Wie hoch ist der tariflohn 2022?

Stand Juli 2022: Den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland gibt es bereits seit 2015 durch das Mindestlohngesetz (MiLoG). Aufgrund von wirtschaftlichen Veränderungen passt das Bundesministerium ihn immer wieder an. So wird der Mindestlohn 2022 auf 12,00 Euro ansteigen. Die kommende Erhöhung erfolgt durch eine gesetzliche Änderung, nicht (wie bisher) durch eine Empfehlung der Mindestlohnkommission.

Wie hoch ist der Mindestlohn aktuell?

Aktuell liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 10,45 € pro Stunde.

Für den Arbeitnehmer ist der gesetzliche Mindestlohn immer ein Bruttostundenlohn. Der Arbeitgeber trägt zusätzlich zum Mindestlohn auch die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und Rentenversicherung. Der Mindestlohn lässt sich auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) mit dem Mindestlohnrechner berechnen.

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Ab wann steigt der Mindestlohn auf 12 Euro?

  • Mindestlohn ab 01.01.2022: gesetzliche Mindestlohn liegt bei 9,82 Euro pro Stunde
  • Mindestlohn ab 01.07.2022: der Mindestlohn steigt um 63 Cent auf 10,45 Euro pro Stunde
  • Mindestlohn 01.10.2022: der Mindestlohn erreicht die geplanten 12,00 Euro pro Stunde


Zur Einführung des Mindestlohngesetzes in Deutschland im Jahr 2015 betrug der Mindestlohn 8,50 €. Folgende Grafik zeigt den Anstieg des Mindestlohns zwischen den Jahren 2015 und 2022:

Wie hoch ist der tariflohn 2022?

Infografik: Mindestlohn 2015 bis Mindestlohn 2022

Gilt der Mindestlohn auch für Minijobs?

Ja, der Mindestlohn 2022 gilt auch für alle Minijobs. Für alle Minijobber wird es spannend, denn mit der Änderung des Mindestlohns ab dem 01.10.2022 wird auch der 450-Euro-Job angepasst. Dann wird der 450-Euro-Job zu einem 520-Euro-Job.

Berechnung: Anpassung zum 520-Euro-Job

Der Gesetzgeber sieht vor, dass im Minijob bis zu zehn Stunden pro Woche gearbeitet werden kann. Die Erhöhung von 450,00 Euro auf 520,00 Euro monatlichem Maximalverdienst ergibt sich aus der Berechnung der durchschnittlichen Arbeitsstunden pro Monat, die man mit dem Durchschnittswert von 43,3 Arbeitsstunden ansetzt. Bei einem Mindestlohn von 12 Euro ergibt sich dafür ein monatliches Gehalt von 12,00 Euro x 43,3 Arbeitsstunden = 519,60 Euro.

Wie hoch ist der tariflohn 2022?

Berechnung des neues 520-Euro-Jobs ab dem 01.10.2022

Gibt es Ausnahmen für den Mindestlohn?

Tatsächlich gibt es mehrere Arbeitnehmergruppen, die keinen Anspruch auf Mindestlohn haben. Das betrifft vor allem Menschen in Ausbildung und Ehrenämtern.

Zehn Ausnahmen, für die der Mindestlohn nicht gilt:

  1. Praktikanten, 
  • die das Praktikum als (verpflichtenden) Teil des Studiums absolvieren,
  • die das Praktikum zur Studien-Orientierung nutzen und weniger als 3 Monate beschäftigt sind,
  • die das Praktikum während des Studium machen. Das Praktikum muss kürzer als 3 Monate sein und es darf kein vorheriges Praktikumsverhältnis zwischen Student und Unternehmen geben,
  1. Azubis (Auszubildende) nach dem Berufsbildungsgesetz,
  2. Personen in Ehrenämtern,
  3. Personen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder einen Freiwilligendienst machen,
  4. Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsförderung,
  5. Heimarbeiter, da hier das Heimarbeitsgesetz gilt,
  6. Selbstständige, 
  7. Jugendliche, die keine abgeschlossene Berufsausbildung haben und jünger als 18 Jahre alt sind,
  8. Langzeitarbeitslose (, also Menschen mit einer Arbeitslosigkeit von einem Jahr und länger), die seit weniger als sechs Monaten wieder arbeiten.
  9. Behinderte Menschen, die eine Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) haben.

Was tun, wenn der Arbeitgeber den neuen Mindestlohn 2022 nicht zahlt?

Als Arbeitnehmer sollte man sich bei jedem Job um das Gehalt Gedanken machen. Auch bei gesetzlichen Erhöhungen, ist es ratsam, zu prüfen, ob der Arbeitgeber sie befolgt.

Diese 3 Schritte können Hilfe bieten, wenn der Arbeitgeber den Mindestlohn nicht zahlt:

  1. Informationen bei der Mindestlohn-Hotline einholen oder einen Rechtsanwalt kontaktieren
  2. Beratung bei einem Anwalt für Arbeitsrecht in Anspruch nehmen
  3. Gegebenenfalls (mit Hilfe des Anwalts) Klage beim Arbeitsgericht einreichen und Mindestlohn einfordern

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4 Fakten zum Mindestlohn, die Sie kennen sollten:

  1. Die Zollverwaltung in Deutschland kontrolliert, dass der Mindestlohn eingehalten wird.
  2. Die FKS (Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung) prüft regelmäßig, ob der Mindestlohn vom Arbeitgeber eingehalten wird.
  3. Wenn ein Arbeitgeber gegen das Mindestlohngesetz verstößt, also zum Beispiel seinen Angestellten weniger als den Mindestlohn auszahlt, muss der Arbeitgeber mit Sanktionen bis zu 500.000,00 Euro rechnen und darf keine öffentlichen Aufträge mehr vergeben.
  4. Anders als sonstige finanzielle Ansprüche unterliegt der Anspruch des Arbeitnehmers auf Zahlung des Mindestlohns nicht den arbeitsvertraglichen Ausschluss- und Verfallfristen (häufig nur drei Monate). Die Zahlung des Mindestlohns kann daher innerhalb der üblichen Verjährungsfrist von drei Jahren geltend gemacht werden.

Welches Gesetz regelt den Mindestlohn?

Das Mindestlohngesetz, auch MiLoG, regelt den gesetzlichen Mindestlohn. Die Mindestlohnkommission überprüft den Mindestlohn regelmäßig und passt ihn gegebenenfalls an, beziehungsweise gibt eine Empfehlung zur Anpassung. Eine Ausnahme bildet die Erhöhung des Mindestlohn-Erhöhung im Oktober 2022 auf 12,00 Euro, diese erfolgt durch eine gesetzliche Änderung.

Gibt es für bestimmte Berufe einen höheren Mindestlohn?

Nicht in allen Berufen ist der Mindestlohn gleich, einige Branchen haben abweichende Löhne. Diese werden branchenbezogene Mindestlöhne genannt.

Diese branchenbezogenen Mindestlöhne sind generell höher als der gesetzliche Mindestlohn. Die branchenbezogenen Mindestlöhne werden durch das Arbeitnehmer-Entsendegesetz oder das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz geregelt.

Alle Arbeitgeber, die in den Geltungsbereich fallen, müssen ihren Beschäftigten den jeweiligen branchenbezogenen Mindestlohn bezahlen. Das gilt auch, wenn der Arbeitgeber im Ausland sitzt und der Arbeitnehmer in Deutschland tätig ist.

Was ist der Unterschied zwischen Tariflohn und Mindestlohn?

Der Tariflohn ist nicht das genau das gleiche wie der Mindestlohn. Der Tariflohn ist nur eine bestimmte Art des Mindestlohns. Tariflöhne gelten immer nur für eine bestimmte Branche oder einzelne Unternehmen. Der Mindestlohn hingegen ist allgemein gültig. Deshalb darf der Tariflohn  nicht unter dem Mindestlohn liegen. Allerdings ist es möglich, dass der Mindestlohn unter dem Tariflohn liegt. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Tariflohn sich auf einen Tarifvertrag stützt, der Mindestlohn auf das Mindestlohngesetz.

Gilt der Mindestlohn auch für ausländische Arbeitskräfte?

Arbeitnehmer aus dem Ausland müssen ebenfalls den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Und zwar immer dann, wenn der Arbeitnehmer in Deutschland tätig ist. Unabhängig davon, wo das Unternehmen, beziehungsweise der Arbeitgeber, aus dem Ausland ist und nicht in Deutschland sitzt. Das gilt auch für “Saisonkräfte” wie Spargelstecher oder Erntehelfer.

Wie hoch ist der Stundenlohn ab 2022?

Der Mindestlohn liegt seit 1. Juli 2022 bei 10, 45 Euro brutto pro Arbeitsstunde. 2020 hatte die Mindestlohnkommission empfohlen, den Mindestlohn in mehreren Schritten zu erhöhen. Die Bundesregierung war dieser Empfehlung gefolgt.

Wann bekommt man 12 Euro Mindestlohn?

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Oktober 2022 auf zwölf Euro brutto je Stunde, die Mini-Job-Grenze erhöht sich auf 520 Euro. Der Bundesrat hat das Gesetz zum Mindestlohn gebilligt. Von der Erhöhung profitieren mehr als sechs Millionen Menschen, vor allem in Ostdeutschland und viele Frauen.

Wann steigt der Tariflohn?

Zum 1. Oktober 2022 steigt der Tariflohn in der Lohngruppe 1 der Gebäudereinigung von 11,55 Euro auf 13 Euro und zum 1. Januar 2024 auf 13,50 Euro. Auch Fachkräfte sowie Beschäftigte in der Glas- und Fassadenreinigung (Lohngruppe 6) erhalten künftig mehr Lohn.

Wie hoch ist der Mindestlohn bei 40 Stunden?

Danach umfasst ein Monat im Durchschnitt 4,35 Wochen. Bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden ergeben sich 174 Arbeitsstunden im Monat. Mindestlohn bei 40stündiger Wochenarbeitszeit: ist der Mindestlohn bei einem Brutto-Monatslohn von mindestens € 8,84 x 174 = € 1.538,16 erreicht.