Vom Anwinkeln des kleinen Fingers bis zum Marathonlauf: Das perfekte Zusammenspiel von Skelett, Knochen, Muskeln und Gelenken ermöglicht dem Menschen das Ausführen verschiedenster Bewegungen. Genauso faszinierend ist die Funktionsweise der Atmung, Verdauung und des Herz-Kreislauf-Systems. Wie laufen diese Prozesse im Körper ab? Und welche Rolle spielen die Hormone? Show Auf dem Ratgeber finden Sie umfassende Informationen über die verschiedenen Körperkreisläufe, Sinnesorgane und den Bewegungsapparat – und erfahren, was das Gehirn mit alledem zu tun hat. Handchir Mikrochir Plast Chir 2019; 51(02): 119-129 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York Clinical trial: regeneration of skin perception after deep-degree burns in childhood Stephan Fuchs 1 Poliklinik und Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 3 Institut für Allgemeinmedizin, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Gunter Klohs 1 Poliklinik und Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg , Malte Kornhuber 2 Universitätsklinik für Neurologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg , Rainer Finke 1 Poliklinik und Universitätsklinik für Kinderchirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg › Author AffiliationsFurther Information Publication History13 June 2017 26 September 2017 Publication Date: Hintergrund Die Hautsensibilität ist meist zerstört nach tiefgradigen thermischen Hautschädigungen. Die Regeneration der Sinnesempfindung scheint bisher nicht möglich.
Methode 31 Kinder mit 338 Hautarealen wurden untersucht und entsprechend ihrer Therapie eingeteilt: Gruppe 1: Nekrosektomie + Spalthauttransplantation, Gruppe 2: epifasziale Nekrosektomie + Spalthauttransplantation, Gruppe 3: epifasziale Nekrosektomie + Integra® + palthauttransplantation. Zur Hauttestung wurden klinisch gebräuchliche Verfahren eingesetzt. Ergebnisse 31 Kinder (3 bis 16 Jahre alt) wurden mit insgesamt 228 Hautarealen untersucht. Bei den
22 Jungen und 9 Mädchen waren durchschnittlich 17,6 % der Körperoberfläche geschädigt. Das durchschnittliche Alter beim Trauma betrug 4,9 Jahre. Regeneration der Hautempfindung in Gruppe 3: Tastenempfinden mit spitzen Reiz = 34/47 Hautarealen (n = 6 Kinder), Tastempfinden mit stumpfen Reiz = 47/57 Hautarealen (n = Kinder), Berührungsempfinden mit Wattestab = 37/56 Hautarealen (n = 7 Kinder), Auslenkung der Hauthaare = 9/12 Hautarealen (n = 4 Kindern), Druckempfinden (Frey Haare) = 40/43
Hautareale (n = 7 Kinder). In der Gruppe 1 war bei 7/13 Kindern (70/94 Hautregionen) eine Reizdifferenzierung bei Berührung möglich. Die simultane Raumschwelle lag bei 1,8 cm (SD 1,4) und in der Kontrollgruppe bei 1,2 cm (SD 1,1). Die sukzessive Raumschwelle lag bei 1,6 (SD 0,9) und in der Kontrollgruppe bei 1,8 /SD 1,5). In der Gruppe 2 waren war bei 3 von 6 Kindern (27 von 52 Hautregion) eine Reizdifferenzierung bei Berührung möglich. Die simultane Raumschwelle lag bei 3,4 cm (SD 1,3) und in
der Kontrollgruppe bei 3,4 cm (SD 1,1). Die sukzessive Raumschwelle lag bei 2,4 (SD 1,0) und in der Kontrollgruppe bei 1,7 (0,7). In der Gruppe 3 wurde ein Patient untersucht. Hier war in 4 von 15 Hautarealen eine Reizdifferenzierung bei Berührung möglich. Die simultane Raumschwelle lag bei 3,9 (SD 0,8) und in der Kontrollgruppe bei 2,9 (SD 1,1). Die sukzessive Raumschwelle lag bei 2,7 (SD 1,4) und in der Kontrollgruppe bei 2,1 (SD 1,0). Unabhängig von der Messmethode war eine
Vibrationsempfindung nahezu identisch auslösbar. Die elektrophysiologische Ableitung erbrachte eine signifikanten Unterschiede zwischen intakter und ehemals geschädigter Haut. Schlussfolgerung Auch nach tiefgradigen thermischen Hautschädigung im Kindesalter ist die Regeneration der Hautempfindung möglich. Background Cutaneous aesthesia is frequently impaired following thermal injury. The perception of pressure
and touch is compromised. Methods We analysed 352 patient files retrospectively and tested the perception in deep burn-damaged skin of children. The skin regions examined were classified into groups according to treatment: group 1: necrosectomy + split-thickness skin graft; group 2: epifascial necrosectomy + split-thickness skin graft; group 3: epifascial necrosectomy + Integra® + split- thickness skin graft. We used clinically adequate test procedures. Results 31 children (3 to 16 years old) were included with a total of 228 areas of skin examined, 22 boys and 9 girls, mean total body surface area affected 17.6 %, mean age at time of accident 4.9 years. Perceived sensation in group 3: touching with sharp point = 34 out of 47 areas (6 patients), touching with blunt point = 47 out of 57 areas (6 patients), touching with soft tip = 37 out of 56 areas (7 patients), repositioning hair shafts = 9 out of 12 areas (4 patients), pressure of Frey hair = 40 out of 43 areas (7 patients). In group 1, differentiation of touch stimuli was possible in 7 out of 13 children (70 out of 94 skin areas). The simultaneous threshold was 1.8 cm (SD 1.4), compared with 1.2 cm (SD 1.1) in the control group. The successive threshold was 1.6 cm (SD 0.9) and 1.8 cm (SD 1.5) in the control group. In group 2, differentiation of touch stimuli was possible in 3 out of 6 children (27 out of 52 skin areas). The simultaneous threshold was 3.4 cm (SD 1.3) and 3.4 cm (SD 1.1) in the control group. The successive threshold was 2.4 (SD 1.0) and 1.7 (0.7) in the control group. One patient was examined in group 3. Differentiation of touch stimuli was possible in 4 out of 15 skin areas. The simultaneous threshold was 3.9 cm (SD 0.8) and 2.9 cm (SD 1.1) in the control group. The successive threshold was 2.7 (SD 1.4) and 2.1 (1.0) in the control group. In 93 % to 100 % of tested areas, vibration aesthesia was detectable. Vibration aesthesia did not differ between tune fork and biothesiometer. Four children with 11 different skin areas (group 3) were tested with sensory-evoked potentials. There was no significant difference between case group and control group. Conclusion The sensory perception (receptors and nerve cells) of touch and pressure in deep burns suffered during childhood has an unexpected and high potential for regeneration. SchlüsselwörterVerbrennungschirurgie - Kinder - Hautsensibilität - Regeneration - Mechanorezeptor - Nervenfaser Key wordsburn surgery - children - cutaneous aesthesia - mechanoreceptor
Warum unterscheiden sich simultane und sukzessive Raumschwelle?Die sukzessive Raumschwelle wird durch die Setzung von 2 Hautreizen nacheinander bestimmt (dynamische Zwei-Punkt-Diskrimination). Diese ist i. d. R. besser als die simultane Raumschwelle und erlaubt Rückschlüsse auf die Funktion schnell reagierender Rezeptoren und Nervenfasern.
In welchen Körperregionen ist die simultane Raumschwelle sehr klein?Die simultane Raumschwelle ist der kleinste Abstand, bei dem noch zwei getrennte Reize wahrgenommen werden (Zweipunktschwelle). Sie liegt an Fingerbeeren und Zunge bei 1-3 mm, an Rücken und Oberschenkel hingegen bei 50-70 mm (siehe Tabelle).
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