Lügengeschichten in Kita und Schule : Harmloses Flunkern oder pathologische Unwahrheit - Hilfe, mein Kind lügt! Show
Teilen Colourbox.de Das Spiel mit der Wahrheit: Kinder wollen herausfinden, wie erfolgreich sie dabei sind, wenn sie die Wahrheit verändern Mittwoch, 12.11.2014, 10:37 Kleine Kinder flunkern gern. Welche ernsten Folgen es haben, wenn ein Kind ständig lügt, zeigte jetzt der Fall eines Vaters: Weil sein Sohn behauptete, die Eltern würden ihn schlagen, stand plötzlich das Jugendheim vor der Tür. FOCUS Online erklärt, wie Kinder lernen, die Wahrheit zu sagen. Klaus verschweigt die zweite Fünf in Mathe. Der vierjährige Luka erzählt seiner Mutter, dass er brav sein Mittagessen im Kindergarten aufgegessen hat, obwohl seine Erzieherin das Gegenteil behauptet. Als seine Mutter ihn auf seine Flunkerei anspricht, sagt Luka: „Stimmt nicht! Ich hab‘ alles aufgegessen“! Wenn Kinder mit dem Lügen anfangen sind viele Eltern erst einmal schockiert. Denn eigentlich will man seine Kinder erziehen, dass sie die Wahrheit sagen. Kinder nehmen Realität anders wahrSchlimm wird es, wenn Kinder ihre Eltern durch die Unwahrheiten, die sie verbreiten, in Schwierigkeiten geraten. So wie im Fall eines Hamburger Journalisten, der in „Welt Online“ die Tortur beschrieb, die er und seine Frau durchmachen mussten, als sein ältester Sohn im Hort behauptet hat, er würde zu Hause geschlagen, nachdem seine Mutter ihre Hand auf seine Schulter legte und ihn in sein Zimmer schob. Kindermund tut Wahrheit kund, so die landläufige Annahme. Deshalb ist man dazu geneigt, Kindern zu glauben, wenn sie sagen, dass Mama sie „gehauen“ hat. Doch die Wahrheit ist, dass Kinder lügen und das dies ein natürlicher Teil ihrer Entwicklung ist. „Bis zum vierten Lebensjahr können Kinder zwischen wahr und unwahr noch keine korrekte Trennung ziehen“, sagt Karin Hauffe-bojé, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bremen. Hinter jeder Lüge steckt eine AbsichtHinzu komme noch fehlende Fähigkeit, Situationen zu überblicken. „Nimmt eine Vierjährige dem großen Bruder etwas weg und der schubst sie deswegen, erinnert sich die Kleine danach nur an den fiesen Schubs.“ Dass ihr Verhalten zuvor die eigentliche Auslösersituation war, ist ihr nicht bewusst. „Für Erwachsene erscheint die Reaktion des Kindes wie eine Lüge, für das kleine Kind ist es aber gefühlte Realität.“ Erst ab dem fünften Lebensjahr spielen Kinder bewusst mit der Wahrheit und verändern sie gezielt. Sie wollen dabei herausfinden, ob sie mit der veränderten Wahrheit Erfolg haben. Sie behaupten fest, dass die ihre Zähne schon längst geputzt hätten. Flunkereien sind harmlosSolche Flunkereien sind laut Psychologen harmlos und nicht böse gemeint von Kindern. Hinter einer Lüge sreckt immer eine Absicht. Deshalb sollten Eltern nicht sofort losschimpfen, wenn sie ihren Nachwuchs beim Lügen erwischen. Vielmehr gilt es herauszufinden, warum das Kind gerade die Unwahrheit sagt. Video: Halloween-Scherz - Fiese Eltern lügen ihre Kinder anFiese Eltern bringen Kinder zur VerzweiflungFOCUS online Fiese Eltern bringen Kinder zur Verzweiflung
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