Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

Wasser kann bei tieferen Temperaturen flüssig sein als bisher angenommen: Bei minus 157 Grad Celsius haben Forscher im Experiment den Übergang von amorphem Eis zu zähflüssigem Wasser beobachtet. Diese überraschende Erkenntnis liefert nicht nur Neues über die unnormalste Flüssigkeit der Welt. Sie wirft auch ein neues Licht auf Wasservorkommen im Weltall und die Frage, wie dort organische Verbindungen oder gar Leben entstehen könnten, wie die Forscher im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ berichten.

Wasser ist nicht nur essenziell für das Leben auf der Erde, es ist auch eine der anormalsten Flüssigkeiten. Diese Anomalien werden besonders im sogenannten unterkühlten Zustand sichtbar – dann, wenn Wasser trotz Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt noch nicht auskristallisiert, sondern flüssig bleibt. Dies geschieht unter anderem dann, wenn Kristallisationskeime fehlen, die die ungeordneten Wassermoleküle in eine regelmäßige Struktur bringen. Im Weltall kommt Wasser in einem weiteren ungewöhnlichen Zustand vor, dem amorphen Eis.

Im Gegensatz zu kristallinem Eis sind die Wassermoleküle in amorphem Eis unregelmäßig angeordnet. Dieses Eis ist damit flüssigem Wasser sehr ähnlich – quasi die erstarrte Form von fließendem Wasser. Damit ähnelt auch Glas, das auch aus einer erstarrten Schmelze besteht. Im Weltall kommt Eis fast ausschließlich in der amorphen Form vor, während es auf der Erde immer als kristallines Eis vorliegt.

Flüssig bei -157 Grad Celsius

Die Eigenschaften dieses amorphen Eises haben Forscher um Thomas Lörting vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck nun näher untersucht – und dabei Überraschendes entdeckt: Erwärmten sie es langsam, ging es überraschend früh in einen Zustand der Zähflüssigkeit über. „Wir entspannen das amorphe Eis, damit es in den Gleichgewichtszustand kommt“, erklärt Lörting. „Dann erwärmen wir es sehr langsam im Vakuum oder bei Umgebungsdruck und überprüfen, bei welcher Temperatur es sich verflüssigt.“ Flüssig definieren die Wissenschaftler einen Zustand, in dem der Stoff nach einer Störung innerhalb von höchstens 100 Sekunden in seinen Gleichgewichtszustand zurückkehrt, also „relaxiert“.

Die Chemiker kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass das hochdichte, amorphe Eis bereits bei rund -157 Grad Celsius vom erstarrten in den flüssigen Zustand übergeht. „Es handelt sich dabei um eine hochviskose Flüssigkeit, die zäher als Honig ist“, beschreibt Lörting das tief unterkühlte Wasser.

Anzeige

Wasser kann demnach unter Umgebungsdruck oder Vakuum oberhalb von -157 Grad Celsius in flüssiger Form auftreten. Es handelt sich bereits um den zweiten, sogenannten Glasübergang, der an der Universität Innsbruck für Wasser gefunden wurde. Schon vor 30 Jahren hatte der inzwischen verstorbene Chemiker Erwin Mayer den Glasübergang von niederdichtem, amorphem Eis bei -137 Grad Celsius gefunden.

Neues Licht auf Wasser im All

Diese neue Entdeckung könnte für unser Verständnis der Evolution von Molekülen und womöglich auch die Frage nach der Entstehung von Leben im Weltall von Bedeutung sein. Denn flüssiges Wasser gilt gemeinhin als das Lösungsmittel für chemische Reaktionen schlechthin, als Geburtsstätte der Moleküle des Lebens. Wenn Wasser bei sehr viel tieferen Temperaturen als bisher angenommen flüssig auftritt, wirft das ein neues Licht auf diesen Prozess.

Auch kann die aktuelle Arbeit neue Ansatzpunkte für die Erklärung der vielen anormalen Eigenschaften des Wassers liefern. Das Team um Roland Böhmer und Thomas Lörting will nun das zähflüssige Wasser genauer untersuchen und dessen Eigenschaften näher charakterisieren. „Wir wollen wissen, wie sich andere Stoffe in diesem Wasser lösen lassen und wie die um ein Viertel höhere Dichte des Wassers die Reaktionsfähigkeit verändert“, sagt der Chemiker. „Hier öffnet sich uns ein neues Forschungsfeld, das Arbeit für weitere 30 Jahre liefert“, ist Lörting überzeugt.(Proceedings of the National Academy of Sciences, 2013; doi: 10.1073/pnas.1311718110)

steigere dein Selbstvertrauen im Unterricht, indem du vor Tests und Klassenarbeiten mit unseren unterhaltsamen interaktiven Übungen lernst.

  • lerne unterwegs mit den Arbeitsblättern zum Ausdrucken – zusammen mit den dazugehörigen Videos ermöglichen diese Arbeitsblätter eine komplette Lerneinheit.

  • 24h-Hilfe von Lehrer*innen, die immer helfen, wenn du es brauchst.

  • Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

    89 % der Schüler*innen verbessern ihre Noten mit sofatutor

    Mit schnellen Schritten zur kostenlosen Testphase!

    30 Tage kostenlos testen

    Testphase jederzeit online beenden

    Sie sind Lehrkraft? Hier entlang!

    Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?
    Du möchtest schneller & einfacher lernen?

    Dann nutze doch Erklärvideos & übe mit Lernspielen für die Schule.

    Kostenlos testen

    Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

    Bewertung

    Ø 4.6 / 19 Bewertungen

    Du musst eingeloggt sein, um bewerten zu können.

    Wow, Danke!
    Gib uns doch auch deine Bewertung bei Google! Wir freuen uns!

    Zu Google

    Die Autor*innen

    Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

    Home Academy

    Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius?

    lernst du in der 7. Klasse - 8. Klasse

    Grundlagen zum Thema Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius?

    Inhalt

    • Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius? – Chemie
    • Wann gefriert Salzwasser? – Erklärung und Definition
      • Warum hat Salzwasser einen niedrigeren Gefrierpunkt?
    • Warum wird im Winter Salz gestreut?
    • Dieses Video

    Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius? – Chemie

    Hast du dich schon einmal gefragt, warum im Winter mit Salz gestreut wird? Wasser hat einen Gefrierpunkt von $\pu{0 °C}$. Daher beginnen Seen und Flüsse, ab dieser Temperatur zuzufrieren. Meerwasser dagegen gefriert bei diesen Temperaturen noch nicht. Aber warum ist das so? Welchen Unterschied gibt es zwischen Meerwasser und Süßwasser?

    Ganz einfach: Meerwasser hat einen deutlich höheren Salzgehalt als unser Leitungswasser oder das Wasser in Seen und Flüssen. Dieser führt dazu, dass der Gefrierpunkt des Wassers durch die Zugabe von Salz gesenkt wird – Wasser gefriert dann bei einer niedrigeren Temperatur.
    In diesem Lerntext erfährst du, einfach erklärt, wo der Gefrierpunkt von Salzwasser liegt und was die Gefrierpunktserniedrigung ist. Es werden die Fragen beantwortet, ob Salzwasser einfrieren kann, wann gesättigtes Salzwasser gefriert, warum Salzwasser langsamer als normales Wasser gefriert und was der Gefrierpunkt von Meerwasser ist.

    Wann gefriert Salzwasser? – Erklärung und Definition

    Wasser gefriert bei einer Temperatur von $\pu{0 °C}$ und Eis schmilzt bei eben dieser Temperatur. Wasser und Eis liegen dabei in einem Gleichgewicht vor. Es lösen sich genauso viele Wassermoleküle aus dem Eis, wie sich andere Wassermoleküle an das Eis binden. Das Gleichgewicht zwischen dem festen (links) und dem flüssigen (rechts) Zustand von Wasser kannst du im folgenden Bild sehen:

    Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

    Warum hat Salzwasser einen niedrigeren Gefrierpunkt?

    Wenn man Salz – in unserem Fall also Natriumchlorid ($\ce{NaCl}$) – dem Wasser zugibt, liegt es in gelöster Form vor. Es findet eine Ionenbildung statt: Es entstehen positiv geladene Natrium- und negativ geladene Chloridionen. Das positiv geladene Natriumion zieht das partiell negativ geladene Sauerstoffmolekül des Wassermoleküls an. Das Chloridion ist negativ geladen, sodass die partiell positiven Wasserstoffe des Wassermoleküls in Richtung des Chloridions zeigen. Man spricht dabei von der Hydratation von Ionen. Durch diesen Vorgang wird die Eiskristallbildung gestört und damit wird der Gefrierpunkt erniedrigt – man nennt dies auch Gefrierpunktserniedrigung.

    Wenn eine Salzlösung nun gesättigt ist, kann das Wasser kein weiteres Salz mehr aufnehmen. Dieses gesättigte Salzwasser gefriert bei $\pu{-21 °C}$. Dies ist die maximal mögliche Gefrierpunktserniedrigung. In Meerwasser sind etwa $\pu{35 g//{\ell}}$ $\ce{NaCl}$ enthalten. Bei einer solchen Konzentration gefriert das Meerwasser bei $\pu{-2 °C}$. Übrigens spielen bei der Gefrierpunktserniedrigung natürlich auch andere Salze wie z. B. Sulfate eine Rolle und auch ihr Gehalt in der Lösung beeinflusst das Gleichgewicht zwischen flüssigem und festem Zustand.
    In der Tabelle ist der Gefrierpunkt von Salzwasser verschiedener Konzentrationen gezeigt.

    GewässerSalzkonzentration in $\pu{ g//{\ell}}$Gefrierpunkt in $\pu{°C}$Süßwasser0 bis 10,0Brackwasser1 bis 100 bis −0,6Meerwasser35−2Totes Meer280ca. −21gesättigte Kochsalzlösung356−21

    Im folgenden Diagramm kannst du selbst den Gefrierpunkt von Salzwasser in Abhängigkeit der Konzentration abschätzen:

    Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

    Warum wird im Winter Salz gestreut?

    Bei einer Temperatur unter $\pu{0 °C}$ beginnt Wasser zu gefrieren. Es entsteht ein festes Kristallgitter. An der Eisoberfläche sind die Wassermoleküle jedoch nur lose miteinander verbunden – sie bilden einen dünnen Wasserfilm. Gibt man nun Salz, also Natriumchlorid, auf diesen Wasserfilm, wird die Gitterstruktur des Natriumchlorids aufgelöst. Die positiv geladenen Natriumionen und die negativ geladenen Chloridionen werden von den Wassermolekülen umgeben, sodass sich diese weniger an das Eis binden können. Dieser Vorgang bewirkt, dass durch die Natrium- und Chloridionen kontinuierlich Wassermoleküle aus dem Eiskristall herausgelöst werden. Die Kristallbildung wird gestört, das Eis taut und es entsteht eine Salzlösung. Die Zugabe von Salz zu Wasser verhindert zudem, wie wir im vorherigen Abschnitt gesehen haben, dass Wassermoleküle bei unter 0 Grad Eiskristalle aufbauen, denn die Salzlösung gefriert erst bei geringeren Temperaturen – der Gefrierpunkt des Wassers sinkt.

    Die Tatsache, dass sich das Eis bei Zugabe von Salz auflöst, macht man sich im Winter zunutze. Durch Salzstreuen werden die Straßen wieder eisfrei.

    Dieses Video

    In diesem Video lernst du, warum Meerwasser nicht bei null Grad gefriert. Außerdem weißt du nun auch, warum man im Winter Salz streut, um das Eis auf den gefrorenen Straßen zu beseitigen.

    Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!

    Transkript Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius?

    Wir nutzen es meist ohne nachzudenken: Das Wasser. Dabei ist es nicht nur nass, sondern hat auch noch andere Eigenschaften, beispielsweise gefriert es bei null Grad Celsius. Der Chemiker Andreas Celler vom University College in London zeigt uns in einem Experiment, warum Salzwasser sich ganz anders verhält. Celler nimmt dafür eine Schüssel voll mit Eiswürfeln. Das Thermometer zeigt null Grad an. Das ist gleichzeitig der Gefrierpunkt von Wasser und der Schmelzpunkt für Eis. Bei null Grad entsteht ein Gleichgewicht zwischen Wasser und Eis, Wassermoleküle lösen sich aus dem Eis und gleichzeitig binden sich andere Wassermoleküle an das Eis. Nun gibt Celler ein wenig Kochsalz dazu und rührt. Die Temperatur geht weiter runter. Aber, schau an, das Wasser gefriert nicht. Der Grund: Die Natrium-und Chloridionen aus dem gelösten Salz, hier in blau und rot dargestellt, bringen das Gleichgewicht aus den Fugen. Die geladenen Teilchen umgeben sich mit den Wassermolekülen. Das führt dazu, dass die Anzahl von Wassermolekülen, die vom Eis eingenommen werden können, weniger sind. Das Wasser gefriert langsamer, Wissenschaftler nennen das die Gefrierpunktserniedrigung. Und der aus Italien stammende Chemiker Andreas Celler gibt noch mehr Salz ins Eis. Aber irgendwann geht der Gefrierpunkt auf dem Thermometer nicht mehr weiter runter und zwar bei minus einundzwanzig Grad Celsius. Der Grund: Das Wasser kann kein Salz mehr aufnehmen, man spricht von einer gesättigten Lösung. Ganz so viel Salz ist in Meerwasser übrigens nicht enthalten. Meistens sind es in etwa fünfunddreißig Gramm pro Liter. Das ist aber genug, um das Meer später zufrieren zu lassen. Ungefähr bei minus zwei Grad.

    WEITERLESEN

    3 Kommentare

    3 Kommentare

    1. Was passiert mit Wasser bei 0 Grad?

      Ich stimme euch zu:)

      Von Marc Luca S., vor etwa 3 Jahren

    2. Da stimme ich dir zu :)

      Von Quyenlinhdao, vor fast 4 Jahren

    3. Spannendes Video:)

      Von Sngohung, vor fast 4 Jahren

    Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius? Übung

    Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Warum gefriert Meerwasser nicht bei 0 Grad Celsius? kannst du es wiederholen und üben.

    • Beschreibe das Experiment zum Lösen von Salz im Eiswasser.

      Tipps

      Für das Schmelzen von Eis wird Wärme benötigt.

      Wird einem Stoff Wärme entzogen, sinkt seine Temperatur.

      Wenn ein Lösungsmittel kein Salz mehr aufnehmen kann, liegt eine gesättigte Lösung vor. Weiteres Salz wird ausfallen und einen Niederschlag bilden.

      Die Löslichkeit von Salz ist von der Temperatur abhängig. Je geringer die Temperatur des Lösungsmittels, desto weniger Salz kann gelöst werden und desto länger dauert es auch, das Salz in Lösung zu bekommen.

      Lösung

      Zu jedem Versuchsprotokoll gehören auch immer eine Versuchsdurchführung und eine Beobachtung. Eine Skizze des Versuchsaufbaus erleichtert dabei das Verständnis des Vorgehens.

      Um eine Kältemischung herzustellen, brauchen wir nur drei Dinge: Wasser, Eis und einen löslichen Stoff, wie Kochsalz.

      Eis ist Wasser in gefrorener Form. Seine Temperatur liegt unter dem Gefrierpunkt des Wassers, also unter 0 °C. Mischen wir Wasser mit Eis, gleichen sich die Temperaturen des Wassers und des Eises an. Geben wir einen Überschuss an Eis hinzu, wird die Temperatur der Mischung genau beim Gefrierpunkt von Wasser stabil stehen bleiben, solange auch nur noch etwas Eis vorhanden ist.

      Gibt man nun einen löslichen Stoff wie Kochsalz ins Wasser, sinkt der Gefrierpunkt der Mischung ab. Je mehr Salz im Wasser gelöst ist, desto tiefer sinkt der Gefrierpunkt der Mischung. Bis zu dem Punkt, an dem kein Salz mehr gelöst werden kann. Dies ist bei Kochsalz bei ca. -21 °C der Fall.

    • Gib die Bilder an, die den Teilchenzuständen am Gefrierpunkt mit und ohne Salz am besten entsprechen.

      Tipps

      Die Summenformel von Wasser ist $H_2O$.

      Wasser bildet im flüssigen Zustand Wasserstoffbrücken aus. Zudem ist es ein starker Dipol. Dadurch werden auch Ionen von Wassermolekülen umschlossen. Dies nennt man Solvatisierung.

      Lösung

      In einem Eiskristall sind die Wassermoleküle in einer hexagonen dreidimensionalen Struktur gebunden. Die Hohlräume entstehen durch die Eigenschaft des Wassers Wasserstoffbrücken auszubilden. Diese werden durch die gestrichelte Linie in der Struktur angedeutet.

      Am Gefrierpunkt liegt ein Gleichgewicht zwischen Wassermolekülen in der Eisstruktur und als flüssiges Wasser vor. Gibt man Ionen ins Wasser, kommt es zur Solvatisierung der Ionen durch die Wassermoleküle in der flüssigen Phase. Wasser ist ein Dipol und wird nach dem Coulomb-Gesetz Ionen stets das Molekülende mit der entgegengesetzten Ladung entgegenrichten.

      Die Wassermoleküle, die zur Solvatisierung beitragen, fehlen im bestehenden Gleichgewicht zwischen Eis und Wasser. Daher müssen Wassermoleküle die Eisstruktur verlassen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

      Da hierzu Wärmeenergie benötigt wird, kühlt sich die Umgebung, also das Wasser stark ab. Gleichsam sinkt auch der Gefrierpunkt des Wassers.

    • Vergleiche die Eigenschaften von Meerwasser und Trinkwasser.

      Tipps

      Welche Unterschiede zwischen Meerwasser und Trinkwasser kannst du alleine mit deiner Nase und Zunge wahrnehmen?

      Lösung

      Trinkwasser und Meerwasser unterscheiden sich in vielen Eigenschaften voneinander.

      Physiologische Eigenschaften
      Der einfachste Unterschied ist der Geschmack und auch der Geruch von Trinkwasser und Meerwasser. Während das Trinkwasser geschmacksneutral und geruchlos ist, schmeckt Meerwasser salzig und riecht auch unverkennbar nach Meer.

      Zudem unterscheidet sich auch die Wirkung auf den menschlichen Körper. Während „sauberes“ Trinkwasser ein für uns lebensnotwendiges Gut ist, vertragen wir nur in kleinsten Mengen Meerwasser. Dies liegt am Effekt der Osmose. Dabei versucht sich der Salzgehalt im Meerwasser und im Körperinneren auszugleichen. Beim Verschlucken von Salzwasser würde also Wasser aus dem Körper versuchen, das Meerwasser im Magen zu verdünnen.

      Physikalische Eigenschaften
      Während Trinkwasser den Strom nur mäßig leitet, leitet Meerwasser den Strom etwas besser, da im Meerwasser deutlich mehr freie Ionen vorliegen als im Trinkwasser. Aus dem gleichen Grund ist die Dichte des Meerwassers auch höher als die Dichte des Trinkwassers.

      Auch die Gefrierpunkte und Siedepunkte von Trinkwasser und Meerwasser unterscheiden sich.

    • Ermittle die Beobachtungen und die Erklärung für das beschriebene Experiment.

      Tipps

      Um Eis zum Schmelzen zu bringen, wird Wärme benötigt.

      Wenn einem System Wärme entzogen wird, sinkt die Temperatur des Systems.

      Lösung

      Bei der Zugabe von Salz in Eiswasser schmilzt ein Teil des Eises. Für das Schmelzen des Eises wird Wärme benötigt, diese kommt aus der Umgebung.

      Dadurch sinkt nicht nur die Temperatur des Eiswassers, auch Körper innerhalb und außerhalb des Eiswassers werden abgekühlt. So gefriert das Trinkwasser im Reagenzglas und auch die Luftfeuchtigkeit gefriert außen am Eiswassergefäß.

    • Nenne die Stoffe, die du benötigst, um die im Video gezeigte Kältemischung herzustellen.

      Tipps

      Eine Kältemischung besteht immer aus einem Stoff, der in zwei Aggregatzuständen vorliegt, und einem darin löslichen Stoff.

      Wasser ist ein polares Lösungsmittel.

      Lösung

      Im Video wurde eine Kältemischung aus Wasser, Eis und Kochsalz hergestellt. Kältemischungen dienen nicht nur zur Kühlung, sondern können auch, solange noch Eis vorhanden ist, die Temperatur sehr lange konstant halten. Dies ist für viele Experimente in der Chemie und Physik wichtig.

      Weitere interessante Fakten zu Kältemischungen
      Bei einer Mischung aus Wasser, Eis und Kochsalz kann man den Gefrierpunkt auf bis zu -21 °C absenken. Mit Eis und dem Salz Calciumchlorid, lassen sich Mischungen herstellen, deren Gefrierpunkt bei -50 °C liegen. Mit einem anderen Lösungsmittel und unter Zugabe von flüssigem Stickstoff als gelöstem Stoff, lassen sich theoretisch Mischungen herstellen, deren Gefrierpunkte bei bis zu -196 °C liegen.

    • Rechne mit der Gefrierpunktserniedrigung.

      Tipps

      Wasser hat eine Dichte $\varrho$ von ca. $1\frac{g}{cm^3}$. Sie gibt an, wie viel ein bestimmtes Volumen eines Stoffes wiegt.

      Kochsalz ist Natriumchlorid. Die Molmasse von Natriumchlorid ist $58,44 \frac{g}{mol}$.

      Vergiss nicht, alles in SI-Einheiten umzurechnen. Die SI-Einheiten sind in diesem Fall: $kg$, $K$, $L$ und $m^3$.

      Lösung

      Die Gefrierpunktserniedrigung $\Delta T_G$ gibt an, um wie viel Kelvin der Gefrierpunkt gesenkt wurde.

      Aufgabe Teil 1
      Um die Gefrierpunktserniedrigung zu berechen, fehlen uns aber noch ein paar Größen.

      Gegeben:
      $k_G=1,853 \frac{K \cdot kg}{mol},~~V(Lm)=100mL,~~m(B)=50g=0,05kg$

      Gesucht:
      $M(B),~~m(Lm),~~\Delta T_G$

      Rechnung:
      Die molare Masse von Kochsalz ist die molare Masse von Natriumchlorid. Diese lässt sich in jedem PSE leicht ablesen: $M(NaCl)= 58,44 \frac{g}{mol}=0,05844 \frac{kg}{mol}$.

      Um die Masse des Wasser zu bestimmen, brauchen wir die Dichte des Wassers. Diese ist genau $1\frac{g}{cm^3}$. Da $1 mL=1 cm^3$ gilt, können wir die Masse nun leicht bestimmen.

      $m(Lm)=V(Lm)\cdot \varrho(Lm)=100cm^3 \cdot 1\frac{g}{cm^3}=100g = 0,1kg$

      Nun haben wir alle Werte, die wir brauchen und setzen ein.

      $\Delta T_G=\dfrac{k_G \cdot m(B)}{M(B)\cdot m(Lm)}=\dfrac{1,853 \frac{K \cdot kg}{mol} \cdot 0,050kg}{0,05844 \frac{kg}{mol}\cdot 0,1kg}\approx 15,9 K$

      Ist Wasser bei 0 Grad flüssig?

      Normalerweise gefriert Wasser am Gefrierpunkt bei 0 Grad Celsius. Verwendet man aber sehr reines Wasser, in dem es keine Teilchen gibt, die als Keime für die Kristallisation dienen können, bleibt es auch unterhalb des Gefrierpunktes flüssig.

      Was passiert wenn Wasser unter 0 Grad ist?

      Bei einer Temperatur unter 0C \pu{0 °C} 0C beginnt Wasser zu gefrieren. Es entsteht ein festes Kristallgitter. An der Eisoberfläche sind die Wassermoleküle jedoch nur lose miteinander verbunden – sie bilden einen dünnen Wasserfilm.

      Warum gefriert Wasser bei 0?

      Anders als bei den meisten anderen Flüssigkeiten sinkt die Schmelztemperatur von Eis, wenn der Druck erhöht wird. Wasser gefriert dann erst bei Temperaturen unter null Grad Celsius. Chemiker bezeichnen das als Druckanomalie des Wassers. Diese ermöglicht Eislaufen.

      Was passiert mit Wasser Wenn es friert?

      Beim Gefrieren ordnen sich die Wassermoleküle in einem regelmäßigen Gitter an. Dieser lockere Zusammenhalt sorgt dafür, dass bei hohen Temperaturen die Verbindung der Moleküle aufbricht: Das Wasser verdampft. Kühlt es dagegen stark ab, ordnen sich die Moleküle zu einem festen, regelmäßigen Gitter, dem Eis.