwasche in der Dusche oder Badewanne

Wichtiger Hinweis

Schützen Sie sich und damit auch die pflegebedürftige Person

Bevor Sie mit der Ganzkörperwäsche starten, sollten Sie als Pflegeperson etwas gegessen und getrunken haben. Die Kombination aus körperlicher Anstrengung und feuchter, warmer Luft im Badezimmer kann sonst zu Kreislaufbeschwerden führen.

  1. Legen Sie alle Utensilien, zum Beispiel Seife, Badewannenzusätze, Waschlappen oder Handtücher, griffbereit.
  2. Achten Sie darauf, dass Hilfsmittel wie beispielsweise Anti-Rutsch-Matten, Duschhocker, Badewannensitze oder Haltegriffe, in der Badewanne oder in der Dusche sicher befestigt sind.
  3. Schützen Sie sich bei Bedarf selbst mit sogenannten Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch wie zum Beispiel Einmalhandschuhen oder einer Schutzschürze und achten Sie stets auf einen sicheren Stand.
  4. Stellen Sie eine angenehme Wassertemperatur ein und halten Sie sie konstant. Fragen Sie Ihren Angehörigen, welche Temperatur er als angenehm empfindet.
  5. Nutzen Sie die Handbrause, um Ihren Angehörigen zu waschen. Das erleichtert Ihnen die Körperpflege und Sie können gezielt einzelne Körperpartien reinigen. Bei Bedarf können Sie hierbei zusätzlich einen Waschlappen verwenden. Das gilt auch für die Bereiche unterhalb der Brüste oder des Bauches.
  6. Lassen Sie sich bei der Körperpflege Zeit und geben Sie dem Pflegebedürftigen Gelegenheit, mitzuhelfen. So kann er vielleicht einzelne Teilaufgaben übernehmen und fühlt sich so unabhängiger und erhält ein Stück seiner Selbstständigkeit.
  7. Verwenden Sie die richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukte, die der behandelnde Arzt empfiehlt. Im Falle einer Inkontinenz oder eines Dekubitus gelten dabei besondere Empfehlungen, die Sie sich unbedingt vom Arzt holen sollten.
  8. Lassen Sie Ihren Angehörigen nicht unbeaufsichtigt, da er in der Dusche oder beim Ausstieg aus der Wanne stürzen könnte. Sorgen Sie dafür, dass der Boden gut trocken ist, um die Sturzgefahr zu senken.
  9. Spülen Sie Seifenreste nach dem Wannenbad oder der Dusche gründlich ab und trocknen Sie Ihren Angehörigen gut ab. Mit einem Handtuch sorgen Sie nicht nur dafür, dass alle Hautstellen trocken sind, sondern aktivieren auch den Kreislauf des pflegebedürftigen Menschen.

Körperpflege am Waschbecken

Viele ältere Menschen waschen sich gerne am Waschbecken und scheuen den Einstieg in die Badewanne oder die Duschwanne. Sofern Ihr Angehöriger noch selbstständig ist und nur wenig Unterstützung bei der Körperpflege braucht, können Sie ihm am besten einen Stuhl unter das Waschbecken stellen. So kann er sich bei Bedarf jederzeit hinsetzen.

Ist Ihr pflegebedürftiger Angehöriger auf einen Rollstuhl angewiesen, sollte das Waschbecken in jedem Fall rollstuhlgerecht sein, das heißt unterfahrbar. So erhalten Sie die Selbstständigkeit Ihres Angehörigen und lassen ihm seine Privatsphäre.

Anleitung & Tipps: Körperpflege am Waschbecken

  1. Achten Sie darauf, dass die Wassertemperatur für Ihren Angehörigen angenehm ist und er die Armatur nicht aus Versehen zu heiß einstellt.
  2. Legen Sie alle Utensilien in seine Griffweite, die er für die Körperwäsche benötigt.
  3. Helfen Sie nur bei den Handlungen mit, die Ihr Angehöriger nicht mehr selbst erledigen kann. Zum Beispiel die Reinigung des Rückens.
  4. Achten Sie bei Menschen mit Demenz darauf, dass Sie bei der Körperpflege anwesend sind. So können Sie beispielsweise den Waschvorgang mit sanften Aufforderungen unterstützen.
  5. Wenn Ihr Angehöriger nicht mehr sitzen kann, erfolgt die Körperpflege im Bett.

Körperpflege im Bett

Ist Ihr pflegebedürftiger Angehöriger stark bewegungseingeschränkt oder bettlägerig, müssen Sie ihn bei der Ganzkörperwäsche im Bett unterstützen. Die Körperwäsche folgt dabei dem bekannten Muster: Beginnen Sie am Kopf und im Gesicht und arbeiten Sie sich langsam zu den Füßen hinab. Zudem ist es hilfreich, wenn Sie neben das Bett einen kleinen Tisch stellen, auf dem Sie die Schüssel mit Wasser, Handtücher und Reinigungsmittel ablegen können. So können Sie permanent am Bett bleiben und müssen nicht zwischendurch ins Bad laufen.

Die Körperpflege im Bett ist eng mit dem Wissen über sogenannte Lagerungstechniken beziehungsweise Positionierungstechniken verknüpft. Denn nur wenn Sie wissen, wie man bettlägerige Personen richtig umlagert, kommen Sie auch an schwierige Stellen des Körpers für das Waschen. Zudem erleichtern einige Handgriffe die Körperpflege und machen sie sowohl für den Pflegebedürftigen angenehmer als auch für Sie als Pflegeperson rückenschonender.

Anleitung & Tipps: Ganzkörperwäsche und Haare waschen im Bett

  1. Schützen Sie das Bett und die nähere Umgebung durch Unterlagen vor Wasser. Legen Sie ausreichend Handtücher bereit – sowohl um Ihren Angehörigen nach dem Waschen abzutrocknen als auch damit Körperteile, die gerade nicht gewaschen werden, zuzudecken, damit er nicht auskühlt.
  2. Sorgen Sie bei der Körperpflege im Bett für Ruhe und Privatsphäre und schließen Sie Fenster sowie Türen.
  3. Achten Sie darauf, dass beispielsweise Sonden oder Katheter bei der Körperwäsche nicht verrutschen oder herausgerissen werden.
  4. Achten Sie auf die richtige Arbeitshöhe des Bettes, damit Sie selbst rückenschonend arbeiten.
  5. Sofern Ihr Angehöriger Wunden hat: Pflegen und Säubern Sie um die Wunden herum. Hygiene ist das A und O für eine richtige Wundversorgung.
  6. Achten Sie ganz besonders bei bettlägerigen Personen auf Hautveränderungen und Druckstellen an Fersen, Hüfte und Steiß. Beobachten Sie zudem Hautpartien, die wenig Luft bekommen wie die Achselhöhlen, Nabel und die Haut unter den Brüsten. Ein Risiko für Druckstellen und Entzündungen stellen außerdem Katheter und Sonden dar. Treffen Sie am besten also geeignete Maßnahmen zur gezielten Dekubitusprophylaxe.
  7. Legen Sie zwischen aufeinanderliegende Hautpartien, wie beispielsweise in der Bauchfalte oder unter die Brüste, trockene Kompressen. Dadurch wird die Bildung eines feucht-warmen Milieus verhindert und somit auch die Bildung eines Hautpilzes.
  8. Wenn Sie die Reihenfolge „vom Kopf zu den Füßen“ einhalten, brauchen Sie das Wasser in der Schüssel nicht nach jeder Körperpartie zu wechseln. Vor und nach der Intimhygiene sollten Sie aber in jedem Fall frisches Wasser verwenden.

Hautpflege

Zur regelmäßigen und gründlichen Körperpflege gehört eine gute Hautpflege dazu. Sie fördert nicht nur das Wohlbefinden Ihres pflegebedürftigen Angehörigen, sondern dient essenziell der Vorbeugung von trockener und juckender Haut im Alter.

Anleitung & Tipps: Hautpflege bei Pflegebedürftigen

Alle Pflegeprodukte sollten dem Hautzustand angemessen sein. Fragen Sie daher unbedingt den Arzt oder die professionelle Pflegefachkraft, welche Salben oder Cremes Sie verwenden sollen. Achten Sie auf folgendes in der Hautpflege bei Pflegebedürftigen:(1)

  1. Verwenden Sie Cremes und Pflegeprodukte, die der Pflegebedürftige als angenehm empfindet und vielleicht früher selbst gerne verwendet hat. Das betrifft auch den Duft und die Konsistenz der Cremes. Wenn Ihr Angehöriger bettlägerig ist, sollten Sie jedoch auf parfümierte Cremes verzichten, da die Haut bei Bettlägerigkeit durch die permanente Reibung ohnehin stark gereizt ist. In diesem Fall kann vielleicht ein leichtes Parfum auf der Kleidung oder der Bettdecke zum Wohlbefinden Ihres Angehörigen beitragen.
  2. Alle Pflegeprodukte sollten dem Hautzustand angemessen sein. Fragen Sie daher unbedingt den Arzt oder die professionelle Pflegefachkraft, welche Salben oder Cremes Sie verwenden sollen.
  3. Verwenden Sie bei offenen Wunden keine Cremes, sondern lassen Sie die Wunden „atmen“ und cremen Sie um die Wunden herum. Wunden müssen unbedingt in regelmäßigen Abständen von einem Arzt begutachtet und beobachtet werden.
  4. Vermeiden Sie Produkte wie Melkfett, Vaseline oder Zinksalbe, denn sie verstopfen die Poren und lassen die Haut nicht atmen.
  5. Achten Sie darauf, bereits geschädigte Hautstellen nicht durch Ziehen oder Quetschen weiter zu verletzen. Die vorbelastete Haut kann sonst schnell einreißen, vor allem in der Po-Falte. Die Folge wäre eine weitere Infektionsquelle und eine möglicherweise verzögerte Wundheilung.

Experten-Tipp

Eine gute Hautpflege führt nicht nur zu mehr Wohlbefinden. Sie vermeidet auch die häufigsten Hautprobleme, die bei Pflegebedürftigen auftreten können: trockene Haut, Reibungen von aneinander liegenden Hautfalten (Intertrigo), Entzündungen der Haut durch Kot oder Urin sowie Druckgeschwüre (Dekubitus).

Irina  Beckedorf

Dozentin für Pflege

Häufig gestellte Fragen

Was gehört zur Körperpflege bei pflegebedürftigen Menschen?

Die Körperpflege beinhaltet alle Schritte von der Haarwäsche bis zur Intimhygiene und Hautpflege. Legen Sie viel Wert auf eine Kommunikation auf Augenhöhe mit Ihrem Angehörigen, da die Körperpflege ein sensibles Thema darstellen kann. Gehen Sie stets auf die Wünsche der pflegebedürftigen Person ein, aber kommunizieren Sie auch in Ruhe, was Ihnen wichtig ist. Schaffen Sie eine angenehme Umgebung mit der richtigen Raum- und Wassertemperatur und waschen Sie von oben nach unten. Achten Sie dabei auf mögliche Hautveränderungen, wie Rötungen oder wunde Haut.

Warum wollen Demenzerkrankte nicht duschen?

Wenn Demenzerkrankte eine negative Erfahrung bei der Körperpflege erlebt haben, können Sie eine Dusche oder ein Bad ablehnen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, wenig Druck bei der Körperpflege auszuüben und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Erkundigen Sie sich stets, ob die Temperatur vom Wasser in Ordnung ist, und fragen Sie, welches Duschprodukt sie verwenden wollen. Eventuell wollen sie selbst einen Teil der Pflege übernehmen. So bewahren Sie auch die Selbstständigkeit von Demenzerkrankten.

Sollte ich meinen pflegebedürftigen Angehörigen lieber baden oder duschen?

Duschen ist für pflegebedürftige Menschen in der Regel gesünder, da es den Kreislauf und die Haut weniger strapaziert. Wenn Ihr pflegebedürftiger Angehöriger mit chronischen Schmerzen zu kämpfen hat, kann ein Vollbad unter Umständen für Erleichterung sorgen. Generelle kann ein Vollbad hin und wieder Vollbad erlaubt sein. Allerdings sollte dies ärztlich abgeklärt werden.

Wie dusche ich einen pflegebedürftigen Menschen?

Legen Sie alle Utensilien (Seife, Badezusätze, Waschlappen, Handtücher) griffbereit. Zudem sind häufig Hilfsmittel wie Anti-Rutschmatten und Hocker notwendig. Die Wassertemperatur sollte nicht kalt sein. Duschen Sie Ihren Angehörigen von oben nach unten ab und reinigen gezielt immer eine Körperpartie. Lassen Sie sich Zeit und übergeben einige Aufgaben Ihrem Angehörigen, sofern es möglich ist. Entfernen Sie mit der Handbrause alle Rückstände von Pflegeprodukten, trocknen Sie Ihren Angehörigen behutsam ab und helfen ihm, sich anzuziehen. Achten Sie darauf, dass der Boden beim Aussteigen nicht nass und rutschig ist.

Warum ist Hautpflege wichtig im Alter?

Mit zunehmendem Alter wird die Haut immer trockener und rissiger. Außerdem sind ältere Menschen anfälliger für Hauterkrankungen wie Druckgeschwüre (Dekubitus), Altersjuckreiz, Pilzinfektionen oder auch Einblutungen in der Haut. Deswegen stellt die Hautpflege eine Notwendigkeit dar, um Ihren Angehörigen vor dem Risiko von Hauterkrankungen zu bewahren.

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Erstelldatum: 8102.10.11|Zuletzt geändert: 2202.21.02

(1)

Zentrum für Qualität in der Pflege: ZQP-Ratgeber-Koerperpflege

https://www.zqp.de/wp-content/uploads/ZQP-Ratgeber-Koerperpflege.pdf (zugegriffen: 28. November 2022)

(2)

gesund.bund.de: Senile Purpura (Hauteinblutungen im Alter): Ursachen und Vorbeugung

https://gesund.bund.de/senile-purpura (zugegriffen: 28. November 2022)

(3)

Nature Health Public Emergency Collection: Körperpflege und Dienstübergabe

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7531328/ (zugegriffen 28. November 2022)

(4)

Sozialverband VdK Deutschland: Demenz: So gelingt die Körperpflege

https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/pflege/77647/demenz_so_gelingt_die_koerperpflege (zugegriffen 29. November 2022)

(5)

Bildquelle

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Wie kann ich am besten von zu Hause abhauen?

Klar gibt es Situationen, wo man schnell von zu Hause weg muss. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, kurzfristig bei Freund*innen unterzukommen. Bist du noch nicht 16 Jahre alt, sollten die Personen, die dich aufnehmen, deinen Eltern, der Polizei oder der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt) Bescheid geben, wo du bist.

Wie kann man einfach abhauen?

Bei wem würdest du gern bleiben, wenn du abhaust? Jugendherbergen sind eine gute Möglichkeit für den Anfang. Ein Freund oder Verwandter kann ebenfalls eine gute Lösung sein. Wenn du ihm wirklich vertraust und sicher sein kannst, dass er deinen Eltern nichts sagt, ist das wohl sogar die beste Alternative.

Was kann ich machen wenn ich nicht mehr zuhause wohnen will?

Unterstützung , wenn es so (zu Hause) nicht mehr weiter gehen kann. Sozialpädagogische Familienhilfe: Bei einer sozialpädagogischen Familienhilfe kommt eine Person stundenweise in Ihre Familie nach Hause und bietet Hilfe bei der Erziehung und bei Alltagsproblemen an.