Was bedeuten beim mrt vernarbungen im gehirn

Nervenerkrankungen machen es nicht nur den Patienten schwer. Häufig auch den Neurologen. Denn die ersten Symptome sind oft schwer zu deuten und bei jedem Patienten anders ausgeprägt. Ein Kribbeln in den Fingern, dazu Schwindel, das kann alles und nichts sein, eine harmlose Rückenverspannung genauso wie ein erster MS-Schub. Immer wichtiger werden da bildgebende Verfahren - wie die hochauflösende Kernspin- oder Magnetresonanztomografie. Beispiel MS: Ein modernes MRT kann mittlerweile den Verfallsprozess sichtbar machen, der die eigentliche Ursache von MS ist: die sogenannte Entmarkung von Nervenzellen. Sie verlieren ihre Ummantelung, genannt Markscheide. Und diese Veränderungen sind als Flecken auf einem MRT-Bild sichtbar, erklärt Prof. Arnd Dörfler vom Universitätsklinikum Erlangen:

"Bei der Multiplen Sklerose sind es konkret Entmarkungsherde, die Kernspintomografie kann sehr empfindlich diese Läsionen oder Entmarkungsherde nachweisen und zeigt die uns dann zum Beispiel als helle Flecken an."

Wenn die Nerven ihre Ummantelung verlieren, können sie keine Nervensignale mehr weiter leiten. Lähmungserscheinungen und ein Leben im Rollstuhl können langfristig die Folge sein. Aber gerade im Anfangsstadium ist MS nur schwer diagnostizierbar, mit der Folge, dass hilfreiche Therapien unter Umständen spät einsetzen. Doch die neuen Bildgebungsverfahren können das ändern, sagt Arnd Dörfler.

"Wenn uns das MR, also diese sensitive Bildgebungsmethode, anzeigt, dass frische Läsionen, akute Entmarkungsherde vorhanden sind und ältere an verschiedenen Stellen, und durch alt und neu ist dann auch ein Verlauf definiert, kann man mit einer Untersuchung die Diagnose stellen und die Patienten entsprechend früher behandeln."

Die immer detailgenaueren MRT-Bilder bringen aber auch ein Problem mit sich. Denn es häufen sich Zufallsbefunde. Neuroradiologen entdecken also eine Hirnveränderung, obwohl der Patient bisher gar keine entsprechenden Beschwerden hat.

"Und da fallen Befunde oder Läsionen auf, die vom Muster her sehr typisch für eine entzündliche Gehirnerkrankung sind, also konkret sehr typisch für eine Multiple Sklerose, obwohl dieser vermeintliche Patient, der vielleicht mit Kopfschmerzen kam, überhaupt keine Symptome für eine Multiple Sklerose hat. Das ist durchaus keine einfache Situation, letztendlich hängt es immer vom Einzelfall ab, wie man mit den Patienten diese Situation bespricht, aber streng genommen hat der Patient natürlich auch ein Recht auf Information und man kann ihn ja auch nicht nach Hause schicken mit der Nachricht: Es ist alles o. k. im Bild."

Möglicherweise bekommt dieser Patient bald MS-Schübe, dann könnte man ihn sehr früh therapieren. Vielleicht bleibt er aber auch zeitlebens völlig gesund, jede Information über "mögliche MS-Herde im Hirn" wären dann unnötige Panikmache. Ein ausgewachsenes Dilemma. Dennoch: Der Trend zur hochpräzisen Tomografie des Gehirns ist nicht mehr aufzuhalten, meinen die Neuroradiologen. Beispiel Epilepsie: Eine einzige, Millimeter-große Anomalie kann Auslöser dafür sein, dass ein Patient regelmäßig die gefürchteten Krampfanfälle bekommt. Neuerdings nun können Neurologen solche Epilepsieherde im MRT sichtbar machen. Sie fallen als Flecken auf, genannt Läsionen. Und dadurch können Chirurgen sie wegoperieren, zum Beispiel bei Kindern, sagt Prof. Horst Urbach vom Uniklinikum Freiburg.

"Man kann unter dem Strich sagen, dass wenn man die Läsion ohne große Risiken für das Kind operieren kann, dass etwas 80 Prozent der Kinder anfallsfrei werden, sie haben natürlich über eine Zeitdauer noch Medikamente, die sie nehmen, aber auch das gibt es Bestrebungen, die zu reduzieren, unterm Strich kann man sagen: 80 Prozent werden anfallsfrei."

Zurzeit sind MRT-Geräte einer neuen Generation in Entwicklung. Mit ihnen werden noch frühere Diagnosen und noch präzisere chirurgische Eingriffe ins Gehirn möglich sein.

Eine Magnetresonanztomographie (MRT) wird auch als Kernspintomographie bezeichnet. Wenn die Tomographie im Bereich des Kopfes durchgeführt wird spricht man von einer kranialen Magnetresonanztomographie. Sie wird durchgeführt um Strukturen im Schädel und im Gehirn genau darzustellen und gegebenenfalls krankhafte Prozesse zu entdecken.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Magnetresonanztomographie

Was bedeuten beim mrt vernarbungen im gehirn

Anwendungsgebiete

Eine Magnetresonanztomographie dient der detaillierten Bildgebung der Strukturen des Kopfes. Sie wird zur Erkennung oder zum Ausschluss verschiedener Erkrankungen angewendet. Hierzu gehören vor allem Erkrankungen, die die Weichteilstrukturen des Kopfbereiches betreffen, so wie Tumorerkrankungen oder Entzündungen.
Entzündungen und Tumore können im Kopfbereich viele Strukturen betreffen, so dient die MRT der Abklärung von:

Auch Hirninfarkte können durch ein MRT vom Kopf nachgewiesen werden, genauso wie Hirnblutungen und Veränderungen der Blutgefäße des Gehirns (Aneurysma), wie etwa eine Verkalkung (Arteriosklerose) oder eine Aneurysmenbildung.
Verletzungen, die die Hirnnerven betreffen lassen sich auf einem MRT-Bild erkennen, so kann zum Beispiel auch eine Funktionseinschränkung des Hör- und Gleichgewichtsnerven erkannt werden.
Da auch knöcherne Strukturen abgebildet werden, können Fehlbildungen des Schädels, Verletzungen des Kiefergelenks und der Augenhöhle nachgewiesen werden. Auch ein Schädelhirntrauma (SHT) lässt sich auf einem MRT-Bild erkennen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: MRT des Schädels

Vorbereitungen zum MRT vom Kopf

Eine MRT-Untersuchung des Kopfes bedarf, wie jede andere MRT-Untersuchung auch, keiner besonderen Vorbereitung.
Im Vorgespräch mit dem Arzt sollten eventuelle Allergien gegen Kontrastmittel abgeklärt werden und bei bestehender Platzangst sollte über die Gabe eines Beruhigungsmittels gesprochen werden.
Sollte eine ausgeprägte Platzangst bestehen, müssen über Möglichkeiten nachgedacht werden, doch ein MRT durchzuführen.

Lesen Sie hierzu unser passendes Thema: MRT bei Platzangst - Was kann man tun?

Am Tag der MRT-Untersuchung muss der Patient alle Metallteile ablegen, die er am Körper trägt, da diese von dem Untersuchungsgerät magnetisch angezogen werden und zu Verletzungen führen können. Hierzu gehört vor allem Schmuck, wie Armbänder, Uhren, Ketten, Ohrringe und Piercings. Aber auch Kleidung mit Metallteilen wie Knöpfen oder Schnallen sollte abgelegt werden. Schlüsselbunde und Geldbeutel sollten aus den Taschen entfernt werden und auch herausnehmbarer Zahnersatz sollte herausgenommen werden. Außerdem sollten Drähte oder Schrauben, die chirurgisch in die Knochen eingebracht wurden, im Aufklärungsgespräch erwähnt werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Kleidung im MRT - Was muss ich anziehen?

Elektronische Geräte, wie Handys oder MP3-Player, sollten nicht mit in den Untersuchungsraum genommen werden, ebenso wie EC- oder Kreditkarten, da sie das Magnetfeld beeinflussen und dadurch außerdem selbst geschädigt werden können.

Was bedeuten beim mrt vernarbungen im gehirn

Brauche ich eine MRT des Kopfes?

Beantworten Sie die folgenden 8 kurzen Fragen und erfahren Sie, ob bei Ihnen eine Indikation für eine MRT- Untersuchung des Kopfes besteht. 

Was bedeutet Vernarbungen im Kopf?

Gliosen im Gehirn finden sich häufig, auch bei Menschen ohne irgendwelche Beschwerden. Dabei handelt es sich um kleine Vernarbungen, die ganz unterschiedliche Ursachen haben können, meistens aber vollkommen harmlos sind. Teilweise sind sie ein normaler Alterungsprozess.

Können Narben im Gehirn verschwinden?

Um die Narbenbildung zu verhindern und gleichzeitig neue Neuronen zu erhalten, könne man die NG2-Gliazellen direkt im Gehirn in Nervenzellen umwandeln, so die Vorstellung der Forscherin. Der Fachbegriff hierfür ist »direkte Konversion« oder »Transdifferenzierung«.

Hat jeder Mensch Narben?

Säugetiere und besonders Menschen bilden bei fast jeder Verletzung eine Narbe. “ Narben werden dank spezieller Zellen gebildet, den sogenannten Myofibroblasten.