Kann man ein land aus der nato werfen

Lexikon

NATO

Kopie des NATO-Vertrags von 1949 im US-Außenministerium.

Das ist ein Zusammenschluss von demokratischen Staaten. Sie wollen sich militärisch und politisch helfen und setzen sich für die Freiheit und den Frieden in der Welt ein. Außerdem haben sie versprochen, sich gegenseitig zu unterstützen, falls ein Staat angegriffen wird.


Die NATO ist ein politisch-militärischen Bündnis. Die Abkürzung steht für den englischen Begriff "North Atlantic Treaty Organization", auf Deutsch: "Nordatlantikpakt". Die NATO wurde wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg im April 1949 von den USA, Kanada und zehn europäischen Staaten gegründet. Heute sind 30 Staaten Mitglieder der NATO.

Nato-Treffen im April 2009 zum 60. Jahrestag der Gründung des Bündnisses.

Bei der Gründung des Paktes gab es ein wichtiges Ziel: Die kommunistischen Staaten sollten davon abgehalten werden, gegen die westlichen Staaten Krieg zu führen. Nach dem Ende des Warschauer Paktes 1991 änderten sich die Ziele der NATO. Der Einsatz für Frieden und Freiheit ist heute das wichtigste Ziel.

Dies sind die 30 Mitgliedsstaaten der NATO. Die Zahlen in den Klammern geben an, wann das jeweilige Land der NATO beigetreten ist. Albanien (2009), Belgien (1949), Bulgarien (2004), Dänemark (1949), Deutschland (1955), Estland (2004), Frankreich (1949), Griechenland (1952), Großbritannien (1949), Italien (1949), Island (1949), Kanada (1949), Kroatien (2009), Lettland (2004), Litauen (2004), Luxemburg (1949), Montenegro (2017), Niederlande (1949), Nordmazedonien (2020), Norwegen (1949), Polen (1999), Portugal (1949), Rumänien (2004), Slowakei (2004), Slowenien (2004), Spanien (1982), Tschechien (1999), Türkei (1952), Ungarn (1999), USA (1949).

Nach dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 haben Schweden und Finnland bei der NATO einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Sie wollen dem Bündnis beitreten.

FAQ / Häufig gestellte Fragen

(Frequently Asked Questions - das ist die englische Übersetzung von "häufig gestellte Fragen")

eure weiteren Fragen dazu...

Schreib uns deine Frage

Bevor du eine Frage stellst, lies bitte den Lexikonartikel vollständig durch. Schau bitte nach, ob jemand bereits dieselbe Frage gestellt hat. Häufig findest du dort bereits die Antwort auf deine Frage.

Schreib uns

Aber hat die große Mehrheit der Nato-Staaten eine Möglichkeit, Erdoğans Blockade zu umgehen? Kann sie im Notfall die Türkei sogar aus dem Bündnis werfen?

Die klare Antwort lautet: Nein. Der Nordatlantik-Vertrag sieht den Rauswurf eines Mitgliedsstaates nicht vor, Nato-Mitglieder können sich nur freiwillig aus dem Bündnis zurückziehen.

"Nach zwanzigjähriger Geltungsdauer des Vertrags kann jede Partei aus dem Vertrag ausscheiden, und zwar ein Jahr, nachdem sie der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika die Kündigung mitgeteilt hat; diese unterrichtet die Regierungen der anderen Parteien von der Hinterlegung jeder Kündigungsmitteilung."(Nordatlantik-Vertrag, Artikel 13)

Die Folge: Der Rest der Nato wird der Türkei einen hohen Preis für die Aufnahme von Finnland und Schweden zahlen müssen. Und das, obwohl die beiden skandinavischen Länder das Militärbündnis stärken würden.

Erdoğan weiß aber auch, dass die Bedrohung durch Putin so groß ist, dass er den Preis für seine Zustimmung in die Höhe treiben kann – und die westlichen Nato-Partner ihn wahrscheinlich bezahlen werden.

Erdoğan hat alle Trümpfe in der Hand

Mitunter hätte die Nato mit diesem Konflikt rechnen müssen. Warum sollte Erdoğan der Aufnahme von zwei Ländern zustimmen, die teilweise Sanktionen gegen die Türkei verhängt haben?

Dass diese Sanktionen wahrscheinlich verschwinden müssen und dass die USA über die Wiederaufnahme der Türkei in das F-35-Programm nachdenken müssen, sind keine Überraschungen. Das Land wurde vom Kauf der amerikanischen Kampfjets ausgeschlossen, nachdem Erdoğan im Jahr 2019 S-400-Flugabwehrsysteme von Russland gekauft hatte.

Aber die türkische Regierung fordert noch mehr, und das ist vor allem ein Signal an die eigene Bevölkerung. Erdoğan will sich vom Westen nichts gefallen lassen, das kommt in seinen konservativen Wählerschichten besonders gut an und ist für den angeschlagenen Präsidenten ein Jahr vor der nächsten Wahl wichtig.

Außerdem möchte Ankara eher als Vermittler zwischen dem Westen und Putin auftreten, schließlich braucht die Türkei Rohstoffe aus Russland. Deshalb ist Erdoğans Erpressungsversuch auch eine Botschaft an Moskau.

  • USA sind trotzdem "zuversichtlich": Türkei hält an Veto zu Nato-Norderweiterung fest
  • Beitritt von Schweden und Finnland blockiert: Jetzt macht Erdoğan Ernst
  • Veto bei der Norderweiterung: Könnte die Nato die Türkei rauswerfen?

Die Staats- und Regierungschefs vieler Nato-Mitglieder reagieren bisher eher nüchtern auf die Blockade. Das hat mehrere Gründe: Einerseits ist die Türkei mit ihrer Anbindung zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer geostrategisch sehr wichtig. Andererseits unterhält sie nach den USA die zweitgrößte Armee der Nato. Es möchte dementsprechend auch niemand, dass die Türkei die Nato verlässt. Erdoğan hat alle Trümpfe in der Hand.

Was passiert wenn ein NATO Land angegriffen wird?

Die Nato ("North Atlantic Treaty Organization", deutsch: "Nordatlantische Vertragsorganisation") ist ein internationales militärisches Verteidigungsbündnis. Sie besteht aus 30 Mitgliedsländern. Wird eines dieser Mitglieder angegriffen, wird ein sogenannter Bündnisfall ausgerufen.

Warum ist die Schweiz nicht in der NATO?

Als neutraler Staat hatte die Schweiz nie die Absicht, der NATO beizu- treten. Aufgrund ihrer geografischen Lage kann sie das Bündnis jedoch auch nicht ignorieren.

Ist die Türkei noch in der NATO?

Die türkischen Streitkräfte (türkisch Türk Silahlı Kuvvetleri, kurz TSK) umfassen die Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe sowie Gendarmerie und Küstenwache. Die Republik Türkei ist seit 1952 Mitglied der NATO und unterhält innerhalb der NATO die zweitgrößte Anzahl an aktiven Soldaten nach den USA.

Wie kommt ein Land in die NATO?

Beitritt der Nato: Das sind die Voraussetzungen Der allererste davon ist: Ein Staat muss Interesse bekunden. Danach beginnen Gespräche mit der Nato, um die weiteren Schritte zu klären. Im Fall von Schweden und/oder Finnland mussten sie zunächst also offiziell deklarieren, dass sie dem Bündnis beitreten möchten.