Welche bedeutung hat der bus und bettag für nicht gläubige

Welche bedeutung hat der bus und bettag für nicht gläubige

Der Buß- und Bettag ist heute nur noch in einem Bundesland ein offizieller Feiertag. Foto: CC0 / Pixabay / Foto-Rabe

  • Buß- und Bettag nur noch in Sachsen Feiertag
  • Aber: Spezielle Regelungen in Bayern und Berlin
  • "Stiller Tag": Schüler*innen in Bayern haben unterrichtsfrei
  • Buß- und Bettag soll zu Besinnung und kritischem Nachdenken anregen

Der Buß- und Bettag findet jedes Jahr am Mittwoch vor Totensonntag und damit genau elf Tage vor dem ersten Adventssonntag statt. Er gilt als Feiertag der evangelischen Kirche. In diesem Jahr fällt er auf den 16. November. Außer in Sachsen gilt der Buß- und Bettag heute allerdings nirgends mehr als Feiertag. Einige Bundesländer, darunter auch Bayern, haben jedoch eine spezielle Regelung für diesen Tag. 

Im Jahr 1994 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Nur Sachsen hat ihn behalten, weshalb er nur dort flächendeckend als arbeitsfreier Tag gilt. In einigen Bundesländern gibt es jedoch Zwischenlösungen und zwar in:

  • Bayern: In Bayern gilt der Buß- und Bettag nicht als Feiertag, aber als "stiller Tag". Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen sind verboten, an Schulen ist an diesem Tag unterrichtsfrei. Für Schüler*innen bedeutet das, dass sie zu Hause bleiben können. Lehrkräfte müssen aber trotzdem arbeiten - denn "unterrichtsfrei" bedeutet nicht automatisch auch "dienstfrei". Oftmals haben am Buß- und Bettag auch Kindergärten in Bayern geschlossen. Für viele Eltern ist dieser Tag deshalb eine Herausforderung, da sie eine Betreuung für ihren Nachwuchs organisieren müssen oder selbst einen Tag Urlaub nehmen müssen.
  • Berlin: Hier können evangelische Schüler*innen am Buß- und Bettag zu Hause bleiben. Sie sind von der Schulpflicht ausgenommen.

In vielen Bundesländern ist es gläubigen Arbeitnehmer*innen nach dem Feiertagsgesetz jedoch möglich, mit dem Verweis auf religiöse Pflichten frei zu nehmen. Urlaub muss dann nicht genommen werden, doch wird in diesem Fall kein Lohn gezahlt. 

Was steckt hinter dem Buß- und Bettag?

Buß- und Sühnetage gehörten schon vor Jahrhunderten zu den christlichen Konfessionen, gingen jedoch nicht immer direkt von der Kirche aus. In frühchristlicher Zeit etwa wurden sie von den weltlichen Herrschern ausgerufen, besonders bei Notfällen oder Katastrophen. Gemeinsam sollten die Gläubigen für ihre Sünden einstehen und so größeres Unheil von der Gemeinschaft abwenden. Im zersplitterten Deutschland vor 1871 gab es 47 verschiedene Buß- und Bettage. Erst 1892 konnte man sich auf einen einheitlichen Bußtag für das preußische Staatsgebiet einigen.

Heute steht beim Buß- und Bettag vor allem die einzelne gläubige Person im Fokus. Buß- und Bettage sollen zur Besinnung und Reflexion anregen. Gläubige werden ermutigt, eine kritische Lebensbilanz zu ziehen, Versagen und Fehler vor Gott einzugestehen und sich neu zu orientieren. Auch gesellschaftliche Probleme und Fehler werden reflektiert.

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Welche bedeutung hat der bus und bettag für nicht gläubige

10.11.2022, 12:53 | Lesedauer: 2 Minuten

Welche bedeutung hat der bus und bettag für nicht gläubige

Der Buß- und Bettag ist in NRW ein kirchlicher Feiertag. Gläubige sollen an diesem Tag Buße für ihre Sünden tun.

Foto: Arno Burgi / dpa

Essen.  Der Buß- und Bettag steht in NRW bevor. Doch welche Bedeutung steckt hinter dem beweglichen Feiertag und wer hat frei? Alle wichtigen Infos.

  • Am Mittwoch, den 16. November, wird in Nordrhein-Westfalen der Buß- und Bettag gefeiert.
  • Vielen Menschen ist unbekannt: Wofür steht der Buß- und Bettag in NRW?
  • Und wer hat am 16. November eigentlich frei? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Am Buß- und Bettag sollen Gläubige Reue für ihre Sünden zeigen, also Buße tun. Gleichzeitig werden sie dazu angehalten, für die Abwehr von Notlagen zu beten – daher auch der Name. Schon im Mittelalter wurde dieser Tag gefeiert, insbesondere in schweren Zeiten der Not setzte die evangelische Kirche immer wieder Buß- und Bettage an.

Noch im 19. Jahrhundert gab es laut dem Evangelischen Gemeindeblatt in deutschen Ländern zeitweise 47 Bußtage an 24 verschiedenen Daten, bis Ende des 19. Jahrhunderts einen einheitlichen Tag festgelegt wurden, an dem der Gedenktag stattfinden sollte.

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Buß- und Bettag ist ein beweglicher Feiertag – doch nur ein Bundesland hat arbeitsfrei

Seitdem wird der Buß- und Bettag jedes Jahr an einem Mittwoch in der Woche vor dem ersten Adventssonntag gefeiert. Damit ist er ein beweglicher Feiertag. Auch wenn in den meisten evangelischen Kirchen an diesem Tag Feierlichkeiten wie Gottesdienste stattfinden, haben die Menschen in NRW an diesem Tag nicht frei. Denn: Als gesetzlicher Feiertag wurde der Buß- und Bettag 1995 in ganz Deutschland bis auf eine Ausnahme abgeschafft.

Nur in Sachsen gilt der Tag auch weiterhin als gesetzlicher Feiertag, sodass sächsische Arbeitnehmer und Schüler an diesem Tag frei haben und Geschäfte geschlossen sind. In NRW hingegen ist der Tag ein gewöhnlicher Werktag, das heißt die Läden sind normal geöffnet und die Menschen gehen in der Regel ihrer alltäglichen Arbeit nach.

So können sich Menschen in NRW am Buß- und Bettag frei nehmen

Nach dem Gesetz über Sonn- und Feiertage in NRW ist es allerdings jedem Arbeitnehmer im Bundesland möglich, sich an diesem Tag freizunehmen, um religiösen Pflichten nachzugehen. Ausnahme: Wenn „unaufschiebbare oder im allgemeinen Interesse vordringliche Aufgaben zu erledigen sind.“ Wer sich am Buß- und Bettag frei nehmen möchte, muss dafür keinen Urlaubstag beantragen, allerdings wird für diesen Tag kein Lohn gezahlt.

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Für was steht Buß

Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung. Sie denken nach über eigene Fehler, über das, was in der Kirche und Politik schiefläuft. Der protestantische Feiertag wurde 1532 in Straßburg offiziell eingeführt. Bis 1995 wurde an diesem Tag in Deutschland nicht gearbeitet.

Was macht man am Bettag?

Zum Buß- und Bettag finden in den meisten evangelischen Kirchen Gottesdienste statt, bei denen der eigenen Sünden und Fehler in besonderer Weise gedacht wird.

Warum hat nur Sachsen den Buß

Der Buß- und Bettag wurde 1995 als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der Pflegeversicherung bundesweit gestrichen. Nur die Sachsen unter ihrem damaligen Landesvater Kurt Biedenkopf widersetzten sich tapfer.

Warum Bettag?

Der Buß- und Bettag ist ein Feiertag der evangelischen Kirche. Erinnern sollen sich die Gläubigen an diesem Tag daran, dass das Scheitern zum Leben gehört, zugleich soll der Tag Mahung sein, sich immer wieder neu auf das Leben zu besinnen. Leitwort ist die vierte Bitte des Vaterunsers: "Und vergib uns unsere Schuld".