Wie bekomme ich eine kostenlose schufa auskunft

Die Schufa speichert Informationen darüber, wie kreditwürdig Kunden sind. Doch Sie haben das Recht, eine kostenlose Schufa-Selbstauskunft anzufordern. Wie das geht.

Sobald Sie am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen, werden Daten über Sie gespeichert. Wenn Sie beispielsweise ein Konto bei einer Bank oder Sparkasse eröffnen, einen Handyvertrag unterzeichnen oder einen Kredit aufnehmen, speichern Auskunfteien wie die Schufa Daten über Ihre Kreditwürdigkeit, auch Bonität genannt.

Das ist deshalb wichtig, damit Sie auch weiterhin am Zahlungsverkehr teilnehmen können. Auch künftige Vermieter verlangen bisweilen eine Schufa-Auskunft. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Schufa-Auskunft kostenlos anfordern können.

Was sind Schufa-Einträge überhaupt?

Als Schufa-Einträge bezeichnet man die Daten, die Auskunfteien wie die Schufa von Ihnen speichern. Neben personenbezogenen Daten werden alle Angaben zu den Finanzen, wie Bank- und Kreditverträge, als sogenannte positive Schufa-Einträge gespeichert.

Als negative Schufa-Einträge werden Informationen zu einem Zahlungsverzug oder Zahlungsausfälle vermerkt. Dazu zählen auch gerichtliche Mahnverfahren oder eine angemeldete Privatinsolvenz.

Gut zu wissen: Sie erhalten nicht direkt beim ersten Zahlungsverzug einen negativen Schufa-Eintrag. Ihr Gläubiger kann Sie erst an die Schufa melden, sobald Sie mindestens zwei schriftliche Mahnungen im Abstand von vier Wochen erhalten haben und in einer davon darauf hingewiesen wurden, dass ein Eintrag bei der Schufa erfolgt. Dagegen können Sie aber Einspruch einlegen.

Mithilfe der bei der Schufa gespeicherten Daten – das umfasst positive als auch negative Einträge – können Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit, die Bonität, der Verbraucher gezogen werden. Die Schufa stuft die Kreditwürdigkeit anhand eines Scoring-Werts ein.

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Dessen Höhe gibt eine Information über die Zahlungsbereitschaft des Kunden und somit auch über das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls.

Je höher der Wert, desto höher die Kreditwürdigkeit. Ein niedriger Wert steht für ein höheres Zahlungsausfallrisiko. Dieser Scoring-Wert bestimmt maßgeblich Ihre Möglichkeiten, Kreditverträge abzuschließen und größere Anschaffungen zu tätigen.

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Sie sollten regelmäßig prüfen, welche Daten die Schufa über Sie gespeichert hat und ob diese richtig sind. Dazu können Sie eine kostenlose Selbstauskunft anfordern (siehe unten).

Gut zu wissen: Schufa ist eine Abkürzung für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" und nicht, wie viele denken, für "Schuldenfalle". Die Schufa ist keine staatliche Stelle, sondern ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Sie ist die größte Wirtschaftsauskunftei Deutschlands. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere, etwa Crif Bürgel oder Creditreform.

Wie bekomme ich eine kostenlose Schufa-Auskunft?

Die Schufa muss Ihnen auf Anfrage mindestens einmal jährlich Auskunft über die gespeicherten Daten erteilen. "Man kann theoretisch auch öfter als einmal jährlich eine Datenkopie anfordern", sagt Birgit Vorberg von der Verbraucherzentrale NRW.

Doch sie gibt zu bedenken: "Wird wiederholt nachgefragt, kann die Auskunftei aber ein Entgelt für die weiteren Kopien verlangen." Das gelte aber nicht, wenn man falsche Daten beanstandet und verlangt hätte, dass diese gelöscht werden (siehe unten). In dem Fall könne man eine kostenlose Selbstauskunft anfordern, um zu kontrollieren, ob die falschen Einträge gelöscht oder korrigiert wurden, so Vorberg.

Die kostenlose Selbstauskunft heißt aber nicht so, sondern "Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO". "Der Name klingt neutral, dabei ist die Datenkopie die umfangreichste Selbstauskunft, die Verbraucher bekommen können", sagt Vorberg. Sie enthält alle Daten, die die Schufa über Sie gespeichert hat.

Wichtig: Die Schufa sendet Ihnen die Selbstauskunft per Post zu. Benötigen Sie diese online, müssen Sie auf ein kostenpflichtiges Angebot der Schufa zurückgreifen.

Sie können die kostenlose Selbstauskunft online beantragen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Schritt 1: Wenn Sie auf der Seite "meineSCHUFA.de" sind, beachten Sie nicht die Angebote der Schufa oben. Stattdessen scrollen Sie ganz nach unten bis zu einem dunkelgrauen Bereich mit dem Eintrag "Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO" (ganz rechts). Klicken Sie auf den Link "Datenkopie bestellen". Gehen Sie nun weiter zu Schritt 2.
  • Schritt 2: Klicken Sie im Reiter "Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO" auf "Jetzt beantragen". Es öffnet sich eine Seite mit dem Titel "Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO) anfordern".
  • Schritt 3: Geben Sie nun die angeforderten Daten ein – Anrede, Name, Geburtsdatum und Adresse, ggf. auch frühere Adressen oder einen Zweitwohnsitz. Eine Ausweiskopie müssen Sie nicht zwangsläufig hochladen, das ist optional. Die Kopie soll der Schufa helfen "weitere Rückfragen zu vermeiden und Ihren Antrag schneller zu bearbeiten". Geben Sie unten noch den geforderten Sicherheitscode aus dem grauen Feld an und klicken Sie auf "Weiter".
  • Schritt 4: Nun öffnet sich eine Seite, auf der Sie Ihre Daten nochmals überprüfen können. Sollten Sie sich vertippt haben, können Sie die Daten nochmals ändern. Stimmt alles, klicken Sie auf "Absenden".
  • Schritt 5: Nun sendet die Schufa Ihnen die "Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO" zu, die Ihnen als Selbstauskunft dient.

Gut zu wissen: Alternativ zu Schritt 1 oben können Sie auch auf diesen Link klicken. Dann kommen Sie ebenfalls zum Antrag auf die Datenkopie. Jetzt gehen Sie zu Schritt 2 über.

Welche Selbstauskünfte bietet die Schufa noch?

Auf der Seite der Schufa können Sie neben der kostenlosen Selbstauskunft noch verschiedene Selbstauskünfte anfordern, die aber etwas kosten.

So bietet die Schufa unterschiedliche Pakete mit unterschiedlichen Preisen. Es gibt die Pakete "meinSchufa kompakt", das "meinSchufa plus" und das "meinSchufa premium" – die Preise reichen von 3,95 Euro bis 6,95 Euro monatlich bei einem Jahresabo. Dazu kommen noch einmalige Gebühren.

Daneben bietet das Unternehmen noch eine "Schufa-Bonitätsauskunft" an, die sich speziell etwa an Vermieter richten soll. Diese kostet einmalig 29,95 Euro.

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Reicht die kostenlose Schufa-Auskunft für Vermieter?

Vermieter lassen sich von künftigen Mietern neben den letzten drei Gehaltsabrechnungen auch eine Auskunft über ihre Bonität vorlegen. Damit möchte der Vermieter das Risiko von Mietausfällen vermeiden. In diesem Fall ist die kostenlose Schufa-Auskunft völlig ausreichend.

Doch beachten Sie: Auf der kostenlosen Datenkopie finden Sie auch Angaben, die Ihr Vermieter nicht wissen muss. Dazu zählen etwa Konto- oder Kreditkartennummer. Schwärzen Sie diese Angaben, bevor Sie ihrem Vermieter die Schufa-Selbstauskunft geben.

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Verbraucherschützerin Vorberg rät: "Wer eine geschwärzte Datenkopie verwenden möchte, sollte abwägen. Wird zu viel unkenntlich gemacht, kann dies Vermieter auch stutzig machen."

Im Zweifelsfall sollten Sie auf die Schufa-Bonitätsauskunft für 29,95 Euro zurückgreifen. Das aber kritisiert Vorberg. "Es ist höchst fragwürdig, dass Verbraucher knapp 30 Euro für die Auskunft über Daten, die die Schufa über sie sammelt, zahlen müssen."

Wie lange dauert die kostenlose Schufa

Möchten Sie eine kostenlose SCHUFA-Auskunft erhalten, planen Sie zudem etwas Zeit ein. Es kann gut 14 Tage dauern, bis Sie diese im Briefkasten haben.

Ist die Schufa einmal im Jahr kostenlos?

Jeder Verbraucher hat das Recht, einmal im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft zu erhalten und sich zu informieren, welche Daten die Schufa gespeichert hat. Das hieß früher "Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz", seit 25.05.2018 "Kopie der personenbezogenen Daten (nach Art. 15 DS-GVO)".

Was kostet die Schufa

Der SCHUFA-BonitätsCheck kostet einmalig 29,95 Euro.

Ist der Schufa

Die kostenlose SCHUFA-Auskunft Auf der Website der SCHUFA heißt es "Mit der Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO) können Verbraucherinnen und Verbrauche eine SCHUFA-Auskunft anfordern, um nachzuvollziehen, welche Daten über die eigene Person gespeichert sind. Diese Informationen sind kostenlos."