Wie hoch sollte das Raumgewicht einer guten Matratze sein?

Was bedeutet eigentlich Raumgewicht?

Wenn man auf der Suche nach einer neuen Matratze ist, begegnet einem mit Sicherheit das Wort „Raumgewicht“. Aber was sagt das über Matratzen aus?

Definition: Das Raumgewicht (oder Rohdichte) bei Matratzen, oft durch RG abgekürzt, sagt etwas über die Qualität und die Langlebigkeit einer Matratze aus. Dies bezieht sich in erster Linie auf Schaummatratzen. Hier sind meist die Kaltschaummatratzen von sehr guter Qualität. Das Raumgewicht ist eine Kennzahl, die besagt, wie viel Kilogramm Rohmasse eines Kunststoffs in einem Kubikmeter (m³) Schaumstoff enthalten ist. Um die Rohmasse zu Schaumstoff zu verarbeiten wird sie mittels verschiedener Schäumverfahren aufgeschäumt, wobei sich kleine Lufteinschlüsse im Material bilden. Diese Lufteinschlüsse bzw. Poren im Schaumstoff sorgen für positive Eigenschaften wie Atmungsaktivität und Haltbarkeit der Matratze.

Unterschiede zwischen hohem und niedrigem Raumgewicht

Matratzen mit einem geringeren Raumgewicht (niedriger als RG 40), also mit vielen Lufteinschlüssen und Poren, besitzen eine gute Atmungsaktivität. Je geringer das Raumgewicht jedoch ist, desto geringer ist auch die Rückstellkraft der Matratze, da das Material des Matratzenkerns nur langsam in seine ursprüngliche Form zurück findet. Außerdem wirkt sich ein zu hoher Luftanteil in der Matratze negativ auf die Lebensdauer der Matratze aus. Bei Kindermatratzen ist allerdings ein Raumgewicht von 30 völlig in Ordnung.

Matratzen mit einem hohen Raumgewicht dagegen sind sehr formstabil. Demnach besitzen sie auch eine sehr gute Rückstellkraft. Das Risiko einer Kuhlenbildung bleibt somit bei Matratzen mit einem höheren Raumgewicht aus. Matratzen mit einem Raumgewicht ab 40 gehören schon zu den Matratzen mit sehr guter Qualität. Matratzen mit einem hohen RG können eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren erreichen. Gemäß der DIN 13014 soll beispielsweise für den Pflegebereich, also Krankenhausbetten, ein RG von 40 verwendet werden:

Das Raumgewicht wirkt sich auch auf den Preis einer Matratze aus. Bei einer Matratze mit einem geringen RG befindet sich auch weniger Rohstoff im Matratzenkern. Somit ist der Preis meist günstiger. Andersherum sind Matratzen mit einem besonders hohen RG teurer aber auch qualitativ besser.

Woher weiß ich, welches Raumgewicht meine Matratze hat?

Wer das Raumgewicht seiner Matratze berechnen möchte, der kann das ganz einfach von Zuhause aus machen. Dafür gibt es nämlich eine einfache Formel: Die Masse der Matratze in Kg/Volumen in m3.

Mit einem Beispiel wird das Ganze noch einfacher zu verstehen sein. Zunächst muss dazu das Volumen in m3 errechnet werden. Dazu müssen die Matratzenmaße multipliziert werden. Das heißt wir nehmen Länge x Breite x Höhe. Als Beispiel nehmen wir die Emma 25 Schaum Matratze 140x200:

  • Länge – 200
  • Breite – 140
  • Höhe – 25

Das Ganze ergibt in Metern dann 2,0 x 1,4 x 0,25. Daraus ergibt sich ein Volumen von 0,7 m3. Anschließend muss die Masse in Kg durch das Volumen dividiert werden. Die Matratze dieser Maße hat ein Gewicht von 28 Kg, das heißt es wird 28Kg/0,7m3 gerechnet. Es ergibt sich ein Raumgewicht von 40. Mit dieser Formel kann von jeder Matratze das Raumgewicht errechnet werden. Es gilt jedoch, nicht nur auf das Raumgewicht sollte beim Kauf einer Matratze geachtet werden. Es gibt mehrere Faktoren, auf die Rücksicht genommen werden sollte. So sollte zum Beispiel, neben dem Raumgewicht, auch auf die Stauchhärte oder die Liegeposition geachtet werden.

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Beitrag aktualisiert am 19. September 2022

Was du hier findest

  • 1 Was bedeutet Raumgewicht bei Matratzen?
  • 2 Was bedeutet Raumgewicht bei Toppern?
  • 3 Wie wird das Raumgewicht berechnet?
  • 4 Das Raumgewicht bestimmt die Lebensdauer und Qualität
    • 4.1 Topper Raumgewicht
  • 5 Was gibt die Stauchhärte bei Matratzen und Toppern an?
    • 5.1 Faustregel für Stauchhärte
  • 6 Fazit

Eine Matratze kaufst du nicht jeden Tag. Das gute Stück soll bequem sein und möglichst lange halten. Die Angebotspalette ist riesig. Das kann schnell für Verwirrung sorgen: Latex, Kaltschaum, Klappmatratze, Gelmatratze, Matratzen Topper, … Noch kniffliger wird es bei den verschiedenen Eigenschaften: Was bedeuten Begriffe wie RG oder kpa?

RG steht für das Raumgewicht von Kaltschaum-, Komfort-, Latex oder Gelschaum-Matratzen. Kpa bezeichnet die Stauchhärte. Aber worum handelt es sich dabei genau und worauf ist hier beim Kauf zu achten?

Im folgenden Text findest du alles Wissenswerte zum Thema Raumgewicht und Stauchhärte einer Matratze inklusive Erklärung, wie du es berechnen kannst. Letztendlich ist das Raumgewicht einer der wichtigsten Faktoren beim Matratzenkauf.

Was bedeutet Raumgewicht bei Matratzen?

Nicht bei jeder Art von Matratze ist das Raumgewicht von Bedeutung. Entscheidend ist das Material. So spielt zum Beispiel bei einer Federkern Matratze das Raumgewicht nur eine geringe Rolle. Wer die Produktionsangaben studiert wird sehen, dass das Raumgewicht bei einer Matratze mit Taschenfederkern so gut wie nie angegeben wird. Anders verhält es sich mit Modellen auf Schaumstoffbasis. Das sind zum Beispiel: Komfortschaum, Kaltschaum, Latex, Gelschaum oder Viskoschaum.

Aber was bedeutet Raumgewicht bei einer Kaltschaummatratze und anderen Schaumstoffmatratzen? Bei der Herstellung wird das Rohmaterial Polyurethan aufgeschäumt. Dabei kommt es zu Lufteinschlüssen. Das sorgt beim fertigen Produkt für Luftzirkulation und Formstabilität. Das Raumgewicht gibt bei Schaumstoff Matratzen an, wie viel Rohmasse des Schaumstoffs pro Kubikmeter verwendet wurden. Die Angabe lautet also: kg pro m3.

Was sagt das Raumgewicht einer Matratze aus? Im Prinzip beschreibt es die Dichte des Materials. Daher wird manchmal auch von Raumdichte gesprochen. Da die Angabe vom Raumgewicht einer Matratze der Definition von Liegequalität und Nutzungsdauer dient, sollte beim Kauf auf diesen Wert geachtet werden. So hat zum Beispiel eine Rollmatratze oft ein vergleichsweise geringes Raumgewicht. Dafür ist sie leicht und flexibel.

Bei einer Schaumstoff Matratze sind Härtegrad und Raumgewicht voneinander unabhängige Faktoren. Zwar hat eine Matratze mit einem Raumgewicht ab 55 kg pro m³ meistens einen höheren Härtegrad. Doch es ist nicht automatisch so, dass dieser steigt, weil das Raumgewicht höher ist. Vielmehr ist hier die Stauchhärte der Matratze entscheidend.

Was bedeutet Raumgewicht bei Toppern?

Die Angabe zum Raumgewicht bei einem Topper hat dieselbe Bedeutung wie das Raumgewicht bei Matratzen. Da Matratzentopper direkt auf einer anderen Liegefläche aufliegen, sollte ihr Material möglichst porös sein. Das garantiert eine bessere Luftzirkulation. Allerdings sind Topper mit geringem Raumgewicht oft sehr schnell durchgelegen. Hier gilt es also beim Kauf gut abzuwägen.

Wie wird das Raumgewicht berechnet?

Das Raumgewicht einer Matratze berechnen kann wichtig sein, wenn zum Beispiel der Hersteller keine Angaben dazu gemacht hat. In diesem Falle kannst du mithilfe anderer Daten die Raumdichte bestimmen. Wie du herausfindest, welches Raumgewicht eine Matratze hat? Dafür gibt es eine ganz einfache Formel:

RG = Gewicht / Volumen

Wenn du also das Gewicht vom Matratzenkern durch sein Volumen teilst, erhältst du das Raumgewicht. Du findest bei den Herstellerangaben das Volumen nicht? Das ist normal, da Verbraucher mit diesem Wert in der Regel nichts anfangen können. Das Volumen eines Körpers lässt sich ganz simpel ausrechnen, indem du Länge, Breite und Höhe miteinander multiplizierst. Die Formel sieht dann so aus:

V = Länge x Breite x Höhe

Das Raumgewicht bei Matratzen berechnen ist also ganz einfach. Natürlich kann es vorkommen, dass du auf Ergebnisse kommst, die du entsprechend runden musst. Beträgt das errechnete Raumgewicht 28, ist die Matratze mit Modellen vergleichbar, die im Handel mit RG 30 angeboten werden.

Einen Haken hat die Sache allerdings: Einige Hersteller bauen speziell große Luftkanäle ein. Andere setzen auf spezielle Muster oder Rillen an der Oberfläche. Dadurch sollen in der Regel verschiedene Liegezonen entstehen. Das hat zur Folge, dass weniger Material verwendet wurde, als die Höhenangabe suggeriert. Die Folge ist, dass bei einer Latex– oder Kaltschaummatratze das Raumgewicht geringer sein kann, als vom Hersteller angegeben.

Das Raumgewicht bestimmt die Lebensdauer und Qualität

Wie hoch sollte das Raumgewicht einer Matratze sein? Die einfachste Antwort auf diese Frage lautet: So hoch wie möglich. Je höher das Raumgewicht, desto höher die Matratzen Lebensdauer und die Qualität. Das liegt in erster Linie daran, dass Elastizität und Rückstellfähigkeit mit höherer Raumdichte zunehmen.

Die Rückstellfähigkeit gibt an, wie schnell der Matratzenkern nach einer punktuellen Belastung wieder seine ursprüngliche Form annimmt. Wenn du dich ins Bett legst, entstehen Liegekuhlen. Stehst du wieder auf oder änderst deine Schlafposition, sollte die Oberfläche an dieser Stelle sich möglichst schnell wieder glätten. Das unterstützt einen unterbrechungsfreien Schlaf. Je besser die Rückstellfähigkeit, desto länger dauert es, bis das Material durchgelegen ist. Das ist für die Lebensdauer von Matratzen entscheidend.

Allerdings ist zu bedenken, dass der Preis bei Matratzen mit hohem Raumgewicht höher ausfällt. Dasselbe gilt für das Gewicht des Matratzenkerns. Zwar macht bei einer durchschnittlichen Matratze aus Kaltschaum das Raumgewicht keinen riesengroßen Unterschied, Materialien wie Latex oder Gelschaum sind jedoch ungleich schwerer und aufgrund ihrer besseren Qualität auch teurer. So können hochwertige Latex Matratzen mit einem Raumgewicht von 70 kg/m³ gut und gerne 600 Euro kosten. In der Regel garantiert ein Matratzen Raumgewicht von 60 eine Lebensdauer von zehn Jahren. Das ist mehr als ausreichend. Immerhin sollten Matratzen vom Raumgewicht unabhängig generell nach sechs bis allerhöchstens acht Jahren ersetzt werden.

Als Faustregel gilt: Gute Qualität fängt bei einer Matratze bei einem Raumgewicht von 40 kg/m³ an. Werden sie als Schlafmöglichkeit für Kinder oder Gäste genutzt, kann die Raumdichte auch geringer ausfallen. Doch es gibt eine Ausnahme: Das Raumgewicht einer Matratze aus Komfortschaum sollte immer möglichst hoch sein. Immerhin hat dieses Material generell eine geringere Qualität als andere Schaumstoffe.

Das mögliche Raumgewicht von Matratzen und ihre jeweilige Lebensdauer findest du in folgender Tabelle:

Schaumstoff Raumgewicht des Kerns in kg pro m³ Qualität Matratzen Lebensdauer
Matratze Raumgewicht 25 Gering ca. 1 Jahr
Matratze Raumgewicht 30 Durchschnittlich ca. 2 – 3 Jahre
Matratze Raumgewicht 40 Gut ca. 6 – 8 Jahre
Matratze Raumgewicht 50 Hoch ca. 8 – 10 Jahre
Matratze Raumgewicht 60 und höher Sehr hoch 10 Jahre und mehr

Topper Raumgewicht

Im Großen und Ganzen verhält es sich mit dem Topper Raumgewicht wie mit dem Raumgewicht von Matratzen: Je größer die Materialdichte, desto höher Qualität und Lebensdauer. Allerdings beträgt das Raumgewicht bei einem Topper in der Regel maximal 50 kg pro m³. Die meisten Modelle unter 40 kg pro m³ sind von geringer Qualität und schnell durchgelegen.

Das Raumgewicht von Toppern und ihre Lebensdauer findest du in nachstehender Tabelle:

Schaumstoff Raumgewicht des Topper Kerns in kg pro m³ Qualität Lebensdauer
Raumgewicht Topper: 20 Gering ca. 1 Jahr
Raumgewicht Topper: 30 Gering ca. 1 – 2 Jahre
Raumgewicht Topper: 40 Hoch ca. 3 – 6 Jahre
Raumgewicht Topper: 50 Sehr Hoch ca. 6 – 8 Jahre

Was gibt die Stauchhärte bei Matratzen und Toppern an?

Die Stauchhärte ist für eine Kaufentscheidung genauso wichtig wie das Raumgewicht einer Matratze. Sie hat direkten Einfluss auf die verschiedenen Härtegrade. Bei einer Matratze gibt die Stauchhärte an, wie viel Kraft nötig ist, um die Oberfläche um einen bestimmten Prozentsatz herunter zu drücken.

Welche Stauchhärte ist für eine Matratze ideal? Wer gern weich liegt, ist mit einer Stauchhärte von 30 kpa gut bedient. Auch für Kinderbetten, Rückenpolster oder Palettenkissen ist sie ausreichend. Allerdings ist das weiche Material nicht sehr langlebig und stützt bei einem durchschnittlichen Erwachsenen die Wirbelsäule nicht optimal. Die zu große Stauchhärte einer Matratze kann dagegen auf Kosten des Liegekomforts gehen. Sie ist eher für schwere Personen geeignet. Bei einem Körpergewicht von max. 110 kg gelten 40 kpa als idealer Wert für die Stauchhärte von Topper und Matratze.

Was ist kpa? Hierbei handelt es sich um das Kürzel für Kilo Pascal. Das ist eine Maßeinheit für Druck.

Faustregel für Stauchhärte

Stauchhärte Schaumstoff Geeignet für …
20 – 30 kpa Sitzpolster, Rückenpolster, Kindermatratzen
30 – 40 kpa Rückenpolster, Gartenauflagen, Gästematratzen
40 kpa Matratzenkerne für Personen bis 110 kg
50 kpa Matratzenkerne für Personen über 110 kg

Fazit

Die Faktoren Stauchhärte und Raumgewicht einer Matratze sind wichtig bei der Kaufentscheidung. Sie bestimmen nicht nur über die Liegequalität, sondern auch über die Lebensdauer von Matratzen. Speziell beim Raumgewicht von Toppern und Matratzen sollte genau abgewogen werden. So garantiert zum Beispiel ein Matratzen Raumgewicht von 70 kg/m³ eine Lebensdauer von über 10 Jahren. Dafür ist ein Modell mit dieser Raumdichte auch schwerer und teuer.

Der Volksmund sagt: Wie man sich bettet, so liegt man. Ein guter Schlaf ist wichtig für die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden. Eine hochwertige Matratze beschert dir über Jahre hinweg angenehme Träume.

[1] https://lexikon.wohnen.de/raumgewicht/

[2] https://www.youtube.com/watch?v=pKQgZZz8LaE

[3] https://matratzentester.com/raumgewicht/

Wie hoch sollte das Raumgewicht einer guten Matratze sein?

Als diplomierter Drehbuchautor arbeite ich seit zwölf Jahren für TV, Theater und Web als Autor, Regisseur und Texter. Schreiben liegt mir im Blut. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedensten Themengebieten bereichere ich mein Wissen. Die Mitarbeit bei CHILLTASTIC bietet mir die Gelegenheit, anderen an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Welches Raumgewicht ist gut?

Denn: Je höher das Raumgewicht, desto schwerer der verarbeitete Schaumstoff und umso höher die Elastizität der Matratze. Das Raumgewicht variiert je nach Matratzenart und Härtegrad. Wir empfehlen, eine Matratze mit einem Raumgewicht von mindestens 35 kg/m³ zu wählen.

Wie hoch ist eine gute Matratze?

Allgemein sollte ein Erwachsener eine Matratze von mindestens 15 cm Höhe wählen. Wenn Sie mehr als 80 kg wiegen, sollten Sie sich für eine mindestens 18 cm dicke Matratze entscheiden. Qualitätsmatratzen sind in der Regel über 20 cm dick, eine Dicke, die optimale Unterstützung und Komfort bietet.

Was sagt das Raumgewicht über eine Matratze aus?

Was versteht man unter Raumgewicht? Das Raumgewicht einer Matratze (häufig RG abgekürzt) gibt an, wie viel Kilogramm Rohmasse in einem Kubikmeter der Füllung eines Matratzenkerns aufgeschäumt wurden und bezieht sich daher in erster Linie auf Kaltschaum-, Gelschaum-, Latex- und Viscoschaummatratzen.

Was bedeutet Raumgewicht 35?

Es gibt darüber Auskunft, wie schwer das verwendete Material pro Kubikmeter ist. Diese Angabe sagt gleichermaßen eine Menge über die Qualität der Matratze aus, denn je höher das Raumgewicht ist, desto langlebiger ist die Matratze. Weicher Kaltschaum mit RG 35 eignet sich für Personen, die höchstens 80 Kilogramm wiegen.