Was kann sodbrennen bedeuten

Was kann sodbrennen bedeuten

Sodbrennen – kurz zusammengefasst

  • Sodbrennen ist das Leitsymptom für eine Rückflusskrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit): ein brennendes Gefühl unter dem Brustbein, besonders nach Mahlzeiten und im Liegen. Rund ein Viertel der Menschen in den westlichen Ländern hat einmal im Monat mit Refluxbeschwerden zu tun. Oft kommt Aufstoßen von saurem Magensaft dazu. Auch Aufstoßen ohne Säure ist möglich.
  • Daneben gibt es noch weitere Ursachen von Sodbrennen. Ein Reizmagen, eine Entzündung der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut, ein Magengeschwür oder ein Zwerchfellbruch sind nur einige davon.
  • Wenn die Beschwerden nach Anpassung der Ernährung, Rauchstop und einer ersten medikamentösen Probebehandlung weiter anhalten, muss die Speiseröhre mittels einer Spiegelung (Endoskopie) kontrolliert werden.
  •  Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Lebensstilveränderung und – teils rezeptfrei in Apotheken erhältliche – Medikamente können das Sodbrennen beheben. In leichten Fällen helfen sogenannte Antazida oder H2-Rezeptorantagonisten. Bei stärkeren oder länger als zwei Wochen anhaltenden Beschwerden kommen Protonenpumpenhemmer zum Einsatz. Ergänzend kann eine Lösung zum Schutz und zur Regeneration der Speiseröhrenschleimhaut sinnvoll sein. Eine Operation ist nur selten angezeigt.

Sodbrennen: Übersicht

Der fette Sonntagsbraten und ein Gläschen zu viel – wer kennt nicht die Beschwerden danach: Es drückt im Magen, brennt in der Brustbeingegend, mitunter bis in den Rachen hinauf. Oft kommt etwas Säure mit hoch, manchmal sogar ein Teil der "halbverdauten" Speise, vor allem, wenn der Gürtel zu eng sitzt oder man sich bückt. Das unangenehme Sodbrennen, das so ein Reflux (lateinisch für "Rückfluss") auslöst, legt sich häufig schnell wieder. Das Ganze ist also ein physiologischer Reflux.

Am besten hilft ein Verdauungsspaziergang, das Mittagsschläfchen weniger. Denn sich flach hinlegen verstärkt Brennen und Aufstoßen nur. Wer einem üppigen Essen dann ein paar Tage mit leichter Kost (fettarm, kein Alkohol) folgen lässt, hat meist keine Probleme mehr.

Manche Menschen verspüren Sodbrennen aber auch, wenn sie länger nichts essen und richtig hungrig sind. Anderen wiederum schlagen Stress und Kummer auf den Magen und fördern den schmerzenden Rückfluss. Einige leiden weniger unter brennenden Schmerzen, sondern sind heiser, müssen sich häufig räuspern oder – vor allem morgens – immer wieder husten. Sodbrennen ist auch für viele Schwangere ein Problem, wenn das Kind auf den Magen drückt, meistens im letzten Drittel der Schwangerschaft. Außerdem wirken sich die erhöhten Hormonspiegel auf die Elastizität vieler Gewebe aus. So wird auch der Schließmuskel an der Speiseröhre etwas "lockerer" (siehe Grafik).

svg1 Gesunder MagenDer Schließmuskelverhindert das Aufsteigender MagensäureSodbrennen Funktionsstörung des SchließmuskelsSpeiseröhreMagensäure

© W&B/Szczesny

Was bei Rückfluss von Magensäure passiert

Wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, sind häufig saures Aufstoßen und Sodbrennen die Folgen. Im Extremfall kann saurer Mageninhalt bis in den Rachen gelangen. Reizung der Schleimhaut in den Atemwegen mit Atembeschwerden nachts, morgendlicher Reizhusten, Halsschmerzen und schlechter Geschmack im Mund gehören dann zu den möglichen Beschwerden (mehr dazu auch weiter unten und im Kapitel "Refluxkrankheit").

Was kann sodbrennen bedeuten

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Sodbrennen: Was hilft, wann zum Arzt?

Stellt sich Sodbrennen nur ganz gelegentlich ein und kommen keine anderen Beschwerden dazu, gilt es meist als harmlos. Dann heißt es vor allem: Fette und süße Speisen sowie Getränke meiden, die den Magen reizen, sich bequem kleiden, Stress abbauen. Manchmal helfen zusätzlich Antazida, säurebindende Medikamente. Sie sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich, sind aber nur dazu geeignet, vorübergehende Beschwerden kurzfristig zu behandeln. Das gilt ebenso für zwei der sogenannten Protonenpumpenhemmer, die manchmal bei stärkerem Sodbrennen angezeigt sein können. Nehmen Sie jedoch auch rezeptfreie Magensäurehemmer grundsätzlich nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.

Wer regelmäßig mit Sodbrennen oder unklarem Reizhusten zu tun hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Denn wenn ein Reflux nicht angemessen behandelt wird, können sich die Beschwerden verschlimmern und ernstere Störungen nach sich ziehen.

Sodbrennen ist das Hauptsymptom für eine Rückflusskrankheit, in der Fachsprache gastroösophageale Refluxkrankheit genannt. Stellt sich Sodbrennen häufig, mindestens einmal in der Woche, ein, ist meist eine Refluxkrankheit die Ursache. Leitsymptom und Krankheit sind dabei so eng miteinander verbunden, dass sie oft gleichgesetzt werden.

Hauptursachen von Sodbrennen (Überblick)

Lebensstil

Was kann sodbrennen bedeuten

  • Üppige, süße, fette, saure Speisen, Alkohol, koffeinhaltige Getränke, Rauchen
  • Nervosität, Stress, seelische Belastungen
  • Enge Kleidung
  • Übergewicht

Krankhafte Ursachen oder Folgeerkrankungen

  • Gastroösophagealer Reflux – Refluxkrankheit
  • Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis)
  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie)
  • Verkrampfung des Schließmuskels der Speiseröhre (Achalasie)
  • Speiseröhrendivertikel
  • Barrett-Ösophagus
  • Speiseröhrenkrebs
  • Reizmagen
  • Magenschleimhautentzündung
  • Magengeschwür
  • Magenkrebs
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Weitere Erkrankungen
  • Medikamente (bestimmte Herz-, Blutdruck- und Asthmamittel, hormonelle Verhütungsmittel)

Eine Refluxkrankheit kann, muss aber nicht zu einer Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) führen. Wird sie nicht behandelt, können sich Geschwüre und Vernarbungen bilden. Ein Barrett-Ösophagus ist eine mögliche Komplikation hiervon, bei Männern doppelt so häufig wie bei Frauen. Das Gewebe verändert sich entzündlich und entwickelt Merkmale einer Krebsvorstufe. Die Krebsgefahr ist somit erhöht.

Wie es zu Sodbrennen kommt, zeigt das nächste Kapitel auf. Die weiteren Abschnitte geben einen Überblick über die wichtigsten Krankheiten, die einmal Sodbrennen auslösen und zum anderen infolge chronischer Refluxbeschwerden entstehen können (siehe Kapitellinks oben am Anfang des Textes und am Ende der Seite).

Zum Nachlesen:

Was kann sodbrennen bedeuten

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Wann wird Sodbrennen gefährlich?

Bedenklich wird es, sobald jemand über mehr als einen Monat ein- bis zweimal pro Woche darunter leidet", sagt Stephan Miehlke von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Dann sollten Betroffene zum Arzt gehen.

Was ist wenn ich jeden Tag Sodbrennen habe?

Wer regelmäßig mit Sodbrennen oder unklarem Reizhusten zu tun hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Denn wenn ein Reflux nicht angemessen behandelt wird, können sich die Beschwerden verschlimmern und ernstere Störungen nach sich ziehen.

Was kann alles Sodbrennen verursachen?

Bestimmte Lebensmittel können Sodbrennen verursachen Weil sie lange im Magen liegen: Hülsenfrüchte, Kohlsorten, hart gekochte Eier, Zwiebeln, frisches Brot, Backwaren aus Hefeteig. Weil sie die Säureproduktion im Magen fördern: Bohnenkaffee, Alkohol, Süßigkeiten, stark gewürzte Speisen, zu heiße und zu kalte Speisen.