Show Basiswissen Luftverkehr (3) Schon seit einigen Jahren gibt es bei der IATA keine Papiertickets mehr. Flugscheine werden seitdem als E-Ticket ausgestellt. Das ist schneller und kostengünstiger. Wie ein Ticket erstellt wird und was genau die kryptischen Angaben darauf bedeuten, erklärt Luftverkehrsexpertin Sabine Rasch. 9. Juni 2017, 10:25 Uhr 14 min Gastautor werden Flugscheine sind, ganz formal ausgedrückt, Belege über einen Beförderungsvertrag zwischen Fluggast und Fluggesellschaft oder sonstige hiermit zusammenhängende Leistungen. Für das korrekte Ausfüllen der Dokumente sind die Fluggesellschaften und ihre Reisebüroagenten verantwortlich, das gilt auch für eventuell vorzunehmende Änderungen an einem Flugschein. Im Juni 2008 verabschiedete sich die IATA aus Rationalisierungsgründen von den bis dahin benutzten Papiertickets, die damit immerhin rund 80 Jahre im Umlauf waren. Seitdem wird für die Flugcoupons lediglich ein Datensatz generiert, der den Verkaufs-, Check-In- und Abrechnungssystemen zur Verfügung gestellt wird, das E-Ticket. Nach der Reservierung eines Fluges per Reservierungssystem durch einen IATA-Agenten oder Mitarbeiter Fluggesellschaft wird das E-Ticket erstellt und durch einen vorgegebenen Transaktionscode zur Ausstellung angestoßen. Normalerweise werden nur der "Agent Coupon" und der "Passenger Itinerary Receipt" (ITR) ausgedruckt - der Agent Coupon kann aber auch als Datei abgespeichert werden. Den ITR bekommt der Passagier dann gleichzeitig in der Regel per E-Mail zugeschickt. Darauf finden sich die zur Buchung gehörenden Beförderungsbedingungen als Verweis. Der ITR dient zudem als Quittung und der Passagier benötigt ihn bei internationalen Reisen unter Umständen für die Einreisebehörden – er sollte ihn deshalb während der gesamten Reise mit sich führen. Bei einer Buchung wird wie oben geschildert ein Datensatz im Reservierungssystem erzeugt, der alle relevanten Ticketdaten enthält. Um die genaue Nutzung der Coupons verwalten und kontrollieren zu können, erhalten die Coupons sog. „Coupon Status Indicator Codes“. Im Display der beteiligten Fluggesellschaften werden diese detailliert sichtbar - sie können anhand dieser Codes beispielsweise erkennen, ob ein Coupon für die betreffende Fluggesellschaft zur Verwendung frei gegeben wurde, der Passagier bereits eingecheckt oder den Flug beendet hat (Coupon Status: „flown“) und ob der betreffende Coupon umgeschrieben (Coupon Status: „Exchanged“) wurde. Die Check-In-Systeme der Fluggesellschaften sind dazu mit der E-Ticket-Datenbank verbunden. Was genau in einem E-Ticket stehtWas aber verbirgt sich genau hinter den Eintragungen in den Ticketing-Masken der Reservierungssysteme, die dann ein E-Ticket erzeugen? Wir erläutern das im Detail anhand eines Beispiels zu einem E-Ticket in AMADEUS. Klicken Sie auf eines der grauen Felder, um zur jeweiligen Erläuterung zu springen: Erläuterungen zu den TicketangabenAlle Eintragungen in den Ticketing-Masken der Reservierungssysteme am Beispiel eines E-Tickets in AMADEUS: TKT RCI Record
Locator OD SI FCMI POI DOI IOI Passagier Achtung: Aus Sicherheitsgründen müssen Name und Vorname im Ticket identisch sein mit dem im Personalausweis bzw. Reisepass des Passagiers. Die Schreibweise des Namens muss hundertprozentig übereinstimmen, um Rückweisungen des Passagiers zu vermeiden. Bindestriche sind in Vor- und Nachnamen nicht erlaubt; gemäß IATA-Ticketing-Handbook sollen Doppelnamen zusammengeschrieben werden, die Reservierungssysteme akzeptieren aber auch Leertasten. Umlaute werden ausgeschrieben (AE, UE, OE) und ß in SS umgesetzt.
Zurück zum Ticket ADT ST 1 (Coupon 1) bis 5 (Coupon 5) X/O Der Unterschied zwischen Transfer und
Stopover ist zeitlich definiert: Hält sich ein Fluggast länger als 24 Stunden an einem Zwischenort auf, handelt es sich um eine Flugunterbrechung (Stopover), bei einer kürzeren Aufenthaltsdauer gilt der Aufenthalt als Transfer. Flughafen Der Flughafen „FRA“ nach der 5. Laufnummer kennzeichnet den Ankunftsflughafen des letzten Coupons. Ob die Flugcoupons in der ausgestellten Reihenfolge abgeflogen werden müssen, hängt von den Beförderungsbedingungen der Airline und ggf. den Bedingungen des jeweiligen Tarifs ab. Eine Nichteinhaltung dieser Bedingungen kann zu einer nachträglichen Nachbelastung
führen. Fluggesellschaft und Flugnummer Reservierungsklasse Möchte ein Kunde ein günstiges Flugticket erwerben, so hat er, abhängig von seiner eigenen Flexibilität, die Wahl zwischen verschiedenen Sondertarifen (die umso günstiger sind, je restriktiver die Bedingungen ausfallen). Haben Sie einen passenden Sondertarif und eine passende Flugverbindung für ihn herausgefunden, so kann nur anhand der Reservierungsklasse, die diesem Sondertarif zugeordnet ist, im Reservierungssystem der Fluggesellschaft überprüft werden, ob ein Platz zu diesem Tarif noch buchbar ist. Die Reservierungsklassen werden von den Fluggesellschaften unterschiedlich gewählt. Eine Übersicht über die verschiedenartigen Reservierungsklassen findet sich in den Reservierungssystemen oder kann bei den Fluggesellschaften selbst abgefragt werden.
Auch im IATA-Tarifwerk PAT sind diese nachzulesen. Abflugdatum Abflugzeit Reservierungsstatus OK = bestätigt Farebasis CH: Kinderermäßigung (unter 12), mit Prozentsatz, z. B. CH33 Ungültig vor Ungültig nach Freigepäck Fare/Basistarif Total Tax/ Gesamte Steuern Grundsätzlich gilt, dass eine Steuer oder Gebühr entweder spezifiziert (also mit einem feststehenden Betrag) oder prozentual zum Ticketwert erhoben wird und der eingezogene Betrag an den jeweiligen Flughafen oder die jeweilige Regierung des Landes abgeführt wird, das diese Steuern verlangt. Zu den in Flugscheinen ausgewiesenen Steuern und Gebühren gehören u. a. Beförderungs-, Flugschein-, Abflug-, Regierungs-, Verkaufs- und Flughafensteuern, Ausstellungs-, Sicherheits- und Dokumentengebühren sowie die deutsche Luftverkehrssteuer und Kerosinzuschläge. Darüber hinaus wird in Deutschland eine Passenger Service Charge – meistens für Landungen auf deutschen Flughäfen, in einigen Fällen jedoch auch für Abflüge – erhoben, die zwischen innerdeutschen und internationalen Flügen unterscheidet und in ihrer Höhe abhängig vom jeweiligen Flughafen variiert. Im Ticket werden die Steuern in der Währung angezeigt, in der auch der Flugschein bezahlt wird. Der Zusatz “FOR TAX/FEE DETAILS USE TWD/TAX” weist auf eine Entschlüsselung des Tax-Gesamtbetrags im Reservierungssystem
hin. Total Tarifberechnung (Fare Calculation/FC) Einschränkungen (Endorsements/FE) CX 288 F 10JUL FRA HKG RQ für eine Warteliste, die zusätzlich zu den gebuchten Flügen besteht. Art der Bezahlung (Form of Payment/FP) Über die AutorinDas Basiswissen-Tutorial zum Thema „Luftverkehr“ bietet einen Überblick zu den wichtigsten Grundlagen der Luftverkehrswirtschaft. Alle Luftverkehrs-Tutorials lesen. Welche Daten stehen auf dem Flugticket?Doch auf der Bordkarte stehen neben Vor- und Nachnamen der Reisenden auch Flugdetails wie Datum, Flughafen und Flugnummer. Oft reichen diese Daten schon aus, um auf der Website der Airlines eine Buchung zu ändern oder sogar einen Flug zu stornieren.
Was bedeutet +1 auf dem Flugticket?Die Uhrzeiten sind immer Ortszeit, sofern nicht anders angegeben. +1 bedeutet, dass es der Kalendertag NACH dem Abflug ist.
Was bedeuten die Buchstaben auf dem Flugticket?Die Buchstaben stehen für die Fluggesellschaft, mit der Ihr Eure Reise antretet. Seht Ihr auf Eurem Flugticket also beispielsweise die Abkürzung LH1234, wird der Flug mit der Fluggesellschaft Lufthansa durchgeführt. Aber auch hinter der Kombination der Zahlen verbirgt sich ein System.
Was bedeuten die Buchstaben vor der Flugnummer?Die Buchstaben am Beginn der Nummer stehen für den Namen der Airline, sie entsprechen dem sogenannten IATA-Code. Die Zahlen dahinter beziehen sich auf die konkrete Flugstrecke.
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