Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Wie wollen Sie zeit.de nutzen?

zeit.de mit Werbung

Um der Nutzung mit Werbung zuzustimmen, muss JavaScript in Ihrem Browser aktiviert sein.

zeit.de mit Werbung

Besuchen Sie zeit.de wie gewohnt mit Werbung und Tracking. Ihre Zustimmung ist jederzeit widerrufbar.

zeit.de Pur - werbefrei lesen

Nutzen Sie zeit.de nahezu ohne Werbung und ohne Werbetracking.

zeit.de Pur - werbefrei lesen: Jetzt abonnieren

Gründe, warum sich Depressive vom Partner trennen, sind kompliziert & vielfältig. Tatsache ist: Als depressiver Mensch verändert sich Dein Leben grundlegend. Gefühle sind nicht mehr zu spüren – da ist nur noch Reizüberflutung, Überforderung und innere Leere. Nicht zu vergessen die tiefwurzelnden Schuldgefühle und Scham, die Dich & Deine Beziehung in ein anderes Licht rücken.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Depression als Trennungsgrund

Trennung wegen Depressionen trifft 50% der Partnerschaften. Ein Grund sind die unterschiedlichen Perspektiven beider. Die wichtigsten Verständigungsprobleme möchte ich Dir hier aus eigener Erfahrung erklären...

Wie ist es, der depressive Partner zu sein?

Seit 10 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen, 1 Jahr davon verheiratet. An Liebeskummer oder Trennung haben wir nie gedacht, unsere Partnerschaft verlief immer sehr harmonisch. Bis die Depression zuschlug und ich alles in meinem Leben in Frage stellte…

In meinen depressiven Phasen konnte ich nichts Positives fühlen. Nur noch Überforderung, Verzweiflung, Angst und eine tiefgreifende Sinnlosigkeit. Meine Verbundenheit zu meinem Mann, wurde plötzlich unter einer Last aus Negativem vergraben, die mich zerdrückte.

Ich zog mich immer weiter zurück. Anstatt zu verstehen, dass ich Hilfe brauchte, isolierte ich mich immer mehr, wurde stetig schwächer und von passiven Selbstmordgedanken gequält.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Depressionen sind eine Zäsur in eurem Leben

Alles hörte auf: die tiefen Gespräche, die gemeinsamen Unternehmungen, zusammen Freunde treffen, Hobbies, Sex.

Ich war weder geistig noch körperlich dazu in der Lage. Ich hatte einfach keine Kraft, wenn dann gerade noch zum Arbeiten.

Depressionen stürzen nicht nur Betroffene in einen dunklen Schlund aus Zweifel und Sinnlosigkeit, sondern wirken sich auch direkt auf Deine Beziehungen zu nahestehenden Menschen aus.

Die anderen – das sind alle, die nicht Du sind. Alle, die diese hässliche Leere und diese schreckliche Ohnmacht, die Dein gesamtes Wesen erfassen, nicht verstehen können.

Und dazu gehört so gut wie immer auch Dein*e Partner*in – zumindest anfangs.

Ich respektiere Deine Privatsphäre

Vielen Dank! Jetzt nur noch das Abo in Deinem Mail-Postfach bestätigen – und schon erhältst Du den Link zum Download ;-)

Depressionen sind eine Zerreißprobe

Laut dem Deutschlandbarometer von 2018, sind über 80 % der depressiven Partner*innen dadurch belastet,

  • dass sie sich vom gesunden Part nicht verstanden fühlen,

  • häufig Vorwürfe bekommen

  • und Streitereien ausgesetzt sind

Andererseits fühlen sich gute 70% der gesunden Partner*innen schuldig für die Depression des anderen bzw. für das Wohlergehen des kranken Partners. 61 % gaben sogar an, wütend und gereizt zu reagieren.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Was mir dabei aber am meisten zu denken gibt, ist das folgende Ergebnis:

Fast jede*r 3. Angehörige gab an, schlecht über Depressionen informiert zu sein.

So kommen viele Fehldeutungen und Verständigungsschwierigkeiten zusammen.

Du siehst, da gibt es jede Menge Zündstoff auf beiden Seiten. Und das bildet auch die Basis für häufige Missverständnisse zwischen depressiven und gesunden Partnern*innen.

„Es ist das Gefühl, als würde ich in einem Zimmer liegen und von der Decke beginnt Öl zu tropfen, und man sinkt gleich in das Öl ein.“

– So beschreibt Ferdinand von Schirach (5) die Depression. Welcher Mensch, der Depressionen nicht am eigenen Leib erlebt hat, würde diese Beschreibung verstehen können?

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Darum trennen sich Depressive vom Partner

Viele fragen sich, ob die Depression nicht eine Folge von Konflikten in einer Beziehung sind. Die Depression wäre dann das sichtbare Zeichen, dass die Beziehung nicht passt. Genau das lässt sich aus einer Depression aber nicht ablesen.

"Eine Depression ist oft die Ursache und nicht die Folge von Partnerschaftskonflikten", betonte Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Depressionshilfe.

Klingt nicht nur plausibel, sondern habe ich selbst so erlebt. Wird der / die Partner*in krank, ist das gemeinsame Leben jäh zu Ende.

Aber warum trennen sich Depressive vom Partner?

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

1) Depressive haben Angst, den gesunden Partner zu belasten & zu ruinieren

Das liegt an Deinem Selbstverständnis, das durch die Depression brutal erschüttert ist.

Als Depressive*r siehst du Dich defizitär, unzulänglich, schwach und unbrauchbar – Du bemerkst ja selbst jeden Tag, wie wenig Du mit anderen Menschen noch gemeinsam hast, wie unmenschlich & lebensunfähig Du bist.

Was Du darstellst, ist nichts als eine vegetative Existenz. Ohne Lebenssinn, ohne Daseins-Berechtigung, ohne Wert.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Als depressive*r Partner*in wirst Du verdammt oft von irrationalen Ängsten beherrscht (vgl. Depression & Angststörung) und hast extreme Schuldgefühle (vgl. Schuldgefühle & Depression) in Bezug auf alles! Jede Kleinigkeit, die schief läuft, ist ein ultimatives Zeichen für Deine Schwäche und Minderwertigkeit.

Gerade gegenüber Partner*in verspürst Du unendliche Schuld & Scham.

Eine Depression macht ja nicht blöd, Du siehst genau wie heftig Dein liebster Mensch leidet, weil Du nicht mehr das bist, was Du vorher warst. Weil Du zu einer einzigen Belastung geworden bist.

Hinzu kommt, dass depressive Ängste sich wahnhaft äußern können: Du bist dann ständig von der Angst getrieben, dass Du die Familie in den finanziellen Ruin stürzt, ihr Leben zerstörst und dergleichen mehr.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Leben mit Depressionen ist für Angehörige wie das Leben mit einem Schwerkranken.

Ganz objektiv gesehen ist es ja wirklich so: Das Leben mit depressiven Partnern*innen ist sehr anstrengend und kann in die Co-Depression führen.

Als Depressive*r siehst Du es allerdings als persönliches Versagen an, wenn es Deinem Mann oder Deiner Frau schlecht geht.

Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Situation und Thema mit ganz anderen Dingen zusammenhängen. Für Dich ist die Sache klar: Du trägst an allem alleine Schuld oder zumindest eine so große Mitschuld, dass es besser wäre, Du wärst gar nicht geboren worden.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Hoffnung auf Besserung der Beziehung verwehrt Dir die Depression komplett. Du bist tief davon überzeugt, dass die Situation so für alle Ewigkeit stagniert.

Was tust Du also, um Deine*n Partner*in vor Dir zu retten? Vor seiner / ihrer Zerstörung zu bewahren?

Du trennst Dich. In vollem Glauben, dass dies die einzige Option ist, um weitere Schuld und Drama zu vermeiden und so den geliebten Menschen endgültig zu entlasten.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

2) Depressive sehen in der Beziehung einen Grund für ihre Depression

Das ist gar nicht so selten.

Unausgeglichene Beziehungen können und sind oft ein aufrechterhaltender Faktor für Depressionen, insbesondere wenn wichtige Probleme unterschwellig gären.

Im Grunde gibt es hier 3 Konstellationen:

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

1) Du bist als gesunder Partner wirklich ein Faktor, der die Beziehung belastet

Das ist wirklich häufig so.

  • So lieb & gut Du glaubst zu sein, vielleicht fühlt sich Dein*e Partner*in in wichtigen Dingen nicht gesehen.

  • Vielleicht ist er oder sie unzufrieden, will längst etwas in eurem Leben ändern, doch Du ziehst nicht mit.

  • Vielleicht muss Dein*e Partner*in mit Bedürfnissen, Wünschen & Sehnsüchten zurückstecken und Du hast etwas damit zu tun.

  • Bitte nicht falsch verstehen: Depressive Menschen sind nicht total plemplem. Die Probleme kommen nicht aus dem Nichts. Es gibt ein Ungleichgewicht in eurer Partnerschaft, das bewältigt werden muss. Aber es wird durch die Depression verzerrt.

2) Deine Beziehung ist toxisch

Es gibt natürlich auch ungesunde Beziehungen, in denen die Liebe zum Machtspiel wird. Hier ist ganz klar: das ist psychischer Terror, der eine Depression begünstigt, aufrechterhält und verschlimmert.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

3) Die Trennung ist allein der depressiven Sicht geschuldet

Das ist etwas, das echt mal selten vorkommt. Ich weiß, Du willst Dich wahrscheinlich gleich hier einstufen, aber bitte sei ehrlich zu Dir selbst.

Kurz zum Hintergrund:
Als Depressive*r nimmst Du Gesagtes und Getanes anders wahr, da Deine Gedanken stets in negativer Weise um Dich selbst kreisen. Im Zuge dieser Depressionsspirale gibt es so gut wie nichts Schönes mehr unter der Sonne.

Bei einer Depression verfärbt sich wirklich alles, auch die Retrospektive auf die Vergangenheit. Besser gesagt, plötzlich fallen all die negativen Dinge, die je waren, so extrem ins Gewicht, dass Du die guten Zeiten nicht mehr geistig fassen kannst. Die sind zwar da, aber nicht mehr so präsent in Deiner Erinnerung.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Stattdessen drängt sich alles Negative in 10-facher Größe in Dein Bewusstsein

Die Vergangenheit wird nicht komplett im Kopf verdreht, aber erscheint eben in einem anderen Licht, wird geprägt von Negativem, das vorher vielleicht verdrängt oder banalisiert wurde.

Ich selbst weiß in meinen depressiven Phasen, dass ich in dieser Zeit vieles nicht im richtigen Licht betrachten kann und hüte mich davor, irgendwelche Entscheidungen zu treffen.

Ich weiß auch, dass sich meine Krankheit alles nimmt, was an Unsicherheit und Verletzungen da ist, und bis ins Groteske verzerrt. Ja, sogar auf andere Bereiche projiziert.

Doch die Depression macht alles ungleich schwerer, unerträglicher und dunkler.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

3) Menschen mit Depression spüren keine Verbundenheit mehr

Das Gefühl der Gefühllosigkeit bei Depressionen zu beschreiben, ist fast unmöglich. Ich würde auch nicht von einer Gefühllosigkeit sprechen, sondern von einer Gefühlsleere.

Positive Gefühle hast du kaum noch. Und wenn, dann fühlen sie sich seltsam dumpf und entfernt an, als gehörten sie nicht zu Dir.

Gute 75 % der depressiven Menschen erleben diese innere Isolation.

Du bist abgeschnitten von der Außenwelt und Deinen Mitmenschen. Sie verstehen Dich nicht, Du schämst Dich für Dich selbst, hast Angst vor Verurteilung und distanzierst Dich immer mehr von Freunden*innen, Familie und Partner*in.

Leider missverstehen das viele Angehörige als Zurückweisung, Abwertung oder Faulheit.

Dabei ist es die Angst und erhöhte Verletzlichkeit, die Depressive in die Vereinsamung treibt.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Sehr häufig kommt die Frage auf, ob depressive Menschen überhaupt lieben können?

Und ist es möglich ist, dass die Liebe vollständig von der Depression vergraben wird?

Bei beiden Fragen lautet die Antwort: Ja!

Während einer akuten depressiven Phase verspürst Du Liebe und kannst lieben, aber nicht mehr so stark und tiefgreifend.

Das macht eine Schei*** Angst.

Wie gesagt, ist die Verbindung zu anderen Menschen abgeschnitten, weil Depressive anders denken, wahrnehmen und fühlen.

Zudem bist Du zu einem einzigen Elend zusammengeschrumpft, da gehen Dir ganz andere Sachen durch den Kopf als die Liebe. Zum Beispiel, dass Du es nicht wert bist, vom anderen so gut behandelt und geliebt zu werden.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

4) Depressive meiden Konflikte aus Überforderung & Angst

Wenn sich depressive Menschen trennen, dann kann das auch eine kopflose Fluchtreaktion sein.

Ich habe mich zwar nicht von meinem Mann getrennt, kenne aber dieses Gedankenkarussell, das alles und jeden in Zweifel zieht.

Alles überfordert Dich – die Arbeit, Haushalt, Menschen, das Leben!

Oft findest Du auch nicht den Mut, mit Deinem / Deiner Partner*in über Deine seltsamen Gefühle und Gedanken in der Depression zu sprechen. Sie sind zu anormal, beschämend und unverständlich.

Schweigst Du als Betroffene*r, kommt es sehr oft zu Streit und Konflikten. Dein*e Partner*in ahnt ja nichts von Deinem innerlichen Zustand. Niemand kann Dir ansehen, wie schlecht es Dir wirklich geht.

Gesunde Parts reagieren dementsprechend frustriert, verletzt und verärgert.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Das ist ein krasser Stress für jemanden, der / die an Depressionen erkrankt ist.

Du musst wissen, Stress wird in einer Depression zu einer gefürchteten Kraft, die Dir alles an Energie und Hoffnung raubt.

Stress kann Angstattacken, teilweise auch Panik bei depressiven Personen auslösen.

Irgendwann sind die ständigen Konflikte und Missverständnisse zu viel. Als Kranke*r siehst Du keine andere Möglichkeit mehr als Trennung – aus existenzieller Angst an der ganzen Schei*** zu zerbrechen.

Das ist nichts, was sich Betroffene einbilden. In Deiner Lebenswelt passiert all das wirklich, wenn Du unter Depressionen leidest.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Fazit: Warum trennen sich Depressive vom Partner?

Ich kann hier natürlich schlecht Tipps nennen, wie Du eine Trennung wegen Depressionen verhindern kannst. Wichtig und hilfreich ist aber, dass Du folgende Prinzipien im Kopf behältst, um besser auf Deine*n Partner*in eingehen zu können und zu verstehen, in welcher üblen Lage er / sie ist.

1) Depressiven geht es sehr viel schlechter als Du denkst

Depressive wirken eine lange Zeit sehr viel gesünder & stärker als sie eigentlich sind. Du siehst Deinem / Deiner Partner*in bis zu einem gewissen Punkt nicht an, wie kaputt es in ihrem Inneren aussieht, welche hässlichen Gedanken sie Tag & Nacht quälen.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

Und diese Gedanken sind oft so abstrus, beängstigend und schrecklich,

dass Du es Dir als gesunde Person gar nicht ausmalen kannst.

Mehr erfährst Du hier: Typische Gedanken bei Depression – Gedankenkreisen am Limit.

Das ist nicht einfach nur Erschöpfung und Traurigkeit, wie Du sie als gesunde Person kennst. Depressionen sind eine schwere Krankheit, die behandelt werden müssen.

2) Schieb’ die Trennung nicht auf die Depression

Es wäre definitiv falsch, die Trennung allein auf die Krankheit Depression zu schieben. Dein*e depressive*r Partner*in empfindet die Dinge wirklich so schlimm und schrecklich.

Das ist nicht Einbildung und schon gar nicht aus der Luft gegriffen.

Hier ist es echt wichtig, dass Du zuhörst und Dich selbst reflektierst. Hast Du die Bedürfnisse des/ der anderen wirklich beachtet? Gab es Dinge, die schon immer Streitthema waren, doch Du wusstest nicht, WIE wichtig das für Deine*n Partner*in war?

Wie auch immer es mit euch weitergeht, Tatsache ist, dass etwas verändert werden muss. Denn ein kranker Mensch kann nicht unter den selben Bedingungen gesunden, unter welchen er erkrankt ist.

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

3) Hab’ bitte Geduld

Depressive stehen extrem unter Druck und Anspannung, haben kaum Kraft und sind verzweifelt. Hinzu kommen körperliche Probleme. Vernünftig nachdenken ist da nicht möglich.

Unter solchen Umständen Deine*n Partner*in zu drängen, sich schnell zu entscheiden oder zu rechtfertigen, ist kontraproduktiv. Und kann eine Trennung provozieren.

Gib dem kranken Menschen Raum und Zeit.

Nicht, um sich zu verkriechen und die Dinge ungeklärt zu lassen. Sondern damit der / die Betroffene*r im eigenen Tempo auf Dich zukommen kann.

Zum Schluss noch ein persönliches Wort

Ich muss Dir sagen, dass Trennungen aufgrund von Depressionen extrem oft passieren. Jetzt schreiben mich aufgrund dieses Blogtextes viele gesunde Partner*innen an und sind verzweifelt.

Leider gibt es hier keine Patentlösung, wie Du mit einem depressiven Menschen umgehen sollst. Es kommt immer auf die einzelne Person, ihren Charakter, ihre Erfahrungen, ihre Lebenssituation etc. an.

Ich würde mir wünschen, dass Du dem/der depressiven Partner*in Zeit & Raum gibst, um sich erst einmal zu stabilisieren.

Eine Depression so wahnsinnig auszehrend und kraftraubend, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Denke bitte daran:

Kann eine Depression die Beziehung zerstören?

die depressive Person leidet am allermeisten.

Ich weiß, Du bist verletzt & willst Klarheit oder helfen, aber es geht hier nicht um Dich.

Die Depression erfordert jetzt die ganze Aufmerksamkeit & Energie des / der anderen, damit überhaupt noch ein Leben stattfinden kann.

Quellen:
1) Annegret Faber: Depression: Der Trennungsgrund, über den keiner redet
2) Maria Fahnemann: Ihr Partner ist depressiv und deswegen denken Sie an Trennung?
3) iurFRIEND-Redaktion: Trennung wegen Depression
4) Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Deutschland-Barometer 2018
5) Andrea Klahre: Innere Leere – Wenn an der Depression die Partnerschaft zerbricht
6) Nadine Keller: „Das ganze gemeinsame Leben hört auf“ – Interview mit Alina Bach über ihr Buch „Die Liebe in Dunklen Zeiten“
7) Jonathan Bern: Meine Depression führte zur Trennung
8) Tamara Niebler: persönliche Depressionserfahrungen

Tamara Niebler (die Inkognito-Philosophin)

Ich bin Tamara,freie Journalistin & Philosophin (M.A.). Mit meinem Blog engagiere ich mich für die Entstigmatisierungvon Depressionen, Sozialphobie & Co. Außerdem möchte ich mit Dir philosophieren: 🌍 Wie guckst Du in die Welt? – Und die Welt auf Dich?

Wie wirkt sich eine Depression auf die Beziehung aus?

Leidet der Partner an einer Depression, heißt das nicht selten, in vielen Lebensbereichen etwas verloren zu haben. Häufig trauert man auch schlicht um die verloren gegangene Selbstverständlichkeit, Freude zu teilen oder gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Trauer und Wut liegen eng beieinander, verschwimmen sogar.

Kann sich ein depressiver Mensch auf Beziehung eingehen?

Depressive Erkrankungen sind in der Regel gut behandelbar, sodass Ihre Beziehung nicht langfristig dadurch beeinflusst werden muss. Vor allem wenn Unterstützung von den Menschen aus Ihrem Umfeld vorhanden ist, kann die Herausforderung gemeinsam bewältigt werden.

Kann man mit Depression Liebe empfinden?

Depressive Menschen sagen oft von sich selbst, niemanden zu lieben – oder lieben zu können. Und das ist kaum verwunderlich; wenn sie sich selbst nicht lieben, wie sollten sie jemand anderen lieben? Die Depression kann dir diese eigentlich so grundlegende Fähigkeit rauben, Liebe zu empfinden.

Warum trennen sich depressive?

Die Trennung wegen Depression hat vor allem zwei Gründe: Sie selbst werden psychisch entlastet und schaffen sich damit die Chance für einen Neustart. Oft hilft eine Trennung auch dem depressiven Partner. Die Trennung schafft die Voraussetzungen für eine Scheidung.