Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Baugenehmigung

Für die Kleinen ist ein Baumhaus ein einzigartiger Rückzugsort im Garten, der ganz ihnen gehört, für die Großen das ideale Projekt, um sich handwerklich auszutoben. Bevor du loslegen kannst, stellt sich zunächst die Frage, ob du eine Baugenehmigung für das Spielhaus in luftiger Höhe brauchst. 

In der Regel ist das Baumhaus nicht für den dauerhaften Aufenthalt gedacht und die Grundfläche so klein, dass es keiner Genehmigung bedarf. Hast du jedoch etwas Größeres vor, solltest du dich vorab beim örtlichen Bauamt erkundigen. Sprich den Bau am besten auch mit den Nachbarn ab, um Streit zu vermeiden.

Hinweis: Rechtlich wird ein Baumhaus wie ein Gartenhaus behandelt. Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Vorgaben. Hinzu kommen örtliche Bestimmungen sowie gegebenenfalls Richtlinien deines Kleingartenvereins.

Tipp: Ein ausgefallenes Baumhaus kannst du auch von einem Fachbetrieb bauen lassen.

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Der passende Standort

Als Nächstes wählst du einen geeigneten Standort. Gibt es einen Baum mit einem kräftigen, geraden Stamm in deinem Garten? Und wenn ja, steht er einzeln oder in einer Gruppe von Gehölzen? Ein Solitärbaum steht frei und bekommt Wind deshalb direkt ab. Entsprechend stark ist meist der Stamm ausgebildet – optimal für ein kleines Spielhaus unter der Baumkrone. 

Das Baumhaus sollte später möglichst mittig im Baum sitzen, um die Last gleichmäßig zu verteilen. Vermeide allzu hohe Wände, sie bieten bei Wind eine zu große Angriffsfläche. Besser ist ein offenes Geländer.

Stehen zwei Bäume nahe genug beieinander, kannst du das Baumhaus auch zwischen die beiden Baumwipfel hängen. Idealerweise haben die Stämme jeweils eine Gabelung, einen sogenannten Zwiesel. 

Hinweis: Die Stelle, an der sich der Stamm teilt, sollte U-förmig beziehungsweise abgerundet sein. Spitz zulaufende, V-förmige Gabelungen sind weniger stabil.

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Bäume wie Eiche und Buche sind robust und zeichnen sich durch hartes Holz aus.

Baum: Art, Alter und Gesundheit

Mit der richtigen Konstruktion lässt sich in nahezu jedem Baum ein Spielhaus errichten. Soll das Baumhaus aber vom Baum allein getragen werden, ist neben der Wuchsform auch die Baumart entscheidend. Empfehlenswert sind Hölzer mit besonders dichter Struktur, zum Beispiel Eiche und Buche. Diese Baumarten sind zudem außerordentlich widerstandsfähig.

Aber auch ein Linden- oder Walnussbaum sowie Kastanie und Ahorn sind geeignet. Dabei sollte der Baum ausgewachsen sein und der Stammdurchmesser mindestens 20 cm betragen. Vergewissere dich, dass Rinde und Blätter gesund aussehen. Vermeide Bäume, die stark mit Efeu überwuchert sind.

Tipp: Bei der Beurteilung der Baumgesundheit kann dir ein Fachbetrieb für Baumpflege behilflich sein.

Das Holz von Obstbäumen gilt als brüchiger. Am ehesten eignen sich ausgewachseneBirnen- und Apfelbäume, sofern sie gesund sind. Vergleichsweise weiche Hölzer wie Pappel oder Birke können selbst kein Baumhaus tragen. Mit einer zusätzlichen Stelzen-Konstruktion wird es aber auch dort möglich.

Nadelbäume eignen sich weniger, übrigens nicht nur aufgrund der Nadeln, sondern weil sie meist nur einen Hauptstamm und kaum tragfähige Äste besitzen. Hier kannst du gegebenenfalls mit einer hängenden Konstruktion arbeiten. 

Tipp: Die Baumart lässt sich unter anderem anhand der Blätter und Stammstruktur bestimmen. Außerdem können dir Apps dabei helfen, die Baumart zu erkennen.

Die Rahmenkonstruktion des Baumhauses muss stabil und tragfähig sein.

Unterschiedliche Bauarten

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, ein Baumhaus zu bauen. Bei einem sehr kräftigen Baum lässt sich das Spielhaus mit Garnierschrauben in der Schraubtechnik oder in der Klemmtechnik mit Stahlmanschetten direkt am Stamm befestigen. Häufiger arbeitet man mit einer Stelzenkonstruktion, die das Baumhaus von unten stützt. Aber auch eine hängende Konstruktion mit Stahlseilen und Textilschlaufen um tragfähige Äste ist möglich. Natürlich kannst du auch mehrere Techniken kombinieren, um dein Baumhaus sicher zu befestigen.

Die Rahmenkonstruktion für die Plattform

Die Plattform schwebt später 1 m bis 2 m über dem Boden. Eine Rahmenkonstruktion sorgt für den nötigen Halt. Verwende hierfür Fichten-, Kiefern- oder Lärchenholz.

Tipp: Mit einer provisorischen Seilkonstruktion kannst du die Plattform aufhängen, um die spätere Position zu bestimmen.

Die Basis kann beispielsweise aus zwei Holzbohlen bestehen, die du mit speziellen Garnierschrauben in den Stamm schraubst. Überprüfe zuvor mit der Wasserwaage die Ausrichtung. Dann schraubst du im rechten Winkel zwei weitere Holzbohlen der gleichen Größe auf die Bohlen. 

Hinweis: Achte darauf, dass die Bohlen jeweils nicht länger als 2,2 m sind. 

Das so entstandene Kreuz stabilisierst du im nächsten Schritt mit Schalbrettern. Dafür nagelst du vier Bretter um die Bohlen.  

Damit dein Baumhaus tragfähig wird, braucht es Eck- und Querstreben von unten. Diese bringst du in einem 45-Grad-Winkel zwischen Stamm und Balken an. Die Querstrebenstützen die gesamte Rahmenkonstruktion. Zunächst richtest du die Streben aus. Anschließend sägst du mit einer Stichsäge eine Kerbe in den Balken. Verschraube dann die Teile miteinander.

Die Eckstreben sägst du aus Bohlen zurecht. Miss dafür den Abstand zwischen Stamm und Balken aus. 

Du kannst die Plattform aber auch so gestalten, dass der Stamm des Baumes nicht durchbohrt werden muss. Dazu stellst du die Plattform auf eine Stelzenkonstruktion. Die vier Stelzen fixierst du mit H-Ankern jeweils in einem Punktfundament.

Sicherheit und Statik

Plane dein Baumhaus genau und überprüfe die Äste vor dem Bau auf Tragfähigkeit. Bedenke, dass die Konstruktion später mehrere hundert Kilogramm wiegen kann. Entscheide dich daher für eine stabile Konstruktionstechnik, die zu den Gegebenheiten in deinem Garten passt. 

Um die Sicherheit der spielenden Kinder zu gewährleisten, umrandest du die Plattform mit einem Geländer. Es sollte mindestens 75 cm hoch sein, um vor Stürzen zu schützen. Der Abstand zwischen den Streben beträgt maximal 10 cm, damit niemand den Kopf hindurchstecken kann.

Baumhaus schonend befestigen

Bei der Montage des Baumhauses solltest du den Baum so wenig wie möglich schädigen, so bleibt das Gehölz lange kräftig und gesund. Um das Baumhaus dennoch sicher und fest zu montieren, bieten sich dir unterschiedliche Möglichkeiten. Du kannst zwischen folgenden Methoden wählen, die den Baum nicht stärker beschädigen:

  • Verwende zum Befestigen des Baumhauses spezielle Baumschrauben, die du direkt in den Stamm drehen kannst. Diese sogenannten Garnierschrauben fügen dem Baum keine großflächigen Verletzungen zu, sie quetschen ihn nicht und schnüren ihn auch nicht ein. Baumschrauben bieten eine hohe Stabilität und du benötigst nicht viele Schrauben für eine sichere Montage des Baumhauses. Die Schraubtechnik eignet sich allerdings nicht für weiche Hölzer.
  • Bei der Seilbefestigung wird die Schlaufe eines Drahtseils als Baumhalteschlaufe um eine stabile Astgabel gelegt. Das andere Ende des Seils befestigst du an der Plattform des Baumhauses. Verstärke das Holz bei Bedarf. Mit einem Spannschloss bringst du das Seil auf Spannung und das Baumhaus in die richtige Position. Bedenke, dass diese Konstruktion sich nur für sehr stabile Bäume eignet und sie bei Wind anfällig für Schwankungen ist.
  • Eine andere baumschonende Technik ist die Klemmtechnik. Bei dieser Methode werden Balkenschuhe an eine um den Stamm gelegte Stahlmanschette montiert. An diese Balkenschuhe befestigst du die Plattform des Baumhauses. Die Klemmtechnik ermöglicht es dir, hohe Lasten am Baum zu befestigen. Damit die Manschette nicht in den Stamm einschneidet, solltest du sie regelmäßig an das Dickenwachstum des Baumes anpassen.

Ein baumschonend gebautes Baumhaus schützt nicht nur die Gesundheit des Baumes, es sichert langfristig ein stabiles Fundament. Verletze das Gehölz so wenig wie möglich und puffere die Kontaktstellen ab. Ein Gummi zwischen Stamm und Baumhaus zum Beispiel mindert Auflagedruck und Reibung.

Geländer und Wände

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Das Geländer am Baumhaus muss zur Größe der Bewohner passen: je größer die Kinder, desto höher das Geländer.

Besonders rustikal und naturnah sieht ein Geländer im Stil eines Rangerzauns aus. Verwende hierfür sägeraue Ware, die du vor dem Montieren abschleifst, damit sich niemand einen Splitter einziehen kann. 

Schraube die Latten und Sprossen des Geländers von innen mit rostfreien Edelstahlschrauben an die Eckpfosten. So fällt die Konstruktion nicht nach außen, sollte sich mal eine Schraube lösen. 

Wände schaffen etwas mehr Privatsphäre, sind aber auch schwerer und windanfälliger. Wandbretter lassen sich waagerecht oder senkrecht anbringen. Auch Schindeln oder Schalbretter eignen sich für den Bau der Wände. Diese benötigen eine Unterkonstruktion aus Sperrholz. Zum Schutz vor Feuchtigkeit sollten sich die Bretter etwa 40 mm überlappen.

Denke auf einer Seite an die Öffnung für den Aufgang. Alternativ gelangt man per Strickleiter über eine Falltür im Boden in das Baumhaus.

Aufgänge gestalten

Da im Baumhaus gespielt und getobt wird, ist ein sicherer Zugang zur Plattform besonders wichtig. Du kannst beispielsweise eine Treppe mit Geländer am Baum errichten. Zwei Punktfundamente verankern die Treppe im Boden. 

Alternativ setzt du eine Leiter im Winkel von 60° an die Plattform und befestigst diese mit Schlossschrauben. Abgerundete Sprossen mit einem Durchmesser von etwa 25 mm bis 38 mm sind optimal für Kinderhände.

Tipp: Zum Klettern und Spielen kannst du zusätzlich eine Strickleiter anbringen. Der schnellste Abgang erfolgt mit Sicherheit über eine Rutsche

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Über die Leiter geht es hinauf ins Baumhaus. Abgerundete Sprossen sind ideal.

Der Boden unter einem Baumhaus trocknet vergleichsweise schnell aus und wird dadurch sehr hart. Sorge deshalb für eine gute Landung: Mit Rindenmulch oder Sand schaffst du einen weichen Untergrund rund um den Baum.

Hinweis: Kleine Kinder spielen dennoch am besten nur unter Aufsicht im Baumhaus.

Fußboden

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Dank eines Abstands zwischen den Brettern kann das Regenwasser abfließen.

Der Fußboden im Baumhaus ist das ganze Jahr über der Witterung ausgesetzt. Durch einen Abstand von 5 mm zwischen den Brettern kann das Regenwasser abfließen und das Holz wird nicht so schnell morsch. 

Die Bretter des Fußbodens lagern auf Zwischenträgern, die du im Abstand von etwa 40 cm auf den Rahmen schraubst. 50 mm breite Bohlen eignen sich als Trägerelemente.

Für den Fußbodenbelag kannst du Verschnitt von den Schalbrettern, Terrassendielen oder Bausperrholz verwenden.

Holzschutz und Wartung

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Die regelmäßige Kontrolle am Baumhaus beugt Unfällen vor und erhöht die Sicherheit.

Jetzt fehlt nur noch der letzte Schliff. Lass die späteren Bewohner mitentscheiden, ob das Baumhaus einen farbigen Anstrich mit Wetterschutzfarbe bekommen soll oder ob ihnen das natürliche Aussehen besser gefällt. Dann reicht es in der Regel, das Holz mit Öl zu behandeln. Du kannst es aber auch vergrauen lassen. Die dadurch entstehende Patina schafft einen natürlichen Holzschutz.

Ein Dach schützt das Haus besser vor Regen. Zum Eindecken kannst du Dachpappe verwenden – entweder bahnweise oder in Form von Schindeln. 

Damit die Kinder stets sicher im Baumhaus spielen können, ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Überprüfe deshalb den Baum und das Haus mindestens alle zwei Jahre auf mögliche Schäden und die Stabilität.

Baumhaus mit Rutsche

Baumhaus bauen ohne baum zu beschädigen

Für noch mehr Spaß und Abwechslung stattest du das Baumhaus für deine Kinder mit einer Rutsche aus. Rutschen sind in den verschiedensten Ausführungen und Längen erhältlich. Achte darauf, dass die Rutsche zur Höhe des Baumhauses passt. Außerdem solltest du die Rutsche nicht zu steil zu montieren, da sich ansonsten die Gefahr von Verletzungen erhöht.

Verankere die Rutsche fest im Podest des Baumhauses und achte darauf, die Schrauben möglichst tief im Holz zu versenken.

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Was ist das beste Holz für ein Baumhaus?

Arten, die für ihr sprödes Holz bekannt sind, wie Pappeln, Birke und Robinie, können selbst kein Haus tragen. Hier ist ein Baumhaus auf Stützen die beste Lösung. Nussbäume wie Walnuss, Kastanie, oder Ahorn und sommergrüne Bäume, wie die Buche und die Eiche sind optimal.

Wie baut man am besten ein Baumhaus?

Das Baumhaus sollte später möglichst mittig im Baum sitzen, um die Last gleichmäßig zu verteilen. Vermeide allzu hohe Wände, sie bieten bei Wind eine zu große Angriffsfläche. Besser ist ein offenes Geländer. Stehen zwei Bäume nahe genug beieinander, kannst du das Baumhaus auch zwischen die beiden Baumwipfel hängen.

Wie befestige ich etwas an einem Baum?

Schon ein einziger Kupfernagel genügt, und der ganze Baum stirbt ab!.
Bäume binden Stahlobjekte problemlos in ihre Lebenssituation ein..
Damit der Baum auf lange Sicht keinen Schaden nimmt, sollten flächige Quetschungen vermieden werden..