Wieso läuft die nase wenn es kalt ist

Die Nase dient nicht nur zum bloßen Atmen, sondern erfüllt überdies verschiedene Aufgaben. Sie filtert Schadstoffe wie Rußpartikel aus der Luft, sie befeuchtet die Luft und erwärmt sie bei kalten Temperaturen. All dies soll die empfindlichen Bronchien in der Lunge schützen.

Vergleichbar mit einem Thermostat an der Heizung geben die Temperaturfühler der Nase dem Gehirn Bescheid, wenn die Luft zu kalt ist. Daraufhin veranlasst das Gehirn, dass warmes Blut vermehrt ins Innere des Riechorgans, in die sogenannten Nasenmuscheln, strömt. Diese schwellen dadurch an und erwärmen die vorbeifließende kalte Luft.

Außerdem produziert die Nase im Winter mehr Sekret, damit die empfindlichen Schleimhäute nicht austrocknen. Allerdings fließt der Schleim normalerweise über den Rachen ab. Nur wenn die Nase ständig gereizt wird und dadurch anschwillt oder besonders viel Sekret bildet, fließt die Flüssigkeit auch aus der Nase. 

Ein einfacher Test verrät, ob die Nase nur aufgrund der Kälte läuft oder ob eine Erkältung der Auslöser ist. Gehen wir ins Warme und die Nase tropft nach kurzer Zeit nicht mehr, dann lag es lediglich an der Temperatur. Wenn der Schnupfen aber bleibt, dann handelt es sich um eine Erkrankung.

Schnell das Taschentuch zücken - die Nase läuft. Im Winterhalbjahr gehört das zu jedem Spaziergang wie Mütze, Handschuhe und Schal: Eisige Temperaturen, ein schneidender Wind, und schon beginnt die Nase zu kribbeln und schließlich zu tropfen, so wie sonst nur bei einer Erkältung. Doch woher kommt diese Schnupfattacke in kalter Luft, bei ansonsten einwandfreier Gesundheit?

"Kälte löst einen ähnlichen Reiz aus wie Staub. Die Nase reagiert deshalb ebenfalls mit Verschnupftheit", sagt Justus Ilgner, leitender Oberarzt an der Hals-, Nasen- und Ohren-Klinik des Universitätsklinikums Aachen. Denn auch Kältereaktionen fallen in den Zuständigkeitsbereich der Nase, die insgesamt drei Aufgaben zu erfüllen hat: Luft filtern, befeuchten und bei Kälte auch anwärmen.

Dieses System ähnelt einer Thermostat-Heizung. Bei kalter Luft melden Temperaturfühler in der Nase dem Gehirn eine Untertemperatur. Die Schaltzentrale sendet dann einen Heizbefehl, und warmes Blut strömt in die sogenannten Nasenmuscheln, die das Innere der Nase durchziehen. Sie schwellen an und erwärmen die Luft, damit sie nicht so eisig in den unteren Atemwegen ankommt. "Das muss man sich vorstellen wie Heizungsrippen, die in die Nase hineinragen", sagt Ilgner.

Normalerweise läuft die Nase "rückwärts"

Gleichzeitig mit dem Anschwellen der Nasenmuscheln erhöht sich die Sekretproduktion in der Nase. Die Flüssigkeit, die auch unter gewöhnlichen Bedingungen gebildet wird, um die Schleimhäute feucht zu halten, fließt normalerweise nach hinten ab - die Nase "läuft rückwärts", ohne dass man es merkt. Bei starker Produktion und zugeschwollener Nase klappt das nicht mehr ausreichend, das Nasensekret strömt nach vorn - die Nase läuft.

Der Griff zum Taschentuch ist zwar lästig, die erhöhte Schleimproduktion hat aber eine wichtige Funktion: Sie schützt und reinigt die Nase. Das Nasensekret verhindert, dass sich Fremdpartikel in der Nase festsetzen. "Wie auf einem rollenden Teppich wird auf der Schleimschicht alles wegtransportiert, was nicht in die Nase gehört", beschreibt es Ilgner.

Sobald die Temperaturen draußen eisig werden und ein kalter Wind fegt, läuft sie unentwegt: die Nase. Besonders unangenehm wird es oftmals dann, wenn wir von kalter Außenluft zu warmen Innentemperaturen wechseln – und das Büro mit triefender Nase erreichen.

Doch wie erklärt sich die laufende Nase, obwohl kein Schnupfen vorliegt und man bei ansonsten bester Gesundheit ist?

Bei Kälte hat die Nase drei Aufgaben zu erfüllen: Luft filtern, befeuchten und anwärmen. „Hinter der Nase sollen immer konstant etwa 31–34 Grad Celsius sein. Wenn es nun kalt wird, dann dehnen sich die Nasenmuscheln aus: Sie sind die Klimaanlage der Nase“, sagt Katharina Stölzel, leitende Oberärztin an der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde-Klinik der Charité.

Bei den sogenannten Nasenmuscheln handelt es sich um die jeweils drei seitlich in den Innenraum der Nase, den beiden Nasenhöhlen, hineinragenden, knöchernen Vorwölbungen.

Kälte regt Sekretproduktion an

„In der Nase hat man permanent auch ein Sekret – einen Sekretfilm. Wenn sich dieser ausdehnt, läuft das Sekret entweder nach hinten ab, was wir oft gar nicht bemerken und schlucken, oder aber es staut sich, mit der Folge einer verstopften Nase“, sagt Stölzel. Das Sekret wird bei Kälte wiederum vermehrt produziert, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, weil kalte Luft immer eine relativ geringe Luftfeuchtigkeit hat.

„Wenn man nun aber ins Warme kommt, hat es den Effekt, dass die Nasenmuscheln wieder kleiner werden und das stark produzierte Sekret nach vorn abläuft. Das ist das, was wir als Nasenlaufen empfinden“, erklärt Stölzel. „Hinzu kommt, dass die Raumluft im Winter häufig extrem trocken ist, weshalb durch gewisse Reize – den Rezeptoren in der Nase – die Sekretion auch noch mal angeregt wird.“

Lästig, aber harmlos: „Nasenlaufen“

Um der geringen Luftfeuchtigkeit im trockenen Raum entgegenzusteuern, gibt es verschiedenste Hausmittel, sei es eine in den Wintermonaten kurze, etwa fünfminütige Stoßlüftung, feuchte Handtücher über der Heizung oder Luftbefeuchter mit Wasserdepots. Doch gegen die Triefnase selbst gibt es (noch) kein besseres Rezept als das altbewährte Taschentuch. So kommen zu Stölzel auch häufig Patienten, die mit zunehmendem Alter eine ständig laufende Nase haben. Ein wissenschaftlich fundiertes Medikament dagegen gebe es nicht.

Grund zur Sorge gibt es aber auch nicht: „Die laufende Nase ist aus medizinischer Sicht ganz harmlos, wenn auch lästig. In diesem Sinne: Halten Sie die Taschentücher parat und schnauben Sie sich gut durch den Winter.“

Zur Startseite

Was tun gegen laufende Nase bei Kälte?

Um der geringen Luftfeuchtigkeit im trockenen Raum entgegenzusteuern, gibt es verschiedenste Hausmittel, sei es eine in den Wintermonaten kurze, etwa fünfminütige Stoßlüftung, feuchte Handtücher über der Heizung oder Luftbefeuchter mit Wasserdepots.

Was bedeutet es wenn Wasser aus der Nase läuft?

In diesem Fall sind entweder Bakterien oder Viren der Auslöser. Eine weitere Ursache für den Fließschnupfen kann eine Allergie sein. Gerade bei Heuschnupfen, Hausstauballergie oder anderen allergischen Reaktionen, bei denen der Betroffene Allergene einatmet, kommt es häufig zu wässrigem Sekret aus der Nase.

Was kann ich machen damit meine Nase nicht mehr läuft?

Verwenden Sie befeuchtendes Meerwassernasenspray. Es erleichtert der Nase die Abwehrarbeit. Trinken Sie viel, um die Schleimhäute feucht zu halten. Nutzen Sie abschwellende Nasensprays nur, wenn es unbedingt nötig ist – und nicht länger als sieben Tage hintereinander.