Beim Trinken verschluckt Wasser in der Lunge schmerzt

Chlor, Salz, Viren, Algen, Bakterien – das Wasser unserer Meere, Flüsse, Seen und Badeanstalten enthält gefährliche Substanzen. Darauf sollten Sie achten!

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Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

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Kaum jemand würde beim Schwimmen im Meer, See oder Swimmingpool freiwillig Wasser herunterschlucken. Doch aus Versehen passiert es häufiger, als man denkt. Gerade durch unerwartet hohe Wellen im Meer und beim Tauchen kann man unabsichtlich Wasser verschlucken. Kinder, die gerne im Wasser herumtollen, sind besonders betroffen. Doch wie schlimm ist es, wenn man beim Schwimmen Wasser verschluckt hat?

Wasser verschluckt beim Schwimmen: Gefährlich?

Die Antwort auf diese Frage hängt vor allem von der Art des Wassers und der Menge ab. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass nur wenige Schlücke Wasser fast nie ein Problem darstellen. Ein Brennen im Hals – besonders bei Salzwasser – und leichter Husten gehen meist schnell wieder vorbei. Doch ab wann treten Gefahren auf?

Zu viel Salzwasser geschluckt: Welche Symptome treten auf?

Salzwasser brennt nicht nur in der Kehle, sondern auch in den Augen, bei offenen Wunden und gereizter Haut. Da Salzwasser für den menschlichen Körper giftig ist, sollte es auf keinen Fall getrunken werden. Sobald das Wasser aufgenommen wird, entzieht es dem Körper nämlich Wasser, ein sehr starker Durst und anschwellende Gliedmaßen sind die Folge. Schuld daran ist die sogenannte Osmose. Da der Salzgehalt in den menschlichen Zellen geringer als der Salzanteil des Meerwassers ist, streben beide physikalischen Systeme einen Ausgleich an.

Die Flüssigkeit menschlicher Zellen hat einen bestimmten Salzgehalt, der geringer als der des Meerwassers ist. Kommt die Zellwand mit salzigerem Wasser in Berührung, so zieht dies die Flüssigkeit aus der Zelle heraus. Das Gehirn registriert durch spezielle Osmose-Rezeptoren sofort den veränderten osmotischen Druck und sendet das Signal zum Ausgleich: Durst. Diesem Signal sollten Sie auch folgen, wenn Sie aus Versehen Meerwasser verschluckt haben: Viel Frischwasser trinken, denn so gleichen Sie den Flüssigkeitsverlust in den Zellen sofort wieder aus. Auch das durchs Salz verursachte Brennen in der Kehle wird so gelindert.

Meerwasser geschluckt: Wie hoch ist der Salzgehalt?

Der Salzgehalt in den Meeren ist übrigens sehr unterschiedlich. Am mildesten ist dabei die Ostsee mit gerade mal 0,3 bis 1,8 Prozent Salz pro Kilogramm Wasser. Nordsee und Mittelmeer schmecken mit bis zu 3,7 Prozent schon deutlich salziger. Spitzenreiter bei den Meeren ist das Tote Meer mit 29 Prozent Salzgehalt. Wer also in Israel oder Jordanien schwimmen geht, sollte auf keinen Fall untertauchen. Auch kleinere Wunden können höllisch brennen, wenn sie mit dem hoch konzentrierten Salzwasser in Berührung kommen. Schuld daran sind nicht nur das Salz, sondern auch Mineralien.

Gerät die Salzsole durch Verschlucken in die Lunge, explodieren die Lungenbläschen förmlich. Innerhalb von einer halben Stunde droht der Tod in Folge von multiplem Organversagen. Deshalb sollten Kinder im Toten Meer niemals unbeaufsichtigt schwimmen. Für unverletzte Haut hat das Wasser des Toten Meeres übrigens einen gegenteiligen Effekt: Es heilt zahlreiche Erkrankungen, wie etwa Neurodermitis und Akne.

Zu viel Wasser im See geschluckt

Aus dem Ruderboot in den Badesee gesprungen und dabei nicht richtig aufgepasst, schon hat man eine ganze Ladung Seewasser heruntergeschluckt. Schmeckt vermutlich nicht allzu gut, aber ist es auch gefährlich? Immerhin befinden sich in einem Schluck Seewasser über eine Million Bakterien. Und nicht nur das: Kleinstlebewesen wie tierisches und pflanzliches Plankton, giftige Algen wie die Blaualge und Amöben finden sich in heimischen Gewässern. 

Stark gesundheitsgefährdend ist zum Glück keiner der Seebewohner. Unangenehm können sie trotzdem für die Haut werden: Bestimmte Parasiten können nämlich eine sogenannte Badedermatitis verursachen. Dabei dringen die wurmähnlichen Organismen in die Haut ein, woraufhin sich kleine juckende Pusteln bilden. Auch bei Blaualgen in Seen sollten Sie vorsichtig sein: Durchfall, Übelkeit und Erbrechen können unter anderem auftreten, wenn Wasser mit Blaualgen aus Versehen verschluckt wird.

Beim Verschlucken von Seewasser gilt wie im Meer: Viel Frischwasser hinterhertrinken, um das Seewasser heraus zu spülen. Solange sich nicht unmittelbar Durchfall oder Bauchschmerzen einstellen, muss man sich keine Sorgen machen. Ansonsten ab zum Arzt und mögliche Magen-Darm-Infektionen abklären lassen.

Chlorwasser verschluckt: Vorsicht vor Keimen!

Auch wenn das Wasser in Swimmingpools im Vergleich zu See- und Meerwasser am klarsten und saubersten aussieht, ist hier die Gefahr, mit Keimen in Berührung zu kommen, am höchsten. Zwar tötet Chlor, das übrigens für den typischen Schwimmbad-Geruch sorgt, viele Erreger ab. Dennoch überleben viele Bakterien, Pilze und Parasiten die Chemie-Kur. Da ein Schwimmbecken erheblich kleiner als ein See oder Ozean ist, ist hier das Verhältnis von Keimen zu Menschen viel höher. Die meisten Bakterien und Parasiten kommen dabei durch das Schlucken von Wasser in den Körper. Aber auch über die Ohren, Nase oder die Genitalöffnungen ist die Aufnahme von Erregern möglich. Ebenso besteht die Gefahr, dass man Keime über die feuchte Luft einatmet.

Chlorwasser geschluckt: Bauchschmerzen und Durchfall

Häufigster Erreger ist dabei der Parasit Cryptosporidium. Dieser Erreger kann Chlor, wenn es relativ niedrig dosiert ist, nicht viel anhaben. Verschluckt man Cryptosporidium-verseuchtes Poolwasser aus Versehen drohen starker Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Fieber. Gesunde Menschen erholen sich davon meist schnell wieder wieder, bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können die Symptome aber lebensbedrohlich werden. Experten raten, nach einer Durchfallerkrankung Schwimmbäder und Pools für ein paar Tage meiden. Zum einen, um andere Badbesucher vor ihren Keimen zu schützen und zum anderen, weil ein geschwächtes Immunsystem empfindlicher ist für andere Infektionskrankheiten. Diese reichen von grippeähnlichen Beschwerden, Durchfall und Übelkeit bis zu Hautausschlag, Ohreninfektionen, Fußpilz und Schwimmbad-Konjunktivitis (Bindehautentzündung).

Ob zu viel Wasser beim Schwimmen gefährlich ist, wenn man es verschluckt, kommt also ganz darauf an, wie groß die Menge und um welche Art von Wasser es sich handelt.

Quellen

  • Engelmann, C., Edelmann, R., Schlegel, F., Heronimus, K. C., & Mechtel, D. (2017). Generalisierte Badedermatitis. Aktuelle Dermatologie, 43(01/02), 37-39.
  • Wilhelm, S. (2008). Desinfektion. Wasseraufbereitung: Chemie und chemische Verfahrenstechnik, 247-255.

Wie fühlt es sich an Wasser in der Lunge zu haben?

Der Körper reagiert mit Husten und flacher, schneller Atmung. Dabei entstehen rasselnde Geräusche in der Lunge, die oft schon mit bloßem Ohr zu hören sind. In schweren Fällen wird der Husten häufig von schaumigem Auswurf begleitet. Auffällig sind außerdem eine ausgeprägte Gesichtsblässe und bläulich verfärbte Lippen.

Was tun wenn man sich mit Wasser verschluckt?

Zunächst forderst du den Betroffenen auf, kräftig zu husten. Hilft das nicht, kannst du mit der flachen Hand bis zu fünf Mal kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter schlagen. Am besten beugt sich der Betroffene dabei leicht nach vorn und überprüft nach jedem Schlag, ob sich der Fremdkörper gelöst hat.

Was passiert wenn Trinken in die Lunge kommt?

Bei einem Lungenödem kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe und/oder den Lungenbläschen (Alveolen der Lunge). Dies kann verschiedene Ursachen haben. Insbesondere wenn Flüssigkeit in die Lungenbläschen übertritt, kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben werden.

Kann etwas unbemerkt in die Lunge gelangen?

Auch kann der eingeatmete Gegenstand so klein sein, dass er in die tieferen Lungenabschnitte gerät, wo er möglicherweise gar keine oder nur geringe Beschwerden verursacht, so dass die Aspiration zunächst überhaupt nicht bemerkt wird.