Wenn der gaumen entzündet ist

Gutartige Geschwüre sind ziemlich schmerzhaft, bis die Heilung einsetzt. Der Schmerz erschwert die Nahrungsaufnahme, was gelegentlich zu Dehydrierung und Unterernährung führt. Manche Wundstellen vergehen, kehren aber wieder.

Die häufigsten spezifischen Ursachen von wunden Stellen im Mund sind:

  • Virusinfektionen (insbesondere Herpes simplex und Herpes zoster)

  • Sonstige Infektionen (durch Pilze oder Bakterien)

  • Verletzung oder irritierende Nahrungsmittel oder Chemikalien

  • Tabakkonsum

  • Medikamente (insbesondere solche zur Chemotherapie) und Strahlentherapie

  • Systemische Erkrankungen

Viren sind die häufigste Ursache für infektiöse, wunde Stellen im Mund. Fieberbläschen an der Lippe und, in weniger häufigen Fällen, Geschwüre am Gaumen durch den Virus Herpes simplex Infektionen mit Herpes-simplex-Viren (HSV) Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus verursacht wiederholt kleine, schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf der Haut, am Mund, auf den Lippen (Fieberblä... Erfahren Sie mehr

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gehören wohl zu den bekanntesten. Allerdings können auch viele andere Viren Wundstellen im Mund verursachen. Varizella-Zoster, das Virus, das sowohl für Windpocken als auch für die schmerzhafte Hauterkrankung Gürtelrose Gürtelrose Gürtelrose ist ein schmerzhafter Hautausschlag infolge einer Virusinfektion, der durch Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird, das auch Windpocken hervorruft. Was... Erfahren Sie mehr
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verantwortlich ist, kann dazu führen, dass sich an einer Mundseite zahlreiche Wundstellen bilden. Diese Bläschen sind die Folge eines erneuten Schubs des Virus, der den Körper wie das Herpes-simplex-Virus nie wieder verlässt. In manchen Fällen bleibt der Mund über Monate oder Jahre hinweg schmerzhaft, nachdem die Wundstellen bereits abgeheilt sind.

Jede Verletzung am Mund, bspw. ein versehentliches Beißen oder Ritzen der Wange durch einen gebrochenen oder gezackten Zahn oder schlechtsitzende Zahnprothesen, kann zur Bildung von Blasen (Vesikel oder Bullae) oder Geschwüren im Mund führen. In der Regel platzen diese Bläschen bald auf (Ruptur), und es bilden sich Geschwüre.

Viele Speisen und Chemikalien können irritieren oder eine allergische Reaktion auslösen und Wundstellen im Mund verursachen. Saure Speisen, Zimtgeschmack oder Adstringenzien können besonders irritierend sein, ebenso wie Zutaten in so gewöhnlichen Substanzen wie Zahnpasta, Mundspülung, Bonbons und Gummi.

Tabakkonsum kann Wundstellen im Mund hervorrufen. Die Wundstellen werden höchstwahrscheinlich von in Tabakprodukten natürlich vorkommenden Reizstoffen, Toxinen und Karzinogenen hervorgerufen, können aber auch auf die Austrocknung der Schleimhaut, die hohen Temperaturen im Mund, Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt im Mund oder gesunkene Abwehrkräfte gegen Viren-, Bakterien- und Pilzinfektionen zurückzuführen sein.

Zu den Medikamenten, die am häufigsten verwendet werden und wunde Stellen im Mund verursachen, zählen bestimmte Chemotherapeutika zur Behandlung von Krebs. Auch Medikamente, die Gold enthalten, und einst zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und anderen Autoimmunerkrankungen eingesetzt wurden, können wunde Stellen im Mund verursachen. Diese Medikamente werden jedoch selten eingesetzt, da zur Behandlung dieser Erkrankungen Medikamente mit einer höheren Sicherheit und Wirksamkeit verfügbar sind. Strahlentherapie ist auch ein häufiger Grund für Wundstellen im Mund. Selten bilden sich Wundstellen nach der Einnahme von Antibiotika.

Viele Erkrankungen betreffen den Mund und zugleich andere Teile des Körpers. Morbus Behçet Behçet-Syndrom Behçet-Syndrom ist eine chronische Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis), die zu schmerzhaften Geschwüren im Mund und an den Genitalien, Hautläsionen und Augenproblemen... Erfahren Sie mehr

Wenn der gaumen entzündet ist
, eine Entzündungskrankheit, die viele Organe einschließlich der Augen, Genitalien, Haut, Gelenke, Blutgefäße, Hirn und Magen-Darm-Trakt betrifft, kann wiederkehrende, schmerzhafte Wundstellen hervorrufen. Das Stevens-Johnson-Syndrom Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) Das Stevens-Johnson-Syndrom und die toxische epidermale Nekrolyse sind zwei Formen derselben Hauterkrankung, die zu Ausschlag, Hautablösung und wunden Stellen auf den Schleimhäuten... Erfahren Sie mehr
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ist eine allergische Reaktion, die zu Hautbläschen und wunden Stellen im Mund führt. Bei manchen Menschen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung Übersicht über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kommt es zu einer Entzündung des Darms, häufig mit der Folge von wiederkehrenden Bauchschmerzen und Durchfall. Die zwei häufigsten... Erfahren Sie mehr entwickeln sich ebenfalls wunde Stellen im Mund. Menschen mit schwerer Zöliakie Zöliakie Zöliakie ist eine erbliche Unverträglichkeit gegenüber Gluten (ein Protein, das in Weizen, Gerste und Hafer zu finden ist), die charakteristische Veränderungen an der Dü... Erfahren Sie mehr
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, die von einer Intoleranz gegenüber Gluten herrührt (ein Bestandteil von Weizen und anderen Getreidesorten), leiden häufig an Wundstellen im Mund. Die Hautkrankheit Lichen planus Lichen ruber planus (Knötchenflechte) Dieser wiederkehrende juckende Hautausschlag ist durch kleine, zunächst einzeln auftretende rote oder purpurne Papeln gekennzeichnet, die später zu rauen, schuppenden Hautflecken ... Erfahren Sie mehr
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verursacht nur in seltenen Fällen Wundstellen im Mund, jedoch sind diese meist unangenehmer als die auf der übrigen Haut. Die Hauterkrankungen Pemphigus vulgaris Pemphigus vulgaris Pemphigus vulgaris ist eine seltene schwere Autoimmunkrankheit, bei der sich unterschiedlich große Blasen (Bullae) auf der Haut, der Mundschleimhaut und anderen Schleimhäuten bilden... Erfahren Sie mehr
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(Blasensucht) und bullöses Pemphigoid Bullöses Pemphigoid Ein bullöses Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die Blasenbildung auf der Haut hervorruft. Ein bullöses Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die auftritt, wenn das Immunsystem... Erfahren Sie mehr
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können ebenfalls eine Bläschenbildung im Mund hervorrufen.

Ein Nährstoffmangel an Eisen, Vitamin B und Vitamin C kann ebenfalls Wundstellen im Mund verursachen.

Nicht alle Wundstellen im Mund erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung. Die folgenden Angaben können bei der Entscheidung behilflich sein, ob eine ärztliche Beurteilung nötig ist, und liefern Gewissheit darüber und was im Rahmen dieser Untersuchung zu erwarten ist.

Bei Menschen mit Wundstellen im Mund geben bestimmte Symptome und Merkmale Anlass zur Sorge bzgl. möglicher systemischer Erkrankungen. Hierzu gehören

  • Fieber

  • Blasen auf der Haut

  • Augenentzündungen

Personen mit Warnzeichen sollten unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Personen, die keine Warnzeichen aufweisen, aber starke Schmerzen verspüren, sich allgemein krank fühlen und/oder Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme haben, sollten innerhalb weniger Tage einen Arzt aufsuchen. Jede Wundstelle, die länger als zehn Tage bestehen bleibt, sollte von einem Arzt oder Zahnarzt untersucht werden, um sicherzustellen, dass es sich nicht um eine kanzeröse oder präkanzeröse Wundstelle handelt.

Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur Krankengeschichte des Patienten. Ärzte fragen danach, welche Speisen, Medikamente und anderen Substanzen (wie Tabak, Chemikalien, Zahnpasta, Mundspülungen, Metallen, Rauch oder Staub) verwendet wurden. Ärzte müssen alle aktuellen Umstände kennen, die Wundstellen im Mund bedingen könnten (wie etwa Herpes simplex Infektionen mit Herpes-simplex-Viren (HSV) Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus verursacht wiederholt kleine, schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf der Haut, am Mund, auf den Lippen (Fieberblä... Erfahren Sie mehr

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, Morbus Behçet Behçet-Syndrom Behçet-Syndrom ist eine chronische Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis), die zu schmerzhaften Geschwüren im Mund und an den Genitalien, Hautläsionen und Augenproblemen... Erfahren Sie mehr
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oder eine entzündliche Darmerkrankung Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) ), sowie Risikofaktoren für Wundstellen (wie ein geschwächtes Immunsystem, Krebs oder eine HIV-Infektion) und die sexuellen Vorlieben und Praktiken des Betroffenen.

Anschließend führen sie eine körperliche Untersuchung durch. Der Mund wird inspiziert und die Lage und Art vorhandener Wundstellen wird notiert. Ärzte nehmen daraufhin eine allgemeine Untersuchung auf Zeichen für systemische Störungen vor, die den Mund betreffen könnten. Haut, Augen und Genitalien werden auf etwaige Wundstellen, Blasen oder Ausschläge untersucht.

Was Ärzte anhand der Vorgeschichte und der Untersuchung vorfinden, liefert oft einen Grund für die Wundstellen im Mund und die erforderlichen Tests.

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  • Manchmal Kulturen, Bluttests oder Biopsien

Der Testbedarf hängt von den Befunden der Krankengeschichte und der ärztlichen Untersuchung ab, insbesondere davon, ob Warnzeichen vorhanden sind. Menschen mit einer kurzen Episode von Wundstellen im Mund und keinen Symptomen oder Risikofaktoren für eine systemische Erkrankung benötigen wahrscheinlich keine Untersuchung. Bei Menschen mit mehreren Episoden von Wundstellen im Mund werden virale und bakterielle Kulturen entnommen und verschiedene Bluttests vorgenommen. Bei dauerhaften Wundstellen ohne klare Ursache kann eine Biopsie vorgenommen werden.

Eine systematische Verbannung von Speisen aus einem Ernährungsplan kann ebenso sinnvoll sein, wie ein Wechsel der Marke von Zahnpasta, Kaugummi oder Mundspülung, um herauszufinden, ob bestimmte Nahrungsmittel oder Mundpflegeprodukte die Ursache für die Wundstellen sind.

  • Behandlung der Krankheitsursache

  • Vermeiden von reizauslösenden Nahrungsmitteln und Substanzen

  • Topische Behandlungen

Der Arzt behandelt die Ursache, sofern diese bekannt ist. Bspw. erhalten Menschen Antibiotika gegen bakterielle Infektionen. Es empfiehlt sich, alle Substanzen zu vermeiden, die als Ursachen für die Wundstellen in Betracht kommen. Regelmäßiges, sanftes Zähneputzen mit einer weichen Bürste und Salzwasserspülungen können dazu beitragen, eine Infektion der Wundstellen zu verhindern.

Schmerzlinderung ist möglich, indem man saure oder stark salzige Lebensmittel sowie andere reizende Stoffe meidet.

Topische Behandlungen erfolgen über Medikamente, die direkt an dem betreffenden Körperteil ansetzen. Zu topischen Behandlungen gehören

  • Anästhetika

  • Schutzbeschichtungen

  • Kortikosteroide

  • Anwendung von Laser oder Chemikalien

Als Mundspülung können Anästhetika (Betäubungsmittel) wie Dyclonin oder Lidocain verwendet werden. Da diese Mundspülungen jedoch Mund und Rachen betäuben und daher das Schlucken erschweren können, sollte bei Kindern darauf geachtet werden, dass sie sich nicht verschlucken. Lidocain als Salbe (viskoses Lidocain) kann auch direkt auf die wunde Stelle im Mund getupft werden.

Schutzbeschichtungen mit Sucralfat und Aluminium-Magnesium-Antazida können beruhigend wirken, wenn sie als Spülung angewendet werden. Viele Ärzte fügen andere Zusätze hinzu, wie Lidocain und/oder Diphenhydramin (ein Antihistamin). Eine weitere Alternative ist Amlexanox. Mundspülungen, die Alkohol (Ethanol) enthalten, sollten vermieden werden, da sie die wunden Stellen im Mund verschlimmern können.

Sobald die Ärzte sicher sind, dass die Wundstelle nicht durch eine Infektion entstanden ist, können sie eine kortisonhaltige Mundspülung oder ein kortisonhaltiges Gel verschreiben, das auf die jeweilige Wundstelle aufzutragen ist.

Einige Wundstellen im Mund können mit einem schwachen Laser behandelt werden, der den Schmerz sofort lindert und oft dafür sorgt, dass die Wundstellen nicht wiederkehren. Auch eine chemische Verätzung der Wunde, bei der mit einem kleinen Stift Silbernitrat aufgetragen wird, kann die Schmerzen lindern; allerdings ist diese Methode nicht so wirksam wie die Laserbehandlung.

  • Eine Wundstelle im Mund, die länger als 10 Tage anhält, sollte von einem Arzt oder Zahnarzt untersucht werden.

  • Vereinzelte Wundstellen bei Personen ohne sonstige Symptome oder Risikofaktoren für eine systemische Erkrankung gehen zumeist auf eine Virusinfektion oder eine wiederkehrende Stomatitis aphthosa zurück.

  • Treten Symptome außerhalb des Mundbereichs, Hautausschläge oder beides auf, sollte möglichst zeitnah eine Untersuchung erfolgen.

Wie lange dauert eine Entzündung am Gaumen?

Sie befinden sich am Gaumen oder an anderen Stellen, die vom Zahnfleisch bis zu den Wangen und Lippen reichen. Fieberbläschen werden durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 verursacht und heilen normalerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab.

Woher kommt eine Entzündung am Gaumen?

Ursachen für eine Entzündung Neben Bakterien können ebenso Pilze und Viren eine Entzündung herbeiführen. Eine unzureichende Mundhygiene unterstützt das Risiko für Entzündungen im Mund und Rachen.

Wie kriegt man eine Entzündung im Mund weg?

Bei Stomatitis sollte man desinfizierend wirkende Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin nutzen. Bestimmte Hausmittel können die Beschwerden ebenfalls lindern und als Mundspülung verwendet werden. Kamille, Salbei oder Ringelblume wirken gegen Schmerzen, Brennen sowie Juckreiz und bremsen die Stomatitis.

Ist ein geschwollener Gaumen gefährlich?

Selbst wenn die Schwellung an Ihrem Gaumen durch ein Virus bedingt ist, schadet es nicht, viel Wasser zu trinken und Ihren Elektrolythaushalt mit Fruchtsäften und Energiegetränken auszugleichen. Sie sollten jedoch Ihren Zahnarzt aufsuchen, wenn die Symptome länger als einen Tag anhalten.