Was ist der Unterschied zwischen Gefühle und Emotionen?

Immer wieder stellen wir uns die Frage, wo eigentlich der genaue Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen liegt. Wie wirken sie aufeinander und wie kann ich sie unterscheiden?

 

 

Emotion ist lateinisch und heißt „ex“ und „movere“ – Bewegung nach Außen.

Gefühle sind der Ausdruck unserer wahrgenommenen Emotionen.

 

 

Man nehme die Eisberggrafik - dann befinden sich die Emotionen unter dem Wasser, im Unterbewusstsein im limbischen System und die Gefühle oberhalb des Wassers, dort wo sich das Bewusstsein befindet. Früher wurde von der klassischen Aufteilung gesprochen, wo das Unterbewusstsein 80% und das Bewusstsein 20% des Eisberges bilden. Mittlerweile ist die Prozenteinteilung anders berechnet – nämlich 95% Unterbewusstsein und 5% Bewusstsein. Das ist schon ein großer Unterschied und dabei können wir erkennen, dass unser Unterbewusstsein eine viel größere Rolle spielt als wir immer angenommen haben.

 

Was ist der Unterschied zwischen Gefühle und Emotionen?
Eisberggrafik: Bewusstsein - Unterbewusstsein ©Shutterstock

 

Aber was ist jetzt der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen?

Bei Emotionen handelt es sich um Basisemotionen – wie Freude, Ärger, Angst, Überraschung, Trauer und Ekel, also Urinstinkten. Diese Emotionen lassen sich nicht unterdrücken, sie kommen effektartig zum Vorschein. Hier sind mentale und körperliche Prozesse gekoppelt und veranlassen uns so zu Handlungen. Zudem erkennen wir sehr gut, ob Menschen wirklich eine Emotion fühlen oder sie nur vorspielen, weil die Emotionen über die Mimik unweigerlich zum Vorschein kommen. Im Gegensatz zu unseren Gefühlen sind unsere Emotionen nicht so gut zu steuern.

 

Ein Gefühl bedeutet das Bewusstwerden einer vorangegangenen Emotion. Neurowissenschaftler unterscheiden oft zwischen Emotionen, also der körperlichen Reaktion auf einen äußeren Reiz hin, und Gefühlen, bei denen das Gehirn die Reaktionen des Körpers verarbeitet. Nur Emotionen, die in die Hirnrinde gelangen, werden als bewusste Gefühle wahrgenommen. Da wir die Gefühle im Bewusstsein wahrnehmen, werden wir uns auf diese fokussieren. Gefühle gehören zu den spontanen Lebensregungen wie Atmen, Gehen, Weinen usw. Wir können sie insoweit beeinflussen, wie wir auch unser Atmen und Gehen beeinflussen können. Doch in der Regel atmen und gehen wir so unwillkürlich, wie wir fühlen. Durch Achtsamkeiten können wir sie erspüren und mitbestimmen in welcher Größe sie Platz einnehmen. Sie sind immer da, manchmal kleiner und unscheinbarer und manchmal in verstärkter Form.

 

Welche Aufgabe haben Gefühle?

Gefühle schaffen in uns Erinnerungen und diese Erfahrungen speichern wir ab. Sie helfen uns diese Erfahrungen zu bewerten und dadurch regulieren sie unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Gefühle stoßen uns dazu an Entscheidungen zu treffen.

 

Wie kann ich lernen meine Emotionen zu steuern?

Ja, das funktioniert! Durch Achtsamkeitsarbeit. Lerne deine Gefühle zu verstehen und finde heraus wo sie ihren Ursprung haben, dann kannst du gezielt mit Übungen über die Gefühle die Emotionen verändern. Oft reicht schon ein kurzer Blick, um es zu verstehen und es zu verändern. Ich persönlich bin kein großer Fan von positiven Denken. Nur positives Denken alleine funktioniert nicht, weil es muss im Herzen ankommen. Positives Denken muss gekoppelt werden mit positiven Empfindungen – diese Kombination ist der Schlüssel, wie wir anfangen können Emotionen zu verändern und in Folge wandeln sich unsere Gefühle.

 

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Emotionen sind innere Empfindungen und setzen sich aus dem Gefühl, der körperlichen Reaktion und dem Denkprozess zusammen. Nach außen können unsere Mitmenschen über ihre Wahrnehmung, Emotionen erkennen.

Gefühle zeigen, wie wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt fühlen, wie Freude, Trauer oder Angst, lassen sich jedoch nicht durch andere Menschen definieren.

Das Gefühl ist lediglich ein Teil unserer Emotion

Den Unterschied zu kennen ist wichtig, damit wir die Gefühlslage anderer sehen, ihnen helfen, Teilhabe und Wertschätzung entgegenbringen können. So gelingt es uns empathisch und mitfühlend mit ihnen umzugehen, Empathie zu zeigen, mit dem Ziel ihr Selbstvertrauen zu stärken und Resilienz zu fördern.

Im Leben gehört es dazu, mit sowohl positiven als auch negativen Ereignissen umgehen zu lernen. Der Kompetenzerwerb nimmt zu und durch unsere Erfahrungen entwickelt sich unsere eigene Persönlichkeit weiter.

Was sind Emotionen?

Emotionen sind innere Empfindungen und gehen meist mit einer Reaktion einher.

Sie setzen sich aus drei Komponenten zusammen:

  • Gefühl
  • körperliche Reaktion
  • Denkprozess

Das bedeutet, Emotionen werden immer mit einem Gefühl erlebt. Die Emotion Freude kann z.B. das Gefühl von Glück, Zufriedenheit oder Anerkennung hervorrufen.

Zufriedenheit Glück AnerkennungEmotionen und Gefühle – Was ist der Unterschied? 3

Weiterhin sind Emotionen für andere Menschen nach außen hin gut erkennbar. Die Emotion Freude kann mit der körperlichen Reaktion von Lachen begleitet werden.

Die körperliche Reaktion zeigt unseren Mitmenschen, wie wir uns fühlen. Es findet eine wortlose Kommunikation statt.

Der Denkprozess bewertet unsere Emotion und hilft, sie uns besser greifen zu lassen. Vergleiche zu vorherigen ähnlichen Emotionen können verknüpft und interpretiert werden.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind ebenso innere Empfindungen. Sie umschreiben, wie wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt fühlen.

Freude, Trauer oder Angst gehören zu den klassischen Gefühlen, die wir wahrnehmen können.

Sie lassen sich jedoch nicht wie Emotionen nach außen tragen

➤ Das bedeutet, andere Menschen können nicht eigenständig erkennen, wie wir uns fühlen, denn das Gefühl ist ein Teil unserer Emotion, das weder von einer körperlichen Reaktion noch einem Denkprozess begleitet wird.

Was ist der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen?

Der Unterschied besteht also darin, dass Gefühle lediglich ein Teil unserer Emotionen sind.

Emotion:

  • Die Emotion setzt sich bereits aus einem Gefühl zusammen, das unmittelbar mit dem Aufeinandertreffen einer Emotion entsteht
  • Die Emotion lässt sich nach außen austragen. Unsere Mitmenschen können an unserer Emotion teilhaben, Empathie für unser Gefühl entwickeln

Im Gegensatz zum Gefühl:

  • Das Gefühl findet ebenso wie die Emotion im Inneren des Menschen statt, umschreibt jedoch ausschließlich unsere Empfindung zu einem bestimmten Zeitpunkt
  • Das Gefühl wird nicht von weiteren Komponenten wie der körperlichen Reaktion oder dem Denkprozess begleitet
Emotionen und GefühleEmotionen und Gefühle – Was ist der Unterschied? 4

➤ Die Emotion ist ein vielfältigeres komplexes Muster und setzt sich aus drei Komponenten (Gefühl, Körperliche Reaktion, Denkprozess) zusammen. Dies erleichtert die direkte Teilhabe für unsere Mitmenschen.


Themenvorstellung

Die drei Komponenten, welche Arten von Emotionen es gibt und was bei der Bewältigung hilft, findest du hier im Video: Zum Video / Zum Artikel

Was sind Gefühle und was Emotionen?

Mit Emotionen wird der Gesamtbereich dessen erfasst, was vom Erleben und von der Erfahrung her als Stimmung, Gefühlserregung und Affekt bezeichnet wird. Unter dem Begriff Gefühle ordnen wir diejenigen Emotionen ein, für die wir einen Namen kennen, zum Beispiel Angst, Hoffnung, Freude, Abneigung oder Enttäuschung.

Ist Angst ein Gefühl oder eine Emotion?

Angst ist ein Gefühl (Emotion). Unter Gefühlen verstehen wir umschriebene Reaktionsmuster im neurophysiologisch-autonomen, motorisch-verhaltens- mäßigen und beim Menschen mit abgeschlossener Sprachentwicklung auch im subjektiv-psychologischen Meßbereich (drei »Ebenen«; tGefühle, S.

Ist fühlen eine Emotion?

Im Gegensatz zum Gefühl sind Emotionen als ein Affekt – vom agierenden Individuum aus gesehen – meist nach außen gerichtet. Der Begriff Affekt betrifft im deutschen Sprachgebiet eine oftmals mit einem Verlust der Handlungskontrolle einhergehende kurzfristige emotionale Reaktion.

Was sind die 4 Emotionen?

Die vier Emotionen Angst, Wut, Freude und Traurigkeit und ihre Auswirkungen auf mimischer, kognitiver, physiologischer und Verhaltensebene.