Was ist der Unterschied zwischen Steuerklasse 1 und Steuerklasse 4?

Was sind Steuerklassen allgemein?

In Deutschland gibt es verschiedene Steuerklassen. Jeder Mensch, der einer bezahlten Arbeit nachgeht, wird vom Finanzamt in diese Klassen eingestuft. Es geht im Grunde darum, dass bei den unterschiedlichen Lohnsteuerklassen mehr oder weniger Lohnsteuer einbehalten wird. Dies bedeutet, dass der Arbeitnehmer je nach seiner Steuerklasse mehr oder weniger Nettolohn bekommt.

Inhaltsverzeichnis (bitte aufklappen)

  • Was sind Steuerklassen allgemein?
  • Lohnsteuerklasse 1
  • Lohnsteuerklasse 4
  • Unterschiede zwischen Lohnsteuerklasse 1 und 4
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Deshalb ist es wichtig, zu wissen, was die unterschiedlichen Steuerklassen ausmacht, welcher man wann zugeordnet wird und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Klassen bieten. Denn man kann seine Steuerklasse durchaus ändern. Beispielsweise durch die Eheschließung hat man die Möglichkeit, sich zu entscheiden, welche man bevorzugt. Im Folgenden sollen die Unterschiede zwischen den Steuerklassen 1 und 4 aufgeführt werden. Des Weiteren gibt es noch die Klassen 2, 3, 4, 5 und 6.

Lohnsteuerklasse 1

Dieser Lohnsteuerklasse wird man meist als erstes zugeordnet, wenn man ins Arbeitsleben startet. Denn hier sind alleinstehende Arbeitnehmer zu finden, die keine Kinder haben. Demnach findet man sich als kinderloser Single, geschiedene oder auch verwitwete Person hier wieder. Ein logischer Nachteil ist hierbei auch, dass man steuerlich mehr belastet wird als bei anderen Steuerklassen. Denn da man keine Kinder hat, fällt zum Beispiel der Kinderfreibetrag weg. Vorteilhaft ist die Steuerklasse jedoch, wenn man bestimmte Leistungen, die sogenannten Lohnersatzleistungen, in Anspruch nimmt.

Dazu zählen beispielsweise das Arbeitslosengeld, das Krankengeld oder auch das Elterngeld. Denn, wenn man alleinstehend ist und genug verdient, fallen die Leistungen höher aus, da sie direkt vom Nettogehalt abhängig sind. Zudem muss man in Steuerklasse 1 im Gegensatz zu den Klassen 3 und 5 oder 4 mit Faktor nicht zwangsläufig eine Steuererklärung abgeben. Es freiwillig zu tun, ist jedoch anzuraten. Denn die Steuerlast in der Klasse 1 ist sehr hoch und man kann mit einer Steuererklärung möglicherweise einiges zurückbekommen aufgrund der Frei- und Pauschbeträge oder auch aufgrund von Ausgaben, die man hatte.

Lohnsteuerklasse 4

Bei dieser Lohnsteuerklasse sind die Personen verheiratet oder haben eine eingetragene Partnerschaft. Besonders wichtig ist jedoch, dass beide ungefähr gleich viel verdienen. Ansonsten könnte man sich nach der Hochzeit beispielsweise auch für die Kombination aus der Steuerklassen 3 und 5 entscheiden. Denn die Steuerlast und die Freibeträge werden auf beide Partner gleich verteilt. Somit ist diese Klasse nicht von Vorteil, wenn einer von beiden mehr verdient als der andere. Sie wird trotzdem automatisch nach der Hochzeit zugeteilt, das heißt, man muss nur eine andere Kombination der Klassen beantragen, wenn man nicht die Klasse 4 haben möchte.

Sinn des Ganzen ist es, dass Ehepartner zumeist ihr Einkommen als gemeinschaftliches Einkommen versteuern möchten und nicht jeder einzeln. Schließlich sollen die Ausgaben gemeinschaftlich getätigt werden, beide sorgen für die Familie und nicht nur einer. Lohnsteuerlich ändert sich nichts für die einzelnen Parteien, da der Lohn des Partners hierfür nicht berücksichtigt wird. Nur bei der Einkommenssteuer sind Unterschiede zu finden, hier ist auch zu bedenken, dass der Grundfreibetrag der Einkommenssteuer sich verdoppelt, wenn beide Partner in der Steuerklasse 4 sind. Auch kann man, wenn man Kinder hat, vom Kinderfreibetrag oder aber vom Kindergeld profitieren.

Unterschiede zwischen Lohnsteuerklasse 1 und 4

Eigentlich sind die beiden Steuerklassen sich sehr ähnlich. Die Freibeträge und die Steuerlast sind im Grunde genommen gleich, nur dass man bei Steuerklasse 4 einen Kinderfreibetrag hat, falls man Kinder hat. In Steuerklasse 1 ist man stets kinderlos. Jedoch kann man von Steuerklasse 4 durchaus profitieren, da beide Partner steuerlich wie eine Person behandelt werden können, anstatt einzeln als 2 Personen. Letztlich liegt der Unterschied zwischen den beiden Steuerklassen im Familienstand. Entweder man ist alleinstehend oder man ist verheiratet.

Was ist der Unterschied zwischen Steuerklasse 1 und Steuerklasse 4?

Hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel studiert.
Einzelunternehmer seit Mai 2006 & Chefredakteur von Uni-24.de
Geschäftsführer der Immocado UG (haftungsbeschränkt)

Ist Steuerklasse 1 genauso wie 4?

Steuerklasse 1 und 4 sind lohnsteuerlich identisch Denn Grundfreibetrag, Werbungskostenpauschale, Sonderausgaben und Vorsorgepauschale unterscheiden sich in den beiden Steuerklassen nicht. Haben Sie Kinder, können Sie als Verheiratete in Steuerklasse 4 zusätzlich den Kinderfreibetrag nutzen.

Was ist der Vorteil von Steuerklasse 4?

Die Steuerklasse 4 hat Vorteile für Paare, die ungefähr gleich viel verdienen. Die Lohnsteuer wird dann gleichmäßig auf beide Partner verteilt und Sie zahlen bereits im Laufe des Jahres in etwa so viel Lohnsteuer voraus, wie Sie dem Finanzamt insgesamt an Steuern schulden. So vermeiden Sie hohe Nachzahlungen.

Wie viel Prozent wird bei Steuerklasse 4 abgezogen?

Ab etwa 58.000 Euro zu versteuerndem Einkommen pro Jahr wird jeder zusätzlich verdiente Euro mit dem Spitzensteuersatz von 42 Prozent belastet, ab etwa 275.000 Euro gilt für alles, was Sie obendrein verdienen, der Höchstsatz von 45 Prozent.

Was macht Steuerklasse 4 aus?

Steuerklasse 4: Verheiratet und der Standardfall Und zwar beide. Wenn die Eheleute ein ähnliches Gehalt haben, müssen diese auch nichts ändern. Die Steuerklasse 4 hat die gleichen Steuersätze wie die 1, also fällt (2019) ersten ab 1.050 € brutto im Monat Lohnsteuer an.