Wo ist Radioaktivität im Alltag zu finden?

Radioaktive Stoffe im Alltag

Die Vorstellung, radioaktive Stoffe kämen ausschließlich in Kernkraftwerken und Atombomben vor, ist ebenso weit verbreitet wie falsch. Radioaktivität und ionisierende Strahlung sind zunächst einmal überall vorhandene, natürliche Phänomene. Der Gesetzgeber unterscheidet zwei Arten radioaktiver Stoffe (Atomgesetz - AtG § 2):

  1. Besondere spaltbare Stoffe (Kernbrennstoffe), mit deren Hilfe eine sich selbst tragende Kettenreaktion aufrechterhalten werden kann (in der Regel Plutonium-239, Plutonium-241, Uran-233, Uran-235 und mit diesen Isotopen angereichertes Uran).

  2. Stoffe, die ionisierende Strahlen spontan aussenden, ohne aber Kernbrennstoffe zu sein (sonstige radioaktive Stoffe). Dazu gehören beispielsweise Cäsium-137, Kobalt-60, Ir-192 oder Americium-241. Diese werden zu unterschiedlichsten technischen und medizinischen Zwecken eingesetzt. Ab einer bestimmten gesetzlich geregelten Menge sind diese Stoffe unabhängig von der Nutzung genehmigungsbedürftig.

Auch außerhalb des Kernbrennstoffkreislaufs werden radioaktive Stoffe und Geräte zur Erzeugung von ionisierender Strahlung in einer Vielzahl medizinischer, technischer und wissenschaftlicher Anwendungen eingesetzt.

Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass

  • die medizinische Diagnose in einigen Bereichen auf der Applikation radioaktiver Isotope basiert und die Strahlentherapie zum Teil die einzige Behandlungsmethode bei Krebserkrankungen ist?
     
  • praktisch jeder Industriezweig Radioisotope in irgendeiner Form zur Messung von Dicken, Dichte, Feuchte, Fließgeschwindigkeiten et cetera verwendet?
     
  • radioaktive Substanzen in vielen Labors der Chemie- oder Pharmaforschung zu Markierungszwecken eingesetzt werden?
     
  • die empfindlichsten und schnellsten Rauchmeldeanlagen mit einer kleinen Menge radioaktiven Stoffs betrieben werden?
     
  • zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen wie zum Beispiel die Feststellung von Rissen in Pipelines, Druckbehältern, unterirdischen Rohrleitungen oder Betonfundamenten ohne radioaktive Strahler nicht möglich wären?
     
  • von etwa 500.000 Versandstücken mit radioaktiven Stoffen, die pro Jahr in der Bundesrepublik befördert werden, nur ein kleiner Bruchteil auf den Transport von Kernbrennstoffen (Stichwort „Castor“) entfallen, während die überwiegende Menge Radiopharmaka oder technische Prüfstoffe enthält?
     
  • im privaten Bereich bzw. in Privathaushalten noch etliche alte (Armband-) Uhren mit Radium Leuchtziffern existieren? Für Mineraliensammler ist der Besitz angemessener Mengen uranhaltiger Mineralien genehmigungsfrei. Näheres hierzu finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz

Auch diese Tätigkeiten sind zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt durch das Atomgesetz, die Strahlenschutzverordnung und weitere Vorschriften gesetzlich geregelt. Der Umgang mit radioaktiven Stoffen oder die Erzeugung ionisierender Strahlung bedürfen in der Regel der Genehmigung und unterliegen staatlicher Aufsicht. Ein Großteil dieser Arbeiten wird in Hessen durch die Abteilungen Arbeitsschutz und Umwelt der Regierungspräsidien geleistet.

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Kreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Offenbach, Odenwald sowie Stadt Darmstadt

Servicestelle Darmstadt Strahlenschutz

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64283 Darmstadt

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Flughafen Frankfurt, Stadt Frankfurt, Main-Kinzig-Kreis, Stadt Offenbach am Main, Wetteraukreis

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Regierungspräsidium Darmstadt
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60327 Frankfurt am Main

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Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis, Rheingau-Taunus-Kreis, Wiesbaden

Servicestelle Wiesbaden Strahlenschutz

Regierungspräsidium Darmstadt
Lessingstraße 16-18
65189 Wiesbaden

Nat�rliche Radioaktivit�t 

Nat�rliche Radioaktivit�t ist �berall zu finden.

Sie setzt sich zusammen aus der H�henstrahlung aus dem Kosmos, der Erdstrahlung aus radioaktiven Mineralien und der "inneren" Strahlung (eine k�rpereigene Strahlung; entsteht vorwiegend durch das im K�rper vorhandene, lebensnotwendige Kalium).

Bereits die nat�rlich vorkommende Radioaktivit�t belastet alle Zellstrukturen und kann zu vorzeitigem Altern, Verfall und Absterben von Zellen f�hren.

K�nstliche Radioaktivit�t 

K�nstliche Radioaktivit�t wird erzeugt durch die Spaltung von Plutonium oder Uran zur Energiegewinnung in Atomkraftwerken oder zu milit�rischen Zwecken.

Sie kann niemals sicher von der Umwelt abgeschlossen werden!

Auch bei strengsten Vorkehrungen in Atomkraftwerken entweicht immer ein gewisser Anteil. Besonders gro� ist dieser bei der Wiederaufbereitung der Brennst�be aus Atomkraftwerken.

Im weiten Umkreis von kerntechnischen Anlagen (Atomreaktoren, Wiederaufbereitungsanlagen, Zwischen- und Endlagern) sind deshalb die Menschen - zus�tzlich zur nat�rlichen Radioaktivit�t - st�ndig einer erh�hten Strahlenbelastung ausgesetzt.

Schon Produktion und Lagerung von Atomwaffen stellen, wie die zivile Nutzung der Atomenergie, eine gesundheitliche Gefahr dar.

Weite Gebiete werden radioaktiv verseucht, und die allgemeine Radioaktivit�t wird durch Atomwaffentests weiter erh�ht.

Medizinische Strahlenanwendung 

Wo ist Radioaktivität im Alltag zu finden?

Bei der medizinischen Strahlenanwendung werden R�ntgenstrahlen (Wellenstrahlung von au�en) und Radionuklide (Teilchen- und Wellenstrahlung von innen) f�r Untersuchungen (Diagnostik) und Therapien angewendet.

Dabei werden zwangsl�ufig Sch�den verursacht, die auf lange Sicht das Risiko erh�hen, an Krebs zu erkranken.

Deshalb muss bei jeder medizinischen Strahlenanwendung abgewogen werden, ob der unmittelbare Schaden f�r den Patienten gr��er ist als der m�gliche, erst nach langer Zeit auftretende Schaden.

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterst�tzung von:
IPPNW
Internationale �rzte f�r die Verh�tung des Atomkrieges
�rzte in sozialer Verantwortung e.V.
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Fax 030 / 69 38 166
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Wo findet man Radioaktivität im Alltag?

Künstliche Radioaktivität vor allem durch Medizin Mit 1,7 Millisievert im Jahr geht der überwiegende Teil der künstlichen Strahlung auf medizinische Untersuchungen zurück – etwa beim Röntgen, in der Computertomografie oder in der Strahlentherapie.

Wo gibt es überall Radioaktivität?

Radionuklide sind in der Umwelt überall anzutreffen. Grundsätzlich ist jeder Mensch auf der Erde auf natürliche Weise ionisierender Strahlung ausgesetzt. Niemand kann sich ihr entziehen. Ursache dafür sind Quellen, die in der Natur unabhängig vom Menschen entstanden sind und existieren.

Wo wird die Radioaktivität genutzt?

Radioaktive Stoffe werden gezielt in Medizin, Forschung und gewerblicher Wirtschaft eingesetzt. Um unter anderem die Menge an radioaktivem Abfall und die Strahlenbelastung der Umwelt zu minimieren, werden nach Möglichkeit nur Radionuklide mit kurzen Halbwertszeiten eingesetzt.

Wo findet man Strahlung?

Kosmische Strahlung trifft aus dem Weltall auf die Erde. Ihre Intensität nimmt mit der Höhe über dem Meeresspiegel zu. An den Polen ist sie höher als am Äquator. Terrestrische Strahlung stammt aus den in Böden und Gesteinen natürlich enthaltenen radioaktiven Stoffen.