Warum platzen Adern in den Beinen?

Kribbeln, Kältegefühl Was hinter Durchblutungsstörungen in den Beinen stecken kann


Aktualisiert am 03.09.2021Lesedauer: 3 Min.

Warum platzen Adern in den Beinen?

Eine Frau fasst sich an den Unterschenkel: Schmerzen in den Waden sind typische Symptome einer Durchblutungsstörung im Bein. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)

Jeder dritte Deutsche über 40 Jahren leidet unter Durchblutungsstörungen, meist an Beinen und Füßen. Die häufigste Ursache hierfür sind Gefäßverkalkungen. Diese Symptome sollten Sie vom Arzt behandeln lassen.

Oft werden Durchblutungsstörungen der Becken- und Beinarterien zu spät erkannt. Jeder fünfte Patient stirbt innerhalb von fünf Jahren daran, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Gefäßmedizin und Angiologie. Daher ist eine frühe Diagnose und Behandlung der Krankheit wichtig.

Welcher Arzt ist der richtige? Für Diagnostik und Behandlung einer Durchblutungsstörung sind Fachärzte für Angiologie, Kardiologie und Gefäßchirurgie kompetente Ansprechpartner.

Damit das Blut problemlos bis zu den Füßen und Zehen fließen kann, müssen zwei Voraussetzungen geschaffen sein: Das Herz muss gut funktionieren und die Gefäße müssen intakt sein. Wenn die Durchblutung der Extremitäten gestört ist, kann dies zum einem an einem schwachen Herzen oder einem niedrigen Kreislauf liegen. Zum anderen kann es auch die Folge einer peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) sein. Im Volksmund wird sie auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet, da die Betroffenen keine längere Gehstrecke mehr zurücklegen können ohne stehenzubleiben.

Durchblutungsstörung im Bein: Verlauf in vier Stadien

Bei einer pAVK werden vier Stadien unterschieden:

  1. Frühstadium: Die Engstelle (Stenose) im Gefäß verursacht noch keine Beschwerden. Die Erkrankung wird meist zufällig bei einer Untersuchung entdeckt.
  2. Stadium II: Der Patient verspürt beim Gehen nach einiger Zeit Schmerzen, da sich durch die Gefäßverengung der Blutfluss reduziert. Auf diese Weise wird die Muskulatur nicht mehr ausreichend durchblutet. Die Folge: Der Patient beginnt zu hinken und bleibt öfter stehen.
  3. Stadium III: Die Durchblutung verschlechtert sich weiter. Die Schmerzen treten bereits im Ruhezustand und sogar nachts auf.
  4. Stadium IV: Das Gewebe stirbt ab: an den Zehen, an Knöcheln und an der Ferse. Wunden heilen nicht mehr richtig ab, es kommt zu offenen Geschwüren und Nekrosen.

Ab Stadium III und IV besteht die Gefahr, dass der Fuß oder das Bein amputiert werden muss.

Gestörter Blutfluss in Füßen und Zehen

In den unteren Extremitäten der Beine, also in Füßen und Zehen, zeigen sich Durchblutungsstörungen oft besonders deutlich. Typische Symptome, die dabei auftreten können, sind:

  • Blasse, kalte Füße
  • Rötungen an den Füßen
  • Blaue Zehen
  • Schmerzen an der Fußsohle beim Gehen
  • Kribbeln in den Füßen
  • Empfindungsstörungen und Taubheitsgefühl
  • Schlechte Wundheilung, offene Beingeschwüre

Achtung: Eine akute Durchblutungsstörung im Bein kann auch auf eine Venenthrombose hinweisen. Je nachdem, an welcher Stelle die Vene verstopft ist, schwillt der Fuß, die Wade oder das ganze Bein an, fühlt sich heiß an und spannt. Das Bein verfärbt sich bläulich. Treten diese Symptome auf, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Risikofaktoren für eine Verkalkung der Arterien

Chronisch kalte Füße können auf eine fortschreitende Verkalkung der Arterien (Arteriosklerose) hindeuten. Hierbei kommt es zu Ablagerungen in der Gefäßwand, die die Arterie verengen und sie allmählich verschließen. Blutgerinnsel, die an solchen Ablagerungen entstehen, können sogar einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Die Hauptrisikofaktoren für Verkalkungen der Blutgefäße sind Rauchen, Übergewicht, hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck und Diabetes.

Übrigens: Etwa die Hälfte aller pAVK-Fälle betreffen die Arterie der Oberschenkel (Arteria femoralis). Der Puls ist dann in der Kniekehle und am Fuß kaum tastbar. Die Schmerzen treten hauptsächlich in der Wade auf.

Wenn das Blut das Gewebe nur noch schwer erreicht, kommt es zu einer Unterversorgung. Im schlimmsten Fall können Füße und Zehen dann sogar absterben. Die Gefahr besteht vor allem bei Diabetes, in dessen Folge oft Arteriosklerose und Nervenschäden auftreten.

Durchblutungsstörung in Beinen und Füßen: Behandlung

Die Therapie einer peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit hängt davon ab, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. Im Anfangsstadium der Durchblutungsstörung, wenn der Blutfluss nur in geringem Maß eingeschränkt ist, ist kontrolliertes Gehtraining effektiv. Auch Gymnastikübungen mit den Füßen und Zehen, Knieübungen und Radfahren können die Beschwerden verbessern.

Im fortgeschrittenen Stadium der Schaufensterkrankheit können verschiedene medizinische Behandlungsmethoden in Betracht gezogen werden. Hierzu gehören:

  • Gefäßaufdehnung: Sie wird mithilfe einer Ballondilatation (PTA, Stent) durchgeführt und eignet sich bei kurzstreckigen Verschlüssen im Bereich der Becken- oder Oberschenkelschlagadern.
  • Kalkausschälung und Erweiterungsplastik: Kurzstreckige Engstellen oder Verschlüsse, die für eine Gefäßaufdehnung nicht infrage kommen, werden operativ korrigiert. Dazu wird das verkalkte Blutgefäß abgeklemmt und geöffnet. Ablagerungen und Blutgerinnsel der Gefäßwand werden dabei entfernt.
  • Bypass: Langstreckige Veränderungen in den Gefäßen werden operativ überbrückt.

Darüber hinaus können Durchblutungsstörungen an den Beinen auch mit Medikamenten behandelt werden, zum Beispiel mit sogenannten Thrombozytenfunktionshemmern (ASS). Sie verhindern, dass das Blut verklumpt. Der Nutzen alternativer Verfahren wie Sauerstoff-, Ozon-, Eigenblut-, Frischzell- oder Chelattherapie dagegen ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie empfiehlt daher, von diesen Behandlungsmethoden Abstand zu nehmen.

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Vorbeugen: Tipps für eine bessere Durchblutung

Das Risiko, Durchblutungsstörungen in den Beinen zu bekommen, lässt sich durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung reduzieren. Zudem sollte man Zigaretten meiden und darauf achten, dass die Blutdruckwerte und das Gewicht im Normbereich bleiben. Das senkt auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, der in Folge einer Durchblutungsstörung auftreten kann.

Was tun wenn Adern im Bein platzen?

Wenn eine Krampfader zu bluten beginnt (Varizenruptur, Venenruptur), droht erheblicher Blutverlust. Legen Sie deshalb das Bein hoch und drücken Sie die blutende Vene mit einer Wundauflage ab, bis die Blutung zum Stehen kommt. Ein anschließender Druckverband verhindert eine Nachblutung.

Ist eine geplatzte Krampfader gefährlich?

Falls eine Krampfader geplatzt ist und Blut unter der Haut austritt, ist es notwendig, das Bein hochzulegen, die Stelle mit einem Kompressionsverband zu stabilisieren und schnellstmöglich einen Spezialisten aufzusuchen.

Warum platzen Blutgefäße?

Ein kleiner Stoß oder länger anhaltende Druckbelastung wie das Tragen einer Handtasche genügen, um ein kleines Blutgefäß, meist eine kleine Vene (Venole) platzen zu lassen. Derartige Blutergüsse treten vor allem bei Frauen im mittleren Alter auf. Häufig sind die Finger betroffen, an denen ein Ring getragen wird.

Warum platzen Adern unter der Haut?

Eine genetische Veranlagung zur Bindegewebsschwäche ist dafür verantwortlich, dass es den Blutgefäßen an Stabilität fehlt: Die Gefäße ziehen sich nicht mehr zurück – sie sehen aus wie geplatzte Äderchen. In den Venen staut sich Blut oder die Durchblutung ist verstärkt.