Schufa auskunft 1 mal im jahr kostenlos

Die Schufa ist die Instanz, wenn es um die Bewertung der Bonität von Privatpersonen und Unternehmen geht. Hier werden Millionen von Daten gesammelt, die Aufschluss über das Zahlungsverhalten einzelner geben – vom Handyvertrag über die auf Raten gekaufte Wohnzimmergarnitur bis zum Baukredit für das neue Haus. Aus den einzelnen Vorgängen wird ein Score errechnet, der maßgeblich über Ihre Kreditwürdigkeit entscheidet. Es gilt: je höher der Score, desto besser. Um den eigenen Score im Blick zu behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen, haben Sie die Möglichkeit, regelmäßig eine Schufa-Selbstauskunft kostenlos zu beantragen.

Schufa-Selbstauskunft online kostenlos beantragen

Die kostenlose Selbstauskunft trägt offiziell den Namen "Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO" und lässt sich online direkt auf der Seite der Schufa beantragen. Klicken Sie dafür auf der Startseite auf den Punkt „Auskünfte“ und wählen Sie die Datenkopie aus. Am Ende der dann folgenden Tabelle klicken Sie auf „Jetzt bestellen“. Um die Bestellung abzuschließen, sind folgende persönliche Angaben notwendig:

• Vor- und Nachname
• Geburtsdatum
• Straße und Hausnummer
• Postleitzahl und Wohnort
• Land

Anschließend müssen Sie zur Identitätsprüfung außerdem eine Kopie Ihres Personalausweises oder Ihres Reisepasses hochladen. Nach Absenden des Bestellformulars dauert es meist rund 14 Tage, bis Sie die kostenlose Schufa-Selbstauskunft in Ihrem Briefkasten vorfinden.

Gut zu wissen: Laut Bundesdatenschutzgesetz haben Sie als Verbraucher einmal pro Jahr kostenlos die Möglichkeit, eine Schufa-Selbstauskunft zu beantragen. Die Datenkopie enthält sensible persönliche Daten und ist darum nur für Sie und nicht für Banken, Vermieter oder andere Dritte bestimmt. Nutzen Sie die Kopie, um beispielsweise vor einem Umzug oder einem Darlehen-Vergleich Ihre offizielle Bonität zu überprüfen.

Inhalt der kostenlosen Schufa-Selbstauskunft

Neben den oben bereits genannten Personendaten finden Sie in der Selbstauskunft sämtliche Daten, die die Schufa zu Ihrem Zahlungsverhalten und Ihrer Vertragstreue sammelt. Konkret sind das zum Beispiel:

• Informationen über abgeschlossene Verträge und deren Erfüllung, beispielsweise Handy- und Leasingverträge, Ratenkäufe, Verträge für Bankkonten, Kreditkarten und Kredite
• Informationen zu Bürgschaften, ausstehenden Forderungen, Insolvenzverfahren
• Informationen zu missbräuchlichem oder betrügerischem Verhalten, etwa Identitätsdiebstahl

Auf Basis dieser gesammelten Daten wird Ihr Score (für einzelne Branche und insgesamt) ermittelt, den Sie ebenfalls der kostenlosen Selbstauskunft entnehmen.

Der Gesamtscore ist auch als Basisscore bekannt und am Ende des mittleren Teils der Selbstauskunft zu finden – unterhalb einer Auflistung aller Personen beziehungsweise Unternehmen, die bei der Schufa eine Bonitätsauskunft über Sie eingeholt haben (inklusive Angabe von Datum und Grund der Anfrage). Im dritten Teil der Datenkopie finden Sie die Einzel-Scores pro Branche. Diese sind interessant, da sich beispielsweise ein Vertrag für ein neues Handy deutlich schneller abbezahlen lässt als ein großer Ratenkredit. Entsprechend unterschiedlich können diese Scores ausfallen.

Fragen und Antworten zur Schufa-Selbstauskunft

Speicherdauer von Daten in der Schufa-Akte

Nachdem Sie die Schufa-Selbstauskunft kostenlos beantragt und erhalten haben, sollten Sie alle Einträge auf Richtigkeit und Aktualität prüfen. Für die verschiedenen Daten gibt es unterschiedliche Aufbewahrungsfristen, je nach "Erforderlichkeit". Grundsätzlich wird jeder Eintrag nach drei Jahren gelöscht. Es gibt allerdings folgende Abweichungen:

• Girokonto, Kreditkarte, Handyvertrag, Bürgschaft: sofort nach Kündigung
• Eigenauskunft: nach einem Jahr
• Ratenkredit: drei Jahre nach Rückzahlung
• Nicht-vertragsgemäßes Verhalten bei Girokonten, Mobilfunkverträgen und Kreditkarten: am Ende des dritten Jahres
• Mahnbescheid, verspätete Ratenzahlung, Vollstreckung, eidesstattliche Versicherung, nicht-vertragsgemäßes Verhalten bei Kreditverträgen: am Ende des dritten Jahres nach Tilgung aller Forderungen
• Insolvenz: am Ende des dritten Jahres nach Beendigung des Verfahrens

Was tun bei falschen oder veralteten Einträgen?

Nicht selten werden Sie bei der Prüfung Ihrer Schufa-Selbstauskunft feststellen, dass Einträge nicht mehr aktuell oder falsch sind. In beiden Fällen können und sollten Sie diese Fehler korrigieren und alte Einträge löschen lassen. Letzteres geschieht direkt bei der Schufa, falsche Einträge müssen vom jeweiligen Gläubiger korrigiert werden. Wie Sie genau bei falschen negativen Schufa-Einträgen vorgehen sollten, hat die Redaktion in einem separaten Ratgeber für Sie zusammengefasst.

Alternativen zur kostenlosen Selbstauskunft

Wie bereits erwähnt, ist die Schufa-Selbstauskunft, die Sie einmal im Jahr kostenlos beantragen, für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Die Schufa bietet aber auch kostenpflichtige Produkte an, die für weitere Zwecke gebraucht werden. Das am häufigsten angeforderte Produkt ist die Schufa-BonitätsAuskunft. Für 29,95 Euro erhalten Sie einen offiziellen Nachweis Ihrer Bonität, beispielsweise für Ihren Vermieter oder einen Geschäftspartner. Die Auskunft enthält ein anerkanntes Zertifikat sowie weiterführende Erläuterungen zu Ihrem Score und ist auf Wunsch online unmittelbar nach Beantragung verfügbar (Schufa-BonitätsCheck).

Wollen Sie über neue Einträge und Änderungen Ihrer Schufa-Akte informiert werden, jederzeit online oder telefonisch Daten abfragen können, und zusätzliche Hilfe bei Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch im Internet durch die Schufa erhalten, gibt es außerdem verschiedene Abo-Modelle, die zwischen 3,95 Euro und 6,95 Euro im Monat liegen.

Tipps: Schufa-Auskunft gezielt verbessern

Nutzen Sie regelmäßig die Möglichkeit eine Schufa-Selbstauskunft kostenlos zu beantragen, um Ihre persönliche finanzielle Situation im Blick zu behalten. Um gezielt Ihren Score zu verbessern, beherzigen Sie außerdem folgende Tipps:

• Behalten Sie Ihr Einkommen und Ihre Ausgaben im Auge und sorgen Sie dafür, dass beide im Verhältnis zueinanderstehen.
• Schließen Sie nur Verträge ab, die Sie sich auch leisten können und zahlen Sie diese pünktlich und vollständig.
• Schließen Sie nur Verträge ab, die Sie auch wirklich brauchen und reduzieren Sie überzählige Kreditkarten, Girokonten und Mobilfunkverträge.
• Haben Sie mehrere Kredite gleichzeitig laufen: Prüfen Sie die Möglichkeit, diese in einem Umschuldungskredit zusammenzufassen.
• Sollten einmal Zahlungsschwierigkeiten drohen: Sprechen Sie rechtzeitig mit Vertragspartnern, um beispielsweise Zahlungspausen zu vereinbaren und so einen negativen Eintrag in Ihrer Akte zu vermeiden.
• Fragen Sie bei mehreren Banken einen Kredit an, achten Sie darauf, dass diese im ersten Schritt eine Konditionsanfrage anstelle einer Kreditanfrage bei der Schufa stellen.

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