Gehen wespen in das gleiche nest

Ein Wespennest möchte niemand in seinem Garten oder an seinem Haus haben. Bevor es so weit kommt, können Sie Maßnahmen ergreifen, um den Nestbau frühzeitig zu verhindern. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.

Gehen wespen in das gleiche nest


19.07.2022 - 09:47 Uhr

Gehen wespen in das gleiche nest

Wespen bauen an den unterschiedlichsten Orten ihre Nester. Mit welchen umweltfreundlichen Mitteln und Methoden Sie sie daran hindern, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Foto: iStock/Dejan Kolar

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wespen lassen sich in der Nähe von Totholz oder in Hohlräumen nieder.
  • Verhindern Sie zum Beispiel mit Gerüchen den Nestbau.
  • Wespen dürfen nur von Fachbetrieben umgesiedelt werden.

Wespen gelten für viele Menschen als lästige Insekten, dabei haben die Tiere durchaus einen Nutzen: Auf dem Speiseplan von Wespen stehen unter anderem Mücken. Bis zu 3.000 Mücken frisst eine kleine Wespenkolonie pro Tag. Es gibt aber selbstverständlich Gründe, warum Sie ein Wespennest in Ihrem Garten oder an Ihrem Haus verhindern sollten: An erster Stelle steht die Gefahr einer allergischen Reaktion auf einen Wespenstich. Auch der Schutz Ihrer Kinder spricht für einen wespenfreien Garten. Wespennester können zudem Schäden an Ihrem Haus anrichten oder besonders aggressive Wespenarten beheimaten. In diesen Fällen sollten Sie das Wespennest verhindern oder ein bestehendes beseitigen lassen.

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Kann die Wespe in der Nähe ausreichend viel Totholz oder Nahrung finden, ist auch die Hauswand ein ein optimales Plätzchen für den Nestbau. 

Foto: iStock/Aycan

Warum bauen Wespen Nester an Häusern?

Je nach Wespenart suchen sich die Insekten Hohlräume, dichte Heckenpflanzen, Erdlöcher oder Baumkronen als Nistplätze aus. Dort finden sie nicht nur Schutz vor Feinden, sondern auch ausreichend Baumaterial. Die Wespen benötigen für den Bau nämlich Holzfasern aus loser Rinde und Totholz ist dafür eine ausgiebige Quelle. Sie finden es an Zäunen, Verschalungen und Wänden, weshalb sich die Tiere meist an Holzbauten niederlassen. Selbst auf Dachböden finden Wespen einen geeigneten Ort. Hinein gelangen sie durch Spalten an Fenstern und Türen sowie nicht abgedichteten Stellen. Ein weiterer Standortvorteil für ein Nest im Haus ist der Schutz vor Wind und Wetter. Häufig finden sich Nester in Rollladenkästen, Vogelnistkästen, auf dem Dachboden, in Gartenhäusern, Schuppen, Spalten an der Fassade, dichten Gebüschen und an Gartenmöbeln.

Wann bauen Wespen ihre Nester?

Mit dem Bau ihres Nestes beginnen Wespen im Frühjahr. Ab Anfang April begibt sich die Wespenkönigin auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz und beginnt direkt mit dem Bau. Die ersten Larven schlüpfen von Mitte Mai bis Mitte Juni und sind nach rund vier Wochen ausgewachsene Arbeiterinnen. Ab Anfang August legt sich die Aktivität im Wespenstaat und die Vorbereitungen für den Winter beginnen.

Anmerkung der Redaktion

Die folgenden Möglichkeiten widersprechen zum Teil dem nötigen Bienenschutz und sollten daher nur von Menschen in Betracht gezogen werden, die aufgrund einer Allergie um die eigene Gesundheit oder die ihrer Kinder und Haustiere besorgt sind. In der Regel leben Wespen friedlich neben uns her. 

So verhindern Sie ein Wespennest

1. Tipp: Beseitigen Sie potentielles Baumaterial und Nahrungsquellen

Totholz lockt Wespen an, da diese das Material zum Bau ihres Nests verwenden. Entfernen Sie daher Totholz und entsorgen Sie es fachgerecht. Dabei sollten Sie sich jedoch bewusst sein, dass Sie auch den nützlichen Bienen und anderen Insekten eine wichtige Nistmöglichkeit wegnehmen.

Wenn Sie schon auf der Suche nach möglichem Baumaterial der Wespen sind, schauen Sie auch nach potentiellen Nahrungsquellen. Wespen ernähren sich nicht nur von Nektar, sondern auch von anderen Insekten wie Raupen und Würmern. Diese finden die Tiere meist im Kompost, weshalb Sie diesen mit einem Deckel schützen sollten, damit Wespen schwerer hineingelangen.

Jeder, der einmal draußen gefrühstückt hat, weiß, dass Wespen gerne auf süße Nahrungsmittel wie Marmelade oder Kuchen gehen. Lassen Sie diese daher nicht offen herumstehen – dies gilt auch für Getränke. Haben Sie Obstbäume in Ihrem Garten stehen, schützen Sie diese mit einem passenden Insektennetz. Auch Fallobst im Spätsommer lockt Wespen an.

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2. Tipp: Verschließen Sie Zugänge

Bereits ein kleiner Spalt oder ein Riss im Mauerwerk ist eine Einladung für Wespen, sich bei Ihnen einzunisten. Viele Wespenarten lassen sich in Rollladenkästen nieder, da diese besonders dunkel und gut geschützt sind. Hinein kommen die Insekten durch Spalten zwischen Fenster und Rollladen. Bringen Sie eine Bürstendichtung an, um den Zugang zu verschließen. Entdecken Sie an Ihrer Fassade große Risse, ist es nicht nur wegen der Wespen ratsam, diese zu versiegeln. Haben sich die Tiere einmal festgesetzt, können sie sich sogar durch die Mauern fressen. Kontrollieren Sie ebenfalls Ihren Dachboden auf undichte Stellen oder poröses Dämmmaterial sowie hohle Baumstämme in Ihrem Garten. Diese bieten gute Nistbedingungen für die Insekten.

3. Tipp: Verhindern Sie Wespennester mit Gerüchen

Wespen haben einen feinen Geruchssinn. Machen Sie sich dies zunutze und verhindern Sie mit bestimmten Düften den Nestbau. Die Insekten können beispielsweise keine ätherischen Öle ausstehen, weshalb Sie mögliche Nistplätze mit Basilikum-, Lavendel- oder Nelkenöl einreiben sollten oder entsprechende Duftsäckchen dort verteilen. Starke Gerüche helfen ebenfalls dabei, Wespen zu vertreiben: So sollen Pflanzen wie Knoblauch, Weihrauch oder Zwiebeln verhindern, dass sich die Insekten niederlassen.

Verhindern Sie eine Wiederansiedlung

Entdecken Sie ein verlassenes Wespennest, müssen Sie es nicht entfernen. In der Regel kehren die Insekten nicht in alte Nester zurück. Dennoch sollten Sie darüber nachdenken, es loszuwerden. Der Grund liegt wieder in den Gerüchen: Auf der Suche nach einem Nistplatz nimmt die Königin den Geruch von Artgenossen wahr. Immerhin scheint der Standort gut für ein Nest im vergangenen Jahr gewesen zu sein. Deshalb kann es durchaus vorkommen, dass in der Nähe ein neuer Wespenschwarm sein Zuhause baut. Wenn Sie das Wespennest entfernen lassen, müssen Sie unbedingt auch die Stelle gründlich reinigen, damit der Geruch der alten Wespen verfliegt und keine neuen Kolonien anzieht.

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Ein verlassenes Wespennest sollten Sie entfernen, um keine neuen Kolonien anzuziehen. 

Foto: iStock/tami1120

So erkennen Sie ein Wespennest

Nicht immer lässt sich ein Wespennest rechtzeitig verhindern. Ob sich die Insekten in Ihrem Garten niedergelassen haben, erkennen Sie an einigen Hinweisen. Brummt es in Baumkronen oder im Mauerwerk, können Sie fest davon ausgehen, dass sich ein Schwarm dort niedergelassen hat. Treffen Sie immer wieder an der gleichen Stelle auf Wespen, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf ein mögliches Nest in der näheren Umgebung. Sehen Sie an klassischen Nistplätzen ein lehmartiges Gebilde mit einem kleinen Loch, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Wespennest.

Wie lässt sich ein Wespennest entfernen?

Haben Sie ein Nest entdeckt, sollten Sie zunächst vorsichtig sein. Reizen Sie die Tiere nicht, ansonsten werden sie angriffslustig und stechen eventuell zu. Entfernen dürfen Sie das Wespennest nicht auf eigene Faust. Sie müssen dafür einen Fachbetrieb beauftragen, der eine entsprechende Lizenz dafür besitzt. Im Sinne des Naturschutzes muss ein triftiger Grund vorliegen, um ein Nest professionell zu entfernen. Wird dies nicht beachtet, können hohe Bußgelder fällig werden – diese betragen im aller schlimmsten Fall bis zu 65.000 Euro. Gründe für eine Umsiedlung sind unter anderem bauliche Schäden oder eine Wespenallergie.

Wenden Sie sich an einen Wespenberater, der mit Ihnen das weitere Vorgehen bespricht. Sie können dafür bei Ihrer zuständigen unteren Naturschutzbehörde oder beim Nabu nachfragen, wo Sie einen Wespenberater finden können. Bei akuter Gefahr hilft Ihnen die Feuerwehr – diese kommt allerdings nur, wenn ein Allergiker mit Allergikerpass oder Kleinkinder gefährdet sind. Dies kann teuer werden.

Günstiger ist es, einen Schädlingsbekämpfer oder Kammerjäger mit der fachgerechten Entfernung zu beauftragen. Achten Sie aber darauf, dass der Experte die Wespen ökologisch umsiedelt.

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Haben Wespen immer das gleiche Nest?

Verschiedene Wespenarten bevorzugen unterschiedliche Plätze, um ihr Nest zu bauen. So findet man die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) häufig in Mauerspalten. Die Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica) siedelt sich hingegen gerne auf dem Dachboden oder im Schuppen an.

Wie lange bleiben Wespen wenn sie sich ein Nest gebaut haben?

Und was viele Menschen nicht wissen: „Ein Wespenvolk lebt nur vom Frühjahr bis zum Herbst. Zwischen August und Oktober stirbt der gesamte Wespenstaat ab, nur die begatteten Jungköniginnen überleben und suchen sich einen Unterschlupf für den Winter.

Was stört Wespen beim Nestbau?

Mit unangenehmen Gerüchen abschrecken: Zum Beispiel Nelkenöl oder eine mit Nelken gespickte Zitrone. Das liegt auch an den ätherischen Ölen, die die Pflanze enthält. Der Geruch stört die Kommunikation der Wespe und hält sie fern. Auf Balkon oder Terrasse helfen Pflanzen wie Lavendel.

Wie oft wird ein Wespennest bewohnt?

München (dpa/tmn) - Die Angst vor Wespen ist immer noch größer als die Gefahr, die von ihnen tatsächlich ausgeht. Wer jetzt ein Nest entdeckt, hat noch weniger Grund zur Panik: Wespen leben nur einen Sommer. Bis auf die Königin sind bald alle tot.