Is epot gleich elage

Gehobene Körper, z. B. eine an einem Kranhaken hängende Betonplatte, Kletterer oder Kinder auf dem Ast, besitzen potenzielle Energie. Ebenfalls potenzielle Energie haben eine gespannte Feder, ein verbogener Ast oder der gebogene Sprungstab eines Stabhochspringers. Statt von potenzieller Energie spricht man auch von Energie der Lage oder Lageenergie. Allgemein gilt:

Potenzielle Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, aufgrund seiner Lage mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszusenden.

Formelzeichen:
Einheiten:
 
Epot
ein Joule (1 J)
ein Newtonmeter (1 Nm)

Potenzielle Energie ist eine spezielle Form mechanischer Energie. Die andere Form mechanischer Energie ist die kinetische Energie. Die potenzielle Energie kennzeichnet den Zustand eines gehobenen oder eines verformten Körpers und wird deshalb wie jede Form von Energie auch als Zustandsgröße bezeichnet. Potenzielle Energie kann in einem Körper gespeichert sein. Sie kann auch in andere Energieformen umgewandelt oder von einem Körper auf andere Körper übertragen werden.

Berechnung potenzieller Energie

Die potenzielle Energie eines gehobenen Körpers hängt von seiner Masse bzw. seiner Gewichtskraft sowie davon ab, in welcher Höhe er sich befindet. Sie ist umso größer,

  • je größer die Gewichtskraft des Körper ist und
  • je höher er sich befindet.

Energie – eine der wichtigsten Größen in der Physik

Arbeit und Energie sind grundlegende Größen zur Beschreibung physikalischer Vorgänge. Energie ist eine Erhaltungsgröße. Das bedeutet, sie kann weder erzeugt noch vernichtet werden.

Energie tritt in verschiedenen Formen auf, die ineinander umgewandelt werden können.

Arbeit und Energie

Um einen Körper zu beschleunigen, wir eine Kraft benötigt. Der Zusammenhang aus Kraft und Beschleunigung wird in der Grundgleichung der Mechanik beschrieben:

Is epot gleich elage

Die Kraft, die einen Körper um eine Weglänge s verschiebt, verrichtet die Arbeit

Is epot gleich elage

Beispiel:

Ein Körper mit einer Masse von m = 5 kg wird um eine Höhe von h = 2 m angehoben.

Die dazu notwendige Hubarbeit beträgt

Is epot gleich elage

wobei F die Gewichtskraft [

Is epot gleich elage
] ist und die Strecke s der Höhe h entspricht:

Is epot gleich elage

Setzt man die o.g. Werte ein, erhält man für die verrichtete Hubarbeit

Is epot gleich elage

Dadurch, dass an dem Körper Hubarbeit verrichtet wurde, steigt seine Energie. Die Energie, die ein Körper aufgrund seiner Lage (bzw. Höhe) besitzt, nennt man Lageenergie oder potentielle Energie.

Dabei gilt: Die zugeführte Lageenergie entspricht der aufgewendeten Hubarbeit.

Wenn der Körper anschließend fallen gelassen wird, wird am Körper Beschleunigungsarbeit verrichtet. Dabei wird die Lageenergie in Bewegungsenergie (kinetische Energie) umgewandelt. Beim Aufprall auf den Boden wird der Körper verformt / erwärmt. Die kinetische Energie wird dabei in Wärmeenergie umgewandelt.

Definition und Eigenschaften der Energie

Durch Arbeit, die an einem Körper verrichtet wurde, wird die Energie des Körpers erhöht. Arbeit, die der Körper verrichtet, mindert seine Energie. Die Arbeit verursacht dabei eine Änderung des Zustands, in dem sich der Körper befindet (Verschiebung, Beschleunigung, Verformung, Erwärmung etc.).

Energie ist ein Maß dafür, wie viel Arbeit einem Körper zugeführt wurde bzw. von ihm verrichtet wurde.

Arbeit und Energie haben die gleiche Einheit, nämlich das Joule (J).

Es gilt:     1 J = 1 Nm

Mechanische Energieformen

Es gibt verschiedene Formen mechanischer Energie.

Wir wollen nun die wichtigsten mechanischen Energieformen definieren und anschließend Beispiele für Umwandlungen zwischen diesen Energieformen untersuchen.

1. Potentielle Energie (Lageenergie)

Wird ein Körper angehoben, so wird an ihm Hubarbeit verrichtet. Dadurch erhöht sich seine potentielle Energie (Lageenergie).

Potentielle Energie

Das Arbeitsvermögen, dass jeder Körper aufgrund seiner Lage (Höhe) besitzt, nennt man Lageenergie oder potentielle Energie Epot.

Die potentielle Energie eines Körpers beträgt

Is epot gleich elage

Dabei wird die Höhe von einem frei wählbaren Nullpunkt aus gemessen. In physikalischen Vorgängen sind letztendlich immer Energiedifferenzen entscheidend.

Das Arbeitsvermögen bzw. die Energie, die ein Körper nach dem Anheben besitzt, ist genauso groß wie die aufgewendete Hubarbeit. Man kann also sagen:

Lageenergie ist gespeicherte Hubarbeit.

Arbeit und Energie haben die gleiche Einheit, nämlich das Joule (J).

Es gilt:     1 J = 1 Nm

2. Kinetische Energie

Die durch Beschleunigungsarbeit zugeführt Energie der Bewegung bezeichnet man als Bewegungsenergie oder kinetische Energie Ekin. Je größer die Geschwindigkeit und je größer die Masse eines Körpers ist, umso größer ist seine kinetische Energie.

Formel zur Berechnung der kinetischen Energie

Wirkt eine konstante Kraft F auf einen Körper entlang einer Stecke s, so wird dieser gleichmäßig beschleunigt. Am Körper wird die Beschleunigungsarbeit

Is epot gleich elage
verrichtet.

Die kinetische Energie entspricht der verrichteten Arbeit, also gilt:

Is epot gleich elage

Die Kraft ergibt sich aus dem Produkt aus Masse und Beschleunigung  [

Is epot gleich elage
]. Damit gilt:

Is epot gleich elage

Für gleichmäßig beschleunigte Bewegungen gilt das Weg-Zeit Gesetz  

Is epot gleich elage
.

Damit gilt für die kinetische Energie

Is epot gleich elage

Anders geschrieben:

Is epot gleich elage

Das Produkt aus Beschleunigung und Zeit entspricht der Geschwindigkeit:  

Is epot gleich elage
.

Damit ergibt sich für die kinetische Energie

Is epot gleich elage

Kinetische Energie (Bewegungsenergie)

Die durch Beschleunigungsarbeit zugeführte Energie, die ein Körper aufgrund seiner Geschwindigkeit besitzt, bezeichnet man als Bewegungsenergie oder kinetische Energie Ekin.

Die kinetische Energie eines Körpers beträgt

Is epot gleich elage

Beispiel zur Berechnung der kinetischen Energie:

Ein Auto mit einer Masse von m = 950 kg bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von v = 120 km/h.

Zur Berechnung muss die Geschwindigkeit zunächst in die Einheit m/s umgerechnet werden. Das ergibt: v = 33,33 m/s.

Damit erhält man für die kinetische Energie:

Is epot gleich elage

Energieumwandlungen und Energieerhaltung

Fällt ein Körper aus einer Höhe h herunter, so verringert sich seine potentielle Energie. Doch die Energie verschwindet nicht, sie wird in kinetische Energie umgewandelt.

Unmittelbar vor dem Auftreffen auf dem Boden (bei h = 0), ist die potentielle Energie vollständig in kinetische Energie umgewandelt worden.

Während des Fallens verringert sich also die potentielle Energie, die kinetische Energie steigt.

Die Summe beider Energieformen bleibt dabei konstant. Sie ergeben zusammen die Gesamtenergie des Systems.

Das gilt nicht nur in diesem Beispiel sondern für alle Prozesse. Dies ist ein grundlegendes Prinzip und lässt sich folgendermaßen formulieren:

Energieerhaltungssatz

Die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems bleibt bei allen Vorgängen konstant.

Energie kann nur umgewandelt werden, geht aber nicht verloren.

Wenn man von “Energiegewinnung” oder “Energieverlust” spricht, ist dabei immer die Umwandlung in andere Energieformen gemeint.

Beispiel für Energieumwandlungen

In einem Kohlekraftwerk wird die chemische Energie aus der Kohle durch Verbrennung in Wärmeenergie umgewandelt. Dadurch wird Wasser verdampft, der Wasserdampf treibt Turbinen an. Dabei wird Wärmeenergie in mechanische Energie (kinetische Energie) umgewandelt. Die Turbinen sind an einen Generator gekoppelt, der die kinetische Energie durch Induktion in elektrische Energie umwandelt.

Energieumwandlung in Wärmekraftwerken:

Chemische Energie → Wärmeenergie → kinetische Energie → elektrische Energie

In Kraftwerken wird also keine Energie erzeugt, sondern nur umgewandelt.

Leider lässt sich nicht die gesamte chemische Energie in elektrische Energie umwandeln. Nach den Gesetzen der Thermodynamik ist es prinzipiell nicht möglich, eine Maschine zu bauen, die Wärmeenergie kontinuierlich vollständig in mechanische Energie umwandeln kann. Ein Teil der Energie wird immer als Wärme an die Umgebung abgegeben, geht also scheinbar “verloren“.

Bei der Umwandlung mechanischer Energieformen (z.B. potentielle Energie in kinetische Energie oder umgekehrt) wird (durch Reibung) meist nur ein sehr kleiner Teil der Energie in Wärme umgewandelt. Ist die Reibung vernachlässigbar, der “Energieverlust” also minimal, kann man praktisch von einer vollständigen Umwandlung zwischen mechanischen Energieformen ausgehen.

Was kann man mit dem Energieerhaltungssatz anfangen?

Mit Hilfe des Energieerhaltungssatzes lassen sich viele physikalische Probleme auf sehr einfache Art lösen.

Vernachlässigt man bei der Umwandlung zwischen mechanischen Energieformen die Reibung und damit den Anteil der in Wärme umgewandelten Energie, so lassen sich durch Gleichsetzen der beiden Energieformen alle beteiligten Größen einfach berechnen.

Dazu ein einfaches Beispiel:

Berechnung der Fallgeschwindigkeit einer Kugel mit dem Ansatz der Energieerhaltung

Wir haben bereits mit Hilfe der Bewegungsgesetze den Zusammenhang zwischen Fallgeschwindigkeit und Fallhöhe hergeleitet.

Für die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Fallhöhe ergab sich:  

Is epot gleich elage
.

Wir wollen diesen Zusammenhang nun mit dem energetischen Ansatz herleiten:

Während des freien Falls wird die potentielle Energie vollständig in kinetische Energie umgewandelt. Die Gesamtenergie bleibt konstant.

Man kann also beide Energien gleichsetzen:

Is epot gleich elage

Wir setzen nun die Größen ein und erhalten

Is epot gleich elage

Umstellen nach v liefert

Is epot gleich elage
    bzw.

Is epot gleich elage

Man erhält also die gleiche Formel wie mit Hilfe der Bewegungsgesetze. Die Herleitung ist jedoch ein wenig einfacher.

Auf ähnliche Art lassen sich viele weitere Probleme auf vergleichsweise einfache Weise lösen.

Weiteres Beispiel:

Wir wollen berechnen, welche Höhe eine mit einer Geschwindigkeit von v = 15m/s senkrecht nach oben geworfene Kugel erreicht.

Anstelle in der Formelsammlung nach den Formeln zum senkrechten Wurf zu suchen, wählen wir wieder den energetischen Ansatz und setzen kinetische und potentielle Energie gleich:

Is epot gleich elage

Is epot gleich elage

Wir lösen diese Gleichung nun nach der gesuchten Höhe h auf und erhalten:

Is epot gleich elage

Auch diese Formel entspricht der bereits mit Hilfe der Bewegungsgesetze hergeleiteten Formel für die Steighöhe beim vertikalen Wurf.

Setzen wir die Werte ein, so erhalten wir für die Höhe

Is epot gleich elage

3. Spannenergie

Eine weitere mechanische Energieform ist die Spannenergie.

Wird z.B. eine Schraubenfeder aus ihrer Ruhelage gestreckt oder gestaucht, so ist dazu ein Kraft nötig. Die Kraft bewirkt eine Verlängerung oder Verkürzung der Feder um eine Strecke

Is epot gleich elage
, es muss also die Spannarbeit
Is epot gleich elage
verrichtet werden.

Diese Arbeit ist dann in der Feder als Spannenergie Espann gespeichert.

Berechnung der Spannenergie

Die Spannenergie ergibt sich aus dem Produkt aus Kraft

Is epot gleich elage
und Verlängerung der Feder
Is epot gleich elage
:

Is epot gleich elage

Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Kraft während der Verlängerung nicht konstant ist, sondern mit zunehmender Verlängerung größer wird.

Für den Zusammenhang zwischen Kraft und Verlängerung einer Schraubenfeder gilt das Hooke’sche Gesetz: Kraft und Verlängerung sind zueinander proportional.

Hooke’sches Gesetz:    

Is epot gleich elage
    bzw.    
Is epot gleich elage

Diese Konstante ist die sog. Federkonstante oder Federhärte D.

Damit lautet das Hooke’sche Gesetz    

Is epot gleich elage

Das Minuszeichen drückt aus, dass es sich eine entgegen der Verlängerung gerichteten Kraft handelt. Man nennt sie deswegen auch Rückstellkraft.

Beispiel:

Wird eine Schraubenfeder mit einer Federkonstanten von

Is epot gleich elage
  um 0,1 m verlängert, so ist dafür eine Kraft von
Is epot gleich elage
notwendig.

Um die verrichtete Spannarbeit und damit die der Feder zugeführten Spannenergie zu ermitteln, stellen wir die verrichtete Arbeit in einem Diagramm dar.

Trägt man die Kraft F und den Weg s, in dessen Richtung die Kraft wirkt, gegeneinander auf, so entspricht die verrichtete Arbeit der Fläche unter dem Diagramm.

Dies gilt sowohl für den Fall, dass die Kraft konstant ist (linkes Diagramm) als auch für den Fall, dass Kraft und Weg zueinander proportional sind wie im Beispiel der Schraubenfeder (rechtes Diagramm):

Is epot gleich elage

Die verrichtete Arbeit entspricht jeweils der Fläche unter dem Diagramm

Man erkennt:

Die verrichtete Arbeit und damit die zugeführte Energie beträgt im rechten Diagramm gerade die Hälfte des Produktes aus der Verlängerung s und der Kraft F, die diese bewirkt.

Für die Spannarbeit gilt also:

Is epot gleich elage

Die benötigte Kraft F hängt von der Verlängerung s sowie der Federkonstanten D ab.

Für den Betrag der Kraft gilt:  

Is epot gleich elage
 (s.o.)

Ersetzt man die Kraft durch diesen Ausdruck, erhält man schließlich:

Is epot gleich elage

Spannenergie

Die durch Verlängerung oder Verkürzung einer Schraubenfeder zugeführte Energie bezeichnet man als Spannenergie Espann.

Die Spannenergie einer gespannten Feder beträgt

Is epot gleich elage

Beispielaufgabe zur Spannenergie und Energieumwandlung

Eine Feder mit einer Federkonstanten von D = 15 N/cm wird um s = 8 cm gespannt.

a) Welche Spannenergie erhält sie dadurch?

b) Auf welche Geschwindigkeit kann sie eine Kugel mit einer Masse von m = 80 g beschleunigen, wenn die Spannenergie vollständig in kinetische Energie umgewandelt wird?

c) Wie hoch würde die Kugel bei senkrechtem Abschuss fliegen?

Lösungen:

a) Die Spannenergie beträgt

Is epot gleich elage

Wichtig ist, dass wir Federkonstante und Verlängerung in den Basiseinheiten einsetzen, also D = 1500 N/m und s = 0,08 m:

Is epot gleich elage

Ergebnis:   Die Spannenergie beträgt 4,8 J.

b) Die berechnete Spannenergie entspricht der kinetischen Energie. Wir können also beide Energien gleichsetzen:

Is epot gleich elage

Da die Spannenergie bereits berechnet wurde, können wir das Ergebnis verwenden:

Is epot gleich elage

Umstellen nach v liefert:

Is epot gleich elage

Ergebnis:   Die Kugel erreicht eine Geschwindigkeit von v = 10,95 m/s = 39,4 km/h.

Hinweis:

Die Berechnung der Geschwindigkeit ist auch ohne vorherige Berechnung der Spannenergie möglich.

Man wählt den gleichen Ansatz:

Is epot gleich elage

und setzt jeweils die Größen ein:

Is epot gleich elage

Umstellen nach v liefert

Is epot gleich elage

Alle Werte unter der Wurzel sind bekannt, und wir erhalten das gleiche Ergebnis:

Is epot gleich elage

c) Nun wird die kinetische Energie in potentielle Energie umgewandelt. Es gilt also:

Is epot gleich elage

Is epot gleich elage

Umstellen nach h liefert (s.o.):

Is epot gleich elage

Ergebnis:   Die Kugel erreicht ein Höhe von h = 6,11 m.

Hinweis:

Auch die Höhe hätten wir ohne Berechnung der kinetischen Energie oder der Spannenergie berechnen können, denn alle Energien sind gleich groß:

Is epot gleich elage

Wir können also potentielle Energie und Spannenergie gleichsetzen und erhalten:

Is epot gleich elage

Umstellen nach h liefert:

Is epot gleich elage

Setzt man die Werte ein, so erhält man das gleiche Ergebnis wie zuvor:

Is epot gleich elage

Energieumwandlung beim Fadenpendel

Nun wollen wir uns noch die Energieumwandlungen bei einem Fadenpendel anschauen:

Is epot gleich elage

Das Fadenpendel wird ausgelenkt, indem man den Pendelkörper aus seiner Ruhelage (tiefster Punkt in der Mitte) auslenkt und dabei um eine bestimmte Höhe h anhebt.

Es wird potentielle Energie zugeführt.

Lässt man den Pendelkörper los, so wird er entlang eines Kreisbogens in Richtung Ruhelage beschleunigt.

Die potentielle Energie wird in kinetische Energie umgewandelt.

Aufgrund seiner Trägheit bewegt sich der Pendelkörper über die Ruhelage hinaus zur anderen Seite. Ist die Reibung vernachlässigbar, so erreicht er wieder die gleiche Höhe wie bei der Auslenkung.

Die kinetische Energie wird wieder in potentielle Energie umgewandelt.

Dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis das Pendel schließlich aufgrund von Reibung zur Ruhe kommt. Ohne Reibung würde dieser Prozess sich unendlich lange wiederholen.

Vernachlässigung der Reibung

Für eine einzelne Periode (eine Pendelbewegung) kann man die Reibung (und damit den “Energieverlust”) jedoch vernachlässigen.

Dann gilt:

Die Gesamtenergie, die sich aus der Summe der potentiellen und der kinetischen Energie ergibt, ist zu allen Zeiten konstant.

Mit Hilfe des energetischen Ansatzes lässt sich die Geschwindigkeit in der Ruhelage für eine bestimmte Auslenkung berechnen:

Beispiel:

Ein Pendel mit einer Länge von l = 1,50m wird um die Höhe h = 30cm ausgelenkt und dann losgelassen.

Ansatz: Nach dem Loslassen wird bis zur Ruhelage die gesamte potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt.

Die kinetische Energie in der Ruhelage ist also gleich der potentiellen Energie im Umkehrpunkt. Damit gilt:

Is epot gleich elage

Für die Geschwindigkeit in der Ruhelage ergibt sich so

Is epot gleich elage

Wir können also den gleichen Ansatz verwenden wie bei der Umwandlung von potentieller in kinetische Energie beim freien Fall (s.o.) und erhalten die gleiche Formel für die Geschwindigkeit!

Das bedeutet:

Es spielt überhaupt keine Rolle, auf welchem Weg ein Körper eine bestimmte Höhendifferenz überwindet. Die erreichte Geschwindigkeit hängt einzig und allen von der Höhendifferenz und damit von der Änderung der potentiellen Energie ab (solange die Reibung vernachlässigbar ist).

Wir erkennen:

1. Auch diese Aufgabe lässt sich einfach lösen, indem wir die Energien gleichsetzen.

2. Die Geschwindigkeit hängt nur von der Höhe ab und nicht davon, auf welchem Weg der Körper die Höhendifferenz zurückgelegt hat.

Die Geschwindigkeit ist die gleiche, als wenn der Körper aus der gleichen Höhe (hier: 30cm) fallengelassen worden wäre.

Allerdings ist die Bewegungsrichtung eine andere – während sich ein Körper im freien Fall in Richtung der Schwerkraft nach unten bewegt, bewegt sich der Pendelkörper im tiefsten Punkt nach links oder rechts, also senkrecht zur Gewichtskraft.

Übungsaufgaben:

Cornelsen Oberstufe Physik Band 1 (1. Auflage 1998)

S. 54  A1

S. 56  A5

S. 57  A10

Ist Lageenergie und potentielle Energie das Gleiche?

Statt von potenzieller Energie spricht man auch von Energie der Lage oder Lageenergie. Allgemein gilt: Potenzielle Energie ist die Fähigkeit eines Körpers, aufgrund seiner Lage mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszusenden. Potenzielle Energie ist eine spezielle Form mechanischer Energie.

Für was steht EPOT?

Die potentielle Energie E p o t "eines Körpers" ist proportional zu seiner Masse , dem Ortsfaktor und zur Höhe des Körpers über einem definierten Nullniveau (meist dem Erdboden).

Wie berechnet man EPOT?

Die Formel der potentiellen Energie Epot (Lageenergie oder Höhenenergie) ist gleich m mal g mal h: Epot = m • g • h. Sie ist also von der Masse m des Körpers, dem Ortsfaktor g und der Höhe h des Körpers abhängig.

Wann sind kinetische und potentielle Energie gleich?

Fällt ein Körper aus einer Höhe h herunter, so verringert sich seine potentielle Energie. Doch die Energie verschwindet nicht, sie wird in kinetische Energie umgewandelt. Unmittelbar vor dem Auftreffen auf dem Boden (bei h = 0), ist die potentielle Energie vollständig in kinetische Energie umgewandelt worden.