Wer ist anhänglicher katze oder kater

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6. August 2021

In biologischer Hinsicht gibt es bei Katzen natürlich ganz klar einen Unterschied – doch wirkt sich die körperliche Verschiedenheit auf das Verhalten aus? Lesen Sie hier, ob es Unterschiede im Verhalten von Kater und Kätzin gibt und wovon die Persönlichkeit von Katzen abhängt.

Das Geschlecht bringt einige Unterschiede mit sich. © shutterstock.com/ Ysbrand Cosijn

Wer sich eine Katze zulegen will, sollte sich vorher gut überlegen, welches Geschlecht das Tier haben soll. Denn es gibt sehr wohl große Unterschiede zwischen Kätzin und Kater. Wie stark sich das Verhalten der beiden Geschlechter unterscheidet, zeigt sich am deutlichsten bei unkastrierten Tieren:

  • Kater haben eine große Tendenz zu streunen und rollige Kätzinnen zu suchen. Sie markieren eifrig mit intensiv riechenden Harn, vor allem in Anwesenheit einer rolligen Kätzin. Anderen Kater gegenüber sind sie oft aggressiv und kämpfen. Aber nicht alle Kater kämpfen, denn es gibt auch die Strategie, sich geduldig mit anderen Katern um eine Kätzin zu bemühen.
  • Der Kern der sozialen Organisation von Katzen sind mehrere Kätzinnnen, die gemeinsam ihre Kitten aufziehen. Sie kooperieren bei der Verteidigung und bringen allen Kitten, nicht nur den eigenen, Futter mit. Es gibt aber auch die territoriale Kätzin, die keine anderen Katzen neben sich duldet und lieber das Risiko der alleinerziehenden Mutter trägt.

Kater streunen herum.© stock.adobe.com/pit24

So beeinflusst das Geschlecht der Katze die Beziehung zum Menschen

Häufig werden Katern und Kätzinnen geschlechtertypische Verhaltensweisen zugeschrieben.

Kater gelten zum Beispiel als

  • viel robuster,
  • dafür distanziert,
  • und weniger nachtragend.

Kätzinnen seien hingegen

  • weniger aggressiv
  • dafür zickig
  • und eigenwillig.

Doch für all das gibt es keine wissenschaftlichen Studien, es ist nur die eigene Erfahrung mit Katzen. Eine gewisse Tendenz gibt es allerdings, die bestimmtes Verhalten bei Katern oder Kätzinnen wahrscheinlicher machen:

  • Kater sind auch im sozialen Spiel mit Menschenrobuster und ertragen mehr versehentliche Grobheiten wie zum Beispiel von Kindern.
  • Kater sind oft leichter mit Futter zu motivieren, werden dadurch aber auch schneller übergewichtig.
  • Kätzinnen haben von der Natur die Aufgabe ihre Kitten mit Futter zu versorgen und sehen die Jagd als ihre Lebensaufgabe.

Kater verzeihen kleine Grobheiten beim Spielen eher.© stock.adobe.com/Alena Ozerova

Die Kastration verändert das Katzenverhalten

Die Kastration verhindert die Fortpflanzung und beseitigt bestimmte Hormone aus dem Körper. Auch wenn der Charakter und das Verhalten von Katzen und Katern dadurch nicht grundlegend verändert wird, hat die Kastration dennoch Einfluss auf gewisse Verhaltensweisen.

Kater markieren zum Beispiel weniger und streunen nicht mehr so häufig herum. Auch die Kämpfe mit anderen Katern reduzieren sich durch eine Kastration häufig. Insgesamt wird die kastrierte Katze tendenziell, egal ob männlich oder weiblich – sozialer und friedlicher.

Ernährung nach der Kastration

Nach der Kastration ändert sich nicht nur das Verhalten, sondern auch die Bedürfnisse Ihrer Katze oder Ihres Katzers. Kastrierte Tiere werden ruhiger und haben deswegen einen anderen Nährstoffbedarf. Spezielles Futter für kastierte Katzen und Kater finden Sie hier:

Mehrkatzenhaushalt: gleiche oder unterschiedliche Geschlechter?

Die Frage danach, ob man sich weibliche oder männliche Katzen zulegen sollte, spielt vor allem in Mehrkatzenhaushalten eine Rolle. Hier zeigt die Erfahrung, dass gleichgeschlechtliche Gruppen oft besser zusammenpassen. Schon in den ersten Lebenswochen verändert sich das Spiel junger Kater und Kätzinnen:

  • Kater mögen soziale Rangelspiele. Ab der Pubertät bekommt das Spiel junger Kater sehr oft einen sexuellen Unterton, der auch nach der Kastration oft noch erhalten bleibt.
  • Katzenmädchen bevorzugen Objektspiele, mit denen sie ihre jagdlichen Fähigkeiten üben.

Bei der Auswahl von Katzen, die zusammenleben sollen, spielt das Geschlecht eine gewisse Rolle. Doch auch Katzen mit verschiedenem Geschlecht können harmonisch zusammenleben.

Auch verschiedene Geschlechter können friedlich zusammenleben.© stock.adobe.com/Milles Studio

Faktoren für die Katzenpersönlichkeit

Neben dem Geschlecht spielen noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle für die Persönlichkeit einer Katze:

1. Genetische Veranlagung als Faktor für die Persönlichkeit der Katze

Die Genetik liefert die Grundlagen, ob eine Katze eher ängstlich oder selbstbewusst, offen freundlich und tolerant oder distanziert und wenig tolerant gegenüber Kontakt ist. Insbesondere die Persönlichkeit des Katers scheint einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Kitten zu haben. Kätzinnen fungieren in den ersten Lebenswochen der Kitten als Vorbild und können ihren Jungen ängstliches oder selbstbewusstes Verhalten beibringen. 

Einen erwiesenen Einfluss hat auch die Geschlechterverteilung in einem Wurf, denn das von den Babykatern schon während der Trächtigkeit produzierte Testosteron kann durchaus eine benachbart liegende Schwester beeinflussen.

2. Die Sozialisation der Katze auf den Menschen

Die zweite Hauptkomponente, mit der genetische Grundlagen gefördert werden, ist die frühe Sozialisation auf den Menschen. Erst mit diesen umfassend guten Erfahrungen – spätestens ab der zweiten Lebenswoche – lernt eine Katze, dass Menschen gute Freunde und Lebenspartner sein können. Durch regelmäßiges Hochheben, Streicheln und freundliches Knuddeln der Kitten lernen diese menschliche Eigenheiten nicht nur kennen sondern auch tolerieren.

Im Zusammenspiel all dieser Komponenten kann man ohne weiteres einer sehr selbstbewusst, im Auftreten nahezu maskulinen Kätzin begegnen, die sich gerne robust durchkneten lässt und für Futter alles tut. Oder eben einem schüchternen ängstlichen Kater, der sich durchwegs zart und zurückhaltend gibt.

Letzten Endes bleibt es eine rein subjektive Geschmackssache, ob man lieber einen Kater oder eine Kätzin hat. Denn viel mehr als das Geschlecht zählt die gegenseitige Zuneigung und Sympathie für eine Katze – und die wird von vielen Faktoren beeinflusst. 

Unterschiede im Verhalten von Katze und Kater.© Ein Herz für Tiere Media

Wer kuschelt mehr Kater oder Katze?

Die Tendenzen in der Menschenwelt sind dagegen laut Veronique Hufschmid eindeutiger. Ihrer Erfahrung nach fühlen sich Frauen eher zu Katern hingezogen und Männer eher zu Katzen. Ob es daran liegt, dass Kater lieber schmusen und Kätzinnen oft eigenständiger sind und dem Herrchen nicht so viel Aufmerksamkeit abverlangen?

Sind männliche Katzen Verschmuster?

Im Gegensatz zu weiblichen Katzen legen sie dabei häufig viele Kilometer zurück und entfernen sich weit von ihrem Zuhause. - Kastrierte Kater sollen in der Regel verschmuster und ruhiger als weibliche Katzen sein. - Kater sind entspannter und machen häufiger Nickerchen.

Was ist leichter zu halten Kater oder Katze?

Kater sind oft leichter mit Futter zu motivieren, werden dadurch aber auch schneller übergewichtig. Kätzinnen haben von der Natur die Aufgabe ihre Kitten mit Futter zu versorgen und sehen die Jagd als ihre Lebensaufgabe.

Wer ist die Bezugsperson bei Katzen?

Ähnlich wie für Hunde ihre Besitzer und für Kinder die Eltern sind für Katzen Herrchen und Frauchen eine wichtige Bezugsperson. Forscher der Oregon State University haben für eine Studie mit dem sogenannten Secure Base Test analysiert, wie wichtig der Besitzer für seine Katze ist.