Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat inhaltsangabe

Inhalt
Wie in jedem Märchen, so gibt es auch in Klings Erzählung eine wundersame Begebenheit: Die Oma hat das Internet kaputt gemacht, nicht nur ihre Verbindung, sondern das ganze Internet. Das glaubt natürlich zu Beginn niemand in der Familie. Aber es ist passiert und alle merken schmerzlich, wie abhängig sie bei ihren verschiedenen Tätigkeiten vom Internetzugang sind. So strandet dann auch der Pizza-Junge, weil er keine Navigation mehr hat. Da ihre „smarten“ Geräte ohne die Verbindung nahezu nutzlos geworden sind, wenden sich die Protagonist.innen in der Geschichte einander zu (statt ihren Geräten) und warten gemeinsam auf die „Reparatur“ des Internets. Dabei erleben sie einige individuell bedeutsame Dinge.

Interpretation
Leider würden innerhalb von Stunden schreckliche Dinge passieren, wenn das Internet tatsächlich global ausfällt. Dass Marc-Uwe Kling diese Probleme nicht weiter ausmalt, ist bei einem Kinderbuch nur allzu verständlich. Ansonsten lässt sich aber viel Positives von dem Buch berichten. So wird gut dargestellt, wie unwahrscheinlich ein Ausfall des Internets ist im Vergleich zum Ausfall des eigenen Internetanschlusses, was vermutlich jede.r schon mal erlebt hat. Auch die Definitionsversuche der Personen, was das Internet ist (Teletext vs. Pinnwand), geben Anlass zum Nachdenken: Philosophisch stellt sich hier die Frage: In wie weit prägen unsere individuellen Interaktionen das Verständnis von dem betreffenden Ding selbst? Oder verständlicher: Was ist das Internet für uns? Nachrichtenmedium? Kommunikationsmedium? Ein Kaufhaus? Eine Einnahmequelle? Treffpunkt für Spiele oder die wahre Liebe?

Ganz hervorragend wird auch die Abhängigkeit der Gesellschaft vom Funktionieren des Internets vermittelt. Zwischen den Zeilen bringt Kling damit die „Erbsünde“ aller „smarten“ Geräte auf den Tisch: Sie sind nicht „smart“, sondern abhängig von der Internetverbindung zu ihren Herstellern. Echte, weil unabhängige, smarte Geräte sind von einem Internetausfall gar nicht betroffen, weil sie alle Logik integriert haben. Damit wäre aber auch keine Kontrolle der Geräte mehr möglich. Folglich bedeutet „smart“, in unserem vom Marketing der Großkonzerne geprägten Sprachgebrauch, lediglich: Das Gerät ist so schlau wie ein Quiz-Kandidat, der permanent den Telefonjoker zieht. Ehrlicher wäre der Begriff „fernkontrollierte Geräte“, gerade für Smartphones, Smart-TVs und Smart-Watches.

Durch Tiffany, die als einzige (noch) keine (eigene) Internetnutzung praktiziert, erfährt man auch einen großen Nachteil unseres alltäglichen Internet-Konsums: Die Vernachlässigung unserer persönlichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Für sie wird durch den Internetausfall auf einmal alles interessanter. Die Verwandten tun Dinge gemeinsam und spielen ausgiebig mit ihr. Da ist es am Ende nicht verwunderlich, wenn sie sich den nächsten Ausfall wünscht. Allgemeiner können wir uns fragen: Vernachlässigen wir durch unseren Online-Konsum andere tolle Aktivitäten? Schließen wir durch die Internet-Nutzung systematisch Andere aus und vernachlässigen sie dadurch? Facebook-Nichtbenutzer.innen? Menschen ohne Smartphone oder ohne Internetzugang?

Fazit
Ein wirklich lustiges, hoch aktuelles und spannendes Kindermärchen. Selbst als IT-Profi (oder gerade deshalb) war ich bis zum Schluss gespannt, wie die Oma das Internet kaputt gemacht hat. ...Klick, Klick. Subtil richtet sich das Buch auch an die Eltern und fragt: Ist dir der Online-Quatsch wirklich wichtiger, als mit deiner Tochter zu spielen? Im Zeitalter von Spiel-/Computersüchtigen Eltern ist das nicht unberechtigt.

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat inhaltsangabe

Klick, klick, klick: Nichts geht mehr. Die Oma hat tatsächlich das Internet kaputt gemacht. Das ganze Internet. Auf der ganzen Welt. Aus Versehen. Klick, klick. So ein Quatsch! Das ist doch gar nicht möglich! Oder? Überzeugt euch selbst in „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“…

Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat

In den Ferien sind Oma und Opa da. Zum Aufpassen auf Tiffany, Max und Luisa. Dabei sind es doch eigentlich Oma und Opa, die die ganze Zeit etwas anstellen. Wer hier auf wen aufpassen muss, ist ja wohl klar. Deswegen passt Tiffany auf die Oma auf, die vor dem Computer sitzt, immerzu auf die Maus drückt und den Kopf schüttelt. Klick, klick. Nichts geht mehr. Die Oma hat tatsächlich das Internet kaputt gemacht. Das ganze Internet. Auf der ganzen Welt. Aus Versehen. Klick, klick. Keiner weiß, was er tun soll. Na toll.

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat inhaltsangabe
© Carlsen Verlag

Schließlich schlägt Mama vor, dass sich jeder eine Geschichte ausdenken soll. Dann wünscht sich Tiffany, dass sie Fische spielen, damit der Opa was zum Angucken hat. Max hat auch eine Idee: Er nimmt sich die Mülltonne aus der Küche und beginnt zu trommeln. Papa spielt dazu E-Gitarre und Opa Mundharmonika. Als Opa sein Kofferradio anschaltet, fangen alle an zu tanzen. Opa mit Oma. Mama mit Papa. Tiffany mit Max. Und Luisa mit dem Pizzajungen. Bis ein Techniker spätabends vor der Tür steht. Repariert ist das Internet. Am nächsten Morgen sitzen Oma und Tiffany im Wohnzimmer. Tiffany ist langweilig. Ob Oma nicht nochmal das Internet kaputt machen kann?

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat inhaltsangabe
© Carlsen Verlag

Digital Detox

Das Internet ist heutzutage im Alltag selbstverständlich und unverzichtbar. Wie es ohne sein kann? Davon erzählt Marc-Uwe Kling in „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“*. So ein Offline-Tag hält viele Möglichkeiten bereit, kann ein Riesenspaß sein und auch mal so richtig guttun. Statt die Botschaft mit dem Zaunpfahl zu präsentieren, verwebt er diese gekonnt mit einem großen Augenzwinkern in eine turbulente sowie lustig-schräge Familiengeschichte. Die mit charmanten Illustrationen aus der Feder von Astrid Henn kunterbunt begleitet wird. Also: Stecker ziehen, Handy weg und Buch lesen!

Eure Janet

PS: Humor à la Marc-Uwe Kling ist immer verbunden mit lockerleichten, provokanten, politisch-gesellschaftskritischen Statements. Und das ist natürlich immer Geschmackssache.

Daten zum Buch:
Text: Marc-Uwe Kling
Illustration: Astrid Henn
Erscheinungsjahr: 28. Juni 2018
Verlag: Carlsen Verlag
Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre
ISBN: ‎978-3-5515-1679-4
Bildquelle: © Carlsen Verlag

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