Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen

Hallo,

folgender Fall. Felix hat einen Kreuzbandriss und ist momenan nur an der Leine. Wenn ein fremder, lebhafter Hund kommt, nehme ich ihn hoch. Ich habe Angst, dass er gerammt wird. Zwei Erlebnisse haben mich nachdenklich gemacht.

1. Ich gehe mit Felix spazieren und sehe von weitem eine Frau mit einer Border-Mix Hündin. Ich weiss, dass die Hündin sehr wild ist und habe Felix deshalb hochgenommen. Der Frau habe ich den Grund - Kreuzbandriss - zugerufen. Da der Hund aber null hört, konnte sie ihn nicht ranrufen. Die Hündin sprang mehrmals an mir hoch und bedrängt mich, dass ich kurz das Knie ausfahren musste um sie abzuwehren.

2. Ich fahre morgens mit dem Auto zu meiner Mutter, um Felix dort abzugeben. Vom Auto bis zum Eingang sind es nur ein paar Meter. Ich trage ihn dann direkt, weil er die Treppen sowieso getragen werden muss. Eine Frau mit einem riesigen Doggenrüden kam an. Sie konnte den Hund kaum halten. Er zog sie hinter sich her. Der Hund bellte, knurrte etc. und wirkte sehr bedrohlich. Ich habe ihn angebrüllt, sodass er kurz abstoppte und die Frau ihn wieder in den Griff bekam.

Was sagt ein Hund auf dem Arm aus? Welche Wirkung hat er auf andere Hunde?

 

Hi.

Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn Leute ihre Kleinhunde auf den Arm nehmen, wenn sie aus was für Gründen auch immer befürchten, dass der eigene Hund zu Schaden kommt, wenn ein deutlich größerer Hund angetrampelt kommt - viele große Hunde sind halt ebensowenig wie viele kleine Hunde vernünftig sozialisiert.
Mein Rüde z.B. hält die Nachbarsyorkies (Hündinnen, 18 cm hoch) nach wie vor für Kaninchen. Er ist mit Hündinnen verträglich, aber mit diesen hier nicht, weil er sie schlicht und ergreifend für Beute hält - er bekommt bei deren Anblick den typischen "Ich will das Karnickel fangen-Blick". Auch eine kontrollierte Annäherung an der Leine brachte nix.

Und unser eigener Familienyorkie wurde von einem großen Hund mal eben so nebenbei tot gebissen. Das war nichtmal böse gemeint vom großen Hund - unser griff ihn an und wollte den großen beißen. Der Große hat nur nach Hundeart "abgeschnappt", ein typischer Verwarn-Schnapper, der bei einem gleichgroßen Hund allerhöchstens eine Schramme hinterlassen hätte, wenn überhaupt. Unser Yorkie mit seinen 1400 Gramm Lebendgewicht hat diesen völlig normalen Abschnapper allerdings nicht überlebt.

Mein eigener Dobirüde hat seinem besten Freund - einem Rauhaardackel - versehentlich mal eine Rippe gebrochen. Er ist draufgetreten. Unabsichtlich, er war einfach grobmotorisch.

Kleine Hunde sind einfach oft ziemlich "zerbrechlich" und große Hunde können schnell mal großen Schaden anrichten, gewollt und ungewollt. Halter von Kleinhunden wissen das im Allgemeinen oder befürchten das zumindest. Viele Halter von Großhunden dagegen machen sich über sowas selten Gedanken, die haben oft nur große Backe wegen "Tussihunden, die auf dem Arm hocken und auch ansonsten nur verhätschelt werden"...

Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen

Als Besitzer eines großen, massigen und robusten Hundes (der natürlich einem Klein(st)hund niemals nicht was tun würde) kann man anscheinend nicht nachvollziehen, dass Kleinhundbesitzer (oft zurecht) einfach Angst um ihren Hund haben.

Meine Hündin ignoriert übrigens einen Hund, der auf dem Arm hockt.
Ist der gleiche Hund dagegen auf dem Erdboden - egal ob der Terz macht oder nicht -, will meine Hündin den "Gegner" fressen. Sie ist generell unverträglich mit fremden Hunden. Sobald der "gegnerische" Hund dagegen auf dem Arm hockt - egal ob er Terz macht oder nicht, ignoriert sie ihn.

Gruß
tessa

 

Auch ich würde einen sehr kleinen Hund auf dem arm nehmen, wenn mir ein großer entgegen kommt, der ziemlich grobmotorisch ist.

Ich kenne eine Frau die hat eine 15 jahre alte Chihuahua hündin.Als wir mal zusammen im Feld unterwegs waren, begegneten wir einen ca 1 jährigen Jagdhund/Labrador mix. Dieser rannte mit voller wucht über die Chi hündin drüber, Frauchen konnte nur schlimmeres verhindern weil sie dem Hund wut entbrannt entgegen gerannt ist. Sie hatte dem Besitzer vorher auch gebeten, ihren Hund anzuleinen, da sie einen nicht mehr ganz so mobilen und vitalen Chihuahua dabei hatte. Der Besitzer des anderen Hundes war es vollkommen egal, er sagte nur er ist erst 1 Jahr alt und will nur toben!!

Noch ein beispiel eine Bekannte hat eine Zwergpinscher mix Hündin. Sie ging ebenfalls im Feld gassi als aus einen Gebüsch ein Deutsch Drahthaar angeschossen kam, dieser packte sich die kleine Hündin und wollte sie zum Jäger apportieren. Der Jäger sagte daraufhin, meine ist noch jung, der muss das noch lernen.


Ich habe vollstes verständniss wenn Leute ihre Kleinen Hunde hochheben. Würde ich nicht anders machen wenn ein grobmotoriker auf mich zu kommt!!


Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
Jessica

 

tessa schrieb:

Meine Hündin ignoriert übrigens einen Hund, der auf dem Arm hockt.
Ist der gleiche Hund dagegen auf dem Erdboden - egal ob der Terz macht oder nicht -, will meine Hündin den "Gegner" fressen. Sie ist generell unverträglich mit fremden Hunden. Sobald der "gegnerische" Hund dagegen auf dem Arm hockt - egal ob er Terz macht oder nicht, ignoriert sie ihn.

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Lana schrieb:

@ tessa

Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
Danke für dein Posting.

Meine Hündin ignoriert einen "Gegner", der auf den Arm genommen wurde, übrigens auch.

Zum Vergrößern anklicken....


Meiner auch. Auch, wenn der andere Hund im Fahrradkorb sitzt.

Das funktioniert sogar dann, wenn der Hund eben noch auf dem Boden saß und vielleicht sogar kläffte, und der Spacko schon rödelnd in den Seilen steht.

In dem Moment, wo hund auf den Arm genommen wird - "verschwindet" er offenbar für ihn.

 

Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
,

du hast Angst, dass deinem Hund was passiert. Dass er versucht, zu spielen, dass er von anderen Hunden angerempelt oder umgeworfen wird. Da hast du völlig recht, ihn auf den Arm zu nehmen. Allerdings musst du dann an seiner Stelle den Kontakt zu seinen Artgenossen an seiner Stelle regeln, was du ja auch machst.
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen


Solange der Besitzer solche Gründe hat, find' ich Hund aufm Arm total oki.

Nicht wie die lieben älteren Damen, die hier so oft zu bestaunen sind: ich mit meiner Maus in etlichen Meter Entfernung, Mausi angeleint, brav; leider eine Engstelle, kaum Ausweichmöglichkeiten für uns. Dame: *kreisch* *Winzhund am Geschirr hochreiss*
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
" Nehmen Sie ihre BESTIE weg, meiner hat Angst"
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
Winzhund: *Gift und galle spuck* *knurr**kläff* Ich: " Die tut nix" Dame " Doch, sehen Sie, die wedelt schon so böse mit dem Schwanz"
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
" XYZ, nicht doch so treten" Winzhund: *sich aus Frauchens Armen wind* *zu Boden spring* *Bell* *kläff* Meine "BESTIE" *wedel* *bissi anquietsch* Winzhund: *schnapp* Dame: " XYZ, komm her" *wild an der Flexi reiss* Meine "BESTIE": *Kopf wegdreh* <- Blick zu mir à la " Hat der was? Können wir gehen?" Winzhund *schnapp* *Gift und Galle spuck*

Die Maus ist da zum Glück sehr gelassen, wenn fremde Hunde sie angiften, geht sie nicht hin oder dreht einfach den Kopf weg. Dabei ist es ihr egal, ob der Hund in einem Garten, auf der Strasse oder auf dem Arm ist. *pöser, plutrünstiger Mali*
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen



Gruss Fauve mit der "plutrünstigen BESTIE"

 

Aufgrund der heute üblichen "Uneinsicht" anderer Hundehalter - irgendwie hat jeder einen Trainerschein, oder sämtliche Seminare aller Hundegurus besucht und weiß somit Alles besser - kann ich jeden Kleinhundebesitzer verstehen der seinen Zwerg auf den Arm nimmt, wenn ihm größere Hunde begegnen.

Wenn man alleine hier im Forum liest, wie schwer es für einige Hundehalter ist, ihre Hunde netterweise an die Leine zu nehmen und Erziehungssachen wie zuverlässig abrufen wohl automatisch in die Schublade "pöse, pöse Hundefolterplatzmanier" gehören, hat man es mit einem "normalen" Hund ja schon nicht leicht, da will ich gar nicht wissen, wie es jemanden mit einem schneller "kaputtbaren" Hund geht.

Und seitdem ich ein paar entzückende Kleinsthunde kennenlernen durfte (eine Zwergpudelin ist seit der Welpengruppe die beste "Freundin" meiner Dobermaus) und sehe mit wieviel Power die am Arbeiten sind, ist für mich das Stigmata "Tussihund" eher ein Kompliment. Übrigens geht gerade der Trend um sich zu einem großen Hund einen kleinen Zweithund zu holen und bisher waren alle überrascht über die positive Öffengtlichkeitswirkung.

Fazit:
Klemm dir deinen Kleinen untern Arm und mach dir keinen Kopf über das Denken anderer HHs. Deinen Hund kann dir keiner ersetzen, wenn wirklich mal was passiert und du bist absolut nicht verantwortlich, für die Erziehungsfehler anderer Leute!

 

lektoratte schrieb:

tessa schrieb:

Meine Hündin ignoriert übrigens einen Hund, der auf dem Arm hockt.
Ist der gleiche Hund dagegen auf dem Erdboden - egal ob der Terz macht oder nicht -, will meine Hündin den "Gegner" fressen. Sie ist generell unverträglich mit fremden Hunden. Sobald der "gegnerische" Hund dagegen auf dem Arm hockt - egal ob er Terz macht oder nicht, ignoriert sie ihn.

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Lana schrieb:

Meine Hündin ignoriert einen "Gegner", der auf den Arm genommen wurde, übrigens auch.

Zum Vergrößern anklicken....

Meiner auch. Auch, wenn der andere Hund im Fahrradkorb sitzt.

Das funktioniert sogar dann, wenn der Hund eben noch auf dem Boden saß und vielleicht sogar kläffte, und der Spacko schon rödelnd in den Seilen steht.

In dem Moment, wo hund auf den Arm genommen wird - "verschwindet" er offenbar für ihn.

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Interessant zu sehen, daß es anderen auch so geht!
Mir ist das gerade Freitag Morgen passiert.
Wir begegneten im Wald einen Jogger mit einem Hund in etwa Jack Russell Größe.
Ich habe mich ein bisschen zurückgestellt und Shima absitzen lassen. Der Joggerhund war am kläffen wie verrückt und als Shima sich von mir umdrehte erwartete ich einen Riesenkamm und zumindest irgendwelche Versuche um ihn an den Kragen zu kommen.
Aber nein - der Typ hatte seinen grob bellenden (unangeleinten) Hund einfach hochgeschnappt und weitergelaufen.
Shima hat überhaupt kein Anstand gemacht - der Hund war "weg" obwohl wild bellend in ihrer Nähe.
Hund wird angegriffen auf den Arm nehmen

 

Warum sollte man Hunde nicht auf den Arm nehmen?

Allerdings solltest Du Deinen Hund nur in Ausnahmefällen tragen. Denn wenn er nur auf Deinem Arm chillt, raubst Du ihm den natürlichen Kontakt mit seiner Umwelt. Er kann dann nicht selbst entscheiden, wo er gerade hingehen und woran er schnuppern möchte.

Was kann ich tun wenn mein Hund angegriffen wird?

Ruhig und gelassen bleiben. Hat die Abwehrhaltung des Menschen nicht die gewünschte Wirkung erzielt und der eigene Hund wird angegriffen, dann ist das oberste Gebot: Ruhe bewahren und gelassen bleiben! "Wenn es wirklich ernst ist, versuchen Sie, Ihre Jacke über die beiden Streithähne zu werfen.

Warum sollte man Hunde nicht tragen?

Doch wird ein Hund ständig herumgetragen, ist das kontraproduktiv. Denn wenn der Hund kaum noch selbst laufen muss und dadurch wenige Situationen „auf den eigenen Beinen“ erlebt, kann er an Selbstvertrauen verlieren – einfach, weil er kaum mehr etwas selbst machen muss und sich daher selbst weniger zutraut.

Warum wird mein Hund ständig angegriffen?

Auch Hunde aus dem Tierheim sind oft stark traumatisiert und reagieren auf Fremde reflexartig mit Aggressionen. Wenn Sie selber beim Gassigehen Angst davor haben, dass andere Hunde Ihren Hund angreifen können, lösen Sie durch Ihre Körpersprache und Ihr Verhalten ein ungutes Gefühl bei Ihrem Hund aus.