Alle streben nach glück wer weis schon was das ist

Alle streben nach glück wer weis schon was das ist

Vielleicht kennen Sie schon den Film „Das Streben nach Glück“ mit Will Smith und seinem kleinen Sohn in der Hauptrolle. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und beschreibt den steinigen Werdegang vom „Knochendichtemessgerät“-Verkäufer zum Börsenmakler. Obwohl „Das Streben nach Glück“ ein Hollywood Film ist, zeigt er trotzdem alle wichtigen Merkmale, die für den Erfolg notwendig sind.

Fleiß und Ehrgeiz

Will Smith, alias „Chris Gardner“, hat Anfang der 1980er all seine Ersparnisse in viel zu teure „Knochendichtemessgeräte“ investiert, um sie an Ärzte weiter zu verkaufen. Er will seiner Frau und seinem Sohn etwas Besseres bieten. Es gibt also gute Gründe, um sich wirklich anzustrengen. Chris Gardner versucht alles, um seine „Knochendichtemessgeräte“ zu verkaufen, doch bisher bleibt der große Erfolg aus.

Ausdauer und Positivität

Die miese, negative Stimmung in der Familie spitzt sich zu. Gardners Frau will das Ganze nicht mehr ertragen und ist genervt von den Fehlschlägen ihres Mannes. Sie hält die elende Lebenssituation nicht mehr aus und will endlich weg. Ein neues Leben beginnen und von vorne anfangen – und zwar ohne ihren Mann.

Gardner kann es nicht glauben, bleibt aber trotzdem hartnäckig. Er versucht alles, um weitere Geräte zu verkaufen und schafft es sogar manchmal. An dem Punkt, wo alles verloren scheint, findet er die passende Lösung: Ein Praktikum bei einer Investmentbank.

Initiative und Handeln

Gardner hatte zwar sehr gute Schulnoten, doch Erfahrungen in der Finanzbranche kann er bisher nicht vorweisen. Was also tun? Er füllt ein Formular aus und hofft, dass sich trotzdem jemand meldet. Weil das natürlich nicht passiert, ergreift er Initiative und bekommt die Chance auf ein Gespräch mit einer wichtigen Person der Investmentbank – und zwar im Taxi.

Ressourcen und Zufall

Da er jedoch nicht mit seinen Erfahrungen glänzen kann, scheint die Lage fast ausweglos. Im letzten Moment wendet sich aber dann doch das Blatt. Der Bankangestellte ihm Gegenüber bastelt an einem „Zauberwürfel“ und bekommt ihn einfach nicht fertig.

Gardner ergreift die Chance und hilft ihm dabei, weil er es irgendwann in der Vergangenheit schon mal gemacht hat. Verblüfft von seinen Leistungen, bietet der Bankangestellte Chris Gardner die Chance auf ein Praktikum. Man weiß nie, wann man gelernte Dinge in der Zukunft vielleicht doch mal brauchen kann.

Ein Ziel

Gardner hat es geschafft. Er darf das Praktikum absolvieren. Wenn er die finale Abschlussprüfung am Ende als Bester abschließt, bekommt er die Stelle als Börsenmakler.

Das Dumme daran: Gardner hat immer noch kein Geld und muss deshalb Messgeräte verkaufen, sich um seinen Sohn kümmern, eine Wohnung finden, sein Praktikum durchziehen und wie ein verrückter für die Prüfung lernen – all das gleichzeitig.

Wie der Film ausgeht? Schauen Sie sich ihn am besten selbst an!

„Lass Dir von niemandem je einreden, dass Du was nicht kannst. Auch nicht von mir. Ok? Wenn Du einen Traum hast, musst du ihn beschützen. Wenn andere was nicht können, wollen sie dir immer einreden dass du es auch nicht kannst. Wenn Du was willst, dann mach es. Basta.“ – Chris Gardner | Das Streben nach Glück

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Es ist in der amerikanischen Verfassung als Grundrecht festgeschrieben, das Streben nach Glück, der "Pursuit of happiness". Im Grunde ist es deshalb auch ein Thema nahezu jeden amerikanischen Films. In dem Vater-Sohn-Drama "Das Streben nach Glück" wird der Kampf des jungen Vaters Chris Gardener (Will Smith) und seines Sohnes (Smiths Sohn Jaden Christopher Syre Smith) um ihre wirtschaftliche Existenz zur Suche nach dem amerikanischen Traum hochstilisiert. Kaum eine Zeit in der amerikanischen Geschichte würde sich dazu besser eignen, als die 1980er Jahre, in denen Armut und schneller Reichtum in den Vereinigten Staaten sehr dicht beieinander lagen. Wer sich einen guten Überblick über die Lage der "Great Nation" in diesem Jahrzehnt verschaffen will, kann sich entweder eine Doku über Ronald Reagan anschauen, oder "Das Streben nach Glück". Liebevoll gestaltete Details wie Poster oder Billboards lassen zudem die 80er wieder auferstehen.

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Chris Gardener (Smith) ist eigentlich ziemlich am Ende. Der Verkauf seiner radiologischen Geräte läuft eher schleppend, wenn man es freundlich betrachtet. Leider hat er seine gesamten Ersparnisse in die unhandlichen Dinger investiert und eilt nun von Praxis zu Praxis, um das Geld für Miete und Essen zusammenzubekommen. Seine Frau Linda (Thandie Newton) arbeitet Doppelschichten, um die kleine Familie durchzubringen und ist von Chris' Karriereverlauf nicht wirklich begeistert. Dass sich dessen Lage nicht erheblich bessert, als seine Frau ihn und den kleinen Christopher verlässt, versteht sich. Doch Chris weiß, wo er hin will: Er will Börsenmakler werden, denn an der Börse, scheint ihm, sind die Leute nicht nur reich und fahren Ferrari, nein, sie sind auch unglaublich glücklich. Doch der Weg dorthin wird kein leichter sein, er führt über Bewerbungsgespräche und ein Praktikum, bei dem nur einer der zwanzig Kandidaten einen Job als Makler erhält.

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Will Smith ist ziemlich erwachsen geworden und hat endgültig sein "Fresh Prince"-Image abgelegt, das bislang noch in fast jeder Rolle durchschimmerte. Seine überzeugende schauspielerische Leistung macht auch die schier unglaubliche Pechsträhne seiner Figur wett, bei der man zwischendurch schon kein weiteres Unglück mehr sehen mag. Außerdem ist die Geschichte vom Traum nach dem finanziellen und gesellschaftlichen Aufstieg nebenbei eine schöne Vater-Sohn-Story. Für jeden Rückschlag fällt Chris eine neue Idee ein, Kernszene ist eine Nacht in der Toilette einer U-Bahn-Station, die er für seinen Sohn in eine Urzeithöhle verwandelt. Etwas unglaubwürdig ist, dass der kleine Christopher nur einmal nach seiner Mutter fragt und das Thema dann auf sich beruhen lässt.
Die Botschaft ist, kaum überraschend, dass man in Amerika alles schaffen kann, wenn man hart arbeitet und sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. Obwohl der Film die real bestehenden Kontraste der 80er Jahre zwischen endlosen Schlangen an den Obdachlosenheimen gegenüber den Schnellaufsteigern an der Börse deutlich aufzeigt, ist doch schade, dass hier der bloße finanzielle Aufstieg mit Glück gleichgesetzt wird.
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Sieht man von den sich wiederholenden Szenen ab, in denen Chris symbolisch die Treppe zur Börse erklimmt, über sich die wehende amerikanische Flagge, vermeidet Regisseur Gabriele Muccino allerdings allzu großes Pathos. Die Verzweiflung über die Situation verbunden mit dem unglaublichen Einsatzwillen macht Chris zu einer glaubwürdigen Figur, zumal das Drehbuch nach einer wahren Geschichte entstanden ist, obwohl sicher dramaturgisch etwas nachgeholfen wurde.

Trotz der leichten Tendenz zum Kitsch und einer arg amerikanisierten Vorstellung des Glücksbegriffes ist "Das Streben nach Glück" ein schöner Film mit einem überraschend starken Will Smith und ein sehenswertes zeitgeschichtliches Dokument. Wer über seine europäische Ansicht von Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung hinwegsieht, wird mit Chris mitfiebern und seine Qualitäten als Stehaufmännchen bewundern.