Wie viele nationalparks gibt es in deutschland

Von der Küste bis zu den Alpen

Nationalparke sollten in einem vom Menschen möglichst unberührten Zustand sein - nicht einfach in einem dicht besiedelten Land. Ziel ist es daher fast immer, nach der Unterschutzstellung diesen naturnahen Zustand erst wieder herzustellen.

Wie viele nationalparks gibt es in deutschland

Nationalpark - Foto: Günter Hohensträter

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Bayerischer Wald

(Bayern)

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 gegründet und ist damit der erste Nationalpark Deutschlands. Mit einer Fläche von 24.217 Hektar bildet der Bayerische Wald zusammen mit dem tschechischen Nationalpark Böhmerwald die größte zusammenhängende Waldfläche in Zentraleuropa. Vorrangig geschützte Lebensräume sind u.a. Buchen-Bergmischwälder mit Tanne, Hochlagen-Fichtenwälder, Moore, Bergbäche und Blockhalden. Hier leben seltene Tierarten wie Auerhuhn, Luchs, Wanderfalke, Wildkatze, Schwarzstorch, Wespenbussard und Fischotter.


Berchtesgaden

(Bayern)

Der Nationalpark Berchtesgaden-Königsee in Bayern besteht seit 1978 und ist der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen. Mit einer Fläche von 20.804 Hektar ist der Nationalpark Teil des 1990 von der Unesco anerkannten Biosphärenreservates Berchtesgaden. Zu den vorrangig geschützten Lebensräumen zählen alpine Felsschuttfluren, Rasengesellschaften und Latschen-Gebüsche, subalpine, montane und submontane Wälder, Almweiden sowie Seen. Seit den 1930er Jahren lebt hier wieder der Alpensteinbock, außerdem gibt es unter anderem Murmeltiere, Schneehasen und Schneemäuse. 100 Vogelarten brüten im Park, darunter Steinadler, Raufußkauz, Birkhuhn und Alpenschneehuhn. Die einst hier heimischen Luchse, Braunbären und Wölfe könnten in absehbarer Zeit aus angrenzenden Gebieten wieder einwandern.


Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

(Schleswig-Holstein)

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein 441.500 Hektar großes Gebiet im Nordsee-Wattenmeer. Mit 97,7 Prozent besteht der Nationalpark zum größten Teil aus Meeresfläche. Der 1985 begründete Park wurde 1999 ausgeweitet und schützt als Lebensräume vorrangig Wattenmeer-Ökosysteme, Salzwiesen des Vorlandes, Sandbänke und Dünen. Hier leben unter anderem Seehunde und Kegelrobben. Auch der Schweinswal ist in dem Nationalpark zu finden. Die Bestände der typischen Vogelarten des Wattenmeeres schrumpfen stetig, möglicherweise durch die Schädigung ihrer Nahrungsgrundlage durch Schleppnetzfischerei. Betroffen sind Brandgans, Ringelgans, Säbelschnäbler, Austernfische, Großer Brachvogel, Grünschenkel, Lach- und Heringsmöwe. Seit Juni 2009 gehört der Nationalpark zusammen mit dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und dem niederländischen Wattenmeer zum Unesco-Weltnaturerbe.


Niedersächsisches Wattenmeer

(Niedersachsen)

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer umfasst die Ostfriesischen Inseln, Watten und Seemarschen zwischen Dollart im Westen und Cuxhaven im Osten. Der Park wurde 1986 begründet und besteht aus einer Fläche von 277.708 Hektar, davon knapp 92 Prozent Wasserfläche. Seit Juni 2009 gehört der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ebenso wie der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und das niederländische Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Unesco. Vorrangig geschützte Lebensräume sind Wattenmeer-Ökosysteme sowie die Salzwiesen und Dünen der Ostfriesischen Inseln. Dort können Besucher beispielsweise Seehunde beobachten, auf den Salzwiesen brüten Seeschwalben und Säbelschnäbler. Bis zu 4000 Tier- und Pflanzenarten sind auf den nahrungsreichen Lebensraum Wattenmeer spezialisiert.


Hamburgisches Wattenmeer

(Hamburg)

Bei dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer handelt es sich um eine Exklave, die in der Deutschen Bucht, dem Mündungsgebiet der Elbe zur Nordsee, und innerhalb des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer liegt. Der Nationalpark wurde 1990 auf Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft umgewidmet. 2001 erweiterte man das Nationalparkgebiet auf heute 13.750 Hektar, davon rund 97 Prozent Wasserfläche. Als vorrangig geschützter Lebensraum gilt das Wattenmeer im Mündungsgebiet der Elbe mit seinem starken Gezeiten- und Brackwassereinfluss. Rund 2000 verschiedene Tierarten leben in dem Nationalpark, darunter Seehunde und Kegelrobben. Zudem ist der Park ein wichtiges Rast- und Mausergebiet für Seevögel wie Brandgänse und Eiderenten.


Jasmund

(Mecklenburg-Vorpommern)

Der Nationalpark Jasmund ist mit 3003 Hektar Deutschlands kleinster Nationalpark, gelegen auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten von Rügen in Mecklenburg-Vorpommern und vor allem bekannt für seine in Deutschland einzigartigen, bis zu 118 Meter hohen Kreidekliffs. Sie sind neben den Buchenwäldern auf Kreidestandorten, Mooren und der küstennahen Ostsee die vorrangig geschützten Lebensräume dieses Nationalparks. Der Nationalpark schützt den größten zusammenhängenden Buchenwald an der deutschen Ostseeküste. Ein ganz besonderer Lebensraum sind auch die so genannten Kesselmoore, an denen sich Schwarzerlen, Elsbeeren, Eiben, Wildäpfel und -birnen finden. Auch viele Orchideenarten wie beispielsweise der Frauenschuh wachsen dort. Außer dem Eisvogel, Mehlschwalben und der Kreideeule – einem Nachtfalter, der nur noch auf Jasmund lebt, – gibt es auch Wanderfalken und Seeadler.


Harz

(Sachsen-Anhalt und Niedersachsen)

Mit 24.759 Hektar ist der Harz Deutschlands größter Waldnationalpark, der etwa zehn Prozent der Gesamtfläche des Harzes umfasst. Der heutige Nationalpark Harz entstand Anfang 2006, als der niedersächsische Nationalpark Harz (1994 gegründet) und der Nationalparks Hochharz (1990 gegründet) in Sachsen-Anhalt zusammengelegt wurden. Hochlagen-Fichtenwälder, Buchenwälder, Moore, Bergwiesen, Blockhalden, Felsformationen und Fließgewässer zählen zu den vorrangig geschützten Lebensräumen. Auf der Hochfläche des Brockens – und in Deutschland nur dort – lebt unter anderem die stark gefährdete Brockenanemone. Als Lebensraum besonders wertvoll sind auch die Hochmoore, die hier teilweise renaturiert werden. Der im frühen 19. Jahrhundert ausgerottete Luchs ist inzwischen im Harz wieder heimisch. Auch das Auerhuhn wurde wieder ausgewildert. Zudem ist der Harz eines der wichtigsten Rückzugsgebiete der stark gefährdeten Wildkatze.


Sächsische Schweiz

(Sachsen)

Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde 1990 im Rahmen des DDR-Nationalparkprogramms gegründet und erstreckt sich über 9350 Hektar im rechtselbischen Elbsandsteingebirge. Das 1956 gegründete umliegende Landschaftsschutzgebiet eingerechnet, bildet der Nationalpark die Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Vorrangig geschützte Lebensräume sind Sandsteinfelsen, submontane wärme- und trockenheitsliebende Wälder sowie Schlucht- und Schatthangwälder. Eine große geschlossene Waldfläche im Osten der Sächsischen Schweiz grenzt an den Nationalpark Böhmische Schweiz im benachbarten Tschechien. Da diese Region kaum besiedelt ist, haben sich hierher zahlreiche seltene Tierarten zurückgezogen, darunter Eulen, Habichte, Eisvögel, Schwarzstörche und alle Arten Spechte, ebenso wie 16 Fledermausarten, Kreuzotter und Ringelnatter.


Müritz

(Mecklenburg-Vorpommern)

Der im Süden von Mecklenburg-Vorpommern gelegene Müritz-Nationalpark erstreckt sich über 32.000 Hektar und umfasst die räumlich getrennten Gebiete der Mecklenburgischen Seenplatte und eines Teils der Feldberger Seenlandschaft. Kiefern- und Buchenwälder, Erlen- und Birkenbruch, Seen, Röhrichte und Moore sind die vorrangig geschützten Lebensräume dieses Nationalparks. Besucher können hier zahlreiche See- und Fischadler beobachten. Außerdem leben dort Krick- und Knäckenten, Teichrohrsänger und Rohrdommel. Während des Vogelzuges machen auch Watvögel wie Grün- und Rotschenkel sowie Zwergstrandläufer hier Station. Ebenso brüten Schwarzstörche und Kraniche im Müritz-Nationalpark.


Vorpommersche Boddenlandschaft

(Mecklenburg-Vorpommern)

Größter Nationalpark Mecklenburg-Vorpommerns ist die Vorpommersche Boddenlandschaft an der Ostsee- und Boddenküste mit einer Fläche von 80.500 Hektar. Geschützt wurden hier vor allem Flachwassergebiete: Etwa die Hälfte des Nationalparks ist offene Ostsee bis zu einer Grenze von zehn Metern Tiefe, rund ein weiteres Viertel umfasst Boddengewässer. Ausgewiesen wurde der Nationalpark mit seinen Boddengewässern, Salzwiesen, Dünen und Röhrichten, Kiefern- und Buchenwäldern sowie Trockenrasen 1990 im Rahmen des DDR-Nationalparkprogramms. In den von unterschiedlichen Salzgehalten geprägten Brackwasserlebensräumen hat sich eine vielseitige Flora und Fauna entwickeln können. Der Ostsee-Hering nutzt die flachen Buchten, um dort zu laichen. Eine Besonderheit der Boddenlandschaft ist das Windwatt, denn nicht Ebbe und Flut prägen die Flachwasserzonen, sondern der Wind sorgt für Schwankungen des Wasserstandes, wobei flache Bereiche besonders im Herbst ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Zugvögel bereithalten. Nicht zuletzt deshalb ist der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft im Herbst als Kranichrastplatz auch ein beliebtes touristisches Ziel.


Unteres Odertal

(Brandenburg)

Der Nationalpark Unteres Odertal im Nordosten Brandenburgs wurde 1995 gegründet und ist damit einer der jüngsten deutschen Nationalparke. Auf 10.323 Hektar, umgeben von dem 17.774 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet Nationalparkregion Unteres Odertal, erstrecken sich am Unterlauf der Oder Flussauen, Altarme und -wasser, Ried- und Röhrichtbestände, Feuchtgrünland, Hangwälder und Steppenrasen. An den deutschen Nationalpark grenzen die polnischen Landschaftsschutzparke Unteres Odertal sowie Zehnden. Das gesamte Gebiet mit einer Größe von 117.200 Hektar wird als grenzüberschreitendes Schutzgebiet betrachtet und trägt den Namen Internationalpark Unteres Odertal. Singschwan, Wachtelkönig, Kampfläufer, Uferschnepfe, Seggenrohrsänger, Weißstorch, Weißflügel-, Trauer- und Weißbartseeschwalbe können hier beim Rasten oder Brüten beobachtet werden. Auch Fischotter, Biber, Wiesenweihe und Seeadler sind in dem Nationalpark heimisch.


Hainich

(Thüringen)

Der Nationalpark Hainich wurde erst Ende 1997 gegründet und ist damit nicht nur einer der jüngsten deutschen Nationalparke, sondern auch der einzige Nationalpark Thüringens. Vorrangig geschützter Lebensraum sind hier auf 7513 Hektar Laubmisch- und Buchenwälder mittlerer und reicherer Standorte in unterschiedlichen Sukzessionsstadien. In dem Nationalpark auf dem Gebiet eines ehemaligen Truppenübungsgebietes soll ein mitteleuropäischer Urwald entstehen, wie es ihn früher in diesen Breiten gab. Daher werden die Flächen nicht bewirtschaftet. Auf 5000 Hektar gibt es im Nationalpark Hainich die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands mit Bäumen wie der Rotbuche, Esche, Ahornen, Linden und Elsbeeren. Zudem gibt es große Bestände von Frühlingsblühern wie Buschwindröschen, Märzenbecher und Leberblümchen. Wildkatzen sind in dem Nationalpark ebenso zu Hause wie 14 Fledermausarten, der Schwarzstorch und sieben Arten Spechte.


Eifel

(Nordrhein-Westfalen)

Der Nationalpark Eifel wurde erst 2004 gegründet und ist der erste Nationalpark in Nordrhein-Westfalen. Auf einer Fläche von 10.700 Hektar schützt er insbesondere atlantisch geprägte, bodensaure Buchenmischwälder, die ursprünglich die gesamte Eifel und Teile Mitteleuropas bedeckten, sowie Magerweiden und Felsen als Lebensräume. Das Gebiet grenzt im Nordwesten an den Rurstausee und umschließt die Urfttalsperre ebenso wie den ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang. Der früher vom belgischen Militär genutzte Truppenübungsplatz ist erst seit Anfang 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich, ausgenommen einige ungeräumte Bereiche, in denen teils noch scharfe Munition oder Blindgänger vermutet werden.


Kellerwald-Edersee

(Hessen)

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Nordhhessen gehört zusammen mit dem Nationalpark Eifel zu den jüngsten deutschen Nationalparken, die erst im Januar 2004 gegründet wurden. Auf 5724 Hektar südlich des Edersees werden vor allem submontane, bodensaure Buchenwälder, felsig-trockene Steilhänge und Waldwiesen geschützt. Das Besondere an dem Nationalpark ist, dass er vollkommen unbesiedelt ist. In dem bodensaueren Hainsimsen-Buchenwald, dem Waldmeister- und Perlgras-Buchenwald, Eichen-Trockenwald, Eichen-Hainbuchenwald sowie in den Blockschutt- und Hangwäldern haben sich zahlreiche seltene Pflanzen wie Arnika, Heidenelke, Teufelskralle, Breitblättriges Knabenkraut und Waldläusekraut erhalten. Viele seltene Vögel wie Schwarzstorch, Uhu, Raufußkauz, Sperlingskauz und Kolkrabe leben in dem Nationalpark, der zugleich Lebensraum für 876 Käfer- und 822 Schmetterlingsarten ist. Auch sind hier 15 Fledermausarten heimisch, ebenso Siebenschläfer und Wildkatze.


Wie heißen die 16 Nationalparks in Deutschland?

Nationalpark Bayerischer Wald. Gewiss habt ihr schon vom Bayerischen Wald gehört. ... .
Nationalpark Berchtesgaden. ... .
Nationalpark Eifel. ... .
Nationalpark Hainich. ... .
Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. ... .
Nationalpark Harz. ... .
Nationalpark Hunsrück-Hochwald. ... .
Nationalpark Jasmund..

Wie viele Nationalparks gibt es in?

Insgesamt gibt es auf der Welt knapp 4000 von der IUCN offiziell anerkannte Nationalparks der Kategorie II.

Wer ist der größte Nationalpark in Deutschland?

Mit 322 Quadratkilometern ist die Müritz der größte Nationalpark auf festem Land.

Wie heißen die deutschen Nationalparks?

Den ersten Nationalpark in Deutschland hat man 1970 gegründet, es ist der Nationalpark Bayerischer Wald. Der Nationalpark Berchtesgaden war der der zweite deutsche Nationalpark (1978), und von 1985 bis 1990 stellte man das Wattenmeer in drei Nationalparks an der Nordseeküste unter Schutz.