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Fußball Rückspiel

Bundesliga-Relegation - Nürnberg gegen Frankfurt

Veröffentlicht am 28.05.2016 | Lesedauer: 3 Minuten

So will Kovac mit Frankfurt in Nürnberg gewinnen

Für Eintracht Frankfurt und den 1. FC Nürnberg geht es am Montag in der Bundesliga-Relegation um alles. Eintracht-Coach Niko Kovac ist nach dem 1:1 im Hinspiel zuversichtlich, die Klasse halten zu können.

Quelle: Die Welt/SID Sport

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Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg: So lautete die Paarung der Bundesliga-Relegation 2016. Hier finden Sie den Spielbericht in der Zusammenfassung.

Lange sah es danach aus, dass Eintracht Frankfurt auf dem Weg zum Bundesliga-Klassenverbleib 2016 um die Relegation herumkommt. Das 0:1 in letzter Minute bei Werder Bremen, durch das die Hessen am letzten Spieltag der Bundesligasaison auf Platz 16 zurückfielen, änderte dies allerdings.

Dann stritten sich die Hessen mit dem 1. FC Nürnberg, Dritter der abgelaufenen Zweitligasaison, um die weitere Bundesligazugehörigkeit. Nach dem 1:1 im Hinspiel wurde es im Rückspiel am 23. Mai in Nürnberg ernst.

Psychologisch war der Vorteil eindeutig auf Seiten der Franken. Aufgrund des Hinspielergebnisses konnten sie abwarten. Dem FCN hätte ein 0:0 zum Bundesligaaufstieg gereicht.  

Außerdem waren die Nürnberger im Gegensatz zu den Frankfurtern nicht in beinahe letzter Sekunde auf den Relegationsrang abgerutscht, sondern hatten Platz drei der 2. Bundesliga bereits einige Wochen behauptet. So konnten sie sich natürlich anders auf die Relegationspartien einstellen.

FCN-Coach Weilers Aussagen zu Eintracht-Kapitän Russ 

Vor dem Hinspiel sorgten Aussagen von “Club“-Trainer Rene Weiler für Aufsehen. Der Schweizer hatte zum Einsatz von Eintracht-Kapitän Marco Russ, bei dem kurz zuvor eine schwere Tumorerkrankung festgestellt wurde, gesagt: „Der Fußball darf nicht herhalten für irgendwelche Inszenierungen. Es tut mir leid, dass er krank ist. Ich möchte auch, dass er schnell wieder gesund wird. Aber dass man das am Spieltag kommuniziert, finde ich nicht ideal."

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Später sei seine Aussage verfälscht worden. „Daraus wird dann gemacht: Weiler sagt, dass die Krankheit von Russ eine Inszenierung ist. Das entspricht nullkommanull meiner Aussage“, ärgerte sich der Übungsleiter und ergänzte: „Ich bin frustriert und schockiert, wie meine Aussagen zerpflückt worden sind."

Spielerisch bot sein Team im Hinspiel wenig Mitreißendes, hatte kaum gute Offensivaktionen, bot dafür allerdings solide Abwehrarbeit. Frankfurt war zwar aktiver, konnte im Spiel nach vorne allerdings ebenfalls selten überzeugen. Die tragische Figur war dabei ganz eindeutig Russ. Nach den schweren Stunden zuvor unterlief dem Abwehrspieler im Spiel auch noch ein Eigentor (43. Minute). Die Frankfurter reagierten darauf mit mehr Offensive und wurden mit dem Ausgleich durch den agilen Mijat Gacinovic (65.) belohnt.

Das stört Nürnbergs Trainer am Fall Marco Russ

Nürnbergs Trainer René Weiler ist sauer über die Darstellung seiner Aussagen rund um die Krankheit von Marco Russ. Vor dem Relegations-Rückspiel fordert er mehr Verantwortung in den Medien.

Quelle: Die Welt/SID Sport

Frankfurt bleibt durch 1:0-Erfolg in Nürnberg in der Bundesliga

Im Rückspiel war wenig von der Nürnberger Offensive zu sehen: Frankfurt gewann verdient mit 1:0 und sicherte sich damit den weiteren Verbleib in der Bundesliga. Das entscheidende Tor erzielte Eintracht-Stürmer Haris Seferovic, der das Leder in der 66. Minute nach Vorarbeit von Gacinovic aus drei Metern über die Linie bugsierte.

Zuvor hatten die Frankfurter sich einige gute Gelegenheiten erarbeitet, waren im Abschluss jedoch harmlos geblieben. Nach der Eintracht-Führung zeigte sich der FCN zwar bemüht, kam allerdings nicht mehr entscheidend vor das Tor der Gäste.

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Ausgangslage: Nürnberg hatte nach dem 1:1-Hinspielergebnis in Frankfurt leichte Vorteile. Der Club würde schon bei einem torlosen Unentschieden im Rückspiel aufsteigen. Frankfurt brauchte einen Sieg oder ein Remis mit mindestens zwei eigenen Toren. Auch deshalb reagierte Trainer Niko Kovac und ersetzte Torjäger Alexander Meier nach schwacher Leistung im Hinspiel durch Änis Ben-Hatira. Marco Russ wäre gelb-gesperrt gewesen. Der an einem Tumor erkrankte Innenverteidiger befindet sich zur Behandlung im Krankenhaus und wurde heute bereits operiert. "Er hat mir eine SMS geschrieben, dass er wohlauf ist", sagte Kovac.

Frankfurter Vorbild des Spiels: Der Hamburger SV schaffte sowohl 2014 (0:0 gegen Fürth) als auch 2015 (1:1 gegen Karlsruhe) nach einem Hinspiel-Remis im eigenen Stadion den Klassenerhalt.

Ergebnis: 1:0 für Frankfurt. Die Eintracht bleibt also erstklassig. Naja, zumindest spielen sie im kommenden Jahr in der Bundesliga. Nürnberg tritt wieder in der zweiten Liga an. Hier geht's zum Spielbericht.

Aufstellungen:
Nürnberg:
Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi - Petrak, Behrens - Kerk, Leibold - Füllkrug, Burgstaller
Frankfurt: Hradecky - Chandler, Zambrano, Abraham, Oczipka - Hasebe, Stendera - Gacinovic, Huszti, Ben-Hatira - Seferovic

Unterstützung des Spiels: Beim Aufwärmen machten sich alle Frankfurter in Russ-Trikots mit der Nummer vier warm.

Frankfurts Spieler beim Aufwärmen

Frankfurts Spieler beim Aufwärmen

Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERS

Die erste Hälfte: Viel zu erzählen gibt es nicht. Lange blieben beide Teams chancenlos. Stattdessen: etwas mehr Ballbesitz für Frankfurt, viele Duelle im Mittelfeld, viele Ballverluste. Viel Zweitliga-Niveau. Erst in der Schlussphase wurde Frankfurt gefährlich: durch einen Fernschuss von Szabolsz Huszti (45. Minute), einen Kopfball von Ben-Hatira (45.+2.), einen weiteren Versuch aus der Distanz von Haris Seferovic (45.+4.) und einen Nachschuss von Mijat Gacinovic (45.+4.).

Die zweite Hälfte: Frankfurt musste und konnte nicht. Nürnberg wollte nicht, denn das torlose Remis hätte ja zum Aufstieg gereicht. Der FCN stand tief und lauerte auf Konter, die der "Club" genauso schlecht ausspielte wie Frankfurt attackierte - bis zur 67. Minute, als Seferovic die starke Vorarbeit von Gacinovic zur Führung nutzte. Danach musste Nürnberg. Konnte aber nicht.

Déjà-Vu des Spiels: Wie schon im Hinspiel zündelten die Fanlager beider Teams auf den Tribünen - die Nürnberger brannten ihr Feuerwerk im eigenen Stadion sogar über weite Strecken der Spielzeit ab. Anders als in Frankfurt schien das den Stadionsprecher kaltzulassen.

Blitzgenesung des Spiels: In der 83. Minute lag Frankfurts Marco Fabián im Mittelfeld scheinbar verletzt auf dem Boden. Bei der Balleroberung seines Teams sprang er auf, um Sekunden später wieder länger auf dem Boden zu liegen, nachdem er mit Nürnbergs Torwart Rafael Schäfer zusammengeprallt war. Zweitklassiges Verhalten.

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Offensivschwäche der Relegation: Der 1. FC Nürnberg hat es fertiggebracht, in insgesamt 180 Minuten nicht ein einziges Mal auf das gegnerische Tor zu schießen. In der abgelaufenen Saison war der Angriff des Teams das zweitbeste der Saison! Aber eben in der zweiten Liga. Und dort darf Nürnberg in der kommenden Spielzeit ja auch wieder antreten.

Abschied des Spiels: Es war das letzte Spiel für Heribert Bruchhagen als Vorstandsvorsitzender der Eintracht. Der 67-Jährige hinterlässt einen Erstligisten. Aber ohne einen Umbruch wird sein Klub auch im kommenden Jahr gegen den Abstieg kämpfen. Jetzt wäre es für den Gang in die zweite Liga auch einfach "ein schlechter Zeitpunkt" gewesen, sagte Bruchhagen.

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Erkenntnis des Spiels: Die Relegation hat Frankfurt verdient gewonnen. Aber die Erstklassigkeit hat sich eigentlich keine der Mannschaften so wirklich verdient. Die Eintracht bekommt trotzdem noch eine Chance.

Wann war Frankfurt in der Relegation?

Spielinfo | 1. FC Nürnberg - Eintracht Frankfurt 0:1 | Relegation | Bundesliga-Relegation 2015/16 - kicker.

Wann sind die Relegationsspiele in der Bundesliga?

Das erste Spiel der Relegation zur Bundesliga 2022 findet am 19. Mai 2022 um 20.30 Uhr statt. Dann empfängt der Bundesliga-16. den Drittplatzierten der zweiten Liga.