Eisstadion bad nauheim bad nauheim hessen

Manch einer dachte schon, das Projekt wäre beerdigt. Doch ein neues Eisstadion an der B 3 zwischen Bad Nauheim und Friedberg soll kommen - wenn auch wegen Pandemie und Ukraine-Krieg etwas kleiner ausfallen.

Es geht um einen Grundsatzbeschluss. Soll das neue Eisstadion in der Talaue entstehen - östlich der Friedberger Straße und nördlich der B3, von der später eine eigene Abfahrt abgehen könnte? In der heutigen Sitzung des Bauausschusses, 19.30 Uhr in der Trinkkuranlage, werden Bürgermeister Klaus Kreß und EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein die aktuellen Pläne vorstellen. Die Ausschussmitglieder sollen einen Vorschlag für die Stadtverordnetenversammlung machen, die für 21. Juli terminiert ist.

Vor genau einem Jahr hatten Ortwein und die Stadtspitze ihre aktualisierten Pläne für den Neubau mit zwei Eisflächen und Parkhaus direkt an der B 3 öffentlich gemacht. Eine Multifunktionsarena soll entstehen, die auch für Konzerte, Kongresse und andere Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die Zeit drängt: Das Colonel-Knight-Stadion im Kurpark ist marode; eine Sanierung vermutlich unwirtschaftlich. Vor allem das Dach wird zum Problemkind: Noch in diesem Sommer müsse das Tragwerk entfeuchtet und tragende Elemente stabilisiert werden, um einen regulären Saisonbetrieb zu ermöglichen.

Bad Nauheim: Neues Eisstadion soll Eishockey-Standort langfristig erhalten

Um Bad Nauheim langfristig als Eishockey-Standort zu erhalten, müsse ein Neubau her, sagt Ortwein. Unter Umständen könnte dafür auch der bestehende Standort genutzt werden (mit sukzessivem Umbau), dann sei aber nicht nur das Parkplatzproblem zu lösen. Und wegen fehlender Eiszeiten wäre wohl der Bau einer bis zu 9 Millionen Euro teuren Trainingsfläche in der Talaue nötig.

Ohne Frage sinnvoller ist in seinen Augen eine neue Arena am neuen Standort - wofür auch der Magistrat plädiert. Im Gespräch mit dieser Zeitung zeigte sich der EC-Geschäftsführer optimistisch, dass die Politik die nun geänderten Pläne goutieren wird. Den Fraktionsspitzen waren diese bereits Ende April bei einem Termin mit der Geschäftsführung des EC und Architekt Andreas Schmitt (blfp) vorgestellt worden.

Bad Nauheim: Flächenverbrauch reduziert, um Geld zu sparen

Bei der Neuplanung ging es vor allem darum, Geld zu sparen: Wegen der durch Pandemie und den Krieg immens gestiegenen Baukosten habe man den geplanten Flächenverbrauch reduziert und den Baukörper komprimiert, ohne aber auf Zuschauerplätze verzichten zu müssen, erklärt Ortwein. Er hofft, dass frühestens heute Abend eine erste Grundsatzentscheidung fällt und der Ausschuss den Vorschlag des Magistrats positiv bewertet. Der Plan sieht vor, dass dieser beauftragt wird, einen Aufstellungsbeschluss für ein Bebauungsplanverfahren für das nun noch 3,3 Hektar große Areal zu erarbeiten. Parallel dazu soll beim Regionalverband die Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans erbeten werden. Und: Die Stadt soll sogenannte Optionsverträge mit den Grundstückseigentümern abschließen - sollte der Neubau doch nicht kommen, wäre kein unnötiger Flächenerwerb erfolgt. Laut der Vorlage wäre der Verlust der landwirtschaftlichen Flächen für die betroffenen Landwirte nach erster Einschätzung nicht existenzbedrohend.

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Es geht zunächst um die planerische Machbarkeit. Über die Finanzierung der Arena muss separat gesprochen werden. Klar ist, dass die Stadt, die aktuell jährlich 600 000 bis 800 000 Euro in das alte Eisstadion steckt, ihren Teil beitragen müsste. Eine Gegenfinanzierung könnte über die Vermarktung des dann verfügbaren Filetgrundstücks am Kurpark erfolgen (siehe Info), zudem will der EC finanzstarke Investoren für das Vorhaben begeistern und hofft auf Zuschüsse. »Ein Grundsatzbeschluss der Politik wäre natürlich auch ein Signal an das Land Hessen«, sagt Ortwein. Eine finale Entscheidung soll dann 2023 fallen.

Neues Eisstadion in Bad Nauheim: Was passiert mit dem alten Standort?

Zur Refinanzierung einer neuen Arena ist die Vermarktung des jetzigen Standorts am Kurpark wohl zwingend nötig. Eine Wohnbebauung auf dem über 1,3 Hektar großen Areal erscheint naheliegend - mit Wohnhäusern in bester Lage ließen sich die größten Gewinne erzielen. In der Magistratsvorlage heißt es aber, die Verwertung der Fläche solle »bewusst ergebnisoffen« diskutiert werden. Schließlich sei die Bedeutung der Fläche für eine nachhaltige Stadtentwicklung »mindestens gleichberechtigt zu bewerten«. Als mögliches Instrument ist die Konzeptvergabe im Kontext eines Wettbewerbverfahrens angedacht. »Auch planerische Instrumente aus Planungswerkstätten oder eine passend zu definierende Bürgerbeteiligung tragen zu einem Verfahren der städtebaulichen Entwicklung bei, das zu einem möglichst breiten politischen und gesellschaftlichen Konsens führen soll«, heißt es weiter. Die Verwaltung will - ein positives Votum der Stadtverordneten vorausgesetzt - ein Fachbüro mit der Ausgestaltung des Verfahrens beauftragen.