23. NovemberDienstag, 23. November 2021 Show Autor(in): Helmut E. Lange Sprecher(in): Irina Wanka Illustration: Tobias Kubald Redaktion: Susi Weichselbaumer Berlin Alexanderplatz, Juni 1966. An einem Gerüst prangt das überlebensgroße Porträt von Manfred Krug mit Zimmermannshut. Überall in der DDR wirbt das Foto fürden Film"Spur der Steine". Regisseur Frank Beyer zählt zu den großen Talenten der jungen DEFA-Generation. Mit 31 Jahren hat er bereits fünf 5 Kinofilme gedreht. Großartige historische Stoffe, nun also sein erster Gegenwartsfilm. Die klassische Dreiecksgeschichte spielt auf einer Großbaustelle, auf der es drunter und drüber geht. Dort regiert der raubeinige Brigadier Balla, alias Manfred Krug. Ein smarter Parteisekretär taucht auf, der für Ordnung sorgen soll. Dazwischen eine junge Ingenieurin, in die sich beide Kampfhähne verlieben. Die Kerle stehen sich wie Outcast und Sheriff in einem Western gegenüber. Und wenn Krug mit seiner Zimmermanns-Truppe auf die Kamera zumarschiert, erinnern die Bilder an Die glorreichen Sieben. Die Umworbene entscheidet sich für den Eleganteren, wird schwanger, und muss feststellen: falsche Wahl! Der Parteisekretär ist ein Schuft, bereits verheiratet und nicht gewillt, die Ehefrau zu verlassen. Das Publikum liebt den FilmVor der offiziellen Premiere wird"Spur der Steine" bei den Arbeiterfestspielen in Babelsberg gezeigt. Eine Woche ausverkauftes Haus, jeden Abend anhaltender Beifall – das Publikum liebt den Film. Dann der Schock. Über Nacht verschwinden Plakate und Fotos aus den Schaukästen der Kinos. Ein Machtwechsel in Moskau steckt dahinter. Leonid Breschnew, der neue Mann im Kreml, ist ein Hardliner. Künstler sollen gefälligst den Sozialismus und seine Partei lobpreisen, nicht kritisieren. Als der Roman "Spur der Steine" 1964 erscheint, ist er ein Bestseller. 500.000 Exemplare werden verkauft, Autor Erik Neutsch mit dem Nationalpreis geehrt. Und plötzlich soll die Verfilmung des hochgelobten Buches parteischädigend sein? Der Kulturminister bemüht "Volkes Stimme"Kulturminister Klaus Gysi inszeniert ein Schmierentheater. Am Premierenabend kommt es im Kino International zu Tumulten. Immer wieder wird die Vorführung durch Pfiffe und Zwischenrufe
unterbrochen. Von wegen Arbeiter, die Störer sind Parteischüler, Kampfgruppen- und Stasi-Leute. Auch in anderen Städten organisiert die SED Volkes Stimme, mit entlarvenden Pannen. In Leipzig kreischt eine Frau hysterisch, noch bevor die Liebesgeschichte exponiert ist: Unsre Bardeisekredäre schlafn nich mit fremdn Fraun! Die Krakeelerin hat den Film bereits gesehen, aber - wie alle schlechten Komparsen - Probleme mit dem Timing. In Rostock vergisst man den Kinoleiter zu informieren. Als die Randale beginnt, wählt er 110. Die Polizei rückt an und schmeißt die Störenfriede raus. Nach drei Tagen verschwindet der Filmaus den Kinos - auf Wunsch der Arbeiterklasse - behauptet die Parteizeitung Neues Deutschland. Frank Beyer muss die DEFA verlassen, wird ans Theater Dresden verbannt. Erst 23 Jahre später kann der Film den Giftschrank verlassen. Die Mauer ist offen, die Zeit der Filmverbote vorbei. Am 23. November 1989 erfolgt der Neustart für "Spur der Steine". Wieder im Kino International, wieder im Beisein von Team und Darstellern. Störungen gibt’s nicht, aber standing ovations. Liebe Ostalgiker und DDR-Realisten :-), nachdem letztens hier schonmal das Thema mit "Erinnerungen an die Beim Humor (Otto und Loriot) weiß ich's, daß das immer ziemlich Auch ist mir die Zeitschiene bei "Blutige Erdbeeren" unklar. Wann kam So long... -- Post by Frank Markopoulos Blutige Erdbeeren habe ich im September 1972 im Capitol Rainer Post by Rainer Borchmann Mir war's wie 1973 ("X. Weltfestspiele"!) oder gar '74 gewesen... Was die Zahl anbelangt: Dürften eher mehr als fünfmal gewesen sein. So long... -- Post by Rainer Borchmann Post by Frank Markopoulos Blutige Erdbeeren habe ich im September 1972 im Capitol Das beißt sich aber etwas
mit den Angaben aus Mir noch in bester Erinnerung aus der gleichen Zeit: Scheint wirklich, als sei da ein
ganzes Paket eingekauft worden und peu MfG Hartmut Post by Hartmut Lehmann Ah ja, das kannte ich bisher "nur" als DVD-Datenbank, aber stimmt, bei Post by Hartmut Lehmann Also lag ich richtig. Ja, ich war 17, als ich den gesehen habe, und da Haaach, das waren noch Zeiten, nochmal soooo jung sein ... naja, auch Daran bin letztlich *allein* ich schuld, denn ich _hätte_ "eigentlich" So long... -- Es liefen definitiv "Die Reise ins Ich" und "Hellraiser" Teil 1 und Teil 2 mfG Daniel -- Meinungen: http://www.das-rote.blog.de/ Post by Daniel Weigelt "Das Fliegende Auge" lief ebenfalls, wie auch "E.T." S. -- Post by Stephan Menzel + Star Trek 1 Ronny Post by Stephan Menzel Post by Daniel Weigelt "Das Fliegende Auge"
lief ebenfalls, wie auch "E.T." und Beat Street, Mission, Der Grenzwolf, Linie 1 ... mehr fällt mir auf Post by Stephan Menzel Zwei gute Filme, übrigens. BTW: _Wie_ gut gerade
der letztere war, sieht man schon daran, daß diese So long... -- Post by Frank Markopoulos Ich kenne nix. Ist mühsam. Kino-Anzeigen aus alten Tageszeitungen rauskramen Post by Frank Markopoulos Loriot hatte eine Premiere in Ostberlin :-) Bei deutschen Produktionen sparte Post by Frank Markopoulos Später Einsatz wegen längerer Entscheidungswege ;-) Vorteil: Später = Gruß Norbert Post by Norbert Möller ich muß mich an dieser Stelle energisch gegen die Behauptung, unseren Post by Florian Ritter Post by Norbert Möller ich muß mich an dieser Stelle energisch gegen die Behauptung, unseren Sie rannten herdengleich in dieselben ;-) Gruß Norbert Post by Florian Ritter Wie war doch bitte nochmal Deine Meinung zu "Erinnerungen an die So long... -- Post by Frank
Markopoulos Ich habe ihn irgendwann zwischen 1975 und 1978 gesehen. Ansonsten erinnere ich mich neben den genannten Filmen an "Grenzpunkt -- Post by Christoph Maercker Ich meine es war bei mir 1977. Post by Christoph Maercker Grenzpunkt
Null: mit Kowalsky am Steuer ... das hübsche Motorrad in der Hab ich im Herbst 1976 gesehen. War ein P18 und ich war noch 17. "Flammendes Inferno" geistert aber auch in dieser Zeit rum, oder irr ich da? "Grand Prix" USA 1900 - 1. Teil: Gewalt, Macht, Leidenschaft Viele sind zur zweiten Vorstellung nicht mehr gekommen, weil der erste Gruß R.W.R Post by Roland.W.Ruber Gene Hackman? Post by Roland.W.Ruber P18? Unwahrscheinlich. Ich war noch jünger als ich den gesehen habe. Im Westen hatte er übrigens einen anderen deutschen Titel: "Fluchtpunkt Matthias -- Post by Roland.W.Ruber Gene Hackman? Post by Roland.W.Ruber P18? Unwahrscheinlich. Ich war noch jünger als ich den gesehen habe. Im Westen hatte er übrigens einen anderen deutschen Titel: "Fluchtpunkt Matthias -- Post by Roland.W.Ruber Ich biete noch (Angaben jew. von filmevona-z.de): "Einer flog übers Kuckucksnest" "Männer ohne Nerven" (Stunts) "Hinter dem Rampenlicht" (All that Jazz) "Zähle
Deine Kugeln" "Bullit" "The Bronx" (Fort Apache) "Sie kehren heim" (Coming home) "18 Stunden bis zur Ewigkeit" (Fast) Alles aus Richtung Hollywood. Ich glaube, die Zeitverschiebung "Der aus dem Regen kam" -- Post by Christoph Maercker Post by Frank Markopoulos Ich habe ihn irgendwann zwischen 1975 und 1978 gesehen. Fällt mir auch noch ne schnulze mit mehreren Teilen ein. -- Post by gunter Kühne Kannte jemand das UT in Berlin-Oberschöneweide? DAS Kino, Gruß Norbert Post by Christoph Maercker Post by Frank Markopoulos Ich habe ihn irgendwann zwischen 1975 und 1978 gesehen. "Mc'Kennas Gold" und "Sie nannten ihn Hombre" im Zeltkino in Bansin BGE Welche Filme wurden in der DDR gezeigt?Liste
Welche Filme waren in der DDR verboten?DDR-ALLTAG. "Berlin um die Ecke" (1965) - Rohschnitt verboten, 1987 dann doch Premiere im Kino.. Das Beil von Wandsbek (1951) - zensiert, wurde nach 5 Wochen auf Veranlassung der russischen Besatzer abgesetzt.. "Das Kaninchen bin ich" - von Kurt Maetzig. ... . "Der Frühling braucht Zeit" (1965) - Regisseur: Günter Stahnke.. Welcher Film kam 1974 in die Kinos der DDR und BRD?Dezember 1974 läuft ein Märchenfilm in den Kinos der Bundesrepublik Deutschland an, eine Koproduktion zwischen ČSSR und DDR beziehungsweise zwischen den staatlichen Filmstudios Barrandov in Prag und DEFA in Babelsberg. Sein Titel: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".
Wann wurde Dirty Dancing in der DDR gezeigt?Schlangen vor den Kinokassen verursachte ferner die US-Romanze Dirty Dancing (1987) von Emile Ardolino, die am 30.06.1989 anlief und in der DDR mehr als drei Millionen Leute angezogen haben soll.
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