Was ist der Unterschied zwischen Granatapfel und Grenadine?

Der klassische Granatapfelsirup enthält nur den Saft von Granatäpfeln und Zucker, ohne die Beigabe von geschmacksverändernden Zutaten. Bio?

Klassischer Granatapfelsirup ist ein mit Zucker gesüsster Fruchtsirup aus Granatäpfeln (Punica granatum), den man unter anderem zum Aromatisieren und Färben von Cocktails und Desserts verwendet. Der Sirup ist auch in Bio-Qualität erhältlich.

Verwendung von Granatapfelsirup in der Küche:

Klassischer Granatapfelsirup ist ein alkoholfreier, intensiv roter Sirup, den man aus dem Saft von Granatäpfeln, Zucker und ohne die Beigabe von geschmacksverändernden Zutaten herstellt. Durch die Herstellung des Sirups und die damit einhergehende Erhitzung gilt Granatapfelsirup nicht als Rohkost (roh). Man sollte ihn nicht mit Grenadinesirup - oftmals auch einfach nur Grenadine genannt - verwechseln. Woraus besteht Grenadine? Denn heutzutage ist Grenadinesirup oft eine Mischung aus verschiedenen Beeren, wobei Granatapfelsaft nur in geringer Menge oder gar nicht vorkommen muss. Der Grenadinesirup enthält zudem oft Fruchtaromen, Vanille, Farbstoffe, Anthozyane und Konservierungsmittel.

Der Geschmack des Granatapfelsirups ist süss, fruchtig und angenehm säuerlich mit einer dezent herben Note. Granatapfelsirup für was? Typischerweise verwendet man ihn als Farb- und Aromastoff in Erfrischungsgetränken und alkoholischen Getränken wie z.B. im Cocktail "Tequila Sunrise". Wunderbar schmeckt er auch in Kombination mit Ingwer und Rosmarin in Sekt, Champagner, Gin oder einfach nur in Tafelwasser. Auch als erfrischende, sommerliche Schorle bietet sich der Sirup an.

Der klassische Granatapfelsirup findet ebenfalls Verwendung in Süsswaren und Desserts. Er ist ein köstliches Topping für Eis und Pfannkuchen und verfeinert vielerlei Schokoladendesserts wie z.B. Kuchen oder Mousse. Den Sirup kann man auch für salzige Speisen einsetzen. Er macht sich hervorragend in fruchtigen Salatdressings, veganen Barbecue-Saucen, in Hummus und in anderen Dips. Vegane Gerichte mit Granatapfelsirup sind besonders in orientalischen Ländern sehr beliebt, wie z.B. Pilaw (Reisgericht), Çiğ Köfte (Bulgurfrikadellen), Kisir (Bulgursalat) und Fesendschān (Eintopf mit Kartoffeln und Walnüssen).

Veganes Rezept für Tomatensalat mit Granatapfelsirup:

Zutaten (für 2 Personen): 4 Tomaten, 1 rote Zwiebel, ½ Bund Petersilie, 50 g Walnüsse, 2 EL Granatapfelsirup, 2 EL Zitronensaft, 1 EL Rapsöl, 1 TL Chiliflocken, etwas Salz und Pfeffer.

Zubereitung von Gavurdagi: Für diesen türkischen Tomatensalat (Gavurdagi) die Tomaten waschen und würfeln. Rote Zwiebel schälen und ebenfalls in mittelgrosse Würfel schneiden. Petersilie abspülen, trocken schütteln und fein hacken. Walnüsse grob hacken. Für das Dressing Granatapfelsirup, Zitronensaft, Rapsöl und Chiliflocken vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Tomaten, Zwiebel, Petersilie und Walnüsse in eine Schüssel geben, das Dressing darüber verteilen und gut durchmischen. Den veganen Gavurdagi-Salat ca. 15 Min. im Kühlschrank stehen lassen und anschliessend servieren. Man kann ihn z.B. als Vorspeise (Mezze) geniessen.

Vegane Rezepte mit Granatapfelsirup finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben" (ganz unten oder nebenan).

Einkauf - wo Granatapfelsirup kaufen?

Fertigen Granatapfelsirup findet man in gut sortierten Filialen von einigen Supermärkten (z.B. Migros, Spar, Rewe) oder Getränkemärkten. Andere Supermärkte (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer) und Bio-Supermärkte (Alnatura, Denn's Biomarkt) bieten zum Teil lediglich Granatapfelsaft an. Der Granatapfelsirup ist vielfach auch in türkischen Lebensmittelläden oder in Online-Shops zu kaufen. Beim Kauf von Grenadinesirup sollte man die Inhaltsstoffe, insbesondere den eigentlichen Anteil an Granatäpfeln, im Auge behalten.

Wo Sie ganze Granatapfelfrüchte finden, können Sie in der dazugehörigen Zutat "Granatapfel (Grenadine, roh, bio?)" nachlesen.

Eigene Zubereitung:

Granatapfelsirup können Sie ganz einfach selbst herstellen. Folgender Link bringt Sie zu unserem Rezept: Klassischer Granatapfelsirup mit Kristallzucker.

Lagerung:

Sirup sollte man bei Raumtemperatur lagern und er ist aufgrund des Zuckergehalts grundsätzlich sehr lange haltbar. Je höher der Zuckergehalt im Sirup, desto länger seine Haltbarkeit. Es kann bei längerer Lagerung zu Farb- und Aromaverlust kommen, doch man kann den Sirup auch dann noch problemlos weiterverwenden. Man sollte bei der Lagerung darauf achten, dass der Sirup luftdicht verschlossen ist und nicht mit Essensresten in Kontakt kommt. Schlecht gewordenen Sirup erkennt man an Schimmel oder einem gärigen Geruch.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien:

Der Energiegehalt von Granatapfelsirup beträgt 122 kcal pro 100 g. An Kohlenhydraten sind 29 g pro 100 g enthalten, wovon 25 g Zucker sind - etwas mehr als bei Dattelsirup (22 g/100g), aber weniger als bei Ahornsirup (60 g/100g), Agavensirup (68 g/100g) und Apfeldicksaft (77 g/100g). Der Fettgehalt liegt bei 1 g und der Eiweissgehalt bei 3,5 g pro 100 g.1

In 100 g Granatapfelsirup sind 14 µg Vitamin K enthalten (19 % des Tagesbedarfs). Süsse Sojasauce (14 µg/100g) und Karottensaft (16 µg/100g) beinhalten ähnlich viel. Eine Frucht, die bedeutend mehr des Vitamins aufweist, ist Kiwi (40 µg/100g).1

Klassischer Granatapfelsirup weist zudem 33 µg Folat (Folsäure) pro 100 g auf (17 % des Tagesbedarfs). Einen vergleichbaren Gehalt hat Agavensirup (30 µg/100g). Extrem viel Folat ist mit 3'786 µg/100g in Hefeextrakt (Gewürzpaste) vorhanden.1

Der Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) beträgt 8,9 mg pro 100 g (11 % des Tagesbedarfs). Dieser ist vergleichbar mit demjenigen von Sauerkrautsaft (8,2 mg/100g) und Dattelsirup (6,7 mg/100g). Sanddornbeeren enthalten mit 450 mg/100g etwas mehr als das 50-fache an Vitamin C.1

Bemerkung: Es ist anzumerken, dass die Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen im Gegensatz zum ganzen, rohen Granatapfel aufgrund der Erhitzung bei der Herstellung des Sirups leicht reduziert sind.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Granatapfelsirup, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen im CLICK FOR unter dem Zutatenbild.

Gesundheitliche Aspekte - Wirkungen:

Ist Granatapfelsirup gesund? Über die positiven Wirkungen von Granatäpfeln auf die Gesundheit gibt es unzählige Studien. Es ist vorstellbar, dass klassischer Granatapfelsirup, der aus dem Saft des Granatapfels besteht, ähnliche Wirkungen aufweist, aber aufgrund der Verarbeitungsprozesse in reduziertem Umfang. Lesen Sie über die gesundheitsfördernden Eigenschaften bei der Zutat "Granatapfel".

Einige wenige Studien über Granatapfelsirup finden sich jedoch. So konnte man beispielsweise aufzeigen, dass Granatapfelsirup neben Pfefferminzsirup, Zitrone und Ingwer sicher und wirksam zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft beitragen kann.2

In den Mittelmeerländern, darunter auch in Tunesien, setzt man Grüntee-Zubereitungen häufig Minzesirup oder Granatapfelsirup zu. Eine tunesische Studie hat den Nutzen der Sirupe als Zusatz in Grüntee untersucht und stellte fest, dass diese den Polyphenolgehalt und die biofunktionellen Eigenschaften des Getränks während der Kühllagerung stabilisierten.3

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen:

Granatapfelsirup enthält wie auch andere Fruchtsirupe eine nennenswerte Menge an Zucker. Daher sollte man ihn nur massvoll konsumieren.

Vorkommen - Herkunft:

Der Granatapfel (Punica granatum) stammt ursprünglich aus dem Iran und den angrenzenden Regionen. Man baut die Pflanzen vom Nahen Osten bis nach Nordindien an, aber auch in Südeuropa, den USA und in Teilen Afrikas. Die grössten Anbaunationen sind Iran und Indien.4,5

Verwechslungsmöglichkeiten:

Sind Granatapfelsirup und Grenadine dasselbe? Wie im ersten Kapitel (Granatapfelsirup-Verwendung in der Küche) erklärt, sind Granatapfelsirup und Grenadinesirup (Grenadine) nicht unbedingt dasselbe, da Grenadinesirup nicht zwangsweise aus Granatapfelsaft bestehen muss, sondern oft aus einer Mischung verschiedener Beeren.

Laut einiger Quellen besteht auch ein Unterschied zwischen Granatapfel-Melasse und -Sirup. Granatapfelmelasse ist lediglich eingekochter Granatapfelsaft, der seine Süsse vom Fruchtzucker erhält und daher ohne Zuckerzusatz ist. Dem Granatapfelsirup fügt man hingegen zusätzlich Zucker zu.6 Andere Quellen benennen keinen Unterschied zwischen Granatapfel-Sirup und -Melasse, wobei die Melasse aus Granatapfel Zucker beinhalten kann und der Sirup aus Granatapfel ohne Zucker hergestellt sein kann.

Allgemeine Informationen:

Der Granatapfel (Punica granatum) gehört zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Die Frucht war und ist ein Symbol für Gesundheit, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt und ist in der Bibel, im Koran und in den buddhistischen und chinesischen Lehren erwähnt.7

Alternative Namen:

Andere gängige Namen für Granatapfelsirup (Granatapfel-Sirup) sind Grenadinesirup und Granatapfelmelasse. Türkischer Granatapfelsirup heisst Nar Eksisi.

Im Englischen bezeichnet man ihn als pomegranate syrup oder pomegranate molasses.

Literatur - Quellen:

7 Quellenangaben

In der Wissenschaft ist Wikipedia (wiki) als Quelle umstritten, auch weil bei Wikipedia Angaben zur zitierten Literatur bzw. zu Autoren häufig fehlen oder nicht verlässlich sind. Unsere Beschreibung und Piktogramme für Nährwerte enthalten kcal (1 kcal = 4.19 kJ).

Ist Grenadine dasselbe wie Granatapfelsirup?

Grenadine (oder Grenadinesirup, bei Verwendung von echtem Granatapfelsaft auch Granatapfelsirup) ist ein alkoholfreier, mit Zucker gesüßter Fruchtsirup mit intensiv roter Farbe. Der Sirup wird hauptsächlich zum Aromatisieren und Färben von Cocktails verwendet.

Was für eine Frucht ist Grenadine?

Die Früchte der Grenadilla werden oft auch als „süße Passionsfrucht“ bezeichnet und erinnern in Form und Größe an ein Hühnerei. Die orangefarbene Schale weist helle Sprenkel auf und ist glatt und holzig. Essbar sind das Fruchtfleisch und die Kerne.

Was genau ist Grenadine?

Grenadine ist ein alkoholfreier Bar-Sirup und zeichnet sich durch ihr süsses und zugleich leicht säuerliches Aroma sowie durch ihre dunkle rote Farbe aus. Ihr Name stammt vom französischen Wirt «grenade» oder Granatapfel. Tatsächlich wurde Grenadine ursprünglich aus Granatapfelsaft, Zucker und Wasser hergestellt.

Was kann man statt Grenadine nehmen?

Dafür sorgt der hohe Zuckergehalt im tiefroten Sirup. Übrigens: Als Ersatz für Grenadine greifen Sie am besten einfach zu reinem Granatapfelsirup.