Wie lange darf man nach dem Essen nicht Schwimmen?

Aus eigener Erfahrung weiß wohl jeder, dass nach einem guten Essen der Körper müde und träge wird. Nicht umsonst heißt es ja „Voller Bauch studiert nicht gern“. Und es lässt sich auch auf die Fitness übertragen: Ein voller Bauch meidet körperliche Anstrengungen. 

• Die DLRG warnt in ihren Baderegeln davor, mit ganz vollem oder ganz leerem Magen schwimmen zu gehen.

Die DLRG gesteht zwar auch, dass es keine medizinische Grundlage gibt, begründet ihre Empfehlungen aber damit, dass wer mit leerem Magen schwimmen geht, leichter unterzuckern kann. Bei einem vollen Magen kann das Problem auftreten, dass beim Toben im Wasser Kinder oft Wasser schlucken und das in Kombination mit einem vollen Magen leichter zu Übelkeit führt. 

Richtwert 1 Stunde warten – stimmt das?

Das lässt sich nicht verallgemeinern, sondern ist stark individuell ausgerägt. Man sollte den Verdauungsmechanismen durchaus etwas Zeit einräumen, denn mit vollem Magen macht Schwimmen einfach nicht soviel Spaß:

• DER WASSERDRUCK SORGT DAFÜR, DASS SICH DER MAGEN NOCH VOLLER ANFÜHLT.

Erst wenn der Essensbrei den Magen passiert hat und im Darm gelandet ist, verringert sich das Völlegefühl. Und dafür benötigt die Nahrung zwischen 30 Minuten und einer Stunde, je nach Speiseart. Grundsätzlich lässt sich sagen:

  1. Flüssigkeiten gehen sehr schnell durch den Magen in den Darmtrakt
  2. Gemüse oder Fleisch oder andere ballaststoffreiche Nahrung verweilen länger im Magen
  3. Eis oder Früchte rutschen schneller durch den Magen – sind also als Snack geeignet
  4. die klassischen Pommes im Schwimmbad sind zwar fettig und daher schwerer verdaulich, aber mit viel Ketchup rutschen sie auch schneller in den Darm. 

Schwimmen & Essen: Das sagt die Forschung!

Die Theorie, dass die Verdauung vermehrt Blut und Sauerstoff benötigt, die dann den Muskeln nicht mehr zur Verfügung stehen, ist nur bedingt richtig. Medizinisch ist belegt, dass wir über genug Blut verfügen, um alle Systeme zu versorgen.

  • Allerdings: Je schwerer verdaulich das Essen ist, umso länger und stärker wird die Durchblutung der Muskulatur und des Gehirns vernachlässigt – was zu Krämpfen und Seitenstechen führen kann.
  • Generell geht aber keine ernsthafte Gefahr von einem vollgestopften Bauch aus, denn es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Magenkrämpfen und Schwimmen, wie eine Studie des amerikanische Sportarzt Arthur Steinhaus bereits im Jahr 1961 zeigte.

Wie lange darf man nach dem Essen nicht Schwimmen?

Marianne Honegger (49), Ernährungsberaterin im Schulärztlichen Dienst der Stadt Zürich, weiss Rat.

Von: Sacha Beuth

«Am Samstag beginnt wieder die Freibadsaison. Wie lange muss man nach einer Mahlzeit warten, bis man ins Wasser darf? Und gibt es für Kinder besondere Regeln?», fragt Andrea Beggler.

Wer viel gegessen hat und gleich danach ins Wasser steigt, verspürt in der Regel ein Unwohlsein. Der Körper ist dann primär mit Verdauen beschäftigt und für andere körperliche Aktivitäten nicht voll leistungsfähig. Geht man nach einer üppigen Mahlzeit joggen und merkt, dass einem die Kräfte schwinden, hört man einfach auf zu rennen. Im Wasser hingegen droht bei einem Schwächeanfall die Gefahr, zu ertrinken.

Darum wird nach der Einnahme einer grösseren Mahlzeit eine Pause empfohlen. Wie lange diese dauert, ist grundsätzlich individuell verschieden. Je fett- und kalorienreicher die Mahlzeit war, desto länger sollte man warten. Als Richtwert dient folgende Angabe: Fühlt man sich insgesamt wohl und will man nur planschen, kann man spätestens nach einer Stunde wieder ins Wasser. Will man auf Leistungssportniveau schwimmen, sollte man zwei Stunden warten. Dagegen kann man nach einem Salat schon nach einer halben Stunde wieder ins Wasser – wohlgemerkt: Sofern man sich wohlfühlt. Personen mit Kreislaufproblemen empfehlen wir, nach einer üppigen Mahlzeit besser ganz aufs Schwimmen zu verzichten. Mit leerem Magen Schwimmen zu gehen, ist übrigens genauso gefährlich. Man riskiert so eine Unterzuckerung, die Kraft ist plötzlich weg, und man kann ebenfalls ertrinken.

Diese Massnahmen gelten unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gewicht – also auch für Kinder. Auf diese ist ein besonderes Augenmerk zu richten, da sie ihren Energieverbrauch bzw. -bedarf weniger gut einschätzen können und Zwischenmahlzeiten benötigen, auf die Erwachsene auch mal verzichten können.

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Die 6 Baderegeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG sagen nichts zu einer allfälligen Gefahr beim Baden nach dem Essen. Dennoch hallen jedem von uns noch die mahnenden Worte der Eltern nach, nicht sofort nach dem Essen ins Wasser zu gehen. Ist also nichts dran an dieser vermeintlichen Regel?

Magenfüllung hat keinen Einfluss auf Schwimmleistung

Dass nach dem Essen mehr Blut im Magen ist, weil dieser die Speisen verdauen muss, leuchtet ein. Dass man nach einer üppigen Mahlzeit träger ist als nach einer leichten, ebenfalls. Doch der Körper hat genügend Blut, um selbst bei Verdauung noch körperliche Leistung zu erbringen. Eine Studie des US-amerikanischen Roten Kreuzes belegt das. Schwimmer waren genau gleich leistungsfähig, egal ob sie eine halbe Stunde, eine Stunde oder eineinhalb Stunden nach dem Essen eine knapp 200 Meter lange Strecke so schnell wie möglich bewältigten. Auch Bauchkrämpfe gab es keine. Andere Studien betrachteten längere Schwimmstrecken. Auch hier zeigten sich keine Einflüsse der Magenfüllung auf die Schwimmleistung. Das US-amerikanische Rote Kreuz spricht deshalb von einem Mythos, dass ein voller Magen das Ertrinkungsrisiko erhöht.

Bei leerem Magen und Anstrengung droht Unterzuckerung

Experten empfehlen aber, nie mit leerem Magen ins Wasser zu gehen, denn beim Schwimmen verbraucht der Körper viel Energie: In zehn Minuten ungefähr diejenige eines Apfels. Selbst Kindern und gesunden Erwachsenen droht unter Anstrengung eine Unterzuckerung, die im Wasser sehr schnell zum gefährlichen Schwächeanfall werden kann.

Gegen Glaçé vor dem Baden ist übrigens nichts einzuwenden. Das Eis liefert viel schneller Energie als ein Schnitzel mit Pommes Frites, und belastet den Magen deutlich weniger, weil die Verdauung schneller geht. Allerdings hält die Sättigung auch weniger lange an.

Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Vorsichtig sein sollten in jedem Fall Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nicht nur der Verdauungsprozess, auch die Temperatur des Wassers beeinflussen den Kreislauf. Wer nur schon sein Gesicht in kaltes Wasser eintaucht, merkt, wie der Puls langsamer wird und der Blutdruck fällt. Zusammen mit einem niedrigen Blutdruck und dem geschwächten Herz-Kreislauf-System könnte Schwimmen unmittelbar nach dem Essen zu kritischen Situationen führen. Solche Menschen sollten 45 bis 60 Minuten warten, bevor sie ins Wasser gehen. Auf jeden Fall behutsam und keinesfalls kopfvoran.

Lesen Sie hier die 6 Baderegeln der SLRG: www.slrg.ch

Warum 30 Minuten nach Essen nicht Schwimmen?

Laut DLRG besteht das Problem darin, dass durch das Schwimmen Energie vom Verdauungstrakt weggeleitet wird, da Arme und Beine Muskelkraft benötigen. Die Nahrung wird nun nicht mehr weiter verdaut und es kann zu Übelkeit kommen.

Wie lange muss man warten bis man Schwimmen kann?

Jedes Kind kennt die Regel: Nach dem Essen muss man zwei Stunden Pause machen, bevor man ins Wasser darf. Sonst drohen Magenkrämpfe und der Ertrinkungstod.

Wann Essen vor dem Schwimmen?

Was sollte ich vor und nach dem Training essen? Empfehlenswert sind proteinreiche Lebensmittel wie Eier, Vollkornbrot, Pasta, Bohnen und Hühnchen 2-3 Stunden vor dem Schwimmen. Snacks und Mahlzeiten vor und nach den Trainingssessions sind wichtig für Deinen Blutzuckerspiegel, vor allem nach dem Schwimmen.

Kann man mit vollem Bauch Schwimmen gehen?

Stimmt teilweise. Fakt: Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) rät in ihren Baderegeln, nicht mit vollem Magen baden zu gehen. Grund dafür ist, dass der Körper Energie zum Verdauen benötigt. Notfälle, die durch Baden mit vollem Magen entstanden sind, lassen sich jedoch nicht nachweisen.