Wie viele Jahre muss man studieren um Physiotherapeut zu werden?

Als Physiotherapeut/in hilft man Patienten nicht nur buchstäblich wieder auf die Beine, sondern oft sprichwörtlich. Denn neben den körperlichen Beschwerden heilt ein Physiotherapeut ein Stück weit auch seelische Wunden. Etwa indem Menschen nach Unfällen und Krankheiten durch die physiotherapeutische Hilfe ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit wieder zurückgewinnen.

Andere können dank gezielter Aufklärung und Prävention vor Problemen geschützt werden. Damit erfüllt jeder Physiotherapeut eine unverzichtbare Aufgabe im medizinischen Bereich und somit ist die Physiotherapie für viele Patienten wertvoll.

Ausbildung Physiotherapeut/in – Voraussetzungen

Die Ausbildung als Physiotherapeut/in ist mit dem Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) bundesweit einheitlich geregelt. Sie findet an einer Berufsfachschule statt und dauert drei Jahre.

Als Voraussetzung gelten ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) und ein medizinisches Attest, das die körperliche und psychische Eignung für den Beruf belegt. Alternativ öffnet auch ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen zweijährigen Berufsausbildung (beispielsweise als medizinische/r Bademeister/in oder Masseur/in) die Türen zur Berufsfachschule.

Darüber hinaus verlangen viele Ausbildungsstätten ein polizeiliches Führungszeugnis, gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern (vor allem in Biologie und Physik) sowie ein absolviertes Praktikum im pflegerischen oder therapeutischen Bereich. Zudem kann es vorkommen, dass es eine sportliche Aufnahmeprüfung gibt, bei der Fitness und Beweglichkeit kontrolliert werden.

Inhalte und Dauer der Ausbildung Physiotherapeut/in

Die Ausbildung zum / zur Physiotherapeut/in dauert 3 Jahre und besteht aus 2.900 Stunden theoretisch-praktischen Unterrichts und weiteren 1.600 Stunden berufspraktischer Ausbildung.

Im theoretischen Unterricht stehen anatomisch-­medizinische Grundlagen, Bewegungslehre, Biomechanik, Physik, sozialwissenschaftliche Grundlagen und Trainingslehre im Fokus.

Im praktischen Unterricht erlernt man als angehender Physiotherapeut alle Befund-­ und Untersuchungstechniken, Behandlungsverfahren sowie physiotherapeutischen Behandlungskonzepte der Physiotherapie. Zu den Behandlungsverfahren und -techniken zählen zum Beispiel Elektro-, Licht-, Strahlentherapie, Hydro-, Balneo-, Thermo- und Inhalationstherapie, Krankengymnastik und Massagetherapie.

Um als staatlich anerkannter Physiotherapeut arbeiten zu können, legen Auszubildende am Ende der Ausbildung eine staatliche Prüfung ab. Sie besteht aus einem mündlichen, einem schriftlichen sowie einem praktischen Teil. Für Interessenten mit Abitur bietet sich auch ein duales Studium als Einstieg in den Beruf als Physiotherapeut an.

Physiotherapeut/in Ausbildung Gehalt

Als Physiotherapeut im Training absolviert man eine schulische Ausbildung. Bei schulischen Ausbildungen gibt es in der Regel kein Gehalt.

Der Besuch einer öffentlichen Berufsfachschule ist meist kostenlos, staatlich anerkannte Schulen in privater Trägerschaft erheben hingegen Ausbildungsgebühren.

Physiotherapeut/in - Aufgaben und Tätigkeiten

Der Berufsalltag sowie die Aufgaben und Tätigkeiten als Physiotherapeut ist abwechslungsreich, da man potenziell mit Menschen aller Altersgruppen zu tun hat, die entweder aus präventiven oder rehabilitativen Beweggründen einer physiotherapeutischen Betreuung bedürfen. Aber auch weil das Behandlungsspektrum so breit ist, kommt nie Langeweile auf. Da wechseln sich trockengymnastische Übungen mit Bewegungsbädern oder Massagen ab. Auf Einzelsitzungen folgen Gruppensitzungen. Nach Vorträgen zum Thema Rückenschule steht man vor der Aufgabe, jemandem wieder das Laufen beizubringen. Man behandelt im Krankenzimmer, in der Turnhalle oder im Schwimmbad. So abwechslungsreich kann der Alltag theoretisch sein. In der Realität ist es ein Stück weit berechenbarer, da die eigene Spezialisierung auf ein Fachgebiet und der Arbeitsort beeinflussen, mit welchen Patienten man tatsächlich zu tun hat.

Ein Physiotherapeut kann Anstellung in Kliniken und Krankenhäusern, physiotherapeutischen, fachärztlichen und ambulanten Praxen, Rehabilitationszentren, Alten- und Pflegeheimen oder Wellnesshotels finden. Ebenso ist die Arbeit im sportlichen Bereich eine Option. Denn ob Fußball, Eishockey oder Turnen - im Leistungssport sind Physiotherapeuten unentbehrlich. Daher finden sich auch in großen Sportstätten entsprechende Jobs.

Als Physiotherapeut wird man auf ärztliche Verordnung hin tätig, nimmt aber eigenständig und selbstverantwortlich die physiotherapeutische Diagnostik vor und erstellt einen patientenindividuellen Behandlungsplan. In komplexen Fällen ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten aus dem medizinischen Bereich unabdingbar. Und trotz der großen Selbstständigkeit im Beruf gilt als Physiotherapeut/in, dass der verordnende Arzt stets die letzte Instanz ist.

Physiotherapeut/in Gehalt

Als Physiotherapeut/in nach der Physiotherapie Ausbildung hat man die Möglichkeit im öffentlichen Dienst oder einer privaten Praxis als Angestellter zu arbeiten oder sich selbstständig zu machen.

Ausführliche Infos zum Gehalt des Physiotherapeuten gibt es unter:

Physiotherapeut Gehalt - was verdient ein Physiotherapeut?

Öffentliche Träger sind an den geltenden Tarifvertrag (TvöD) gebunden. Ein Physiotherapeut wird in der Regel in die Entgeltgruppe 7 eingeordnet und verdient als Berufsanfänger/in ein Gehalt von 2.600 Euro brutto pro Monat. Der Tarifvertrag legt auch fest, dass der Verdienst mit der Berufserfahrung steigt. Nach mehreren Jahren kann das Gehalt dann bis zu 2.900 Euro betragen. Durch eine akademische Weiterbildung (Bachelor im Bereich der Physiotherapie) kann man in die Entgeltgruppe 10 aufsteigen und monatlich bis zu 3.400 Euro brutto verdienen.

Für private Träger und Praxen sieht die Realität für die meisten Physiotherapeuten jedoch ganz anders aus. Denn hier gilt der Tarifvertrag nicht und sie sind nicht verpflichtet sich danach zu richten, dürfen aber als Untergrenze den Mindestlohn nicht unterschreiten. Dadurch kommt es jedoch zu sehr großen Gehaltsspannen und geringen Einstiegsgehältern.

Als angestellter Physiotherapeut in einer privaten Einrichtung oder Praxis kann das Einstiegsgehalt bei vergleichsweise niedrigen 1.600 Euro anfangen. Vor allem in den "neuen" Bundesländern sind die Gehälter durchschnittlich geringer, als im Rest der Bundesrepublik. Die Situation der Therapeuten haben wir in einem eigenen Artikel dargestellt: Fachkräftemangel bei Physiotherapeuten: Therapie als brotlose Kunst?

Für die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis sind in Sachen Verdienst mehrere Faktoren entscheidend. Dazu zählen insbesondere der Standort und die eigene Spezialisierung. Die Kosten für eine physiotherapeutische Behandlung werden meist von den Krankenkassen übernommen. Aktuell liegt der Satz bei 10 Euro pro 20-minütiger Behandlungseinheit. Bei guter Planung und Auftragslage lässt sich so theoretisch ein Stundenlohn von 30 Euro erwirtschaften. Davon gehen allerdings Kosten für Dinge wie Miete, Mitarbeiter und Werbung ab.

Interesse an anderen Berufen im Gesundheitswesen? Alle Ausbildungsberufe gibt es als Übersicht auf der Seite medizinische Berufe.

Wie lange studiert man Physiotherapie?

Das Physiotherapie Studium dauert zwischen sechs und acht Semester. In den ersten Semestern geht es um Bewegungslehre, Anatomie und medizinische und physiotherapeutische Grundlagen.

Hat ein Physiotherapeut studiert?

Seit 2001 gibt es Studiengänge in der Physiotherapie an deutschen Hochschulen, in denen Physiotherapeuten den Bachelorabschluss erwerben können, seit 2005 kamen Masterstudiengänge hinzu.

Was muss man studieren um Physiotherapeut zu werden?

Das Physiotherapie Studium stellt eine akademische Ausbildung zum Physiotherapeuten dar..
Wissenschaftliches Arbeiten..
Physiotherapeutische Grundlagen..
Neurologie..
Psychiatrie..
Pädiatrie..
Innere Medizin..
Biometrie..
Medizinethik..

Wie viel verdient man als studierter Physiotherapeut?

Hast du hingegen studiert, wirst dein Einstiegsgehalt als Physiotherapeut zwischen 2100 und 2400 Euro betragen. Das kommt allerdings immer auch auf die Region an, in der du arbeitest. Physiotherapeuten in Bayern und Baden-Württemberg verdienen pro Jahr häufig über 10.000 Euro mehr als jene in den neuen Bundesländern.