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Muskelzucken: Ursachen und mögliche ErkrankungenZuckungen der Muskulatur können als Begleitsymptom vieler neurologischer Erkrankungen auftreten. Dazu zählen Störungen im Nervensystem, insbesondere in Gehirn und Rückenmark sowie in den Nervenzellen der Muskulatur. Bei manchen Menschen verkrampft sich die gesamte Muskulatur, etwa bei Epilepsie. Die Muskelzuckungen sind hier deutlich sichtbar (mediz.: Myoklonien) und so ausladend, dass Verletzungsgefahr besteht. Aber nicht immer steckt eine Krankheit hinter den Zuckungen. Faszikulationen, also ein Muskelzucken, das nur als feines Zittern unter der Haut wahrnehmbar ist, sind oft harmlos. So haben 70 Prozent der Bevölkerung sogenannte Einschlafzuckungen, die medizinisch völlig unbedenklich sind. Manchmal verbirgt sich auch eine vorübergehende Nervenreizung hinter dem Symptom. In manchen Fällen lässt sich das Muskelzucken durch Willkürbewegungen verstärken oder aktivieren, dann spricht man von einem Aktionsmyoklonus. In anderen Fällen lösen äußere Reize wie Berührung, Licht oder Geräusche Zuckungen der Muskulatur aus (Reflexmyoklonus). Krankheiten, die Muskelzucken auslösen
Weitere Faktoren, die Muskelzucken auslösen
Meist verläuft das Muskelzucken ohne Schmerzen. Schmerzhafte Muskelkrämpfe können es aber begleiten. Ausgeprägtes Muskelzucken schränkt Betroffene im Alltag stark ein, denn zielgerichtete Bewegungen wie Essen, Trinken oder Schreiben werden schwieriger. Oft verstärkt sich das Zucken in stressigen Situationen, sodass Patienten als „nervös“ oder „unsicher“ stigmatisiert werden. Muskelzucken - gefährlich oder harmlos?Für gewöhnlich ist Muskelzucken harmlos und nur ein Symptom von Mineralienmangel, Stress, zu viel Koffein, zu wenig Schlaf oder es handelt sich um sogenannte Einschlafzuckungen. Mediziner sprechen bei solchen Muskelzuckungen vom gutartigen (benignen) Faszikulationssyndrom. Sehr viel seltener verursachen ernsthafte Erkrankungen das Muskelzucken. Ein Anzeichen dafür kann sein, wenn das Zucken vermehrt auftritt. Beispielsweise beobachtet man bei Parkinson-Patienten typischerweise ein Muskelzittern in Ruhe (Ruhe-Tremor). Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können sich über Muskelzucken äußern - ebenso wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). In solchen Fällen sind die Muskelzuckungen beziehungsweise die dahinterstehenden Erkrankungen als gefährlich oder zumindest als ernstzunehmend einzustufen. Muskelzucken: Was kann man dagegen tun?Bei harmlosen Muskelzuckungen können Sie selbst viel tun, um dem lästigen Symptom Einhalt zu bieten. Kommt eine Erkrankung als Ursache der Zuckungen in Betracht, sind medizinische Untersuchungen und meist auch eine Behandlung durch den Arzt nötig. Muskelzucken: Das können Sie selbst tun
Bevor Sie Magnesiumtabletten gegen Muskelzucken einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Muskelzucken: Das macht der ArztJe nachdem, welche Erkrankung dem Muskelzucken zugrunde liegt, kann der Arzt verschiedene Therapiemaßnahmen empfehlen - oft zusätzlich zu den oben genannten Selbsthilfe-Maßnahmen. MedikamenteOft lassen sich zugrundeliegende Krankheiten mit Medikamenten behandeln, zum Beispiel:
Manchmal sind Muskelzuckungen die Nebenwirkung bestimmter Medikamente. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie das betreffende Medikament weiter einnehmen müssen oder ob es sich eventuell absetzen oder durch ein besser verträgliches Präparat austauschen lässt. Ergo- und PhysiotherapieBeruht das Muskelzucken auf einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), sind regelmäßige Physio- und Ergotherapie sehr sinnvoll. Damit kann man den Verlauf der fortschreitenden Erkrankung positiv beeinflussen. Ursächlich behandeln und heilen lässt sich ALS aber nicht - weder durch Physio- und Ergotherapie noch durch andere Therapien. OperationIn manchen Fällen von krankheitsbedingtem Muskelzucken empfiehlt der Arzt einen operativen Eingriff. So kann bei Epileptikern eine Hirnoperation sinnvoll sein. Meist wird dabei eine Hirnregion operativ entfernt, die wiederholt die epileptischen Anfälle auslöst. Auch bei Essentiellem Tremor wird manchmal operiert: Bei dieser Erkrankung sendet ein bestimmter Bereich des Gehirns ein ständiges Störsignal. Dieses Areal lässt sich mittels einer Operation deaktivieren. Muskelzucken: Wann müssen Sie zum Arzt?Tritt das Muskelzucken häufiger auf, sollten Sie sich von einem Arzt medizinisch untersuchen lassen, um eine behandlungsbedürftige Erkrankung auszuschließen. Auch bei heftigen Myoklonien, also heftigem Muskelzucken, die eventuell mit schmerzhaften Krämpfen einhergehen, ist ein Arztbesuch unabdingbar. Da hinter Zuckungen der Muskulatur sehr häufig Erkrankungen der Nerven stecken, ist ein Neurologe der richtige Ansprechpartner. Muskelzucken: Untersuchungen und DiagnoseDer erste Schritt ist ein ausführliches Gespräch zwischen Ihnen und dem Arzt zur Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Dabei fragt Sie der Mediziner zum Beispiel, wann, wie oft, wo und unter welchen Umständen das Muskelzucken bei Ihnen auftritt und ob Sie weitere Beschwerden haben (z.B. schmerzhafte Muskelkrämpfe, Fieber etc.). Wichtig sind auch Informationen über mögliche Auslöser der Zuckungen wie eine Verletzung oder eine kürzliche Untersuchung der Nerven. Sagen Sie Ihrem Arzt zudem, ob und welche Medikamente Sie einnehmen und ob bei Ihnen irgendwelche Vorerkrankungen bekannt sind (z.B. Epilepsie oder Diabetes). Im Anschluss folgen eine körperliche und neurologische Untersuchung. Bei letzerer prüft der Arzt die Nerven- und Muskelfunktion sowie die Reflexe. Dabei können folgende Methoden zur Anwendung kommen:
Je nach Befund beziehungsweise nach vermuteter Ursache für das Muskelzucken können weitere Untersuchungen sinnvoll sein:
Autoren- & QuelleninformationenWissenschaftliche Standards: Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft. Autor: Dr. Andrea Bannert Dr. Andrea Bannert ist seit 2013 bei NetDoktor. Die promovierte Biologin und Medizinredakteurin forschte zunächst in der Mikrobiologie und ist im Team die Expertin für das Klitzekleine: Bakterien, Viren, Moleküle und Gene. Sie arbeitet freiberuflich zudem für den Bayerischen Rundfunk und verschiedene Wissenschaftsmagazine und schreibt Fantasy-Romane und Kindergeschichten. Quellen:
Was tun wenn die Beine zucken?Wechselduschen, Fußbäder, kalte oder warme Wickel, Massieren, Bürsten der Beine oder Gymnastikübungen und Dehnen können helfen. Halten Sie möglichst feste Schlafenszeiten ein. Ein Mittagsschlaf kann dazu führen, dass Sie nachts schlechter schlafen.
Was bedeuten zuckende Beine?Das plötzliche Zucken der Muskeln wird auch Faszikulation genannt und kommt meistens in den Armen und Beinen, oder im Gesicht vor. Dabei spannen sich kleine Muskelbündel, auch Faszikel genannt, unwillkürlich an, weshalb im Körper ein pulsierendes Gefühl entsteht. Häufige Ursachen dieses Zuckens sind: Stress.
Was fehlt dem Körper bei unruhigen Beinen?B-Vitamine sind die Grundbausteine für die Bildung von Neurotransmittern wie Dopamin aber auch Serotonin. Wird dann noch der Vitamin D-Spiegel im Körper optimiert, erhöht sich der Dopaminspiegel im Gehirn und die Symptome der unruhigen Beine lassen nach.
Was ist die Ursache für unruhige Beine?Unruhige Beine entstehen wahrscheinlich, weil die Nachrichten-Übermittlung im Nervensystem gestört ist. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt. Forscher nehmen an, dass unruhige Beine teilweise vererbt werden, da das Syndrom oft mehrere Familienmitglieder betrifft (familiäres RLS).
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