Was ist stärker D6 oder D 30?

Die homöopathischen Grundsubstanzen werden auf besondere Art und Weise zu homöopathischen Arzneimitteln weiterverarbeitet. Dieses Verfahren nennt man "Potenzierung“ oder früher auch "Dynamisierung". Bei diesem Verfahren wird der Arzneigrundstoff in einem bestimmten Verhältnis mit einer von drei Trägersubstanzen Alkohol, Wasser oder Zucker verschüttelt oder verrieben. Die gebräuchlichsten homöopathischen Medikamente liegen in den "Centesimal-Potenzen" (kurz: C-Potenzen) oder "Dezimal-Potenzen“ (kurz: D-Potenzen) vor. Für die Mittel in C Potenzen wird der Arzneigrundstoff im Verhältnis 1 (Arznei) zu 99 (Trägersubstanz) verdünnt. Für die Mittel in D Potenzen wird der Arzneigrundstoff im Verhältnis 1 (Arznei) zu 9 (Trägersubstanz) verdünnt.

Typische Bezeichnung eines homöopathischen Medikamentes: Arnica D3

Hierbei steht "Arnica“ für das Medikament, "D“ für Dezimal Potenz und "3“ für die Anzahl der Potenzierungsvorgänge, die bei der Herstellung des Medikamentes durchgeführt wurden.

Bei einem Mittel in der Potenz D3 wurde der Arzneigrundstoff einmal im Verhältnis 1:9 verdünnt. Dem Ergebnis dieser Verdünnung wurde dann wieder ein Teil entnommen und im Verhältnis 1:9 weiter verdünnt. Auch dem Ergebnis dieser Verdünnung wurde nun wieder ein Teil entnommen und letztlich ein drittes Mal im Verhältnis 1:9 weiter verdünnt. Das Ergebnis ist ein Mittel in der Potenz D3. 

Bei der Therapie werden für akute Beschwerden Mittel in den niedrigen bis mittleren D-Potenzen herangezogen, bei der Behandlung von chronischen Beschwerden wird eher auf die höheren D- oder C-Potenzen zurückgegriffen. Daneben gibt es noch LM- und Q-Potenzen, die sich für die Selbstbehandlung allerdings nicht eignen. 

Zur Selbstmedikation sollten Sie Medikamente aus niedrigen bis mittleren Potenzbereichen verwenden (D3, D6, D12). Welche Potenz Ihnen am meisten zusagt müssen Sie mit der Zeit herausfinden. Im Zweifelsfall starten Sie mit einer 3er Potenz (D3 oder D6). Bei höheren Potenzen über 12 sollten Sie vorsichtshalber zuerst einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Je höher die Potenzen sind desto exakter müssen die Übereinstimmungen des Krankheitsbildes mit dem Arzneimittelbild sein.

Die Potenzierung ist für die Herstellung eines homöopathischen Arzneimittels von zentraler Bedeutung, denn durch diesen Vorgang erhalten die Arzneisubstanzen erst ihre spezifische Wirkkraft. Die Potenzierung, die eine Verstärkung der Mittelwirkung hervorruft, besteht aus zwei Teilen: aus dem Verdünnen und dem Verschütteln bzw. Verreiben (Dynamisieren).

Was ist stärker D6 oder D 30?

Zunächst wird eine Ausgangssubstanz in Alkohol gelöst (Urtinktur) oder von Hand mit Milchzucker verrieben, um dann im nächsten Schritt schrittweise verdünnt und nach einer genau festgelegten Anzahl verschüttelt bzw. verrieben zu werden. Aus diesem stufenweisen Verdünnen und Verschütteln bzw. Verreiben ergeben sich verschiedene homöopathische Potenzen.

Welche Potenzen gibt es in der Homöopathie?

Die gebräuchlichsten Potenzen sind hierzulande homöopathische Potenzen der D- und der C-Reihe, hinzu kommen Q- bzw. LM-Potenzen.

Was bedeuten die Buchstaben D, C und Q bzw. LM in der Homöopathie?

Die Buchstaben D, C und Q bzw. LM zeigen an, welche Verdünnungsschritte das Mittel durchlaufen haben: D = 1:10, C = 1:100 und Q/LM = 1:50.000. 

  • D (Dezimal)-Potenzen = Verdünnung 1:10
  • C (Centisimal)-Potenzen = Verdünnung 1:100
  • Q oder LM (Quinquagintamillessimal)-Potenzen = Verdünnung 1:50.000

Jede Potenzstufe ist durch eine Zahl gekennzeichnet, die die Anzahl der Verdünnungen und Verschüttelungen benennt. Je höher die Zahl neben D, C oder Q (LM) ist, desto häufiger wurde der Potenzierungsvorgang durchgeführt. Beispielsweise bedeutet D12, dass die ursprüngliche Substanz oder Lösung zwölfmal 1:10 verdünnt und dann verschüttelt oder verrieben, also potenziert oder dynamisiert wurde.

Was bedeuten in der Homöopathie die Zahlen, die bei den Buchstaben eines Mittels stehen?

Die Zahlen, die hinter den Buchstaben wie D oder C stehen, geben an, wie oft der Ausgangsstoff verrieben bzw. verschüttelt und damit potenziert wurde. Beispielsweise wurde die Ausgangssubstanz bei D6 unter Verreiben oder Schütteln sechsmal 1:10 potenziert. 

Was ist besser: D- oder C-Potenz?

Das kann man nicht beantworten ohne die Indikation zu kennen, für die das potenzierte homöopathische Mittel eingesetzt werden soll. Allgemein kann man jedoch sagen, dass bei einer bestimmten Beschwerde der Grad der Potenzierung (6, 12, 30, 200…), der durch die Zahl hinter dem Grad der Verdünnung (D, C, LM, Q) angegeben ist, darüber entscheidet, was besser geeignet ist.

Was ist die höchste Potenz bei Globuli?

Die Potenzierungsstufe bei Globuli ist theoretisch unbegrenzt. Die meisten Hersteller, wie z.B. Fa. Remedia, haben homöopathische Globuli bis zu einer Potenz von 100.000 in ihrem Sortiment und stellen höhere Potenzen auf Anfrage her.

Welche Potenzen eignen sich zur homöopathischen Selbstbehandlung?

Niedrige und mittlere Potenzen wie D12 oder D30 bzw. C12 und C30 haben eine recht breit gestreute Wirkung. Ihr Effekt hält weniger lange an als der von höheren Potenzen, sodass die Gabe, je nach Krankheitsbild, meist mehrfach innerhalb eines begrenzten Zeitraums wiederholt wird. Homöopathische Arzneimittel in diesen niedrigen und mittleren Potenzen eignen sich gut als Akutmittel zur Selbstbehandlung. 

Welche homöopathische Potenzen sind für die Selbstbehandlung ungeeignet?

Hohe Potenzen ab D200 bzw. C200 und sehr hohe Potenzen ab D1000 bzw C1000 wirken tief und lange und werden in der Regel bei wiederkehrenden bzw. chronischen Krankheiten im Rahmen einer individuellen Konstitutionstherapie angewendet. Da der Behandlungserfolg der hohen Potenzen wesentlich davon abhängt, wie gut das Mittel zum Patienten passt, setzt ihr Einsatz die langjährige Erfahrung eines fachkundigen Therapeuten voraus. Homöopathische Arzneimittel in hohen und sehr hohen Potenzen sind für die Selbstbehandlung deshalb nicht geeignet.

Bei chronischen Beschwerden empfiehlt es sich einen Termin bei M. Breitenberger in der Praxis für Homöopathie zu vereinbaren. Sie profitieren von über 20 Jahren Praxiserfahrung.

FAQ: Potenzen & Homöopathie

Welche homöopathische Potenzen wirken stärker: hohe oder niedrige Potenzen?

Die Wirkung einer homöopathischen Arznei ist umso größer, je weniger Ausgangsstoff in dem Mittel enthalten ist. Das bedeutet: Hohe Potenzen sind zwar stark verdünnt, aber eben auch stärker potenziert und wirken so deutlich gezielter und tiefgreifender als die tiefen bzw. niedrigen Potenzen.

Worin besteht der Unterschied zwischen einer D- und einer C-Potenz?

Der Unterschied besteht im jeweiligen Verdünnungsgrad. In der Homöopathie stehen D-Potenzen für eine Verdünnung von 1:10 und C-Potenzen für eine Verdünnung von 1:100. Eine D-Zubereitung hat mit 10 also einen geringeren Verdünnungsgrad als eine C-Zubereitung, die einen Verdünnungsgrad von 100 hat. 

Was ist stärker: D- oder C-Potenz?

Der Verdünnungsgrad eines homöopathischen Mittels wird als D (1:10) oder C (1:100) angegeben. Wichtig für die Wirkung eines potenzierten homöopathischen Mittels ist nicht in erster Linie der Grad der Verdünnung (C / D / LM oder Q), sondern die Anzahl der Dynamisierungs- oder Potenzierungsschritte (6 / 12 / 30 / 200…).

Was ist stärker: D12 oder C30?

Die Potenz D12 ist 12 mal potenziert und die C30 ist 30 mal potenziert (verrieben oder verschüttelt). Damit wirkt die Potenz C30 stärker, als die D12.

Erstellungsdatum:

09.05.2020

Autor:

Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath. Behandelt seit über 20 Jahren erfolgreich mit Klassischer Homöopathie in eigener Praxis in München. War selbst mehrfach Leiter einer homöopathischen Arzneimittelprüfung. Autor von zahlreichen Fachartikeln und Blogbeiträgen zu Themen rund um Gesundheit und Homöopathie.

Was ist höher D3 oder D6?

Der Mineralstoffgehalt in Schüßler Salzen. In der Potenz D3 ist die Ausgangssubstanz im Verhältnis 1:1.000 enthalten. Bei der Potenz D6 liegt ein Verhältnis von 1:1.000.000 vor. Bei der Potenz D12 liegt die Ausgangssubstanz im Verhältnis von 1:1.000.000.000.000 zum Milchzucker vor.

Welche Potenz ist höher D12 oder D30?

Was ist stärker: D12 oder C30? Die Potenz D12 ist 12 mal potenziert und die C30 ist 30 mal potenziert (verrieben oder verschüttelt). Damit wirkt die Potenz C30 stärker, als die D12.

Was bedeutet Potenz D30?

Hohe Potenzen ab D30 bzw. C30 wirken tief und lange und werden in der Regel bei chronischen Krankheiten angewendet, sind also besser der ärztlichen Behandlung vorbehalten. Daher lautet die Empfehlung für die Hausapotheke: Die C12 – eventuell auch die D12 – ist die geeignete Potenz für die Selbstbehandlung.

Welche Potenz ist höher D6 oder D12?

Ob D6- oder D12-Globuli eingesetzt werden sollen ist also eine Frage der Dosierung: Eine D6-Potenz wurde 6-mal 1:10 verdünnt. Im Unterschied dazu wurde eine D12-Potenz 12-mal 1:10 verdünnt, wodurch ein geringerer Anteil der Ausgangssubstanz im Endprodukt (in den Globuli) vorhanden ist.