Warum ist das Meer noch nicht erforscht?

Hast du dich schon einmal gefragt, was sich im Ozean eigentlich alles abspielt? Die Antwort ist: Höchstwahrscheinlich sehr viel mehr, als wir bisher wissen. Denn aktuell sind rund 80 Prozent des Meeresbodens weiterhin nicht hochauflösend kartografiert.

Rund 70 Prozent der Erdoberfläche ist von den Meeren bedeckt. Damit ist der Ozean sozusagen der größte Lebensraum des Planeten. Nirgendwo sonst auf der Erde gibt es mehr Leben als in den Meeren. Und trotzdem: Wir kennen nur einen kleinen Teil davon. Dabei ist die Erforschung der Meere ein wichtiger Prozess, um geologische, biologische, archäologische oder auch chemische und physikalische Fragen der Wissenschaft zu klären. Dazu gehört allerdings, dass das Meer kartografiert wird. Wenn man bedenkt, dass die Oberfläche der Ozeane rund 360 Millionen Quadratkilometer ausmacht und ihre durchschnittliche Tiefe bei 3.682 Metern liegt, wird klar, welche Herausforderung eine vollständige Kartierung des Meeresbodens eigentlich bedeutet. 

Boden auf dem Ozean erst zu rund 20 Prozent hochauflösend erfasst

Dabei ist eben jene Kartierung von zentraler Bedeutung, denn nur so kann auf Basis von Fakten entschieden werden, wo es sich lohnt, Tauchfahrzeuge oder Roboter einzusetzen, um zu erkunden, was sich an bestimmten Stellen auf dem Meeresboden befindet. „Aber sind die Weltmeere nicht längst vermessen?“, wirst du dich jetzt vielleicht fragen. Die Antwort ist: Prinzipiell ja, allerdings, wurde der Meeresboden bisher mithilfe von Satelliten kartiert, was zwar ein allgemeines Bild des Meeresbodens ermöglicht, allerdings auf zum Teil äußerst wichtige Details verzichtet. So können diese Karten weder bestimmte geografische Merkmale, noch Objekte wie Schiffswracks im Detail beschreiben. Wie viel wissen wir also tatsächlich über unsere Ozeane? Erstaunlich wenig. Es gibt noch immer eine gigantische Fläche an Meeresboden, der nicht hochauflösend kartografiert wurde. Bis zum Jahr 2020 waren es gerade einmal 20 Prozent des weltweiten Ozeans, die mit hochauflösender Technologie kartografiert wurden. 

Zwei Drittel der Arten im Ozean müssen erst entdeckt werden

Und das heißt: Es gibt eine gigantische Fläche, die uns noch eine Menge über das Leben unter Wasser erzählen könnte. Denn Wissenschaftler schätzen, dass es – abgesehen von bestimmten Mikroorganismen – im Ozean zwischen 700.000 und einer Million Arten gibt, von denen etwa zumindest zwei Drittel noch entdeckt oder offiziell beschrieben werden müssen. Hochauflösende Karten des Meeresbodens können dabei helfen, indem sie wertvolle Informationen über potenzielle Lebensräume liefern. Aus diesem Grund werden auch immer wieder neue Techniken entwickelt, mit denen hochauflösendes Kartografieren flächendeckend möglich ist. Wie es beispielsweise eine neue Unterwasserdrohne verspricht, die wir euch kürzlich hier vorgestellt haben. Auch wenn wir damit immer neue Erkenntnisse über das Leben auf unserem Planeten sowie die Vergangenheit erhalten, so werden die Ozeane der Welt wohl nie vollständig erforscht sein. Und irgendwie finden wir das ganz schön, dass das Meer damit ein bisschen etwas von seiner mystischen Faszination behalten darf. 

Quelle: oceanexplorer.noaa.gov / Fotocredit: © eduardoortiz/Pixabay


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Warum ist das Meer noch nicht erforscht?

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Frage des Tages: 6.4.2017 Wie viel Prozent der Meere sind erforscht?

Die Auflösung der Fragen finden Sie unten.

Frage 1 von 1
Wie viel Prozent der Meere sind erforscht?

a) 5 Prozent

b) 15 Prozent

c) 30 Prozent

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Frage 1 von 1
Wie viel Prozent der Meere sind erforscht?

a) 5 Prozent ✔️

b) 15 Prozent ❌

c) 30 Prozent ❌

Auch wenn meereskundliche Expeditionen eine lange Tradition haben, sind die Weltmeere kaum erforscht. In Bezug auf das gesamte Volumen kennt der Mensch nur fünf Prozent, erklären Forscher des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen. Besonders interessant sind dabei Arten aus der Tiefsee, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben.

Wird das Meer noch erforscht?

Auch wenn meereskundliche Expeditionen eine lange Tradition haben, sind die Weltmeere kaum erforscht. In Bezug auf das gesamte Volumen kennt der Mensch nur fünf Prozent, erklären Forscher des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen.

Wie viel Prozent der Meere sind noch nicht erforscht?

Von den etwa 300 Millionen Quadratkilometern Meeresboden sind bislang gerade mal 5 Prozent erforscht. Denn ab 200 Metern Wassertiefe ist es so dunkel, kalt und der Druck ist so hoch, dass die Tiefsee lange als ähnlich lebensfeindlich galt wie das Weltall.

Wie tief wurde das Meer schon erforscht?

"Kaiko" ist ein ferngesteuertes japanisches Forschungs-Tauchboot und hält den Tiefenrekord für unbemannte Tauchboote. 1995 glitt es im Marianengraben in die Witjastiefe I, mit 11.034 Metern die tiefste bekannte Stelle der Ozeane. Dort entnahm das Tauchboot Proben vom Meeresgrund und brachte sie zum Mutterschiff zurück.

Wie viel Prozent der Welt ist erforscht?

70 Prozent – und warum wir kaum etwas wissen So sind die rund 300 Millionen Quadratkilometer Ozeanboden nur unzureichend kartiert und von der Tiefsee, so sagen Schätzungen, sollen nur sogar 5 Prozent wirklich erforscht sein.