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Soll und Haben sind in der Buchführung die Bezeichnungen für die linke Seite eines Kontos („Soll“) und dessen rechte Seite („Haben“). Diese Seiten heißen entsprechend „Sollseite“ und „Habenseite“. In der Bilanz – die auch ein Konto ist – heißen sie entsprechend Aktivseite und Passivseite. Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung von „Soll und Haben“ wird von Balduin Penndorf in der Übersetzung eines Werkes von Luca Pacioli wie folgt erklärt:
– Balduin Penndorf: Abhandlung über die Buchhaltung[1] Im mittelalterlichen Runtinger Wechselbuch (1383–1407) entwickelte sich langsam eine Kontierung nach Soll und Haben.[2] Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soll und Haben sind die technische Umsetzung der doppelten Buchführung. Die Kontierung muss bei einem Geschäftsvorfall Auskunft über den Buchungssatz geben, der letztlich festlegt, auf welchem Konto im „Soll“ und auf welchem im „Haben“ zu buchen ist. Dabei sind die Kontoarten (Aufwands-, Ertrags- oder Bestandskonto) von Bedeutung. Im Bankwesen zeigt der Kontoauszug die Soll- und Habenseite aus Sicht des Kreditinstituts. Die „Sollseite“ weist mithin eine Verbindlichkeit des Bankkunden, die „Habenseite“ eine Forderung aus. Wer auf einem Konto „im Soll steht“, nimmt einen Dispositionskredit oder eine Kontoüberziehung in Anspruch, wer „im Haben steht“, besitzt ein Guthaben. Entsprechend weisen die Zinsbezeichnungen darauf hin, welche Kontoseite wie zu verzinsen ist (auf der Sollseite fällt der Sollzins, auf der Habenseite der Habenzins an). Kontoarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schema Bestandskonten Erfolgskonten Für jedes Konto ist durch die Buchungslogik der doppelten Buchführung festgelegt, wann es im Soll oder Haben bebucht wird:
Zugänge stehen deshalb regelmäßig auf derselben Seite, auf der das bebuchte Konto in der Bilanz steht. Mithin beim aktiven Bestandskonto auf der (linken) Sollseite, beim passiven Bestandskonto auf der (rechten) Habenseite. Das gilt umgekehrt für Abgänge. Erfolgskonten werden dort bebucht, wo sie in der Gewinn- und Verlustrechnung stehen. Aufwandskonten mithin auf der (linken) Sollseite, Ertragskonten auf der (rechten) Habenseite. Beispiele
Es kann zwar grundsätzlich jedes Konto auf beiden Seiten bebucht werden, der Saldo muss sich jedoch beim Kontenabschluss auf der jeweils gegenüber liegenden Seite befinden. Ein Habensaldo (Überhang an Haben-Buchungen) ist nur auf Ertragskonten und auf passiven Bestandskonten zulässig. Ein aktives Bestandskonto mit einem Habensaldo ist nicht möglich, denn es gibt beispielsweise keine Fahrzeuge mit einem Buchwert von weniger als null Euro.[3] Die im Regelfall nicht bebuchte Kontoseite (beim Aufwandskonto die Habenseite, beim Ertragskonto die Sollseite) wird zum Jahresabschluss saldiert, der Saldo beim Aufwandskonto auf der Habenseite verbucht und in die Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand übertragen. Umgekehrt wird beim Ertragskonto der Saldo auf der Sollseite verbucht und als Ertrag übertragen. Entsprechend wird mit Bestandskonten verfahren. Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiktionary: Soll – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Wiktionary: Haben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Soll und Haben Eselsbrücke?Jeder Buchungssatz ist nach dem Schema „per Soll an Haben“ aufgebaut. Du kannst dir daher die einfache Eselsbrücke merken: „Wo ein per ist, ist auch ein an. “
Was heisst Soll Haben?Soll und Haben sind in der Buchführung die Bezeichnungen für die linke Seite eines Kontos („Soll“) und dessen rechte Seite („Haben“). Diese Seiten heißen entsprechend „Sollseite“ und „Habenseite“. In der Bilanz – die auch ein Konto ist – heißen sie entsprechend Aktivseite und Passivseite.
Was kommt bei soll und was bei Haben?Früher wurde das wirklich in „Bücher“ geschrieben, heute hat sich die elektronische Buchhaltung durchgesetzt. Immer gilt: zuerst den Betrag auf das Sachkonto im Soll verbuchen, dann den Betrag im Haben. Getrennt werden die beiden Teile durch das Wörtchen „an“.
Soll positiv oder negativ?Es werden nur positive Beträge gebucht – entweder links (Soll) oder rechts (Haben). Dabei werden immer jeweils die entgegengesetzten Seiten der beiden Konten angesprochen. Dies ergibt sich zum einen aus der Standardform einer Buchung: Sie gilt immer und lautet „Soll an Haben“.
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