Generell werden Östrogene in Kombination mit einem Gestagen (Gelbkörperhormon) verordnet. Eine Ausnahme bilden lediglich Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben. Diese können mit Östrogenen alleine behandelt werden. Es werden die natürlichen Östrogene verwendet,
die auch von den Eierstöcken produziert werden, entweder in reiner Form oder in einer Verbindung, die im Körper zu reinem Östrogen umgewandelt wird. Außerdem gibt es noch Östrogene, die aus dem Urin von Stuten gewonnen werden und den menschlichen Östrogenen sehr ähnlich sind. Die natürlichen Östrogene dürfen nicht mit den synthetischen Östrogenen der “Pille” verwechselt werden, die sehr viel stärker wirken. Überwiegend werden sogenannte synthetische Gestagene verordnet,
die sich in ihrer Wirkung zum Teil erheblich unterscheiden. Als besonders günstig erwiesen sich Gestagene, die direkt vom natürlichen Progesteron abstammen. Nebenwirkungen der HormonersatztherapieDazu gehören Brustspannen in den ersten Monaten der Einnahme, selten Übelkeit bei/ nach der Einnahme, Spannungsgefühl in den Beinen, evtl. leichte Gewichtszunahme, Blutungsprobleme, Stimmungsschwankungen. Diese Probleme können, müssen aber nicht auftreten. Bei familiärer Neigung und Vorerkrankungen im Gefäßsystem steigt das Risiko für Thrombose, Embolie und Herzinfarkt. Bei länger als 5-jähriger Einnahme einer Hormonersatztherapie steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken leicht an. Aber: Bei gesunden Frauen schützt die Hormoneinnahme vor Herz- und Kreislauferkrankungen, die statistisch kaum signifikanten Brustkrebsmehrerkrankungen, die unter einer Hormontherapie entstehen haben eine bessere Prognose und die Wahrscheinlichkeit, an Dickdarmkrebs zu erkranken, nimmt deutlich ab. Voraussichtlich reduziert sich auch die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Alzheimer zu erkranken. Die Hormonersatztherapie verhindert Osteoporose und die daraus entstehenden, oft schwerwiegenden Probleme. Sie ist bei Hitzewallungen die wirksamste Therapie. Deswegen: Die Entscheidung darüber, ob eine Hormonersatztherapie begonnen wird oder nicht, kann nur mit Ihnen zusammen nach einem ausführlichen Gespräch gefällt werden. Welche Anwendungsformen gibt es?
In jedem Fall werden wir gemeinsam die Anwendungsmöglichkeit finden, die für Sie am besten geeignet ist. Wie lange dauert die Hormonersatztherapie?Dies hängt von der Dauer der Wechseljahresbeschwerden ab und ist bei jeder Frau unterschiedlich. Die Hormonersatztherapie sollte jedoch mindestens für ein Jahr, gerne auch länger, durchgeführt werden. In dieser Zeit kann eine Dosisänderung, je nach Beschwerdebild, notwendig werden. Kann eine Hormonersatztherapie Krebs auslösen?Vor allem Studien aus den USA und England, die alle insgesamt deutliche Mängel aufwiesen und teilweise statistisch fehlerhaft ausgewertet wurden, haben die Frauen in Europa und den USA sehr verunsichert. Mittlerweile hat man viele dieser damals abgegebenen Warnungen und Ergebnisse erneut überdacht und überarbeitet und ist zu anderen Schlussfolgerungen gekommen. Die Angst der Frauen vor der durchaus sinnvollen Hormonersatztherapie ist geblieben. Bei einer Hormoneinnahme von länger als fünf Jahren muss man mit zwei Brustkrebsfällen mehr pro 1000 Frauen rechnen, die eine Hormonersatztherapie einnehmen. Bei einer
Hormoneinnahme länger als 10 Jahre erkranken sechs Frauen von 1000 mehr an Brustkrebs, die diese Therapie erhalten. Wahrscheinlich vermindert die Hormonersatztherapie die Wahrscheinlichkeit an Morbus Alzheimer zu erkranken. Insgesamt hat keine Untersuchung bisher belegt, dass durch Hormone in jedem Lebensalter verabreicht, die Sterberate erhöht wird. Vorallem bei Frauen um die Wechseljahre scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Auf alle Fälle sollten Sie, egal ob Sie Hormone nehmen oder nicht, regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen! So werden Vorstufen von Krebs frühzeitig erkannt und therapiert. Eine Krebserkrankung kann in den Anfängen entdeckt werden, womit eine hohe Chance auf Heilung besteht! Sprechen Sie mit uns! Wie wirkt sich die Hormonersatztherapie auf die Hormonumstellung aus?Vielleicht hat die Hormonersatztherapie die Hormonumstellung aber auch nur aufgeschoben, sodass die Beschwerden zurückkehren, sobald die Frau keine Hormone mehr zuführt. Reduzieren Sie die Dosis auf jeden Fall langsam und warten Sie nach jeder Stufe ab, wie Ihr Körper auf die Anpassung reagiert.
Was sind die Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie?Diese sollte sich dann nach den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen der Frau richten. Eine gängige Nebenwirkung der Hormonersatztherapie ist eine Gewichtszunahme, häufig sind Wassereinlagerungen im Gewebe der Grund dafür. Auch Brustspannen und Blutungsstörungen sind oft unerwünschte Nebeneffekte einer Hormongabe.
Wie lange dauert es bis die Hormongabe wieder wirkt?Sobald die Beschwerden durch die Hormongabe gelindert sind, setzen viele Patientinnen oft von selbst die Therapie ab. Manche merken aber, dass die Mehrzahl der Beschwerden nach wenigen Tagen wieder auftritt.
Wie lange darf man Hormone nehmen?Frauenärztin Dr. Gruber: Wie lange Hormone nehmen? Hormone - wie lange und wann aufhören? Große Studien über die Dauer der Durchführung einer Hormonersatztherapie belegen, dass die Bereitschaft der Patientin nach sechs Monaten nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden ist wie zu Beginn der Therapie.
Wie lange dauert es bis Hormone wieder im Gleichgewicht sind?Wie lange es dauert, bis sich der Hormonhaushalt reguliert hat, ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Geben Sie Ihrem Körper nach dem Absetzen der Pille, einer besonders stressigen Phase oder einer Schwangerschaft jedoch mindestens 3 bis 6 Monate Zeit, um sich wieder zurechtzufinden.
Wie lange soll man die Hormonersatztherapie einnehmen?Eine Hormonersatztherapie kommt dann infrage, wenn Frauen stark unter Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leiden. Die Behandlung ist im Allgemeinen vor allem dann von Nutzen, wenn sie möglichst früh, mit dem Eintritt in die Wechseljahre, begonnen wird.
Was passiert wenn Hormonersatztherapie abgesetzt wird?Dies würde erklären , dass die hormonbehandelten Frauen gegenüber der Placebo-Gruppe nach Absetzen der jeweiligen Therapie sechsmal häufiger über schwere bis mittlere vasomotorische Symptome (Nachtschweiss, Hitzewallungen, Frösteln) klagten.
In welcher Phase sind die Wechseljahre am schlimmsten?Hitzewallungen und Schweissausbrüche
Mehr als 80 Prozent aller Frauen im Alter von 45 bis 70 Jahren leiden während der Wechseljahre unter Hitzewallungen. Am schlimmsten sind die Hitzewallungen meist etwas ein Jahr nach der Menopause.
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