Wie lange ist man nach Magen Darm Virus immun?

Das Norovirus ist einer der häufigsten Erreger von akuten Magen-Darm-Grippe. Was Sie über die Meldepflicht und Immunität wissen müssen, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Das Norovirus ist einer der häufigsten Erreger der akuten Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis). Der Erreger ist – neben dem Rotavirus – für den Großteil der nicht durch Bakterien verursachten Infektionen verantwortlich. Es tritt überfallartig innerhalb weniger Stunden auf und befällt ganze Familien, Kindereinrichtungen, Altenheime oder auch Kreuzfahrtschiffe.

1. Das Norovirus: Meldepflicht und Immunität

2. Magen-Darm-Grippe: Die Ansteckung

3. Magen-Darm-Grippe: Inkubationszeit und Symptome

4. Magen-Darm-Grippe: Die Behandlung

Norovirus-Infektionen ist meldepflichtig

Norovirus-Infektionen sind in Deutschland meldepflichtig und verzeichnen jedes Jahr die meisten an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Erkrankungen. Seit 2006 wird dort ein deutlicher Anstieg der übermittelten Fälle pro Saison beobachtet.

Eine labordiagnostische Untersuchung von Stuhlproben ist allerdings nicht immer sinnvoll, nötig und wirtschaftlich. Wenn es bereits Norovirus-Erkrankungen in der näheren Umgebung gibt, gehen Ärzte bei gleicher Symptomatik davon aus, dass eine Infektion mit dem selben Virus vorliegt. Experten schätzen deshalb, dass die tatsächliche Zahl der Norovirus-Infektionen in Deutschland deutlich höher liegt.

Norovirus extrem wandelbar und widerstandsfähig

Noroviren treten weltweit auf, ihren Namen haben sie von der Stadt Norwalk im US-Bundesstaat Ohio. Dort wurde der Erreger nach einem Gastroenteritis-Ausbruch 1968 erstmals beschrieben. Unter dem Mikroskop zeigen die Viren eine runde Form, sie haben keine Hülle und verfügen als Erbgut über eine einsträngige RNA. Das Virus wird in fünf Haupttypen unterteilt, von denen drei beim Menschen auftreten. Das Virus ist – ähnlich wie das Influenza-Virus – extrem wandelbar, bisher wurden mindestens 30 Untertypen und Varianten gefunden.

Immunität gegen das Virus

Das Norovirus ist sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und Hygienemaßnahmen. Es überlebt Temperaturen vom minus 20 bis plus 60 Grad. In einem Experiment wurde es auf einem kontaminierten und später gereinigten Teppich selbst noch nach zwölf Tagen nachgewiesen. Das Virus tritt gehäuft in den Wintermonaten auf, Hauptsaison sind die Monate November bis März. Nach einer durchgemachten Norovirus-Infektion sind Menschen zwar immun, jedoch meist nur für wenige Monate und nur für den gleichen Subtyp des Virus.

Die Erkrankung beginnt zumeist plötzlich mit heftigem Durchfall, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen. Dazu kommt häufig ein starkes Krankheitsgefühl mit Bauch- und Muskelschmerzen, gelegentlich mit leichtem Fieber und Kopfschmerzen. Die starken Brechdurchfälle können rasch zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper führen, welcher sich durch ein ausgeprägtes Schwächegefühl oder Schwindel bemerkbar machen kann. Die Beschwerden klingen meist nach 1 bis 2 Tagen vollständig ab.
Plötzlich einsetzender wässriger Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen sind gängige Zeichen einer Erkrankung durch Rotaviren. Im Stuhl finden sich unter Umständen Schleimspuren. Häufig tritt auch leichtes Fieber sowie Husten und Schnupfen auf. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwerer. Die Beschwerden bestehen meistens über 2 bis 6 Tage und klingen dann von selbst ab. Bei schweren Verläufen verlieren die Erkrankten schnell Körperflüssigkeit durch Erbrechen und Durchfall. Schwindel und Kreislaufprobleme können die Folge sein. Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand mitunter lebensbedrohlich werden.
Im Gegensatz dazu sind auch leichte Verläufe möglich, bei denen die Betroffenen aber dennoch Viren ausscheiden.

Marian Grosser studierte in München Humanmedizin. Daneben hat der vielfach interessierte Arzt einige spannende Abstecher gewagt: ein Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, Tätigkeiten beim Radio und schließlich auch für Netdoktor.

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Wenn plötzlich Übelkeit und Erbrechen, gefolgt von Durchfall einsetzen, handelt es sich meist um eine Magen-Darm-Grippe. Dauer, Intensität und Ansteckungsfähigkeit dieser Erkrankung variieren – vor allem in Abhängigkeit vom auslösenden Krankheitserreger. Hier erfahren Sie, wie lange eine Magen-Darm-Grippe andauern kann und wie lange eine Ansteckungsgefahr für andere Menschen besteht.

ICD-Codes für diese Krankheit: ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.

Ist man immun wenn man Magen Darm hatte?

Sie sind hoch ansteckend, deshalb haben fast alle Kinder bis zum Alter von 5 Jahren bereits eine Infektion durchgemacht. Erst im Laufe der ersten Lebensjahre entwickelt sich ein Schutz gegen die Erreger, der aber nicht lebenslang anhält. Deswegen kann man sich mehrfach anstecken.

Wie oft hintereinander kann man Magen Darm Grippe bekommen?

Meist kommen die Beschwerden genauso schnell wie sie wieder gehen. Magen-Darm-Infektionen – auch Gastroenteritis genannt – gehören weltweit mit Abstand zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Fast jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens zumindest einmal an einem Brechdurchfall. Oft sogar mehrmals.

Kann man Magen Darm direkt wieder bekommen?

So schnell und unvorbereitet sie kommt, geht sie oft auch wieder. Besonders in Familien mit kleinen Kindern sorgt dieser Infekt für eine regelrechte Kettenreaktion.

Kann man sich zweimal hintereinander mit dem Norovirus anstecken?

Nach einer Infektion kommt es zu keiner Immunität, Sie können sich also immer wieder mit Noroviren anstecken.