Welche bedeutung kommt dem eeg zu

Medikamente können die EEG-Messung unter Umständen beeinflussen. Der Neurologe oder die Neurologin klärt in der Regel in einem Erstgespräch ab, ob im Einzelfall Wechselwirkungen bestehen und ob die Medikamente weiter eingenommen werden können. In manchen Fällen ist es notwendig, die Einnahme für eine bestimmte Zeitspanne auszusetzen.

Für die Messung befestigt die neurologische Fachärztin oder der neurologische Facharzt eine Art Haube am Kopf der zu untersuchenden Person. An der Haube sind 19 bis 21 Elektroden befestigt, die mit einem speziellen Gel bestrichen werden und die an bestimmten Stellen am Kopf die Signale der Nervenzellen messen. Die Elektroden sind über Kabel mit dem EEG-Gerät verbunden. Dieses zeichnet die Unterschiede in den erfassten Hirnströmen zwischen jeweils zwei Elektroden auf, die dann in Form von Wellen auf einem Monitor sichtbar sind.

Dient das EEG zur Prüfung der Schlaffunktionen (Polysomnografie), genügen meist sechs Elektroden, die die Hirnfunktionen während des Schlafs aufzeichnen.

EEG auswerten: Was verrät die Messung der Gehirnströme?

Je nachdem, ob die untersuchte Person wach ist oder schläft, sich gerade konzentriert oder erschöpft ist, verändert sich die Frequenz der Hirnstromwellen und damit das EEG-Muster für die Grundaktivität des Gehirns.

Diese lässt sich bei einem Routine-EEG im Liegen oder im Sitzen durch ärztliches Fachpersonal in der neurologischen Praxis erfassen. Ob das Lösen von Rechenaufgaben oder das Geschlossenhalten der Augen: Je nachdem, welche Aktivität die Untersuchungsperson während der Untersuchung durchführen soll, werden charakteristische EEG-Muster sichtbar. Diese Muster bilden die Aktivität der Nervenzellen in den verschiedenen Hirnregionen ab.

Dabei lassen sich fünf Wellentypen unterscheiden:

  • Die Alpha-Welle ist charakteristisch für den wachen Zustand in Ruhe und bei geschlossenen Augen, sie stellt den "Grundrhythmus" dar.
  • Die Beta-Welle tritt im wachen und aufmerksamen Zustand auf.
  • Die Gamma-Welle tritt auf, wenn sich die Person im wachen Zustand stark konzentriert.
  • Die Delta-Welle signalisiert den traumlosen Schlaf.
  • Die Theta-Welle kommt bei Schläfrigkeit oder in leichteren Schlafstadien vor.

Diese Hirnströme ergeben ein individuelles Bild der Grundaktivität des Gehirns. Daher unterscheiden sich auch neurologisch unauffällige EEG-Muster von Person zu Person.

Wann wird ein EEG eingesetzt?

Verschiedene Erkrankungen lassen sich mittels EEG feststellen, weshalb diese Diagnosemethode in der Neurologie eine breite Anwendung findet.

Die verschiedenen EEG-Formen bei Epilepsie

Da die für die Epilepsie typischen Hirnstromwellen nur während eines Anfalls messbar sind, ist das EEG zwischen den Anfällen oft unauffällig. Bei Verdacht auf Epilepsie besteht während der EEG-Messung jedoch die Möglichkeit, einen epileptischen Anfall zu simulieren. Dies geschieht im geschützten stationären Umfeld und unter ärztlicher Überwachung, damit die betroffene Person während des EEGs nicht fällt oder sich durch Bisse auf die Zunge selbst verletzt. Wenn nötig, verabreicht die Ärztin oder der Arzt ein krampflösendes Medikament (Antikonvulsivum), um den Anfall zu beenden.

Bei einem solchen Provokations-EEG wird die betroffene Person gebeten, schneller zu atmen (Hyperventilation) oder in starke Lichtblitze zu sehen. Eine andere Form der Provokation ist der Schlafentzug. Dabei muss die stationär aufgenommene Person ohne Unterstützung von koffeinhaltigen Getränken wach bleiben. Die Messung erfolgt am Morgen danach.

Das EEG allein eignet sich allerdings nicht zur Diagnose von Epilepsie. Dafür kommen in der Regel weitere Diagnose-Methoden wie die Magnetresonanztomografie (MRT) oder auch die Computertomografie (CT) zum Einsatz.

Auch über das mobile Langzeit-EEG lassen sich für 24 bis 48 Stunden die Hirnströme im Schlaf messen. Das hat den Vorteil, dass die betroffene Person nicht in einem Schlaflabor zu nächtigen braucht, sondern einen kleinen EEG-Rekorder erhält. Gleichzeitig lassen sich so auch EEG-Muster aufdecken, die bei bestimmten Epilepsie-Formen überwiegend nachts auftreten. Hilfreich ist zudem, wenn sich die betroffene Person bei dieser Methode über den Tag verteilt Notizen macht, wenn Besonderheiten auftreten. So ist es möglich, entsprechende Ausschläge im EEG bestimmten Situationen am Tag zuzuordnen.

Was ist ein EEG?

Die Nervenzellen des Gehirns sind ständig untereinander in Kontakt, wobei es zum Aufbau von Spannungsunterschieden kommt. Mit einem EEG (Elektroenzephalogramm) wird die Aktivität von Nervenzellverbänden im Gehirn gemessen und graphisch aufgezeichnet. Die Spannungsschwankungen werden mit Elektroden, die an der äusseren Kopfhaut nach einem festgelegten Muster angebracht werden.

Die Grundaktivität eines normalen EEG reicht in allen Altersstufen vom Beta- bis Deltabereich. Anhand bestimmter Merkmale wie zum Beispiel Frequenz (Angabe in Hertz), Amplitude (Ausschlag), zeitliches Verhalten und dem Auftreten von bestimmten Mustern können normale elektrische Hirnaktivität oder krankhafte Veränderungen erkannt werden.

Wann wird ein EEG abgeleitet?

EEG-Ableitungen werden vor allem eingesetzt, um eine erhöhte Anfallsbereitschaft bei Verdacht auf Epilepsie darzustellen. Nach Synkopen (plötzliche Bewusstlosigkeit) oder bei Verdacht auf Hirnabbauprozesse kann ein EEG zur Diagnose beitragen. Auch bei Hirntumoren oder Gefässmissbildungen oder nach einem Schlaganfall ist das EEG verändert. Aber auch bei anderen Erkrankungen wie bestimmten Hirnreifungsstörungen, Gehirnentzündungen oder Stoffwechselstörungen oder Demenzen kann ein EEG hilfreiche Informationen liefern. Bei Schlafstörungen kann ein Schlaf-EEG zur Abklärung beitragen (Somnographie). Darüber hinaus ist es von grosser Bedeutung zur Beurteilung von Patienten im Koma, z.B. auf der Intensivstation.

Wie erfolgt die EEG-Ableitung?

Der Patient sitzt während der EEG-Ableitung ruhig und entspannt mit geschlossenen Augen in einem bequemen Sessel. An genau vorgegebenen Stellen werden Kontaktgel und Elektroden auf der Kopfhaut so platziert, dass die Hirnaktivität aufgezeichnet werden kann. Gegebenenfalls wird der Patient gebeten, die Augen zu öffnen und zu schliessen oder tief und kräftig zu atmen (Hyperventilation), auch kann ein Blitzlicht (Stroboskop) zur Aktivierung des Gehirnes angewandt werden.

Die Untersuchung selber dauert etwa 20 Minuten, mit Vor- und Nachbereitung 45 bis 60 Minuten.

Hinweis: In einzelnen Fällen kann es hilfreich sein, dass die Patienten während des EEGs besonders müde sind. Das bedeutet, dass Sie in der Nacht vor der EEG-Aufnahme nicht schlafen dürfen (Schlafentzug). Am nächsten Tag erfolgt dann das EEG. Patienten, die das betrifft, werden jeweils vorher genau informiert.

Welche Nebenwirkungen hat ein EEG?

Ein EEG ist schmerzfrei und ungefährlich, es wird kein Strom zugeführt. Zudem werden Sie während der gesamten Untersuchung von einer spezialisierten Fachkraft betreut.

Das Kontaktgel, das beim Anbringen der Elektroden verwendet wird, kann in getrocknetem Zustand weissliche Rückstände hinterlassen. Diese lassen sich nach der Untersuchung durch Kämmen oder Haarewaschen leicht wieder entfernen.

Auswertung des EEG

Das EEG kann direkt nach der Untersuchung von einem darauf spezialisierten Neurologen ausgewertet werden. Je nachdem, welche Symptome den Patienten zum Neurologen geführt haben, beurteilt er die Kurven im Hinblick auf die klinische Fragestellung. Dabei achtet er insbesondere auf umschriebene Veränderungen und ob es Zeichen einer erhöhten Anfallsbereitschaft z.B. bei Epilepsie gibt. Er beurteilt den Kurvenverlauf und sucht nach Auffälligkeiten. Der Befund kann dann direkt mit dem Patienten besprochen werden.

Was sagt das EEG aus?

Mithilfe der Elektroenzephalographie (EEG) kann die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen und grafisch dargestellt werden. Sie wird in der Neurologie eingesetzt. Die elektrische Aktivität im Gehirn entsteht durch Reiz- und Informationsübertragung von Nervenzellen der Hirnrinde.

Was sagen die Gehirnströme aus?

Sie geben Hinweise darauf, ob vielleicht Tumore, Gefäßverschlüsse oder Geschwülste die Kopfschmerzen auslösen. Um die Gehirnströme zu messen, verteilt der Arzt 20 Elektroden gleichmäßig auf dem Kopf des Patienten. Es werden Spannungsunterschiede zwischen jeweils zwei Elektroden gemessen.

Was bedeutet ein auffälliges EEG?

Das EEG misst die Hirnstromaktivität. Ein positives, d. h. auffälliges EEG liefert wertvolle und diagnostisch entscheidende Hinweise (z. B. bei Epilepsie, Alzheimererkrankung oder Migräne-Kopfschmerzen).