Wo liegt die Galle im menschlichen Körper rechts oder links?

Leber und Gallenblase arbeiten eng zusammen, was bei der Fettverdauung, Vitaminresorption und Cholesterinausscheidung ausschlaggebend ist. Die Leber (Hepar) ist ein hochaktives und eines der größten Organe im menschlichen Körper. Die Leber liegt eng benachbart zu anderen Organen wie Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Zwölffinger- bzw. Dünndarm sowie rechter Niere und Nebenniere. Sie füllt den rechten Oberbauch fast aus. Die Leber unterteilt sich in Lappen (Lobi). An ihrer Unterseite hat die Leber eine Einbuchtung – hier liegt die Gallenblase. Die beiden sind über einen großen Gallengang (Ductus choledochus) miteinander verbunden.

Die Gallenblase (Vesica biliaris) ist ein kleines sackförmiges Gebilde. Sie liegt in einer Einbuchtung direkt unterhalb der Leber und ist über einen Gallengang (Ductus choledochus) mit ihr verbunden.

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Welche Aufgabe hat die Leber?

Die Leber übt verschiedenste wichtige Funktionen aus. Neben ihren Aufgaben im Blutkreislauf der Bauchorgane, dem Speichern und Bereitstellen diverser Nährstoffe, wie z.B. Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten, ist sie zudem für die Abwehr und Entgiftung im Körper mitverantwortlich. Nähere Infos dazu finden Sie unter Leber: Aufbau und Funktion.

Welche Aufgaben hat die Gallenblase?

Die Gallenblase selbst hat eine Speicherfunktion und produziert keine Galle, das bewerkstelligt die Leber.

Aufgabe der Gallenblase ist es, von der Leber produzierte und nicht direkt benötigte Gallenflüssigkeit (Primärgalle) zu konzentrieren und zu speichern (Blasengalle). Bei Bedarf – z.B. wenn Fett in den Verdauungstrakt gelangt – gibt sie unter Kontraktionen Gallenflüssigkeit portionsweise in den Zwölffingerdarm ab. Dabei wird das konzentrierte Blasengallensekret mit Wasser verdünnt. Im Dünndarm können - mithilfe von Gallenflüssigkeit – über die Nahrung aufgenommene Fette, gespalten und weiter verwertet werden.

Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit

Die Galle ist eine gelbe, braune bis olivgrüne Flüssigkeit. Die Färbung kommt etwa durch den Gallenfarbstoff zustande, der ein Abbauprodukt roter Blutkörperchen ist (Bilirubin). Primärgalle und Blasengalle unterscheiden sich in der Konzentration enthaltener Stoffe.

Die Gallenflüssigkeit besteht unter anderem aus:

  • Natrium und Chlorid
  • Gallensäuren bzw. Gallensalzen
  • Phospholipiden (z.B. Lecithin)
  • Gallenfarbstoffen (z.B. Bilirubin)
  • Cholesterin
  • Proteinen
  • Elektrolyten
  • Wasser

Hinweis

Mithilfe von Phospholipiden liegt Cholesterin in der Gallenflüssigkeit gelöst vor. Kommt es zu einer Änderung der Gallenzusammensetzung, kann dies in Zusammenhang mit der Entstehung von Gallensteinen stehen. Derartige Cholesterinsteine (Cholesterolsteine) sind die häufigste Form von Gallensteinen. Daneben gibt es Bilirubinsteine und gemischte Steine.

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Letzte Aktualisierung: 4. September 2020

Expertenprüfung durch: Dr. Daniel Markovic

Die Leber ist mit ca. 1,5 kg das schwerste innere Organ des Menschen. Sie bewältigt meist unbemerkt eine Vielzahl von Aufgaben und produziert etwa lebenswichtige Proteine  und Gerinnungsfaktoren, stellt den Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten sicher und kümmert sich um die Verwertung von Bestandteilen aus der Nahrung (wie zum Beispiel die Speicherung von Glukose als Glykogen). Außerdem wird in der Leber u. a. die Gallenflüssigkeit gebildet. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Lage und Aufbau der Leber im menschlichen Körper.

Die Lage der Leber im Körper

Die Leber liegt im rechten Oberbauch in der Bauchhöhle hinter dem rechten Rippenbogen und reicht mit ihrem linken Leberlappen über die Mitte in den linken Oberbauch hinein. Damit grenzt das rotbraune, elastisch weiche Organ oben direkt an das Zwerchfell an, das Brust-und Bauchraum voneinander trennt. Der große rechte Leberlappen bildet den weitaus größten Teil des Organs. Der kleinere linke Leberlappen reicht in den linken Oberbauch hinüber.

An der Unterfläche der Leber befindet sich die Leberpforte: Hier treten die große Leberarterie und die Pfortader in das Organ ein. Der Gallengang verlässt hier die Leber und mündet – mit einem Abzweig in die Gallenblase – in den Zwölffingerdarm. Das ist der erste Darmabschnitt nach dem Magen. Über die Gallengänge wird die Galle also in den Zwölffingerdarm geleitet.

Mit ihrer Unterfläche grenzt die Leber an verschiedene Bauchorgane: rechts unter anderem an die Niere und den Zwölffingerdarm, links unter anderem an den Magen. Nach außen wird sie von einer Bindegewebskapsel zusammengehalten und ist zum großen Teil vom Bauchfell überzogen.

Die Lage der Leber im Körper

Ein Bindegewebsband (Ligamentum falciforme) trennt rechten und linken Leberlappen.

Aufbau und Blutversorgung der Leber

Die beiden großen Leberlappen bestehen aus Lebersegmenten. Jedes der Segmente enthält einen Hauptast der Leberarterie, der Pfortader und des Gallengangs. Bei der Pfortader handelt es sich um die sogenannte Darmvene, die ihr nährstoffreiches Blut in die Leber bringt. Die Leber wird also mit einem Gemisch aus sauerstoffreichem (Leberarterie) und nährstoffreichem (Pfortader) Blut versorgt. 

Der Aufbau der Leber (© PICTURE-ALLIANCE/DPA)

Aufbau der Leberläppchen

Die weitere Unterteilung in Leberläppchen folgt ebenfalls der Aufteilung der drei genannten Strukturen. Jedes Leberläppchen besteht aus einem dreidimensionalen Netz von Balken und Platten aus Leberzellen. Die Hohlräume dazwischen werden von den so genannten Sinusoiden gefüllt. Das sind die Endverzweigungen der Leberarterie und der Pfortader, die sich in jedem Leberläppchen zu einem gemeinsamen Gefäß verbunden haben. In diesen Hohlräumen zwischen den Leberzellen beginnt auch das System der Gallengänge mit einem Netz aus winzigen Gallenkanälchen. Im Zentrum jedes Leberläppchens liegt außerdem ein Ästchen der Lebervene. Sie sammelt das Blut aus der Leber und leitet es in die untere Hohlvene, die zum Herzen führt.

Beim feingeweblichen (histologischen) Aufbau des Leberläppchens werden die eigentlichen Lebergewebszellen (Hepatozyten) von den Sternzellen und Gallengangszellen unterschieden. Unter dem Mikroskop können diese Strukturen unterschieden werden. Veränderungen lassen Rückschlüsse auf eine Erkrankung zu. Wenn zum Beispiel Entzündungszellen zu finden sind oder Bindegewebe nachweisbar ist, kann der Pathologe Auskunft über die Art und Schwere einer Erkrankung geben. 

Wo tut es weh wenn man es an der Galle hat?

Gallenbeschwerden zeigen sich meist an Schmerzen im rechten Oberbauch. Chronische Gallenbeschwerden äußern sich in leichtem, immer wieder auftretendem Bauchweh in der Lebergegend. Ein gestörter Gallenfluss macht Verdauungsstörungen: Ohne Galle kommt das Fett, das wir essen, nicht mehr ins Blut, sondern bleibt im Darm.

Wie machen sich Schmerzen an der Galle bemerkbar?

Die akute Gallenblasenentzündung beginnt typischerweise mit heftigen, kolikartigen Schmerzattacken im Oberbauch. Die Schmerzen können dabei in die Schulterblätter oder die rechte Schulter ausstrahlen. Oft sind die Schmerzen von Übelkeit, Brechreiz und Schweissausbrüchen begleitet.

Ist die Galle links?

Die Gallenblase befindet sich im rechten Oberbauch.

Wie merkt man das die Gallenblase entzündet ist?

Diese Schmerzen sind stechend und brennend. Der Bereich unter dem rechten Rippenbogen ist durch die Entzündung der Gallenblase druckempfindlich. Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Blähungen sind weitere Symptome einer Gallenblasenentzündung.

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