Woher stammt die tradition kugeln an den tannenbaum zu hängen

Wissen Sie, woher die Tradition stammt, zu Weihnachten einen Nadelbaum im heimischen Wohnzimmer aufzustellen und diesen mit allerhand Kerzen und Christbaumschmuck zu dekorieren? Wir klären auf!

Elegant, modern, klassisch - Christbaumkugeln gibt es in den verschiedensten Designs, für jeden Geschmack. Wir alle hängen Sie uns Jahr für Jahr an den Weihnachtsbaum und freuen uns über die gläsernen Kugeln. Sie geben dem Christbaum den letzten Schliff, sind das i-Tüpfelchen für Freunde weihnachtlicher Dekoration. Doch woher stammt der Baumschmuck eigentlich und welche Tradition steckt dahinter?

Erste Erwähnung des Christbaumschmucks im 16. Jahrhundert

Erstmals erwähnt wurde der Christbaumschmuck im 16. Jahrhundert. Damals standen die Bäume noch auf öffentlichen Plätzen und nicht in der heimischen Wohnstube. Der erste Baumschmuck bestand aus Papierblumen, Äpfeln, Nüssen, Datteln, Brezeln, Zuckerwaren und Eiern. Wahrscheinlich gehörten auch Kerzen zum Repertoire.

Legende um Martin Luther, der den Weihnachtsbaum erstmals im heimischen Wohnzimmer aufstellte und mit Kerzen schmückte

Wo, wann und von wem der erste Weihnachtsbaum geschmückt wurde, ist nicht überliefert worden. Hartnäckig hält sich aber die Legende, dass Martin Luther Anfang des 16. Jahrhunderts einen Christbaum mit brennenden Kerzen schmückte, schreibt "Rödentaler". Wahrscheinlich war es auch der Reformator, der den Weihnachtsbaum erstmals ins Haus holte.

Der Überlieferung zufolge spazierte er einen Tag vor Heiligabend durch einen Nadelwald. Die Sterne, die durch die Äste der Bäume schimmerten, hätten ihn so fasziniert, dass er nach Hause eilte, um den eigenen Baum mit Kerzen zu bestücken und das Funkeln der Sterne während der Geburt Jesu nachzustellen. Er erzählte seinen Kindern, dass Jesus die Sterne des Himmels jedes Jahr verlässt, um an Weihnachten auf die Erde zu kommen. Vielleicht waren die Weihnachtsbäume in katholischen Haushalten deutlich weniger beliebt, weil die Geschichte dahinter so eng mit der Person des Reformators verknüpft gewesen ist.

    Übersicht: Kerzen, Kugeln, Zuckerstangen

  • Diese Legenden stecken hinter dem Christbaumschmuck

    Seite 1
  • Lesen Sie hier: Elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung überzeugt den amerikanischen Präsidenten, Christbaumkugeln aus Lauscha werden zum internationalen Export-Schlager Seite 2

StartseiteSchleswig-Holstein

Von JuleMarie Schoppmeier | 23.12.2019, 09:41 Uhr

Das Schmücken des Christbaumes ist für viele eine weihnachtliche Tradition – diese reicht bis ins Mittelalter zurück.

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Woher stammt die tradition kugeln an den tannenbaum zu hängen

Auch der Weihnachtsschmuck fällt in vielen Ländern unterschiedlich aus - in den USA hängen auch saure Gurken aus Glas an den Zweigen, angeblich eine alte Tradition aus Deutschland

(Friso Gentsch/dpa)

Manches gehört zum Weihnachtsfest wie das Amen zur Kirche: Der Baum, die Bescherung, die Lieder. Aber manch ein Brauch hat sich erst in jüngerer Zeit bei uns breitgemacht. Einige Beispiele:

Weihnachtsbaum gibt es seit dem Jahr 1605

Er ist das Symbol der Weihnachtszeit schlechthin. Seinen Ursprung hat er wohl als "Paradiesbaum" im kirchlichen Krippenspiel des Mittelalters. 1605 soll es in Straßburg den ersten Christbaum gegeben haben - noch ohne Kerzen. Und seit Mitte des 19. Jahrhunderts gehört der geschmückte Baum zum Weihnachtsfest in deutsche Wohnzimmer.

Anderer Baumschmuck in den USA: Gewürzgurken aus Glas

Spätestens an Heiligabend wird der Baum mit Kerzen, Kugeln, Figuren und Lametta geschmückt. Als "alte Tradition aus Deutschland" werden in den USA Glasornamente in Form von Gewürzgurken angeboten.

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Wer den grünen Anhänger zwischen den Zweigen erspäht, darf sich auf ein Extra-Geschenk freuen. In Deutschland ist der Brauch aber wohl weithin unbekannt.

Geschenke in früheren Zeiten am Nikolaustag

Bis zur Reformation wurden die Kinder am Nikolaustag beschenkt. Weil Protestanten aber mit der Heiligenverehrung der Katholiken brechen wollten, musste der Heilige Bischof von Myra als Gabenbringer weichen. Christkind und Weihnachtsmann übernahmen die Rolle, die Bescherung wurde aufs Weihnachtsfest verschoben.

Coca-Cola-Konzern kreierte Aussehen des Weihnachtsmannes

Wie er aussieht, hängt immer auch von zeitgenössischen Einflüssen ab. Das heute weit verbreitete Bild des rundlichen Herren in rot-weißem Gewand verdanken wir einer Werbekampagne des Coca-Cola-Konzerns aus dem Jahr 1931. Sein Name ist übrigens "Santa Claus", was an den heiligen Nikolaus aus vor-reformatorischer Zeit erinnert.

Mistelzweig-Kuss stammt aus dem prüden viktorianischen England

Unter den Zweigen dieser immergrünen Schmarotzerpflanze darf in der Weihnachtszeit geküsst werden - diese Tradition ist wohl aus dem prüden viktorianischen England im 19. Jahrhundert auf den Kontinent gekommen. Die Ursprünge werden auf keltische Bräuche zurückgeführt.

Vielzackiger Herrnhuter Stern kommt aus Sachsen

Entstanden in einem christlichen Internat zu Beginn des 19. Jahrhunderts leuchtet der vielzackige Stern aus der Herrnhuter Brüdergemeine im Südosten Sachsens inzwischen in aller Welt. Bereits zu DDR-Zeiten wurden mit dem Export der Sterne, die sich zum Versand auseinanderbauen und flach verpacken ließen, Devisen erwirtschaftet.

Weihnachtslieder-Hitliste

An der Hitliste der beliebten Weihnachtslieder lässt sich der Wandel der Traditionen besonders gut ablesen: Während sich bei einer repräsentativen Umfrage "Stille Nacht, Heilige Nacht" (1818) mit 44 Prozent deutlich an die Spitze setzte, folgt auf den Plätzen ein bunter Reigen aus älteren Titeln wie "O Tannenbaum" (ca. 1824) oder "Kling, Glöckchen, klingelingeling" (1873) und jüngeren Zugängen wie "White Christmas" (Bing Crosby, 1942) oder "Last Christmas" (Wham!, 1984).

Weihnachtsessen: Fast Food ist zum Glück tabu

Beim Essen variieren die Traditionen. Jede Region hat eigene Bräuche, in vielen Familien haben sich Rituale festgesetzt. Für die Mehrheit gehört gute Hausmannskost dazu - auf keinen Fall komme in Frage, sich an den Feiertagen Fast Food zu holen oder liefern zu lassen, sagten vor einem Jahr 56 Prozent der Teilnehmer einer YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur. Einen Restaurantbesuch konnten sich gerade mal 26 Prozent vorstellen.

Run auf die Gottesdienste an Weihnachten

Ob Christvesper am Heiligabend oder Christmette in den frühen Morgenstunden des 25. Dezember - die Weihnachtsgottesdienste zählen zu den am besten besuchten liturgischen Feiern der großen Kirchen. Die katholische Kirche gibt denjenigen, die sich sonst nicht blicken lassen und die Bräuche deshalb kaum noch kennen, einen "Spickzettel" an die Hand. Erster Ratschlag: "Die Kirche könnte voll werden: Früh genug kommen".

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Woher stammen die Christbaumkugeln?

Die wenigsten Menschen wissen, dass die ersten Christbaumkugeln in Thüringen hergestellt wurden. Heute gibt es die Kugeln nicht mehr nur in Rot, Gold und Silber, sondern in unzähligen Farben, Mustern und Formen sowie auch aus verschiedenen Materialien.

Welche Bedeutung hatten früher die Christbaumkugeln?

Die runde Form der Weihnachtskugel repräsentiert Vollkommenheit und wurde von jeher als Zeichen für Macht gedeutet. Als Gebilde, das weder Anfang noch Ende besitzt, versinnbildlicht die Kugel die Unendlichkeit, die sich auch auf Gott und dessen Existenz in der Ewigkeit übertragen lässt.

Wer hat die Weihnachtskugeln erfunden?

Wenn man der Legende Glauben schenkt, war es im Jahr 1847 die Idee eines armen Lauschaer Glasbläsers, farbige Kugeln aus Glas für den Christbaum herzustellen, denn teure Walnüsse und Äpfel konnte er sich nicht leisten. Und diese Tradition haben sich die Glaskünstler in Lauscha beibehalten.

Woher kommt der Brauch geschmückter Weihnachtsbaum?

Geschichte des Weihnachtsbaums Einer der ersten dokumentierten und geschmückten Weihnachtsbäume tauchte im 16. Jahrhundert in Straßburg auf. Danach adaptierten wohlhabende Bürger und Beamten diesen Brauch. In Mitteleuropa waren Tannenbäume zu dieser Zeit sehr selten und deshalb kostspielig.