Inhalt Interpretation Ganz hervorragend wird auch die Abhängigkeit der Gesellschaft vom Funktionieren des Internets vermittelt. Zwischen den Zeilen bringt Kling damit die „Erbsünde“ aller „smarten“ Geräte auf den Tisch: Sie sind nicht „smart“, sondern abhängig von der Internetverbindung zu ihren Herstellern. Echte, weil unabhängige, smarte Geräte sind von einem Internetausfall gar nicht betroffen, weil sie alle Logik integriert haben. Damit wäre aber auch keine Kontrolle der Geräte mehr möglich. Folglich bedeutet „smart“, in unserem vom Marketing der Großkonzerne geprägten Sprachgebrauch, lediglich: Das Gerät ist so schlau wie ein Quiz-Kandidat, der permanent den Telefonjoker zieht. Ehrlicher wäre der Begriff „fernkontrollierte Geräte“, gerade für Smartphones, Smart-TVs und Smart-Watches. Durch Tiffany, die als einzige (noch) keine (eigene) Internetnutzung praktiziert, erfährt man auch einen großen Nachteil unseres alltäglichen Internet-Konsums: Die Vernachlässigung unserer persönlichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Für sie wird durch den Internetausfall auf einmal alles interessanter. Die Verwandten tun Dinge gemeinsam und spielen ausgiebig mit ihr. Da ist es am Ende nicht verwunderlich, wenn sie sich den nächsten Ausfall wünscht. Allgemeiner können wir uns fragen: Vernachlässigen wir durch unseren Online-Konsum andere tolle Aktivitäten? Schließen wir durch die Internet-Nutzung systematisch Andere aus und vernachlässigen sie dadurch? Facebook-Nichtbenutzer.innen? Menschen ohne Smartphone oder ohne Internetzugang? Fazit Klick, klick, klick: Nichts geht mehr. Die Oma hat tatsächlich das Internet kaputt gemacht. Das ganze Internet. Auf der ganzen Welt. Aus Versehen. Klick, klick. So ein Quatsch! Das ist doch gar nicht möglich! Oder? Überzeugt euch selbst in „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“… Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hatIn den Ferien sind Oma und Opa da. Zum Aufpassen auf Tiffany, Max und Luisa. Dabei sind es doch eigentlich Oma und Opa, die die ganze Zeit etwas anstellen. Wer hier auf wen aufpassen muss, ist ja wohl klar. Deswegen passt Tiffany auf die Oma auf, die vor dem Computer sitzt, immerzu auf die Maus drückt und den Kopf schüttelt. Klick, klick. Nichts geht mehr. Die Oma hat tatsächlich das Internet kaputt gemacht. Das ganze Internet. Auf der ganzen Welt. Aus Versehen. Klick, klick. Keiner weiß, was er tun soll. Na toll. © Carlsen VerlagSchließlich schlägt Mama vor, dass sich jeder eine Geschichte ausdenken soll. Dann wünscht sich Tiffany, dass sie Fische spielen, damit der Opa was zum Angucken hat. Max hat auch eine Idee: Er nimmt sich die Mülltonne aus der Küche und beginnt zu trommeln. Papa spielt dazu E-Gitarre und Opa Mundharmonika. Als Opa sein Kofferradio anschaltet, fangen alle an zu tanzen. Opa mit Oma. Mama mit Papa. Tiffany mit Max. Und Luisa mit dem Pizzajungen. Bis ein Techniker spätabends vor der Tür steht. Repariert ist das Internet. Am nächsten Morgen sitzen Oma und Tiffany im Wohnzimmer. Tiffany ist langweilig. Ob Oma nicht nochmal das Internet kaputt machen kann? © Carlsen VerlagDigital DetoxDas Internet ist heutzutage im Alltag selbstverständlich und unverzichtbar. Wie es ohne sein kann? Davon erzählt Marc-Uwe Kling in „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“*. So ein Offline-Tag hält viele Möglichkeiten bereit, kann ein Riesenspaß sein und auch mal so richtig guttun. Statt die Botschaft mit dem Zaunpfahl zu präsentieren, verwebt er diese gekonnt mit einem großen Augenzwinkern in eine turbulente sowie lustig-schräge Familiengeschichte. Die mit charmanten Illustrationen aus der Feder von Astrid Henn kunterbunt begleitet wird. Also: Stecker ziehen, Handy weg und Buch lesen! Eure Janet PS: Humor à la Marc-Uwe Kling ist immer verbunden mit lockerleichten, provokanten, politisch-gesellschaftskritischen Statements. Und das ist natürlich immer Geschmackssache. Daten zum Buch: Gefällt
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