Hast Du ein Stechen unter der linken Brust verspürt und machst Dir Gedanken, ob es auf einen Herzinfarkt, Brustkrebs oder eine andere ernsthafte Erkrankung hinweist. Was ist die Ursache für die Beschwerden und wann solltest Du einen Arzt aufsuchen? Show
Da sich im Brustkorb lebenswichtige Organe befinden, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren. Du brauchst jedoch nicht in Panik auszubrechen. Denn meistens haben die Stiche eine harmlose Ursache. Allerdings sollten Grunderkrankungen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen von einem Arzt ausgeschlossen werden. Auftreten der Beschwerden und typische SymptomeMeistens tritt das Stechen unter der linken Brust nur temporär auf. Manche bemerken das Stechen ausschließlich im Liegen und besonders nachts. Andere leiden vorwiegend in Stresssituationen unter den Beschwerden. Häufig treten die Symptome nach
körperlicher Beanspruchung, wie dem Tragen und Heben von schweren Gegenständen und manchmal im Zusammenhang mit dem Stillen auf. Auslöser für das Stechen unter der linken BrustDas Aufsteigen von Magensäure in der Speiseröhre (Sodbrennen) kann einen starken
Schmerz hinter dem Brustbein verursachen. Auch das Roemheld-Syndrom, bei welchem Gasansammlungen im Verdauungstrakt das Zwerchfell nach oben drücken, kann mit Brustbeschwerden einhergehen. Falls Du schwanger bist, wird sich Dein Baby mit fortschreitender Schwangerschaft immer mehr Platz verschaffen und das Zwerchfell einengen. Schmerzen in der Brust werden in der Regel durch die anatomischen Strukturen des Brustkorbs (Thorax) ausgelöst. Die knöcherne Wand des Brustkorbs bilden Brustbein, Rippen und Wirbelsäule. Der sogenannte knöcherne Thorax ist umgeben von Muskeln und wird zum Bauchraum hin vom Zwerchfell abgegrenzt. Der knöcherne Thorax enthält die
Brusthöhle mit den überlebenswichtigen Organen Herz und Lunge sowie wichtige Gefäße wie beispielsweise die Hauptschlagader (Aorta), die den Körper mit Blut versorgt. Außerdem verlaufen Luftröhre und Speiseröhre durch den Thorax und transportieren einerseits Luft in die Lungen, andererseits Speisebrei in den Magen. Schmerzen
in der Brust (Thoraxschmerzen) können als brennend, dumpf oder als Druckgefühl auftreten. Besonders plötzlich auftretende starke Schmerzen deuten auf ein akutes Krankheitsgeschehen hin. Im Folgenden findest du die häufigsten Ursachen von Schmerzen in der Brust:
Brustschmerzen: Was passiert beim Arzt?Um die richtige Diagnose zu stellen, wird dir der behandelnde Arzt während des kurzen Anamnesegesprächs ein paar genaue Fragen zu deinen Beschwerden stellen. Folgende Fragen wird das Anamnesegespräch beinhalten:
Daran anschließen sollte sich eine körperliche Untersuchung, bei welcher der Arzt Herz und Lungen abhört. Zusätzlich wird er deine Vitalzeichen untersuchen, zu denen der Blutdruck, der Puls sowie die Körpertemperatur zählen. Eine Blutentnahme kann weiterhin Aufschluss über die Ursache geben, da beispielsweise im Rahmen eines Herzinfarkts bestimmte Enzyme im Blut erhöht sind. Außerdem wird der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen, bei der die Herzaktivitäten elektrisch abgeleitet werden. Mit einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs können beispielsweise Entzündungen der Lungen, krankhafte Flüssigkeitsansammlungen, Konturveränderungen von Brustkorborganen (Herz, Hauptschlagader, Lymphknoten, Lungen usw.) erkannt werden. Eine Echokardiographie beschreibt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Diese kann zur weiterführenden Untersuchung von Erkrankungen der Herzstruktur, der Herzklappen und seiner Beweglichkeit herangezogen werden. Hier könnten z.B. erste Hinweise auf die sehr gefährliche Aortendissektion gefunden werden. Die Ultraschallsonde wird zunächst am linken Brustkorb in der Umgebung der linken Brust geführt. In speziellen Fragestellungen kann eine sog. Endosonographie mit einer Sondenführung wie bei einer Speiseröhrenspiegelung sinnvoll sein. (Dies wird meist in örtlicher Betäubung und unter sedierenden Medikamenten durchgeführt). Ergibt sich der Verdacht auf eine andere Ursache, können weitergehende bildgebende Untersuchungen wie beispielsweise eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie), eine Magenspiegelung (Gastroskopie) oder ein Computertomographie (CT) notwendig werden. Wie werden Brustschmerzen behandelt?Die Therapie der Brustschmerzen richtet sich ganz nach der zugrunde liegenden Ursache. Grundsätzlich sind das Gefährdungspotential und die Akuität entscheidend für die erforderliche Maßnahme. Im Falle eines Herzinfarktes wird die sofortige medikamentöse und zeitnahe, unter Umständen rettende Herzkatheterbehandlung notwendig. Eine Blutgerinnungserkrankung mit folgender Lungenembolie erfordert meist eine notfallmäßige medikamentöse Therapie, sehr selten einen operativen Eingriff. Liegt Sodbrennen (Refluxösophagitis) vor, kann neben säurehemmenden Medikamenten wie Protonenpumpeninhibitoren eine Lebensstilanpassung Abhilfe schaffen. Bei wirbelsäulenbedingten Brustkorbschmerzen kann je nach Ursache und Leidensbild eine medikamentöse Schmerztherapie, wie auch eine physiotherapeutische Behandlung das Leiden bessern. Eine Facharztdiagnostik wird ggf. vom einschätzenden Arzt eingeleitet. Die Gürtelrose erfordert eine frühzeitige virusabtötende Medikamententherapie zur Vermeidung bedrohlicher Komplikationen und Leidenslinderung. Hier gibt es einen Therapiestandard, der in aller Regel gut wirksam ist, jedoch einige Arztkontakte im Verlauf erfordert. Brustschmerzen: Was du selbst tun kannstEigene Einflussmöglichkeiten liegen bekanntlich im eigenen Lebensstil und oft in der Bedarfsmedikation, die meist nur kurzfristig eine Hilfe ist. Die geeigneten Lebensstilveränderungen, die langfristig helfen können im Arztgespräch erörtert werden. Hier geht es um wissenschaftlich gesicherte Zusammenhänge zwischen ungünstigen Traditionen und Alltagsbedingungen wie Ernährungsgewohnheiten, Nikotin- und Alkoholkonsum, Medikamentenfehlgebrauch, Drogenmißbrauch, häufig PC-Arbeitsplatz mit fehlender körperlicher Aktivität, beruflich verursachte körperliche Zwangshaltungen z.B. im Handwerk etc.. Mit Mut und Erfindungsreichtum lassen sich im Alltag viele wohltuende Elemente einbauen, die Leiden lindern. Damit sind sowohl sportliche Aktivitäten, Entspannungsmaßnahmen, die Wahl geeigneter Nahrungsmittel und Mahlzeitengröße und die Entwöhnung von unguten Gewohnheiten und Abhängigkeiten gemeint. Im Arztgespräch können die eigene Risikoanamnese, der Lebensstil und das berufliche Risikoumfeld erkundet werden und gezielt Maßnahmen empfohlen werden. Direkt durch Hausmittel linderbar sind Leiden wie Sodbrennen durch
Auch das Tragen enger Kleidung, die Druck auf den Bauch ausübt und Vermeiden hoher Tragelasten verringert das Risiko, dass der saure Mageninhalt übermäßig in die Speiseröhre übertritt und Sodbrennen verursacht. Auch puffernde (eiweißreiche) Lebensmittel wie Quarkspeisen können kurzfristig helfen. Liegt als Ursache der Beschwerden eine Verspannung der Muskulatur vor, können ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder eine Massage die Brustschmerzen lindern. Bei der häuslichen Bedarfsanwendung von Schmerzmitteln sollte zuvor ein Arztgespräch die Eignung des Medikamentes geprüft haben. Zum Beispiel eignen sich Ibuprofen, Diclofenac, Aspirin nicht zur Behandlung von Magen- oder Speiseröhrenbeschwerden. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Gründen, warum ein Arzt prüfen muss, ob eine Bedarfstherapie mit Schmerzmitteln sinnvoll ist. Brustschmerzen: Wann ist es ein Notfall?Bei neu auftretenden Brustschmerzen mit einem der folgenden Symptome wähle die 112. Bei der Rettungsstelle wird nach geltenden Kriterien abgewogen, ob eine sofortige rettungsdienstliche Einweisung, ggf. mit Notarzt erforderlich ist – oder ob eine hausärztliche, ggf. Vorstellung bei ärztlichen Bereitschaftsdienst (Hausarztvertreter) erfolgen kann:
Wie kann Kry bei Brustschmerzen helfen?Sofern deine Brustschmerzen bereits ärztlich abgeklärt wurden und eine schwerwiegende Krankheit als Ursache ausgeschlossen wurde, kannst du die Kry App nutzen, um mit unseren Ärztinnen und Ärzten in Kontakt zu treten. In einem persönlichen Videogespräch spricht sie oder er mit dir über mögliche Auslöser für deine Beschwerden und beantwortet deine Fragen zum Thema Brustschmerzen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über die App Medikamente zu verschreiben, eine Online-Krankschreibung für den Arbeitgeber auszustellen und dich bei Bedarf an eine geeignete Facharztpraxis zu überweisen. Was kann es sein wenn es unter der Brust weh tut?Die häufigsten Ursachen von Schmerzen im Brustkorb sind: Erkrankungen der Rippen, des Rippenknorpels, der Brustmuskulatur (Schmerzen in Muskulatur und Skelett der Brustwand) oder Nerven in der Brust. Entzündung der Membran, die die Lunge bedeckt (Pleuritis. Erfahren Sie mehr )
Welche Organe befinden sich unter der Brust?Im Mediastinum, eingebettet in lockeres Bindegewebe, liegen das Herz mit seinen inserierenden, großen Gefäßen (Aorta, Hohlvene u.a.), Luft- und Speiseröhre, der Thymus, sowie Nerven, Lymphknoten und weitere Gefäße.
Habe links unter der Brustschmerzen?Häufigstes Symptom sind belastungsabhängige Schmerzen im Brustkorb, insbesondere linksseitig. Daher der Fachausdruck Angina pectoris ("Enge im Brustkorb"). Es können aber auch Beschwerden aus der Ruhe heraus auftreten, diese sind dann als schwerwiegender einzustufen ("instabile Angina pectoris").
Was ist unter der Brust in der Mitte?Speiseröhre: Die Speiseröhre verläuft mittig durch den Brustkorb. Erkrankungen der Speiseröhre (zum Beispiel Reflux) können Brennen, Schmerzen und Stechen in der Brust hervorrufen. Wenn die Beschwerden sich im Liegen verschlimmern, deutet das auf ein Problem mit der Speiseröhre hin.
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