Am gleichen tag geboren reagan

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"Make America great again", war die Schlüsselparole in Donald Trumps Wahlkampf. Und wer hat's erfunden? Die Wahlkämpfer um Ronald Reagan, vor 36 Jahren. Das Trump-Team hat den Slogan ausgegraben, entstaubt, wieder groß gemacht. Es ist beileibe nicht die einzige Parallele zwischen Reagan und Trump.

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Donald Trump im ewigen Wutmodus: Wie einst Ronald Reagan gelang ihm als Außenseiter ein Überraschungssieg, beide sahen sich auf Mission gegen das Establishment in Washington, beide formte das Showbusiness - Reagan als Hollywoodschauspieler der zweiten Garde, Trump als langjähriger Selbstdarsteller in der Show "The Apprentice". Und auch in ihrer politischen Grundhaltung vereint sie einiges.

Foto: LUCY NICHOLSON/ REUTERS

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Menschenfischen: Ronald Reagan, hier 1980 auf Wahlkamptour in Ohio vor seiner ersten Präsidentschaft, konnte allerdings sehr gewinnend, locker, humorvoll auf Bürger zugehen - ganz anders als die aggressive Ich-Maschine, als die Trump sich jetzt im Wahlkampf präsentierte.

Foto: Dennis Whitehead/ AP

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TV-Debatten gibt es in den USA schon lange, seit 1960. Der Amtsinhaber und Demokrat Jimmy Carter traf am 31. Oktober 1980 auf Ronald Reagan. Der bestens vorbereitete und gelöster wirkende Republikaner punktete bei den meisten Zuschauern. Beide Seiten hatten in ihren Kampagnen sehr stark auf die Macht der Bilder und Worte im Fernsehen gesetzt.

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In jungen Jahren: Ronald Reagan wurde 1911 in Illinois geboren, das Foto zeigt ihn 1937 im Bühnengespräch mit der australischen Schauspielerin Mary McGuire. Reagan hatte zunächst als Sportkommentator gearbeitet und war 1937 von Warner Brothers als Schauspieler angeheuert worden. Er spielte oft Nebenrollen, in einigen kleineren Western auch Hauptrollen.

Foto: Hulton Archive/ Getty Images

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Ronald Reagan und Nancy Davis lernten einander 1949 kennen, als er die Schauspielergewerkschaft leitete und sie Schutz vor der Kommunistenjagd suchte, die auch in Hollywood viele Existenzen gefährdete. Das Foto zeigt sie 1952, im Jahr ihrer Hochzeit. Ronald und Nancy Reagan blieben mehr als ein halbes Jahrhundert verheiratet.

Foto: Hulton Archive/ Getty Images

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Doppelrolle: Ronald Reagan 1960, als seine zweite Präsidentschaft der Schauspielergewerkschaft endete. Reagan hatte einerseits dem FBI als Informant zugearbeitet und Namen vermeintlich kommunistischer Kollegen genannt. Andererseits sprach er sich in einer Rede vor dem berüchtigten "Komitee für unamerikanische Umtriebe", dem Zentralorgan der Kommunistenhatz, gegen eine öffentliche Verfolgung von Kommunisten aus.

Foto: Hulton Archive/ Getty Images

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Ewiger Cowboy: Mitte der Sechzigerjahre spielte Reagan in der Fernsehserie "Death Valley Days". Zu dieser Zeit war er, nach anfänglichen Sympathien für die Demokraten, bereits der Republikanischen Partei beigetreten und hatte 1964 deren höchst umstrittenen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater unterstützt.

Foto: Warner Bros./ Getty Images

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Einstieg in die Politik: 1966 holte Reagan in seinem ersten Wahlkampf 57 Prozent der Stimmen und wurde Gouverneur von Kalifornien. Das Foto zeigt ihn am 3. November, kurz vor der Wahl, in San Francisco.

Foto: RWK/ AP

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In Amt und Würden: Im Mai 1968 kam der Gouverneur am Flughafen von New Orleans an, um eine Rede an der Tulane Universität zu halten. Ein Anlauf zu seiner Abwahl scheiterte im selben Jahr; 1970 wurde er wiedergewählt.

Foto: Anonymous/ AP

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Luftballons für alle: Zwei Wahlperioden hatte er als Gouverneur von Kalifornien amtiert und wollte 1974 nicht erneut antreten. Er lief sich aber bereits warm für seine kommende Präsidentschaftskandidatur, hier 1976 auf Tour in New Hampshire. Reagan verlor knapp gegen den amtierenden Präsidenten Gerald Ford, der als Republikaner am Ende wiederum knapp gegen Jimmy Carter verlor.

Foto: J. WALTER GREEN/ Associated Press

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Wahlkämpfer Reagan: 1979 wollte Reagan es noch einmal wissen und trat abermals an. Auf dem Bild umwirbt er Wähler in Pennsylvania, mit einem seiner wichtigsten Unterstützer, dem republikanischen Gouverneur William Scranton (l.).

Foto: Hulton Archive/ Getty Images

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Ronald Reagan und der Affe: Seine Schauspielvergangenheit holte ihn immer wieder an, seine Gegner wollten Reagan damit lächerlich machen - wie bei dieser Demokraten-Kundgebung 1980 in New York. Auf dem Plakat wird Reagan verulkt; es stammt aus einem Film der Fünfzigerjahre, in dem er mit dem Schimpansen Bonzo auftrat.

Foto: Luiz Alberto/ Getty Images

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Das Duell zwischen Amtsinhaber Carter, einem Erdnussfarmer aus Georgia, und dem Ex-Schauspieler Reagan wies Parallelen zum Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump auf - beide Seiten wollten den jeweils anderen Kandidaten um jeden Preis verhindern. Am Ende kassierte der wenig beliebte Carter eine empfindliche Niederlage. Hier gratuliert er dem Sieger Ronald Reagan am Wahltag, dem 4. November 1980; rechts neben ihm seine Frau Rosalynn Carter und der Bürgerrechtler Jesse Jackson.

Foto: imago

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The winner takes it all: Am 20. Januar 1981 leistete Reagan vor dem Washingtoner Capitol seinen Amtseid als 40. US-Präsident und winkte danach jubelnden Menschen zu, neben ihm seine Frau Nancy, hinter ihm Vizepräsident George Bush und Thomas O'Neill, Sprecher des Repräsentantenhauses.

Foto: AP

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Triumphfahrt durch Washington: Nach der Zeremonie vor dem Capitol fährt Reagan im Schritttempo durch die Pennsylvania Avenue zum Weißen Haus. Sein Vorgänger Jimmy Carter war 1977 nach der Vereidigung mit seiner Frau zu Fuss zum Weißen Haus gelaufen.

Foto: ASSOCIATED PRESS

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Reagan und die Schautafel: Seine politischen Gegner sagten dem neuen Präsidenten eine Vorliebe fürs schlichte Erklärungen nach - oder hielten ihn gleich ganz für einen Einfaltspinsel. Am 5. Februar erklärte Reagan den Bürgern sein Budget anhand dieser überschaubaren Grafik.

Foto: Gene Forte/ Getty Images

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Aufstand gegen den Abtreibungsgegner: Auf diesem Foto vom 28. September 1981 fordern Demonstranten in New Orleans von Reagan die Beibehaltung des legalen Schwangerschaftsabbruchs. Er war zu einer Konferenz nach New Orleans gereist.

Foto: Jack Thornell/ AP

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Anti-Reagan-Protest in Bonn: Die Regierung Reagan trat zum Rüstungswettlauf gegen die Sowjetunion an - und in vielen europäischen Ländern mobilisierte eine Friedensbewegung Massen, vor allem gegen die Nachrüstung mit Pershing-II-Raketen und Cruise Missiles. Eine der größten Kundgebungen fand am 22. Oktober 1983 in Bonn statt. Die Proteste gaben auch reichlich Anlass zu allerlei Namensscherzen aus der Wortspielhölle - von "Sonne statt Reagan" über "Vom Reagan in die Traufe" bis "Am Tag, als der Reagan kam".

Foto: Helmut Lohmann/ ASSOCIATED PRESS

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Reagan im Oval Office 1982 mit Helmut Schmidt: Der Bundeskanzler hielt von ihm mehr als vom Vorgänger Carter. "Reagan wird von sehr klugen Beratern umgeben sein", erzählte Schmidt einmal dem saudi-arabischen Außenminister, "um Carter herum war die Georgia-Mafia, lauter Knaben, die vom politischen Tun keine Ahnung haben".

Foto: Gene Forte/ Getty Images

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Reagans Kalte Krieger: Die Krieg-der-Sterne-Pläne sorgten für gewaltige Furore - mit einem Raketenabwehrschirm im Weltall wollte Reagan die Vereinigten Staaten vor Attacken schützen. Zu den Vordenkern dieses ungeheuer teuren Vorhabens, das nach Reagans Amtszeit versandete und später abgewandelt fortgeführt wurde, zählten der Atomphysiker Edward Teller (l.) sowie General James Abrahamson, Direktor der "Strategic Defence Initiative" (SDI). Das Foto entstand am 14. März 1988 in Washington.

Foto: CHARLES TASNADI/ AP

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Reagan als Sternenkrieger: Den westeuropäischen Blick auf den US-Präsidenten spiegeln auch SPIEGEL-Titelbilder, hier das nach Reagans Wiederwahl vom 12. November 1984 - Reagan mit Darth-Vader-Helm nach dem Bösewicht im Kinohit "Star Wars", als Verkörperung der dunklen Seite der Macht.

Foto: DER SPIEGEL

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So groß mit Hut: Am 27. Oktober 1980, kurz vor der Wahl, zeigte der SPIEGEL Reagan als Cowboy, der ins Weiße Haus einreiten will. Schön zu sehen: der Button mit "Let's Make America Great Again", damals im Wahlkampf schon omnipräsent und 36 Jahre später in Donald Trumps Kampagne abgekupfert. Reagan wie Trump traten an, das "Establishment" zu entmachten - als zählten sie gar nicht dazu.

Foto: DER SPIEGEL

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Nach dem Amtsantritt illustrieren auf dem SPIEGEL-Cover vom 6. Februar 1981 reichlich Raketen und Kampfjets Reagans gigantische Rüstungspläne. Es war keineswegs so, dass er nur darüber redete - Reagan ließ tatsächlich rasant aufrüsten, und das wurde zum größten Schuldentreiber. Nach acht Jahren hatte sich die öffentliche Verschuldung der USA nahezu verdreifacht.

Foto: DER SPIEGEL

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Love is in the air: Der Präsident mit der First Lady 1985 nach seiner wöchentlichen Radio-Ansprache. Nach den frugalen Carter-Jahren trugen die Reagans wieder mehr Glanz und Glamour nach Washington.

Foto: Hulton Archive/ Getty Images

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Es war nicht alles schlecht: Der US-Präsident präsentierte sich, vor allem in seiner zweiten Amtszeit, insgesamt weniger gefährlich und zivilisierter, als viele Gegner zuvor prophezeiten. Sie hatten ihn als Bedrohung für den Weltfrieden eingestuft, einen Mann, dem man auf keinen Fall die Atomcodes anvertrauen darf - ähnlich wie heute dem für seine Sprunghaftigkeit und seine rituellen Gehässigkeiten berüchtigten Donald Trump.

Foto: Getty Images

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Her mit der Abrissbirne: Sein Geschick bei öffentlichen Auftritten bewies Reagan nicht zuletzt am 12. Juni 1987 vor dem Brandenburger Tor (neben ihm der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl, rechts, und Bundestagspräsident Philipp Jenninger). "Mr. Gorbatschow, open this gate!", forderte er, "Mr. Gorbatschow, tear down the wall!" Gut zwei Jahre später fiel die Mauer nach Massendemonstrationen in der DDR. Die dort stationierten sowjetischen Truppen griffen nicht ein.

Foto: picture alliance / dpa

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Liebe Grüße aus Moskau: Von einer Linie demonstrativer Härte wandelte Reagan sich später beinah zum Entspannungspolitiker. In seiner zweiten Amtszeit schloss er einen Vertrag über den Abbau der nuklearen amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenraketen in Europa. Auf diesem Foto begrüßt er im Mai 1988, auf Dienstreise nach Moskau zum Sowjet-Führer Michael Gorbatschow (r.), einen russischen Jungen.

Foto: The White House/ Getty Images

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Maueröffner Ronald Reagan: Mission accomplished - bei einem weiteren Berlin-Besuch im Dezember 1990 posierte der amerikanische Ex-Präsident mit Hammer und Meißel an einem Mauerrest am Potsdamer Platz. Berlin machte Reagan 1992 zum Ehrenbürger.

Foto: © Str Old / Reuters/ REUTERS

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Hoch zu Ross: Reiten - und Holz hacken - eine Konstante in Reagans Leben. Damit entspannte er sich als Gouverneur von Kalifornien (wie hier 1968), als Präsident und als Ruheständler auf seiner Farm in Kalifornien. 2004 starb Ronald Reagan im Alter von 93 Jahren nach einer Lungenentzündung. Nancy Reagan lebte bis März 2016, sie wurde ein Jahr älter als ihr Ehemann.

Foto: Anonymous/ ASSOCIATED PRESS